Montag, 22. September 2014

Die Kunst in der Natur

Jetzt im Herbst erscheinen mir die Wälder wie ein großes, dunkles Geheimnis. Es ist die Zeit wo ich auf einsamen Spaziergängen dahin zurückkehre wo ich einst begann. Ich folge dem göttlichen Spinnennetz meines Lebens, das ein einziges Labyrinth aus Erinnerungen ist. So verarbeite ich im Geiste was ich auf meinen einsamen Spaziergängen finde. Ich beuge mich zur Erde und greife mit meinen Händen ins welke Laub. Im Frühling und Sommer ist mir der Herbst grüne Daseinsfülle, jetzt vor dem Winter sprechen seine Wesen zu mir vom Vergehen. Im Raureif und im Düster des frühen Morgens erscheint der Wald als ein großes Kunstwerk das in den Worten Dürers zu mir spricht:
"Denn wahrhaft steckt die Kunst in der Natur, und wer sie heraus kann reißen, der hat sie."
hukwa

Sonntag, 21. September 2014

Nur hier im Geheimnisvollen

Das Reden fließt in das
Schweigen hinein
Wenn die Wörter zur Form werden
Hat der Dichter sein Haus erbaut
So beginnt er nun den
Garten zu bepflanzen
Im silbernen Mondlicht der Nacht
Entsteht das Geheimnis des Gedichts 
Nur hier
im Geheimnisvollen
entsteht der
Garten Poesie.
hukwa

Immerwiederkehrende - Traumboten einer anderen Welt

In den Momenten zwischen Tag und Nacht, zwischen Realität und Phantasie zwischen Gegenwart und ältester Vergangenheit erscheinen die Traumboten aus einer anderen Welt. Die meisten Menschen leugnen solche Momente obwohl sie jedem von uns schon widerfahren sind. Keine Wissenschaft kann sie ergründen dennoch erscheinen sie immer wieder - die Traumboten einer anderen Welt.
hukwa

Samstag, 20. September 2014

Rückkehr aus dem Universum

Einst war ich ein Stück Rinde
Vom Lebensbaum
Vermodert in der Erde
Dann zog meine Seele
Mit den Nebeln über die Meere
Als Dunst stieg ich auf ins Universum
Sternschnuppe war ich
Damit meine Seele zurückkehren konnte.
hukwa

Freitag, 19. September 2014

Nektar des Universums

Es kommt der Tag
da du dieser Welt müde wirst
du sehnst dich nach der alten Erde
dem Atem der Wälder
dem Geruch nach Herbstlaub
in den Wäldern findest du Ruhe
Tief in den Wäldern
wo die Steine sprechen
wo dir niemand geweihte Geldscheine anbietet
in diesem Tempel
der Altmutter
öffnet sich der Kelch
deiner Seele
trink jetzt vom
Nektar des Universums
mit einem mal verstehst du
den Sphärenklang
du bist eins mit
der alten Erde. 
hukwa

Sonntag, 14. September 2014

Ummantelte Sehnsucht

Ummantele deine Sehnsucht
vor den Häschern
Lass selbst Kunst und Schönheit
wenn sie festhält dich
wirst du fallen
trau nie deiner Zeit
Unsteter
Zielloser
behalt dein Schwanenkleid
Gefieder
das sich sehnt
nach einem anderen Land.
hukwa

Samstag, 13. September 2014

Geschichtlichkeit und Geschichtsvergessenheit.

Als Menschen können wir die Gegenwart in der wir Leben und den Weg in die Zukunft denn wir gehen müssen nur durch ein kritisches Verständnis der geschichtlichen Vergangenheit erkennen. Als Menschen müssen wir unsere Geschichtlichkeit vor Augen haben um eine eigene Identität zu finden.
Geschichtswissen benötigt man um die Wirklichkeit und Realität in der wir leben zu begreifen. So ist Geschichte auch Orientierung. Geschichtliche Fakten sind zwar oft ungewiss aber dennoch realistischer als jegliche Einbildungskraft. So wird Geschichte für den der sich mit ihr beschäftigt zur inneren Kraftquelle aus der man sich nehmen kann was wir fürs Leben brauchen: gelebte Erfahrung.
Halten wir uns mal ein Lehrstück der Geschichte vor Augen: der Dreißigjährige Krieg war ein solches. Dieser ungeheuerlich, zerstörerische Krieg ist zweifelsohne der Geburtshelfer der modernen europäischen Staatengemeinschaft. Dadurch das zahlreiche europäische Völker sich blutig abschlachteten, konnte sich in Europa das erste mal so etwas wie eine europäische Schicksalsgemeinschaft bilden. Wahrscheinlich kam damals zum ersten mal so etwas wie ein Geschichtsbewusstsein bei den Menschen auf. Am ende dieses Krieges erkannte Europa das erste mal das es so etwas wie eine zusammenhängende Staatengesellschaft gibt. Es ist die alte Weisheit des Heraklit: „der Krieg ist der Vater aller Dinge!“ Aus diesem großen Krieg entstand der Westfälische Frieden. Er konnte zwar nicht jeden Krieg verhindern, sie dennoch aber eingrenzen. Die Ordnung dieses Friedens sollte 150 Jahre lang halten. Bis eine neue Geschichtsvergessenheit eintrat.
hukwa




Altweibersommer

Das grüne Einhorn ist verschwunden
mit dem alten Sommer
Altweiberhaare funkeln
Spinnwebenhaft
im Licht der Goldrute
die Krähen erzählen sich Geschichten
bald kommt die dunkle Zeit
für Wein und Gedichte
ein inneres Wandern wird beginnen
jetzt soll man Neues vollbringen.
hukwa

Unbegrenzt

Ein unbegrenzter Raum
darinnen wohnt das Schweigen der Nacht
die Dunkelheit steigt 
das Licht sucht den neuen Tag
schließe nicht die Tür
hinter der dich die Vollkommenheit erwartet
Auge in Auge mit ihr
erwartet dich ein Ahnen
das die Grenzen deines Bewusstseins sprengen wird.
hukwa