Samstag, 29. November 2014

Naturspiritualität

Der Gang in die Wälder ist mir immer ein spiritueller Spaziergang. In den Wäldern lasse ich das Profane und die Abwässer dieser Gesellschaft hinter mir. Schließlich liegt vor mir eine transzendente Wirklichkeit.
hukwa

Magischer Spiegel

In den uralten Wäldern
wo der Traumschlaf herrscht
wirst du zum Wächter deiner Tagträume
Nachtwächter ist das Gedicht
hermetisch versiegelt die Zeilen
wartend auf das erste Hell
eines jungfräulichen Tages
noch sammeln sich die Schatten
in einem magischen Spiegel
Schau nicht hinein.
hukwa

Samstag, 22. November 2014

Spirale oder Tretmühle?

Der Mensch ist ein Prozess und es liegt allein an ihm ob er aus seinem Leben eine Tretmühle macht und ein Leben wie ein Hamster in einem Käfig führt oder ob er aus seinem Dasein eine Spirale macht die ihn zu immer höheren Sphären führt.
hukwa

Donnerstag, 20. November 2014

Mein Weg zum Künstler

Auszug aus einem größeren Manuskript

Meine Wanderungen durch das Reich der Mythologie sind ja letztendlich nichts anderes als eine Fahrt durch meine eigene Seelengeschichte. Was da aus dem Unbewussten hervor quillt und durch Farbe und Pinsel Ausdruck bekommt, wenn manchmal auch hinter Hadesnebeln verborgen, sind Symbole und Elemente die der äußeren Welt und dem empirischen nicht mehr entsprechen. Es sind Erscheinungen und Symbole meines Unbewussten, meiner Seele, hervorgeholt durch kreative Imagination. Schon als Kind spürte ich eine große Verbindung zum Unbekannten – das Unbewusste war mir damals als Begriff noch nicht bekannt. Durch diese „Verbindung“ ist wohl auch jene Wurzel in mir gewachsen, die mein Leben als Künstler bis Heute geprägt hat. Es war mir von Anfang an verstellt ein Standbein im bürgerlichen Leben zu fassen, Künstlertum und Bürgertum, das sind eben zwei verschiedene Welten.
Heute bin ich davon überzeugt das ich schon damals, alle Entscheidungen die ich traf in Verbindung mit meinem Unbewussten getroffen habe. Als ich begann in späteren Jahren intensiv die Symbolik
Meines Unbewussten aufzuzeichnen – aufzumalen, waren es die „Immerwiederkehrenden“ die mich hier zu aufforderten. Hätte ich sie nicht gemalt wäre ich ganz in ihren Bann geraten und mein Leben wäre vielleicht außer Kontrolle geraten. In dem ich sie malte oder auch in hermetische Gedichte fasste bannte ich meine Dämonen. Letztendlich habe ich sie ja durch meine Beschäftigung und Verbindung zu meinem Unbewussten selbst gerufen.
Es gibt Tage, so einer wie heute, da renne ich regelrecht zwischen Schreibtisch und Maltisch hin und her. Während des Malaktes ist das unbewusste besonders Energiehaft in mir. Da kommt es vor das ich während des Malens besonders stark fließen, dann wollen sie auch in Schreibworte gefasst sein. So stehen in meinem Atelier das ich selbst als Oratorium bezeichne, Schreibtisch und Maltisch eng nebeneinander. So steht mein ganzes Gesamtkunstwerk auf dem Fundament meines Innenlebens, auch die Bildhauerarbeiten und die Landart Projekte.
Natürlich haben mich auch andere Künstler und Schriftsteller geprägt, dies ist im Leben eines jeden Künstlers so. Für meine Suche waren waren C.G. Jung, Heinrich Zimmer, Joseph Campbell und h.D. Thoreau besonders wichtig. Sie waren mir für einige Zeit geistige Lehrer.
„Der Weg nach Innen“ war schon in meiner Kindheit sehr ausgeprägt und was da aus meinem Innern hervorkam, erschien mir damals als Chiffre. Ich hatte ja noch keinen Schlüssel weder zum Unbewussten noch zur Mythologie. Denn musste ich mir erst selbst schmieden.
Ich war als Kind und Jugendlicher kein Einzelgänger, eher ein Einsamer. Ich konnte ja niemanden meine tiefsten Gedanken verraten, da hätte man mich zum Psychiater geschleppt. Also behielt ich es für mich. Als Jugendlicher entdeckte ich dann dass man in Gedichte alles schreiben kann ohne Misstrauen zu erregen. Also begann ich Gedichte zu schreiben, in diese verpackte ich hermetisch verschlossen meine geheimen Gedanken. Nun hatte ich etwas das nur mir gehörte und dessen Geheimnis nur ich kannte. Ich war wer! Was natürlich für meine manchmal labile jugendliche Persönlichkeit enorm wichtig war.
Ich bin fest davon überzeugt dass Künstler werden – das Werden des Künstlers – schon in der Kindheit des einstigen Künstlers verborgen liegt, denn – wahre Kunst ist immer auch ein Ruf des Unbewussten. Ich möchte hier nur Joyce und Picasso als Beispiele erwähnen. Der größte Schriftsteller und der größte Maler des zwanzigsten Jahrhunderts fanden ihre Worte und Bilder rein aus dem Unbewussten. Ich war immer davon überzeugt wenn ich dem Ruf aus meinem Inneren nicht folge, dann bleibe ich ewig ein Nachahmer. Der Weg zur Kunst begann für mich in meiner Kindheit mit dem Erlebnis dass ich mit einem kleinen wunderschönen Pilz hatte, dieses war sozusagen mein Erweckungserlebnis:

Als Knabe hatte ich einmal ein seltsames Erlebnis mit einem wunderschönen Fliegenpilz. Ich saß unter einer großen, mächtigen Fichte, es war die Zeit des Altweibersommers, der moosige Boden war voller Morgentau und tausende von silbernen Spinnweben durchfunkelten mystisch den morgendlichen Wald. Ich schwänzte mal wieder die Schule und fühlte mich so richtig wohl, bei dem Gedanken an meine pflichtbewussten Mitschüler, sollten die nur einmal lernen. Direkt vor mir wuchs ein herrlicher Fliegenpilz, er gefiel mir so gut, das ich ihn ewig lange anstarrte, plötzlich regten sich in mir Gedanken, wie ich sie nie zuvor gedacht hatte. Ich wollte mit einem Male so sein wie dieser Pilz hier in seiner einzigartigen Schönheit, einfach nur Tag und Nacht an diesem platz verweilen, den Liedern der Vögel lauschen, Rehe und Hasen beobachten, den gleitenden Flug des Bussards und Sperbers erspähen, ja, dies war für mich etwas ganz Großartiges und dieser Gedanke hat mich mein Leben lang nicht mehr losgelassen, und oft habe ich später dieses Gefühl in mir wiedergefunden: Dieses in der großen Gemeinschaft mit Baum, Stein und Tier bin ich nicht alleine.
Nach diesem Erlebnis in meiner Kindheit hatte ich Tage später einen seltsamen Traum. Mir erschien ein Gesicht das Ähnlichkeit mit den Gesichtszügen des Buddha hatte wie man „dessen Gesicht“ eben von Illustrationen her kennt. Die Gesichtszüge lagen in tiefer Versenkung und Meditation. Plötzlich wuchs aus diesem Buddhakopf ein riesiger Fliegenpilz. Viele Jahre später hatte ich den fast gleichen Traum noch einmal, diesmal tauchten noch zwei weitere Gesichter auf, sie hatten Ähnlichkeit mit einem Steinrelief. Von da an nannte ich die Traumgestalt Amanita-Buddha.
hukwa





Freitag, 14. November 2014

Jedes Kind ist ein Künstler oder über die Ausdrucksverkümmerung der Erwachsenen

Niemals wieder in unserem Leben haben wir so intensiv gemalt wie in unserer Kindheit. Ich zweifle an den Worten von Joseph Beuys – jeder Mensch ist ein Künstler – doch ich zweifle nicht daran daran dass jedes Kind ein Künstler ist, ja, dass sie weitaus kreativer sind als Erwachsene. Das schlimmste was Erwachsene Kindern antun können ist sie in einen Malkurs zu stecken. Dies ist eine Anmaßung ohnegleichen, wir sollten zu den Kindern in die „Malschule“ gehen, damit wir endlich mal lernen was Kreativität ist. Menschen die Kindern das Malen beibringen wollen machen sich in meinen Augen lächerlich. Kinder können viel phantastischer Malen als Erwachsene, vor allem wenn sie noch nicht an das Realitätsprinzip gebunden sind. Der erwachsene Künstler muss sich immer wieder neu erfinden, Kinder brauchen das nicht – sie finden einfach – ganz im Sinne Picassos – ich suche nicht, ich finde!
Kunst darf nicht der praktischen Bewältigung des Lebens dienen – sie schafft eine Ordnung im Leben – sie hilft dem Menschen seines inneren Chaos Herr zu werden – das ist der Sinn von Kunst. Kinder wissen das anscheinend sehr genau.
Das erste was die Menschen nach der Erfindung der einfachsten Werkzeuge hinterlassen haben, war die Malerei. Diese Malereien haben eine starke Ähnlichkeit mit Kinderzeichnungen. Weil diese Menschen die vor 40 000 Jahren die ersten Bilder an Felswände zeichneten eine weitaus stärkere Phantasie hatten als wir heutigen. Und Phantasie ist nun einmal das Salz in jeder Kreativität.
Während Eltern ihre Kinder in die „Malschule“ schicken, habe ich mich entschlossen bei Kindern in den Malunterricht zu gehen.
Wenn Kinder Malen erzählen sie. Die Kinderzeichnung stellt eine Geschichte dar. Vor allem versucht das Kind nicht die Kunstprodukte von erwachsenen zu imitieren, seine Absicht ist das erzählen und beschreiben seiner eigenen Phantasie, hier müssen wir Künstler bei den Kindern in die Lehre gehen. Für Kinder ist Malen also auch immer ein Abenteuer.
Kinder versuchen in ihren Zeichnungen die Realität wiederzugeben. Da bei ihnen Phantasie und Realität immer verbunden sind, können sie für viele Menschen die sich als „Künstler“ bezeichnen die perfekten Lehrmeister sein.
Wenn Erwachsene versuchen den Kindern Malen beizubringen zeugt das letztendlich nur von der eigenen Ausdrucksverkümmertheit.
hukwa




Donnerstag, 13. November 2014

Malerei meiner persönlichen Traumzeit






hukwa

Mein Traum von der Traumzeit

In letzter Zeit hatte ich zweimal einen ähnlich wiederkehrenden Traum. Ich befand mich in einer Höhle. Die Höhle schien uralt zu sein, war aber "tapeziert" mit Zeitungspapier auf der die neuesten Nachrichten standen. Auf dem Zeitungspapier waren teilweise archaische Schriftzeichen und Malereien aufgemalt. Also moderne Nachrichten und archaische Schriftzeichen. Ich hielt mich lange in der Höhle auf und sah mir alles genau an. Als ich am Morgen erwachte fiel mir der Traum sofort ein und ich erinnerte mich so klar an Details das ich begann einige aufzuzeichnen. Während des Malaktes "fiel" ich immer wieder in diese Höhle hinein und neue Bilder tauchten aus dem Unbewussten auf, so entstand ein kleines Traumzeitbuch mit Malereien. Mit der Zeit wurde mir klar dass ich mich während dieser beider "Traumzeiten" tatsächlich in einem Mythos befand, nämlich in der Traumzeit. Ich werde in Kürze einige dieser Malereien auf diesem Blog veröffentlichen.
hukwa

Dienstag, 11. November 2014

Aktive Imagination und Mythos

Ich glaube das viele Menschen unbewusst schon Erfahrungen mit der aktiven Imagination gesammelt haben. Bewusst angewendet kann man durch diese Technik tief in sein Unbewusstes vordringen, man muss allerdings aufpassen dass das was da hervorkommt einem nicht überwältigt. Schließlich kann man mit der aktiven Imagination bis zu den Archetypen vordringen. Um Bilder zu schaffen die nicht aus der äußeren Realität stammen, müssen wir unsere Phantasie zu Hilfe nehmen. Während der aktiven Imagination wird die schöpferische Aktivität unseres Unbewussten stimuliert. Wenn wir dabei dann noch Zeichnen oder Malen, treten in die Gebilde, Formen und Hieroglyphen bestimmte mythische Energien ein. Was dann an Zeichnungen und Malereien entsteht ist für mich ein Ausdruck des Mythos.
hukwa

Sonntag, 9. November 2014

Aktive Imagination und Immerwiederkehrende

Einmal am Tag betreibe ich aktive Imagination. So entstanden die Begegnungen mit den "Immerwiederkehrenden" und die Zeichnungen und Malereien die ich über sie anfertigte. Diese Bilder haben für mich etwas Golemhaftes, so als hätte ich versucht ihnen Leben einzuhauchen. Seltsam an ihnen ist dass sie nur im Winter "Wiederkehren". Wahrscheinlicher aber ist das die Imagination im Winter stärker ist. Man könnte sagen in dem ich sie zeichnete nahm mein wachendes Ich mit dem Unbewussten Verbindung auf. Es entstand also ein Kontakt, das Ergebnis waren die "Immerwiederkehrenden".
hukwa

Donnerstag, 6. November 2014

Abgeschiedenheit im November

Die Abende
sind erfüllt mit Schweigendem
es naht die Einsamkeit
die Schwester der Poesie
ins Fenster leuchtet
der weiße Mond
er schenkt der alten Vase
bei den Büchern im Regal
ihre Aura der Abgeschiedenheit
so scheint es
das in ihr
die Erinnerungen
wie Blumen versammelt sind.
hukwa

Montag, 3. November 2014

Es zieht das alte Jahr

Im Dämmern der Kerzenflamme
Zieht hin das alte Jahr
Der Waldgott lauert
Aus einem Strahlenkranz
Der dem sterbenden Urwald entspringt
Ein Kanu schwimmt zu den Ufern eines ewigen Morgen
Wo das sanfte grüne Gras einer
Unbefleckten Erde entsprießt
Schweigend breitet sich Erwartung aus.
hukwa