Sonntag, 18. August 2013

Über den Begriff Heimat

...und so entsteht in der Welt etwas,
dass allen in die Kindheit scheint
und worin noch niemand war: Heimat.
                            Ernst Bloch


In unserer modernen von Technokratie gesteuerten Welt wird es immer schwieriger mit dem Begriff Heimat umzugehen. Der herrschende Zeitgeist ist Heimatlos; weil eben Heimat mehr ist als nur ein Begriff.
Heimat ist auch Dasein, ein Dasein im Hier und Jetzt und ein Dasein in der Geschichte und der Geschichte an sich.
hukwa

Die alte Heimat

Glut die aus tiefer Kühle dringt
die Schlafbefangen die Augen macht
wie Federn so leicht
erscheinen die Träume
die Welt entweicht
kehr ein ins Reich
die Flamme brennt
die Tiefe erkennt
sie dauert nicht
am Saum der Dunkelheit
wartet das Licht
bin dunkler Gast
am fremden Tisch
und nähere mich
der alten Heimat
aus der ich einst entspross.
hukwa

Freitag, 9. August 2013

Herbstahnung

Leg dich nieder in die noch grünenden Wälder
bald blühen die letzten Rosen
es bleiben die Namen und Ahnungen
bald ziehen wieder die Kraniche
der Kreis vollendet sich
verlass dich ganz auf das Sein.
hukwa

Pieta in Trippstadt

Foto Hans Wagner

Donnerstag, 1. August 2013

Ich übe mich im Wachsein

Tröstlich ist die Erinnerung an die Kindheit
der alte Holler steht noch
Mahnmahl und Spur der Kinderseele
die Hoffnung stirbt nicht zuletzt
sie stützt sich
auf etwas das wir noch nicht gefunden haben
weil wir so vieles vernachlässigen
wirkt manches Tröstlich
wenn die Seifenblase platzt
ist es an der Zeit
dem Neuen zu begegnen
in den Kaffee schauend
erinnere ich mich an eine
Zeile von Marcel Proust
und ich weiß mit einem Male wieder
das jeder Mensch seine Verlorene Zeit hat
doch wie viele Vergessen
das sie überhaupt eine Zeit haben
eine Zeit in der Zeit
man wird mich Vergessen
doch selbst werde ich nicht Vergessen
ich übe mich im Wachsein.
hukwa