Dienstag, 22. Januar 2013

Das Wesentliche ist keine Einbahnstrasse

Es ist mir in meinem Leben, ein Gesetz geworden das ich in der Versuchung lebe ein authentisches Leben zu führen. Ein verfehltes Leben der Anpassung und Routine, der Banalität, der Oberflächlichkeit und der unnötigen Sachzwänge sehe ich täglich um mich herum. Jeder muss für sich selbst das Wesentliche in seinem Leben finden. Es kann gefährlich sein wenn man nicht auf seine innere Stimme lauscht. Sie ist es die dafür sorgt das unser Leben nicht in einer Einbahnstrasse endet. Das Leben sollte ein verschlungener Waldpfad sein und keine Sackgasse oder Schnellstrasse auf der wir dahin rennen und das wesentliche nicht mehr bemerken.
hukwa

Samstag, 19. Januar 2013

Der Vogel Satori

In den letzten Tagen war wieder der Vogel Satori zu Besuch bei mir. Er kommt dann fliegt er wieder weiter. Satori ist nicht unbedingt ein Dauerzustand. Es will erkämpft sein. Die größten Gegner von Satori sind das Ego, Drogen und die Gesellschaft. Wenn man die bei sich einlässt kommt Satori nicht mehr zu Besuch.
hukwa

Freitag, 18. Januar 2013

Auch an diesem Morgen
möchte ich dem Leben wieder
ein kleines Kunstwerk ab ringen 
ein Gemälde
ein Gedicht
ein schöner Text
etwas das Andere als Wertlos ansehen
es ist mir ein Schild
das mich wappnet
gegen die Infamitäten des Lebens
es ist
ein Guthaben im Sein.
hukwa

Donnerstag, 17. Januar 2013

Jungweibersommer

Nach Herbststernen mich sehnend
in diesem langen Winter
möchte ich mir aus den silbernen Spinnweben
des Altweibersommers
ein Schmetterlings Netz weben
hineinwandern in den Jungweibersommer
noch einmal aus der Fülle schöpfen
ach ihr Herbststerne
wie oft bin ich unter euch gewandert
als die Schwalben zogen und
mitnahmen die junge Liebe
dachte ich nie
an den langen Winter.
hukwa

Die Türen des Künstlers

Nur wenn man in seinen Gedichten und Geschichten selbst lebt wirken sie nicht abstrakt, sondern bekommen ein Eigenleben. Mit Gedichten ist es wie mit jenem Bild des chinesischen Malers und Taoisten, der für den Kaiser ein besonders schönes Gemälde anfertigen sollte. Als der Kaiser kam und das Gemälde bewunderte, fragte er den Maler was die Tür in einem Landschaftsgemälde zu bedeuten hätte. Der Maler trat vor sein Gemälde öffnete die gemalte Tür und verschwand dahinter. So soll man auch Gedichte und Geschichten schreiben: Hinter jedem Text sollte sich eine Tür befinden.
hukwa

Mittwoch, 16. Januar 2013

Der Wälder tiefer Schlaf

Der Wälder tiefer Schlaf
durchleuchtete Baumkronen
vom weißen Mond
Gestirn das führt das Unbewusste
dringst du in die Stätten
meiner innersten Tiefen ein
Mond
ewiger Beweger
der mich in Zauber bannt
tief in mir das Wort fand
uralte Dämmerung
wie Ebe und Flut
schenkst du der Seele ihre Glut.
hukwa

Dienstag, 15. Januar 2013

Des Dichters Stimme

O dunkle Welt
in der des Dichters Ruf zerschellt
O Wüste tief
in die der Dichter rief
des Dichters Stimme ist die Welt
verzauberter Klang der
die Dunkelheit erhellt
tief sinnt der Dichter
in fremdes Land hinein
der reine Mythos
ist ihm reales Sein.
hukwa

Sonntag, 13. Januar 2013

Moment des Lebens

Ich will nicht bei den Anderen sein
Mir genügt die Sonne der Regen der Schnee und die Nebel
Was ich suche finde ich in mir sonst nirgends
Jedes Gedicht das ich schreibe bringt mich ein Stück zu mir selbst
Ich erwarte nicht doch ich empfange
Ich existiere in dem ich schreibe
In dem ich dieses Gedicht schreibe
Bekommt mein Sein eine Existenz
Niemand hat mir für mein Leben einen Fahrschein ausgestellt
Den auf einem Fahrschein steht ein Ziel
Ich brauche kein Ticket ich bin ein Schwarzfahrer
Ich steige irgendwo ein und irgendwo aus
Kein Ziel vor Augen während ich durchs Labyrinth des Lebens fahre
Blättere ich in den Illustrationen meiner Vergangenheiten
Wissend das diese Erinnerung im nächsten Moment Erfahrung wird
Ich weiß das ganze Leben ist ein großer Moment
Und weil ich nun mal ein Schauender bin
Lebe ich ganz aus diesem Moment heraus
Nein wirklich nicht
Ich benötige kein Ticket
Der Fahrplan wurde schließlich schon vor meiner
Geburt festgelegt.
hukwa

Freitag, 11. Januar 2013

Ginsbergs Howl oder ein moderner Rattenfänger

Als ich in den 70ziger Jahren Allen Ginsbergs Gedichtzyklus "Howl" zu lesen bekam, hatte dieses Buch die Wirkung auf mich als würde es innere Fesseln sprengen. Ich spürte die große Lust mit einzustimmen in dieses wundersame Geheul. Ja, ich wusste damals instinktiv, das dieses Buch mein Denken verändern wird. "Howl" vereinte den emotionalen Protest einer Generation. Hier sprach ein lyrisches Ich das nur jene Jugend verstehen konnte die bereit war alles Spießige und Uniformierte abzulegen und sich von allem robotischen abzuwenden. "Howl" war der Anfang des Hippie - Lebensgefühls und der Anfang einer vollkommen anderen Lyrik, als wir sie bisher kannten. Mit "Howl" wurde Ginsberg zum modernen Rattenfänger.
hukwa

Donnerstag, 10. Januar 2013

Edgar Allan Poes Gedichte

Im Grunde genommen interessierte ihn nur ein Gedanke: Er wollte verstehen was sich hinter den Dingen befindet. Wer das will muss erst einmal durch die Oberfläche hindurch. Es ist der Geist der die Dinge beseelt.
Das Phantastische, die Natur, die Romantik, die Schattenseiten der Nacht waren Bereiche von E.A. Poes Poesie. In seinen Gedichten spielt Poe mit den Klangkräften der Sprachmagie. Es sind Gedichte die man lesen muss aber vor allem hören muss. Folgt man diesen Gedichten tritt man ein in die verwandelte Wirklichkeit dieses Dichters. Traum und Phantasie, innere Zeit und Mythos, sind Inhalte von Poes poetischen und magischen Operationen. Ein Wegstreben aus beengter Wirklichkeit und ein Einkehren ins Reich der Poesie, der Phantasie und vor allem des Unbewussten, das finden wir in den Gedichten. Solche Dichtung hat zweifelsohne eine hypnotische wirkung auf den Leser. Es sind Zauber- und Bann Formeln festgehalten in einem wunderbaren ästhetischen Stil.
Es ist das: "Nichts ist schöner, als das, was nicht existiert".
hukwa

Mittwoch, 9. Januar 2013

H.P. Lovecrafts Prosagedichte

Lovecrafts Prosadichtungen sind weit von Formvollendung entfernt. Man kann sie als eine Art von magischer Prosa bezeichnen. Seine Dichtungen sind künstliche, phantastische Denkmäler der privaten Mythologie des H.P. Lovecraft. In ihnen gibt er sich ganz den magischen Sprachkräften hin. Er taucht ein in die Welt der Träume (Alpträume) und der dunkelsten Nächte. Von hier aus bringt er seine Visionen zu Papier. Urängste und Wahnvorstellungen sind die Fundamente auf der diese Prosagedichte aufgebaut sind. Aber er bleibt immer innerhalb der Grenze des Verstehbaren. Vor allem zeugen seine Dichtungen von einer fast unfassbaren magischen Phantasie.
hukwa

Dienstag, 8. Januar 2013

Lockruf des Rostes

Im Angesicht
des Kehrrichts der Großstadt
im Schutz seiner Wohnung
vergessen von der Welt
zerfressen vom Materialismus
auf der Strasse
einer von Tausend
jagt er zwischen
Motorhauben und
Betonfassaden
einem etwas nach
für das er in seiner Sprache
keine Worte findet
ein Leben ohne Lockruf
seine Flügel
sperrt er ein
in einen rostigen Käfig.
hukwa

Montag, 7. Januar 2013

Beim Wiederlesen von H.P. Lovecraft

H.P. Lovecraft ist ein Schriftsteller den ich gerne gelesen habe. Er reicht zwar nicht an sein großes Vorbild E.A. Poe heran, doch das soll seinen Ruhm nicht schmälern. Poe war in seinem tiefsten dunklen Seelengrund Dichter, Lovecraft Schriftsteller. Lovecraft hat Poe eine gewisse Bescheidenheit und gesunde Selbstkritik voraus. Aber das große das Lovecraft geschaffen hat ist diese riesige private Mythologie die er uns hinterlassen hat. Eine Mythologie so reich an wundersamen Landschaften und seltsamen Wesen, die einem einfach in ihren Bann hineinziehen muss.
hukwa

Sonntag, 6. Januar 2013

Im Elfenbeinturm

Die hermetische Lyrik ist eine dem Symbolismus nahe stehende Dichtung. Sie ist ein Gegenpol zur kausalistisch - materialistischen Wirklichkeit. Ihre Heimat ist die un - wirkliche, ätherisch - ästhetische Sphäre der Transzendenz. Solche Lyrik will sich immer dem Absoluten nähern, sie weigert sich die langweilige, Sinnentleerte Wirklichkeit anzuerkennen. Dennoch ist sie keine Flucht in eine Scheinwelt. Für den Dichter ist sie Wirklichkeit, wie das Absolute für ihn Wirklichkeit ist. Hermetische Lyrik entsteht im Elfenbeinturm, er ist das zu Hause des hermetischen Lyriker. Natürlich weiß der Dichter dass es da "draußen" auch noch eine Welt gibt, mit der er immer wieder konfrontiert wird, doch sie ist für ihn zweitrangig, denn seine Welt ist die Poesie Pure.
hukwa

Donnerstag, 3. Januar 2013

Zerrissene Seele

Wenn meine Stimme nicht mehr singen kann
das Anbrechen des Tages
sich nicht mehr mit einem
Gedicht einfangen lässt
dann fliege
mein Schmetterling
zur alten Waldwiese hin
dort
wo die blaune Blume blüht
auch sie ist der Vergänglichkeit unterworfen
wie so vieles auf dieser Welt
doch ihr Gestirne da oben
ihr nächtlichen Laternen
mit euch will meine Seele ziehen
um selbst ein Stern zu werden.
hukwa

Mittwoch, 2. Januar 2013

Januar

Jetzt
im aufsteigenden Jahr
sollten wir die kalten
Flammen des Tages sammeln
denn Schrei des Habichts
hören wir auch im Winter
doch der Ruf ist dunkler
während der Himmel kristallen
über den Wäldern steht
und der Mond in den Nächten
die Träume bewegt
beginnt ein neues warten
tief unter der
gefrostenen Erde
regt sich Demeter
lächelnd
wissend.
hukwa