Mittwoch, 25. April 2012

Löwenzahn

Überall blüht jetzt der Löwenzahn und verwandelt die Wiesen in ein gelbes Meer. Sein französicher Name pissenlit (Betnässer) weist auf die stark harntreibende Wirkung hin. Er ist ein sehr gutes Blutreinigungsmittel und gehört in jeden Frühjahrstee. Auch als Salat ist er eine wahre Delikatesse und der Löwenzahnsiriup den man aus der Blüte herstellt hat einen Honig ähnlichen Geschmack. Der Wanderer erfreut sich in dieser Jahreszeit vor allem an seiner Blütenpracht.
hukwa

Sonntag, 22. April 2012

Erwachen

Der Wind weht kühl
In dunkler Waldesnacht
Ein einzelner Stern am Himmel
Einsam wacht
Du Unstern
Vielgeliebter Schicksalsbruder
Von ferner Himmelsschwelle
Blinkst du zu mir
Verjüngt und unbeschwert
Bald kommt der frühe Morgen
Die Wälder werden rot
Mir ist als ob ich glühe
Im tiefen Morgenrot
So wird einst die Seele flackern
Am Morgen nach dem Tod.
hukwa

Freitag, 6. April 2012

Hieronymus Bock

Hieronymus Bock, Botaniker, Pfarrer und Arzt war zweifelsohne einer der bekanntesten Kräuterkundigen seiner Zeit. 1498 geboren ist sein wirklicher Geburtsort nicht mehr sicher nachzuweisen. Gleich drei Orte beanspruchen sein Geburtsort zu sein: Heidersbach im Odenwald, Heidelsheim bei Bruchsal und Queidersbach im Pfälzerwald. Das Bock tatsächlich aus Queidersbach stammt versuchte 1968 Gerhard Staat im „Heimatkalender für die Stadt und den Landkreis Kaiserslautern“ nachzuweisen. Dieser interessante Artikel ist nicht ganz ohne Logik, Bock könnte tatsächlich in Queidersbach das Licht der Welt erblickt haben. Auch viele zeitgenössischen Autoren und Hieronymus Bock Experten sehen die Heimat dieses großen Botanikers und Arztes im „westlichen Pfälzerwald“. Bock gab im Jahre 1546 ein Kräuterbuch heraus, das zu den besten seiner Zeit zählt, dieses Buch enthält neben der medizinischen Verwendung der Pflanzen auch Angaben über Fundorte im westlichen Pfälzerwald.

Über die Jugend von Hieronymus Bock ist wenig bekannt, sicher ist dass seine Eltern zwischen 1519 und 1530 in Schifferstadt lebten. Bock studierte in Heidelberg wo er sich 1519 immatrikulierte. 1522 finden wir ihn als Lehrer und Botaniker in Zweibrücken, damals Residenz Herzog Ludwig II, bei dem er eine Anstellung bekam. Im März 1532 wurde Bock Leibarzt Ludwigs, für den Fürsten konnte er allerdings nichts mehr tun dieser starb noch im selben Jahr an den folgen seines jahrelangen schweren Alkoholmissbrauchs. In Zweibrücken begegnete er Johann Schwefel dem späteren Reformator der Stadt. Diese Begegnung wurde für Bocks weiteren Lebensweg sehr prägend.

Er heiratete die Zweibrücker Bürgerstochter Eva Victor, betätigte sich als Alchimist und legte einen botanischen Garten für herzog Wolfgang des Sohnes von Ludwig II an. 1533 erhielt er als verheirateter Laie eine Pfründe im Hornbacher Fabiansstift. Diese bekam er wohl um ihm eine Lebensgrundlage zu geben aber auch um ihn in Zweibrücken halten zu können. Zu dieser Zeit galt Hieronymus Bock schon als renommierter Wissenschaftler und Kräuterkundiger. Seinen Pflichten als Stiftsherr kam er nur mäßig nach was schließlich zu Streiterein mit den anderen Stiftsherren führen musste. Der Streit wurde 1536 für ihn in einem Vergleich günstig beigelegt woraus man schließen kann dass er beste Beziehungen zum Fürstenhaus pflegte. Er wurde von den Lehrverpflichtungen an der Schule befreit und musste auch am Chorgebet (Stundengebet) und den Kapitelsitzungen nur teilnehmen wenn es seine öffentliche Pflichten und botanische Studien erlaubten.

Um 1538 übernahm Bock das Pfarramt der Gemeinde Hornbach.

Mit dem Augsburger Interim von 1548 erlitt die Reformation einen herben Rückschlag, nach dem verlorenen Schmalkaldischen Krieg gerieten die evangelischen Fürstenstände und Reichsstädte in arge Bedrängnis. Das Interim stieß auf protestantischer als auch auf katholischer Seite auf heftigen Widerstand. In den süddeutschen protestantischen Gebieten wurde es mit staatlichem Zwang, in den norddeutschen Gebieten nur oberflächlich durchgeführt. Bereits 1552 wurde das Augsburger Interim nach Protesten der protestantischen Fürsten wieder zurückgenommen und die konfessionelle Spaltung des Reiches wurde angenommen.

Während des Interims musste der mit Hieronymus Bock befreundete Abt des Klosters Hornbach Kintheuser dem katholischen Johann Bonn von Wachenheim seinen Platz räumen. Dieser sperrte Bock und den anderen lutherischen Stiftsherren und Pfarrern die Einkünfte und forderte sie auf dem protestantischen Glauben zu entsagen. Hieronymus Bock verließ Hornbach und ende Juli 1550 finden wir ihn in Saarbrücken als Leibarzt von Graf Philipp II. Dieser war Hieronymus sehr verbunden hatte dieser ihn doch einst von einer lebensgefährdeten Krankheit geheilt. Auch hier legte er gleich nach seiner Ankunft einen großen Kräutergarten an.

Das Saarbrücker Exil dauerte zwei Jahre von hier aus schrieb er seinen bekannten Sendbrief an seine ehemalige Gemeinde in Hornbach. In diesem Schreiben, seinem einzig überlieferten theologischen Text, das nur handschriftlich erhalten ist wendet er sich an seine Gemeinde und mahnt sie an fest an den Werten des lutherischen Glaubens sich zu halten.

1552 kehrte er nach Hornbach zurück. Vermutlich gleich nach dem Passauer Vertrag, der den Interimsbestimmungen ein Ende setzte. Er setzte nun seine Predigertätigkeit wieder fort und konnte sich auch ungehindert wieder seinen botanischen Studien widmen.

Hieronymus Bock starb am 21. Februar 1554 und wurde in der Stiftskirche St. Fabian beigesetzt. Die lateinische Grabschrift lautet in der Übersetzung: Am 21. Februar im Jahre des Herrn 1554 entschliefen Seele und Körper von Hieronymus Bock, der Arzt und Stiftsherr dieses Hauses war, im Herrn Jesus; dessen Seele Ruhe in der Gemeinschaft der Seligen. Amen.

hukwa

Montag, 2. April 2012

Hand-Werker

Konfuzius schrieb einmal:
"Erzähle es mir und ich vergesse,
zeige es mir und ich erinnere,
lass es mich tun und ich verstehe."
Dies ist die richtige Einstellung um das alte Handwerk zu erlernen, das ja immer eine ganzheitliche Angelegenheit war. Paracelsus meinte dass der "Mensch seiner Natur nach ein Hand-Werker ist" und man muss ihm recht geben. es ist einfach so dass einfaches manuelles Tun, mit einfachen Hand-Werkzeugen eine große Freude bereitet, gut für die Motorik ist und vor allem die schöpferische Kraft in uns zum Schwingen bringt. Die Menschen sollten sich wieder viel mehr auf die Handarbeit besinnen und nicht nur in einem seelischen und körperlichen Automatismus verharren.
hukwa

Sonntag, 1. April 2012

Grünholzarbeit

Heute Morgen habe ich einige Zeit in meiner Wekstatt mit frischem Grünholz gearbeitet. Grünholz ist ein dankbares Arbeitsmaterial und lässt sich recht leicht verarbeiten, beim Flechten aber auch beim Stuhlbau. Frischholz ist frisch geschnittenes Holz, das noch in seinem feuchten grünen Zustand verarbeitet wird, also als Grünholz. Früher, vor allem in England, wurde Holz oft kurz nach dem Fällen verarbeitet vor allem im bäuerlichen Leben. Beim Grünholz - Arbeiten muss man immer mit dem Holz arbeiten und nicht gegen das Holz. Sämtliche arbeiten können ohne den Einsatz von Maschinen ausgeführt werden und das Ergebnis hängt einzig und allein vom eigenen Wollem, Können und der schöpferischen Kraft ab. Bei der Arbeit mit Grünholz wird der ganze Körper eingesetzt es ist also keine einseitige Arbeit. Grünholzarbeit kann ich nur weiter empfehlen.
hukwa