Dienstag, 16. Dezember 2008

Aus meinem Metaphysischen Tagebuch

An der Quelle schöpferischer Kraft
von Hans Wagner

So lange ich als Künstler und Schriftsteller denke weiß ich auch das da immer etwas ist das aufgeschrieben sein will. Es ist vor allem auch die Freude am Schreiben selbst. Es passiert mir sehr oft, das sich erst mit Beginn des Tagebuchschreibens, eine Idee ergibt, die dann zu einer Zusammenfassung führt. So gesehen gehöre ich zu jenen Menschen die vorwiegend aus dem Unterbewusstsein schreiben. Ich weiß in mir ist die Quelle schöpferischer Kraft, der Strom des elan vital, der sich anzapfen lässt und der in jedem von uns fließt. Der Zen – Philosoph Suzuki sagte das so: "Solange es in sich selbst bleibt ist alles still. Der Berg bleibt ein Berg der sich auftürmt gegen den Himmel. Der Fluss strömt dahin als Fluss und singt seinen Weg hinab ins Meer. Aber sobald ein winziges Wolkenfleckchen im Blau erscheint, breitet es sich aus und hüllt das ganze Universum ein, Blitz und Donner speiend".
Suzuki spricht hier von der Quelle schöpferischer Kraft, dem elan vital eines Bergsons und Jaques Maritain. Der englische Philosoph A. N. Whitehead bemerkte zur schöpferischen Kraft: "In der Philosophie des Organismus wird dieses letzte schöpferische Kraft genannt und Gott ist sein ursprüngliches nicht zeitliches Akzidens".
Diese Urquelle in uns, die ja auch identisch ist mit dem was ich in meinen Schriften die
"Metaphysische Heimat" des Menschen genannt habe, ist in ihrem Urprinzip auch für unser Denken nicht fassbar, weil diese Quelle jenseits unseres Denkens liegt. Was nicht fassbar ist kann trotzdem erfahrbar sein, nämlich in dem ich seine Manifestationen erkenne. Es kann passieren, so wie mir in der momentanen Situation beim Schreiben dieses Textes, das ich drei verschiedene Artikel auf einmal im Kopf habe und diese auch fließen, weil eben die schöpferische Kraft angezapft ist. Ich nenne diesen Zustand "im eigenen zu Hause daheim zu sein". Solche Momente sind Offenbarungen schöpferischer Vitalität, das es hierzu kommt dafür bedarf es eines Prozesses , einer Art inneren Alchemie. Noch besser ausgedrückt einer
ALL – CHEMIE, die mir jene Wirklichkeit nahe bringt, die meinem ALL – TAG einen Sinn
schenkt. In solchen Momenten wo verschieden schöpferische Gedanken über mich hereinbrechen weiß ich auch um das Einhalten - und in dem ich dies tue, kann ich über die Vielheit zur Einheit vordringen und aus der Urquelle schöpferischer Kraft trinken.
16. 12. 08

Aus meinem Metaphysischen Tagebuch




Wenn der Geist mit Geistern verkehrt.
von Hans Wagner

In dieser vorweihnachtlichen Zeit spüre ich wieder sehr deutlich den Kokon der sich über mich legt. Er ummantelt mein Sein und hält alles profane von mir fern. Diese Jahreszeit ist mir seit meiner Kindheit eine vergeistigte Zeit. Vergeistigt im Sinne das mein Geist mit Geistern verkehren tut. Wenn ich am philosophischen Schreiben bin spüre ich sehr schnell wie ich mit dem was ich schreibe verschmelze. Es ist die Spiritualität der Wörter und Sätze die mich in ihren Bann zieht. Dieses "in der Sache Leben, eben das Verschmelzen mit ihr" ist bei mir dann zeitweilig so stark, das es passieren kann, das sich mein Geist, ganz plötzlich in einem anderen Jahrhundert aufhalten kann. Es ist nicht leicht dies zu erklären dennoch will ich es versuchen. Der gestrige Nachmittag brachte eine solche Situation wie ich sie oft schon erlebt habe, mal wieder ganz klar in mein Bewusstsein. Ab einem gewissen Moment war dann die Intensität des erlebten so stark, das ich zeitlich mit meinem Bewusstsein "jenseits meines Denkens" war und ich mich ganz in der Epoche des Mittelalters befand.
Seit einigen Tagen beschäftige ich mich mit der Philosophie und dem Naturwissenschaftlichen Schaffen von Johannes Kepler. Am gestrigen Nachmittag ich war allein in meinem Arbeitszimmer, befand ich mich plötzlich in Keplers Oratorium oder Arbeitsraum. Ich stand neben ihm und beobachtete ihn wie er aus dem Fenster schaute und den nächtlichen Sternenhimmel betrachtete. Von Zeit zu Zeit ging er an den großen Tisch in der Mitte des Raumes und machte sich Notizen in ein dickes in Leder gebundenes Schreibbuch. Ich erkannte deutlich die scharfen Gesichtszüge von ihm, seine Augen hatten etwas stechendes und Katzenhaftes zugleich. Manchmal neigte er den Kopf zur Seite, dann waren die Augen zu Schlitzen zusammengezogen und mir schien er lausche einer Musik die nur er wahrnahm. Kepler war ja wie Pythagoras davon überzeugt das die Planeten eine Art von Sphärenmusik erzeugten.
Die Versunkenheit von mir mochte etwa eine viertel Stunde angehalten haben, an diese zeit kann ich mich auch nicht erinnern das ich irgendetwas getan habe, ich erinnere mich nur an den Aufenthalt in Keplers Oratorium. Dann befand ich mich wieder im Hier und Jetzt!
Ich ging zum Bücherregal, zog einige Bücher und machte mir Notizen über Keplers Leben.
Es passierte mir schon einige Male, dass wenn ich mich mit einer großen Persönlichkeit der Geschichte beschäftigte, ich plötzlich in deren Leben für Momente eintrat. Da der Mensch ja Teil dieser Geschichte ist, wenn auch ähnlich wie der kleine Tropfen im Ozean schließlich das Meer bildet, muss er von dieser Geschichte "Ge – schichtet" sein. In den Schichten seines Unbewussten sind wohl wie geistig – Seelenhafte Ablagerungen Personen gespeichert, mit denen er in Verbindjung treten kann. Vielleicht ist es eine art magische Tür die sich im Unbewussten befindet und die verschiedene Menschen einfach öffnen können um in die "Welten" einzutreten. Dies hat nichts mit früheren gelebten Leben zu tun, sondern einfach damit das unser Bewusstsein schon immer existiert und mit gewissen Zeitepochen und ihren Personen in einer Verbindung steht.



Es kommt darauf an den einen Gedanken zu finden,
der das Gebäude der Welt aufschließt. ( Heraklit.)
von Hans Wagner

Du sei ein Mensch –
Dein eigen Menschsein du verehr.
Denn das allein ist Geistes Leben,
Wach auf,
Steh auf,
zu geistgem Streben.
William Blake

Bevor ich gestern Abend zu Bett ging, habe ich noch wie jeden Abend, die sieben Uhr nachrichten angesehen. Ich schaue nie fernsehen, nur die Nachrichten. Gestern Abend brachten sie eine kurze Einblendung wie der Urknall gewesen sein könnte. Eben dieses typische Bild wie es jeder kennt, Explosion, Entstehung der Planeten u.s.w. Ich nahm dies nur oberflächlich wahr und ging früh zu Bett, da für mich um halb vier in der Frühe der Tag beginnt. In der Nacht hatte ich zwei Träume an die ich mich erinnern kann. Das eine war ein Albtraum das andere ein Traum sehr symbolischer Natur. Er ist schnell skizziert: Ich erlebte eine starke Explosion, befand mich in einem gleißenden Licht und flog mit unvorstellbarer Geschwindigkeit durch das Universum. Ich fühlte mich vollkommen körperlos und erwachte weil es mir Übel wurde von der Geschwindigkeit, mit der ich durch das Universum raste.
Ich sah auf die Uhr neben meinem Bett es war zwanzig nach drei Uhr. Ich blieb noch ein paar Minuten liegen und versuchte diese Traumerinnerung zu verarbeiten, was mir allerdings erst am Kaffe Tisch gelang. In meinem Traum wurde ich wohl zeuge des Urknalls dachte ich bei mir vielleicht war es auch eine Erinnerung meines Bewusstseins an diesen Urknall. Eine Erinnerung die vielleicht im Menschen gespeichert ist, weil er eben dieses Urchaos möglicherweise miterlebt hat. Nun fragte ich mich wie kann ich solches miterlebt haben?
Ich bekam den Gedanken nicht mehr los, bis ich mir zumindest eine kleine These, eigentlich eher eine Spekulation zurecht gelegt hatte: Das menschliche Bewusstein war schon dem Urchaos inhärent, durch den Urknall wurde dieses ins gesamte Universum verstreut und begann nun seine Evolutionen und Verkörperungen. An diesem Punkt angekommen fiel mir der Satz des Parmenides ein: EX NIHILO NIHIL – "aus Nichts wird Nichts". Wenn man Heute von der Theorie des Urknalls spricht, steckt da nicht die gleiche Ansicht dahinter wie sie Parmenides vertrat? Er meinte das dass Seiende schon immer vorhanden war und trug diese Meinung in einem Lehrgedicht vor, das er als göttliche Eingebung empfand. In diesem uns bruchstückhaft Überlieferten Lehrgedicht werden Wahrheit und Wissen einerseits, Schein und bloße Meinung anderseits gegenübergestellt. Wahres Wissen wird erlangt durch reine Vernunfterkenntnis. Diese lehrt das es nur ein Sein, aber nicht ein Nichtsein geben kann.
"Nur das Seiende ist, das Nichtseiende ist nicht und kann nicht gedacht werden". (Parmenides).
Unter Seiendem ist dabei Raumerfülltes zu verstehen, es gibt also keinen leeren Raum. Die Annahme einer Bewegung setzt immer Nichtseiendes voraus – denn damit sich ein Körper an einen bestimmten Ort bewegen kann, muss vorher dort leerer Raum, also Nichts gewesen sein.
Parmenides Schüler Zeno sagte einmal: "Wo es Raum gibt müssen wir auch Räume annehmen". Wir wissen Heute das unser Universum aus unzähligen räumen besteht.
Die Griechen wussten dieses vor 2500 Jahren schon. Was wir durch die moderne Technologie erfahren haben, bekamen die Griechen als eine göttliche Eingebung mitgeteilt. Eine Art Über – Vernunft die sich manchmal in Form von Träumen in uns inkarniert und wenn wir darüber philosophieren, ergibt sich manchmal eine recht vernünftige Erkenntnis.
14. 12. 08



Das An – nehmen in der östlichen und westlichen Philosophie
von Hans Wagner

Je intensiver der Winter näher rückt, desto deutlicher spüre ich wieder den Ruf des Ostens. War ich in den letzten Wochen fast nur in den philosophischen Gefilden des Abendlandes zu Hause, spüre ich nun deutlich wie ich mich wieder nach der Beschäftigung mit den östlichen Weisheitslehren sehne. Es ist nun einmal das Schicksal vieler westlicher Denker, das sie sehr oft "zerstückeln" tun. Eine gewisse Ebene der Alltagsrealität behindert sie daran ins wirkliche Sein einzutreten. In der östlichen Philosophie, ich spreche hier vor allem vom Taoismus und Zen – Buddhismus, ist das "Ann – Nehmen", des Seins viel selbstverständlicher und vor allem praktischer. Wohl auch weil die Philosophie des Ostens, das kritische Denken zeitweise einfach ausblendet, im Wissen um eine höhere Eingebung. Sobald die westliche Philosophie sich mit der Spiritualität des Seins beschäftigt, kommen wir meistens an jenen Punkt des
"nicht weiter gehen", irgendetwas blockiert in uns und als einziges bleibt uns die Alternative der Mystik. Doch Mystik ist keine Philosophie! Etwas das sich im philosophischen Taoismus als auch in der Philosophie des Zen nicht findet. Das gesamte Spektrum der Spiritualität bedarf hier keiner besonderen Erwähnung, es wird einfach voraus gesetzt. Taoismus und Zen – Buddhismus in Verbindung mit den großen europäischen Metaphysikern, das ist für mich eine Zukunft der westlichen Philosophie.
15. 12. 08





Freitag, 12. Dezember 2008

Das Antlitz der Natur


von Hans Wagner

Mein ganzes Leben lang habe ich mich der Natur verbunden gefühlt, dieses Gefühl zu ihr war tatsächlich so etwas wie ein Muttergefühl. Ihre Gegenwart war für mich wirklich, lange bevor ich etwas über ihre biologischen Gesetze wusste. Damals handelte es sich um die unvoreingenommene und dennoch klar umrissene Wahrnehmung des Wesens der Natur, gesehen mit den Augen eines Kindes, dessen Herz für die kleinen Wunder am Waldesrand schlug.
Wenn ich Heute zurückblicke, fällt mir auf, dass ich seit meiner frühesten Kindheit – etwas – in den verborgenen Formen der Natur, ebenso wie in ihren sichtbaren Aspekten gesehen habe.
Es war ein Spüren, ein Ahnen auf ein Werdendes. Das Wissen um eine Metamorphose ohne das ich dieses Wort damals gekannt hätte. Wie sollte ich auch? Die schönen und verschwenderischen Vielzahl ihrer Gestaltungen, bildete die Quelle für einen wirklichen Sinngehalt meines Lebens, und ich habe stets eine enge Verwandtheit mit den Abkömmlingen der Natur verspürt – mit Tieren, Felsen, Pflanzen, Wiesen, Quellen mit allem was uns die große Erdmutter schenkt. Ich verlor mich schon früh im Beschauen der Wolken und Sternen, im Ahnen unendlicher Galaxien im nie endenden Universum. Kein Freund, kein Guru, kein Lehrer hat mich dies gelehrt, vielleicht ein Paar Bücher haben mir dabei geholfen, aber letztendlich war es einfach eine "Gewissheit" die mich mit diesen "Dingen" verband, eine Gewissheit die mir sagte, dieser wunderbare Kiesel und der mächtige Baum dort drüben und du selbst sind letztendlich Eins. Dieses großartige Gefühl Mietglied der großen Schöpfung zu sein, das uns allen in der Kindheit latent zu eigen ist, aber bei fast allen verloren geht, wenn wir erwachsen werden, ist mir erhalten geblieben. Eines der schönsten Erlebnisse meiner Kinderzeit, das ich bereits in zwei Büchern nebenbei geschildert habe, möchte ich hier wiedergeben: "Als Knabe hatte ich einmal ein seltsames Erlebnis mit einem Fliegenpilz.
Ich saß unter einer großen mächtigen Fichte in einem wunderschönen bemoosten Tal. Es war Frühherbst, der moosige Boden atmete im Tau des frühen Morgen und Tausende goldener und silberner Spinnweben verzauberten den Morgenwald. Ich schwänzte mal wieder wie gewöhnlich die Schule und fühlte mich sehr behaglich bei dem Gedanken an meine pflichtbewussten Mitschüler, die nun in der Schule saßen, eingeengt wie in einer Sardinen Dose. Direkt vor mir wuchs ein wunderschöner Fliegenpilz, er gefiel mir so gut das ich ihn wohl sehr lange anstarrte. Mit einem mal regten sich in mir Gedanken wie ich sie nie zuvor Denken konnte. Ich wollte so sein wie dieser wunderschöne Pilz, der hier lebte in seiner einzigartigen Gestaltung. Warum konnte ich nicht ein Leben lang an diesem einzigartigen Platz verweilen, den Liedern der Vögel lauschen, die Rehe und Hasen friedlich beobachten,
dem gleitenden Flug des Bussard und Reihers erschauen, warum musste ich zurück in diese profane Welt, eine Welt die vorwiegend bevölkert ist mit Menschen denen jeglicher Bezug zur Natur fehlt? Vielleicht bin ich auf der verkehrten Ecke dieser Welt geboren worden? Jener Tag in meinem stillen Waldtal meiner damaligen Heimat hat mich bis aufs tiefste geprägt. Ich glaube heute rückblickend sagen zu können damals ging eine Neue Welt für mich auf doch eine andere unter. Dieses in der großen Gemeinschaft mit Baum, Stein, Tier und all den anderen Wesen die hier leben, in einem ganzheitlichen Sinn zusammen zu sein, hat mich bis heute nie wieder losgelassen. Damals hat sich mir das Antliz der Natur enthüllt, nie wieder hinter her habe ich mich der alten Mutter so nahe gefühlt und ich bin überzeugt eine solche Begegnung hat man nur einmal im Leben, aber man kann ein Leben lang davon Leben.
April 1999

Verstand und Intuition

von Hans Wagner

Es ist die große Stille der frühen Morgenstunden, die zu einem inneren Wachstum beitragen, zu einem Werden. Ich ruhe im Meer meines Bewusstseins. Für etwa zwei Stunden, in dieser Frühe lebe ich in der Ganzheit. In diesen Zeiten kann ich die Fasern meiner Bewusstseinsstrukturen deutlich spüren. Der Verstand und das denken gehen einher mit der Intuition. In dieser frühen Stille ist der Verstand, das klare, ordnende Prinzip und die Intuition sendet ihre Symbole aus dem Unbewussten ins Tagesbewusstsein. Erst im Laufe des Tages kann es geschehen, das zwischen Verstand und Intuition, Konflikte auftreten. Dies liegt eben daran das der Verstand ein ordnendes Werkzeug ist, der es ermöglicht, die Angriffe der Welt, die uns meist am Tage erreichen zu bekämpfen. Mit dem Hereinbrechen des Tages und seinem dahergehendem Lärm, zieht sich die Intuition meistens zurück und überlasst dem Verstand die profanen Tagesgeschäfte. Die Heimat unserer Intuition liegt nun einmal "jenseits des Denkens" und das Feld wo ihre Früchte am besten Gedeihen sind die in Stille und Abgeschiedenheit gelegenen Äcker unseres Geistes. Es ist oft schwer die Intuition ins Tagesbewusstsein zu holen. Dem robotischen Menschen unserer Turbokapitalistischen Konsumgesellschaft gelingt dies so gut wie nie. Balzac wusste warum er in der Nacht mit dem Schreiben begann, nie hätte er sein großes Werk, im profanen Pariser Tageslicht schreiben können. Unser reines Bewusstsein können wir nur spüren wenn wir uns vom Verstand zeitlich losreisen und in der Intuition leben. Der robotische Mensch allerdings ist so sehr an den Gebrauch seines Verstandes gebunden und vor allem gewohnt, dass es ihm überhaupt nicht einfällt, sich zeitweilig von diesem zu lösen um somit einen Blick in die Wirklichkeit zu wagen. Wie der Verstand uns dazu dient die Alltagspraxis zu meistern, dient uns die Intuition dazu, denn Weg der philosophischen Erkenntnis zu gehen.
Die hier beschriebene Erkenntnis ist zweifelsohne eine subjektive Erkenntnis, eine sehr intuitive, die über die Verstandesebene nicht beweisbar ist. Mystik ist auch nicht beweisbar als psychische Realität, für außen Stehende ist sie eine reine Annahme. Obwohl Verstand und Intuition oft neben einander einhergehen, scheint es so dass Welten zwischen ihnen liegen. Der Verstand ist an Körper und Bewusstsein gebunden. Das Bewusstsein selbst sucht sich im Körper eine Wohnstatt, ist aber unabhängig von diesem und kann ohne Körper existieren. Sobald Bewusstsein in die irdische Atmosphäre eintritt, sucht es sich eine Form, wo es sich materialisieren kann. Es zieht ein in eine Pflanze, in ein Tier, in einen Menschen. Bewusstsein ist überall dort wo Leben ist, Intuition aber ist immer an den Menschen gebunden. Das sich diese in einem Bewusstsein entfalten kann dazu benötigt sie einen menschlichen Körper.

Vielleicht, bestimmt sogar mutet ein solcher Artikel den Leser zu der Meinung der Verfasser wäre ein Esoteriker oder spiritueller Spinner, es ist mir egal jeder kann Denken was er will. Ich gehöre nun einmal nicht zu denen die sich nicht trauen das auszusprechen was sie wissen. Da dieses Wissen aber meist intuitiv ist vermag ich es nur durch anschaulich – bildhafte Darstellung weiter zu geben, in jener Hoffnung das einige die meine Schriften und Bücher Lesen ebenfalls eine Verbindjung zu ihrer eigenen Intuition haben.

Dienstag, 9. Dezember 2008

Der Philosophische Mensch

Es liegt mir fern den Menschen einzuordnen dennoch, spüre ich oft das ich es tue, in drei Kategorien.
Der Triebmensch.
Der ökonomische Mensch.
Der philosophische Mensch.

Der Triebmensch wird geleitet von seinen Trieben. Er lebt, er meint er denkt aber er weiß überhaupt nicht was denken eigentlich ist.

Der ökonomische Mensch begegnet uns oft. Er ist ein mit bürgerlicher Vernunft versehener Roboter. Sein Gott ist die Ökonomie, vor allem seine persönliche Ökonomie, in ihr lebt er und diese lebt ihn. Wenn er einen Baum anschaut, erkennt er für einen gewissen Moment dessen Schönheit, doch diese Erkenntnis weicht schnell dem Gedanken, für was ist dieser Baum mir nützlich. Er liebt seine Kinder doch er rechnet den ganzen Tag was Kosten mich meine Kinder. Insgesamt ist er zufrieden, schließlich strebt er ja nicht nach Erkenntnis, sondern nur nach seiner kleinen ökonomischen Welt.

Der philosophische Mensch ist der werdende Mensch. Der Mensch der in einer Metamorphose lebt und sich dessen bewusst ist. Er weiß um seine Entelechie:
"Werde der Du bist."

Ab einem gewissen Stadium seiner Existenz weiß der philosophische Mensch, er ist ein ganz anderer, als jener zu dem ihn seine Erziehung und das moralische Gebäude der Bürgerlichkeit machen wollen. Eben: "Werde der Du bist." Er hat immer wieder Tiefe Momente in seinem Leben, wo es ihm ergeht wie im Schmetterlingstraum des Dschuag Dse: "Einst träumte Dschuang Dse, das er ein Schmetterling sei, ein flatternder Schmetterling, der sich wohl und glücklich fühlte und nichts wusste von Dschuan Dse. Plötzlich wachte er auf: Da war er wirklich und wahrhaftig Dschuang Dse. Nun weiß er nicht, ob Dschuang Dse geträumt hat, dass er ein Schmeeterling sei, oder ob der Schmetterling geträumt, hat dass er Dschuang Dse sei, obwohl doch zwischen Dschuang Dse und dem Schmetterling sicher ein Unterschied ist. So ist es mit der Wandlung der Dinge."
Der philosophische Mensch weiß das sein Leben eine Verpuppung ist, ähnlich der eines Insektes oder einer Schlange die sich ja mehrmals in ihrem Leben häutet. gerade die Biologie bietet hier eine Metapher der Umwandlung, diese findet dann statt wenn neues Wachstum bevorsteht.
"Bei den meisten Insekten ist die Kutikula so hart und straff anliegend, dass sie in regelmäßigen Abständen abgelegt werden muss, damit das Tier wachsen kann. Dieses periodisch wiederkehrende Abstreifen der Haut... nennt man Häutung. Der erste Schritt bei der Häutung besteht darin, dass sich unter der alten Kutikula eine neue bildet. Diese neue Kutikula ist weich, weiß und flexibel; sie lässt sich dehnen. Durch Poren in der neuen Kutikula dringen Enzyme, welche die außen befindliche Kutikula weitgehend auflösen. Durch Aufnahme von Luft... oder durch Bewegung, die Blut in einen bestimmten Körperteil pressen, bringt das Insekt die alte Kutikula zum Platzen...
Un mittelbar nach der Häutung ist das Insekt seinen Feinden wehrlos ausgesetzt, da es sich nicht bewegen kann und über keinen Schutzpanzer verfügt. Insgesamt gesehen bildet die Häutung einen der kritischsten Abschnitte im Leben des Insekts, und die Biologie dieses Ereignisses ist in seinem natürlichen Auftreten wohl viel komplizierter, als man heute annimmt." (Url Lanham: The Insects;)
Der philosophische Mensch weiß sehr genau das er teil der Natur ist, doch er weiß auch um seine Über – Natur. Er weiß er ist irdisch, doch ein untrügliches Gefühl sagt ihm er ist auch Überirdisch. Denn in mir ist etwas das nicht nur von dieser Welt ist. Daher ist seine Vernunft als auch seine Moral eine andere als die des Triebmenschen oder des bürgerlichen Menschen.
Ähnlich wie Bergson, bin auch ich der Meinung dass es zwei unterschiedliche moralische Ebenen gibt. Nämlich: Die bürgerliche Moral und die persönliche Moral.
Die bürgerliche Moral beruht auf einem von der Gesellschaft ausgeübten Druck. Es ist sozusagen eine Gewohnheitsmoral der man sich einfach anpasst. Die ihr entsprechenden Handlungen werden automatisch ohne darüber nachzudenken ausgeführt. Sie ist absolut unpersönlich. Ihr Sinn ist die Erhaltung des bürgerlichen Lebens, also eine kritiklose Moral.
Die persönliche Moral ist eine von der Gesellschaft nicht Abhängige schöpferische Moral.
Sie verkörpert sich im philosophischen Menschen. Sie geht hervor aus dem unmittelbaren Erfassen der Wirklichkeit (hier ist nicht die Realität im üblichen Sinn gemeint). Sie weiß um die Ganzheit von Mensch und Leben.
Ähnlich verhält es sich auch mit der Vernunft. Der Triebmensch ist meist vernunftlos. Der bürgerliche Mensch hält sich an "das Vernünftige", der philosophische Mensch weiß um seine Übervernunft.
SAPIENTIA FELICITAS – Weisheit ist Glück.

Sonntag, 7. Dezember 2008

Der Mensch ist ein Werdender

oder jenseits des Denkens

Sobald wir etwas spalten wird es uns gefährlich. Sei dies im physikalischen Bereich die Kernspaltung, sei es im psychischen Bereich die Persönlichkeitsspaltung. Mit der Spaltung trennen wir uns vom Ganzen. Wenn wir das Ganze nicht mehr erkennen können, werden seine Teile sich gegen uns richten. Die Kirche hat aus dem göttlichen Urprinzip ein gutes und ein böses gemacht um der Menschheit einen angeblichen Schöpfergott vorzusetzen, der die Menschen lenken würde. Nun hat die Kirche nicht das göttliche Prinzip gespalten, diese Macht hat niemand, aber sie hat über ihre dogmatische Lehre, die eine Falschauslegung der uralten Weisheitslehren ist, das Bewusstsein des Menschen gespalten.
Im christlich – kausalistischen Denken muss es immer zwei voneinander getrennte Gegenstände geben, von denen der eine den anderen beeinflusst. Also trennte sie Gott von seiner Schöpfung um somit den Weg frei zu machen für ihr: "Macht euch die Erde untertan".
Ein Gott soll von außen die Natur lenken und somit auch seine Geschöpfe. Die Konsequenten eines solch verkehrten Gottesbildes und seine Wirkung auf den Lebensbereich des Menschen
Erkennen wir an der Naturzerstörung und an der fortschreitenden Weltklimakatastrophe. Wenn wir uns die Mühe machen und das Gottesbild bei den östlichen Religionen als auch bei den Indianern zu studieren bemerken wir sehr schnell dass Schöpfer und Schöpfung identisch sind. Aus diesem Einssein, was ja das Ganze repräsentiert und nicht nur eine gewisse Anzahl seiner Teile, erwächst Identität. Diese Identität mit der ganzen Natur und somit auch mit der ganzen Welt, bewirkt im einzelnen Menschen Vertrauen, Hoffnung und Geborgenheit, wir fühlen eine Weltgeborgenheit und keine Weltfeindlichkeit. Solch Welt – und Naturvertrauen ist der westlichen Gesellschaft verloren gegangen. Wenn nun meine vertraute Haltung zur Welt verloren geht, passiert es sehr schnell das ich Angsthaltungen einnehme und Unsicherheiten in mir Entstehen. Meine innere Entwicklung hält mit meiner äußeren Entwicklung keinen Gleichschritt mehr, folglich bin ich verunsichert. Der Versuch dieser Angst und Unsicherheit zu entrinnen, treibt mich auf Dauer in die Versuchung materielles anzuhorten und nach materieller Macht zu streben um so dann tödliche Waffen zu konstruieren um diesen materiellen Reichtum zu schützen.
Es geht nicht nur dem westlich orientierten Menschen um materielles Wachstumstreben, Leistungssteigerung und Ausbeutung sämtlicher Bodenschätze, inzwischen ist diese westliche Eigenart zu einer Weltmentalität westlicher Prägung geworden. Aber diese staatlichen Weltwirtschaftssysteme, die ja pure Ausbeutungssysteme sind, da sie Leistungssteigerung zu einer ethischen Grundlage erklärt hat, ist in ihrem Ansatz schon perspektivlos, weil eben Ressourcen begrenzt sind: Sei es Erdöl oder andere Bodenschätze, seien es unsere Luft oder unser Trinkwasser, all das unterliegt den natürlichen Gesetzen der Begrenzung. Anstatt das der Mensch sich auf sein inneres Wachstum bestimmt und dieses mit äußerem Wachstum in Gleichklang bringt, bleibt er Gespalten und sucht sein Heil allein im materialistischem Wachstum. Es war der große Leonardo da Vinci der vor langer Zeit folgende Sätze schrieb:
"Die werden immer untereinander Kämpfen und sich größten Schaden zufügen, und vielen werden sterben auf beiden Seiten. Es wird keine Grenzen geben für ihre Bosheit und mit ihrer Wildheit werden sie die großen Bäume der Wälder des Universums zu Boden reißen. Dann, wenn sie satt sind, wird ihr Wunsch davon genährt sein, Tod zu geben, Leiden, Ungemach, Kriege und Wut, ganz gleich auf wen und was da lebt. Und in ihrem unersättlichen Hochmut werden sie sich zum Himmel hinauf heben wollen, doch durch die allzu große Schwere ihrer Leiber werden sie unten bleiben. Nichts auf Erden, unter der erde oder im Wasser wird es geben, das nicht verfolgt, aufgestöbert, verdorben wird und von dem einem Land ins andere versetzt... O Welt! Warum öffnest du nicht die tiefen Spalten deiner Höhlen und Abgründe und schleuderst sie da hinab, damit der Himmel nicht mehr den Anblick dieser grausamen und ruchlosen Ungeheuer erdulden muss..."
Manchmal kann es uns erscheinen wenn wir der Politik zu hören, das bald nichts mehr wächst außer den Wachstumsfloskeln. Wachstum und Ausbeutung bis gar nichts mehr geht. Der Kollaps wird noch stärker über die Menschheit hereinbrechen als dies bis jetzt der Fall ist. Die männliche Struktur in unserer Gesellschaft und somit sein Herrschaftsdenken, das ja auf Ausbeutung und Beherrschung seiner Umgebung und Mitwelt ausgerichtet ist, entspringt schließlich dem gespaltenen Sein des Menschen. In der Politik, vielfach auch in den Naturwissenschaften führt dies zu Machtanspruch, Machtrausch und Machtmissbrauch.
Der Prototyp dieses gespaltenen Menschen, ist der westliche Mensch der sich 2000 Jahre lang einer dogmatisch – monotheistischen Religion fügte, die jegliche Ausbeutung der Natur zu ihrem höchsten Ideal erklärt hat. Wenn die höchste Instanz der katholischen Kirche sich gegen Verhüttungsmittel ausspricht und dies sogar noch als Sünde hinstellt, was zur Folge hat, das die Überbevölkerung in der dritten Welt noch mehr zu nimmt, als es ohnehin schon der Fall ist, kann dies weder eine ethische noch eine religiöse Einstellung sein. Es ist das Gegenteil nämlich eine Kriegserklärung gegen die Welt in der wir alle Leben. Überbevölkerung muss Hunger zur Folge haben, in einer Welt deren Schätze nicht ehrlich verteilt sind, damit eben Umweltzerstörung was Verteilungskämpfe nach sich zieht und somit zu Krieg und Flüchtlingsströmen der Ärmsten. Wem es an Liebe und Vernunft mangelt der Besitzt meist ein starkes potential an Gewalt. Dies ist keine These dies ist Realität, wir brauchen schließlich nur den Verlauf unserer Geschichte zu beobachten.
Wir sind in diese Wahnsinnslage hineingefallen, weil wir eben über unseren Fortschrittsglauben und der Sucht nach Reichtum, die dazugehörige innere Entwicklung vergessen haben. Wir leben noch immer in der Versuchung ein irdisches Paradies zu schaffen und vergessen dabei die Würde und die Bedürfnisse der Erde selbst, aber auch die Bedürfnisse von jenen die auf dieser Erde leben und dies ist schließlich nicht nur der Mensch allein. Die Wirklichkeit selbst ist nicht gespalten, nur die Welt wie wir sie projizieren, wie wir sie uns vorstellen ist gespalten. Mit dem Verlust des Einsseins und der Ganzheit, haben wir auch den Verlust unseres Selbst anzumelden. Durch diesen Verlust der uns zur Annahme eines blinden Fortschrittsglaubens getrieben hat, haben wir die weichen für unsere Selbstvernichtung nicht nur gestellt, sondern schon damit begonnen diese einzuleiten. Neben den ökonomischen und ökologischen Katastrophen, stehen den Weltmächten genügend Atomwaffen zur Verfügung um die gesamte menschliche Rasse von diesem einst so wunderbaren blauen Planeten verschwinden zu lassen. Dennoch besteht auch in diesen Zeiten weiterhin die Möglichkeit einer Umkehr, doch diese muss eine innere Umkehr des Menschen sein, eine Kehre die uns wieder mit dem Ganzen vereint. Denn es ist die Anlage des Menschen das er ein "Werdender" ist und kein "Vergehender" ist, vergehend sind wir nur im Sinne unseres physischen , aber Werdende sind wir im Sinne unseres Wachsen zum Ganzen hin.
Denn ein solches Werden ist schließlich die metaphysische Bestimmung des Menschen, eine Bestimmung die er nicht nachvollziehen kann weil er die Wirklichkeit die ihn umgibt nicht Erkennen kann, der Mensch mag die Realität Erkennen, jedoch die Wirklichkeit in der das Ganze wirkt ist ihm immer fremd geblieben. Die meisten scheitern an der Erkenntnis der Wirklichkeit weil sie nicht um die Beschränktheit ihres Denkens wissen. Der englische Philosoph Francis Bradley drückte es so aus: "Wirklichkeit ist jenseits des Denkens und jenseits aller Teilaspekte des Seins, doch schließt sie alle ein. Jedes von diesen vervollständigt sich selbst, indem es sich mit anderen vereint und so die Vollkommenheit des Ganzen ergibt.
Und dieses Ganze ist Erfahrung, denn alles andere als Erfahrung ist sinnlos." Wenn der Mensch nun keine Erfahrungen machen kann, also wenn er aus dem was er erfährt, keine Schlüsse ziehen kann wird sein Leben sinnlos. Es muss uns auch klar sein das wir diese Wirklichkeit nicht über intellektuelles Analysieren erreichen, den unserem rationalen Denken wohnt schon eine Begrenzung unserer metaphysischen Möglichkeiten inne. Denken ist eben nur ein notwendiger Schritt zum Erreichen der Wirklichkeit. Das Wesen der Wirklichkeit
behauptet Bradley wird vielmehr durch Erfahrung oder, wie er es an anderer Stelle nennt, durch eine höhere Unmittelbarkeit erfasst, die er auch Ganzheit der Erfahrung nennt. Während des Prozesses der Annäherung an die Wirklichkeit erreichen wir unvermeidlich ein Stadium, das jenseits des Denkens liegt, in dem reine Verstandestätigkeit hilflos wird, und wir die Wirklichkeit nur intuitiv erfahren können. Am Schluss seines Werkes "Erscheinung und Wirklichkeit" schreibt er. "Wirklichkeit ist eine Erfahrung, selbstdurchdringend und reinen Relationen überlegen. Ihr Charakter ist das Gegenteil des legendären Extrems, welches bloß materialistisch ist, und ist am Ende die einzige vollkommene Verwirklichung des Geistes. Es ist also ein angemessener Abschluss dieses Werkes, zu behaupten, das Wirklichkeit spirituell ist". Der Prozess von dem Bradley hier spricht ist einfach jener der zum Erwachen eines neuen Bewusstseins führt. Dieses "neue Bewusstsein" ist gar nicht so neu, in der Philosophie kennt man dieses seit überhaupt philosophiert wird, ein Bewusstsein das sich nach innen zu sich selbst wendet. Dieses Erwachen ist ein erwachendes Bewusstsein das sich mit seinem Unbewussten vereinigt hat.

Mittwoch, 3. Dezember 2008

Kunst ist...

Zu den Aktivitäten eines Künstlers gehört es zu wissen:
dass Kunst keine Mode, keine Ausnahme, sondern Alltag ist.
dass Kunst Auflehnung, Freibeuterei gegen alles statische ist.
dass Kunst keine Norm ist, sich gegen alles robotische wendet.
Kunst entwickelt sich durch Herausforderung.
Kunst ist Antikonsum.
Kunst ist Selbstorganisation und Selbstdisziplin.
Kunst steht immer im Gegensatz zur Eindimension sie ist Vision.
Kunst spielt sich in sozialen Prozessen zwischen Menschen ab.
Kunst ist die Tatsache vielleicht vom etablierten Milieu nicht anerkannt zu werden.
Kunst ist Änderung ohne Anspruch andere zu Verändern.
Kunst ist ein Anfang mit leeren Händen die sich langsam füllen.
Kunst ist das Verlangen nach einer Disziplin die uns Freiheit schenkt.
Kunst ist die Sehnsucht danach Fremder unter Fremden zu sein.
Kunst drängt dazu die Gebiete der etablierten Kunst zu verlassen.
Kunst zwingt den Künstler dazu ein Emigrant zu sein.
Kunst verbindet uns mit den Meistern die in Zeit und Raum zu Hause sind.
Kunst ist jenes Bewusstsein, zu Wissen das wir wie Prospero auf einer Zauberinsel leben.
Kunst ist das Bewusstsein in einem Land jenseits von Nationalität und Macht zu leben.
Kunst ist ein Drang die Orte zu verlassen, wo Kunst normalerweise zu Hause ist.
Kunst lebt von der Überzeugung dass Kunst Revolte ist.
Hans Hukwa Wagner

Ein Märchen von Hans Wagner

Der Turm Poesie

Einst lief ein verzweifelter Dichter durch einen großen, dunklen Wald. Die Landschaften dieses Waldes waren so weiträumig, wie die menschliche Seele, es gab keine Wege die durch den dusteren Wald führten, nur verwachsene und verschlungene Pfade. Der urige Wald erschien dem Dichter, wie ein Labyrinth aus dem es kein Entrinnen zu geben schien. Tagelang irrte der Poet durch den dichten Wald. Verzweiflung trieb den Dichter immer tiefer in die Wälder, denn er wusste das ihm ein Ungeheuer folgte. Der Dämon DASEIN war ihm unerbittlich auf den Fersen und ließ nicht locker, er wollte den Dichter unbedingt in seinen Krallen halten und zerreißen. Der arme Dichter lief gehetzt vom frühen Morgen bis in die späte Nacht, nie erblickte er eine kleine Waldlichtung, nur drohende, knarrende, wie Urgestalten ausschauende Baumriesen. Seltsame Tiere und Pflanzen traf er manchmal. Er nährte sich von den Früchten des Waldes, seinen Beeren, Pilzen und Kräutern. Manche dieser Waldesfrüchte die er aß, verwirrten und bedrängten seinen Verstand. Andere schenkten ihm klare Visionen, jede Pflanze aber stillte seinen Hunger. Einmal als er sich schon Tage im Wald aufhielt, aß er die schwarzen Beeren einer großen Pflanze. Kaum hatte er von dieser Frucht gekostet, da bemerkte er, das er die Stimmen der Vögel die umherflogen verstand. Er hielt sich unter einer großen mächtigen Eiche auf, in deren Wipfel ein Specht klopfte. Er rief nach dem Specht und tatsächlich kam der große schwarze Vogel zu ihm herab und unterhielt sich mit ihm. Der Vogel riet dem dichter die ganze Nacht dem Vollmond zu folgen und so würde er am Morgen auf eine Waldlichtung stoßen. Dies tat der einsame Poet auch, er nahm noch eine Portion der schwarzen Beeren und machte sich auf den Weg. Eulengeheul und Kauzgeschrei, Fuchsgeheule und das jämmerliche Jammern eines Dachses begleiteten ihn, wie eine nächtliche Musikkappelle. Aber die größte Angst hatte er vor dem schweigenden Dämon DASEIN. Endlich graute der Morgen in den Wipfeln der uralten Bäume und tatsächlich mit dem ersten Sonnenstrahl, erkannte er in der Ferne eine Waldlichtung. Nach vielen Tagen im dunklen Wald sah er das erste Mal wieder Sonnenlicht und einen blauen Himmel. Sehr groß war die Lichtung nicht, in deren Mitte ein sehr alter Turm aus Sandsteinen gebaut stand. Der alte bemooste Turm hatte sehr viele Fenster und ragte hoch in die Luft. Neugierig umging der Dichter den Turm konnte aber nirgends eine Tür oder ein Tor finden. Als er ihn das dritte Mal umlaufen hatte, war da plötzlich eine Öffnung. Der Dichter betrat den Turm, in der Mitte führte eine mächtige steinerne Grobgehauene Treppe nach oben. Nach jeweils sieben Stufen, war eine Plattform auf der sich verschiedene Türen befanden, die in verschiedene Zimmer führten. Jedes Zimmer hatte ein oder mehrere Fenster und sah man hinaus erkannte man seltene, farbige wunderbare Landschaften. Man konnte in die Zukunft sehen, in die Vergangenheit, ja man konnte Bilder alter Maler Meister wie großartige Landschaften sehen. Er sah Farben von deren Existenz er nie geträumt hätte. Da war ein Raum aus dem tönte wundervolle Musik, ein anderer schien alle Bücher der Welt zu beherbergen. Ein Speisezimmer war vorhanden mit den köstlichsten exotischen Speisen, die auf wunderschönen geschnitzten Tischen standen. Es dauerte einen ganzen Tag, bis er alle Zimmer angeschaut hatte.

Es war schon Abend als er vor der letzten Zimmertür stand. Er erschrak, den über der Tür stand in großen Buchstaben geschrieben: WILLKOMMEN IN DA – SEIN.
Aber er gab sich einen Ruck und betrat das Zimmer. Es war ein einfaches aber schönes Zimmer. Karg eingerichtet. Aus dem Fenster war ein großes Fernrohr in den Sternenhimmel gerichtet. Als der Dichter hineinsah konnte er in die Unendlichkeit des All schauen, er war ganz geblendet von der Schönheit des Kosmos, je länger er durch das Fernrohr sah, desto wundersame Dinge erblickte er. Mit einem Male erblickte der Dichter ein ehrwürdig , ihm heilig erscheinendes Antlitz in der Unendlichkeit des Kosmos. Der Dichter fühlte das die Erscheinung zu ihm sprach, sie sagte : Ich bin der Gott DA – SEIN.
An diesem Abend schlief er im Bett des Zimmers DASEIN . Er träumte er würde den Turm nie wieder verlassen, dies sollte er auch tun. Er verbrachte sein Dasein forthin im Turm, besuchte die Zimmer Zukunft und Vergangenheit oder ein anderes der vielen Zimmer des Turms. Die meiste Zeit aber verbrachte er aber im Zimmer DASEIN. Jede Angst war von ihm gefallen, er malte, schrieb Gedichte oder schnitzte seltsame hölzerne Masken.
Er hatte die Heimat der Poeten, Dichter, Maler und Künstler gefunden.

Dienstag, 2. Dezember 2008

Philosophia Naturalis

SED OMNIA PRAECLARA TAM DIFFICILIA QUAM RARA SUNT –
"alles Erhabene aber ist eben so schwierig wie selten".
SPINOZA


Es war Seneca der das Wort Naturphilosophie als erster prägte. Seinen Versuch die Welt zu deuten, sie beobachten und über sie nachzudenken, nannte er philosophia naturalis. Es waren die alten griechischen Physiker, die das Beet für die Naturphilosophie vorbereiteten, das Jahrhunderte später von Spinoza und schließlich von Schelling so fruchtbar eingesät werden sollte. Diese "Ur – Physiker" Griechenlands, zerstückelten nicht, immer hielten sie das ganze im Auge, auch wenn sie Feuer, Wasser, Erde und Hauch als Elemente der Welt ansahen,
PRINCIPIA SUNT AQUA, TERRA, ANIMAET SOL (Epicharmos).
Sie wollten das Ganze der Dinge erkunden und somit die Träger der letzten Einheit finden. Nicht was sie vorfanden, sondern was und wie sie fragten, wurde für die spätere Naturphilosophie, erkenntnisreich und fruchtbar. Ihr Denken kreiste zu aller erst um die vier Elemente, dann fragten sie sich wie Materie wohl beschaffen sei, wie Kraft, Stoff, Organisches und Unorganisches zu einander stehen, schließlich wie das Ganze, die Alleinheit, überhaupt zu erfassen sei? Somit war der Weg für die Naturphilosophie vorbereitet.
Die lehren der griechischen Physiker und der Philosophen wurden von den Römern übernommen.
Die Römer selbst hatten nie ein eigenes philosophisches System aufgestellt; es genügte ihnen darüber nachzudenken, was die Griechen vor ihnen gefunden hatten. Man kann die Philosophie der Römer als eine Beschäftigung mit der Weisheit bezeichnen. Seneca sprach es so aus: NON INVERBIS, SED IN REBUS EST – "die Philosophie lehrt tun, nicht reden".
Dass die Welt von Gott erschaffen sei, wie es das monotheistische Judentum und später in noch stärkerem Maß das dogmatische, ja tyrannische Christentum, mit der ausbeuterischen Logik, "Machet euch die Erde untertan", kam den Römern nicht in den Sinn. Das Römische Reich war ein Eroberungs und Verwaltungsstaat. Die Natur sahen sie auf gewisse Weise als göttlich an und der Mensch war Teil dieser Natur aber keine Kreatur. Dies in einem heidnisch,
erdhaften Sinn. Weder Griechen noch Römer kannten das knechtische Kreaturgefühl des Christentums. Für die Römer, als auch für die Griechen, war es immer der Geist der Götter und Menschen verbindet. Es war das werden und beharren, das fließende und ruhende des Heraklit dem sie nahe standen.
Selbst noch Hegel übernahm 2000 Jahre später einen teil dieser Gedanken des Heraklit.
Goethe sprach es so aus: "Das Ewige regt sich fast in allem, denn alles muss in nichts zerfallen, wenn es im Sein beharren will".
Wohl am gedankentiefsten aber auch am wirklichkeitsfernsten drang der große Platon in die Geheimnisse des Seins vor, als er die Welt von ewigen unveränderlichen Ideen ableitete. Die Dinge sind nur Schatten, Abbilder der ewigen Wesenheiten. Aristoteles holte die Ideen die Plato als "seiende Sein" in die Unendlichkeit verlegt hatte, als "wirkendes Sein" in die Welt zurück. Er dachte logisch, der Begriff eines Dinges, das zugleich sein Wesen darstellt, verwirklicht sich durch die Form in der Materie. Denn die Materie birgt in sich die Möglichkeit zu jeder Form, der Form aber wohnt die den Stoff gestaltende Bewegungskraft inne. Auch Goethe übernahm diese Entelechie des Aristoteles: "geprägte Form, die lebend sich entwickelt".
Heraklit hatte im Werden das Sein erkannt. Aristoteles sieht im Sein das Werden. Da die Dinge der Welt aus dem Möglichen ins Wirkliche verändert wurden, so gehört Verändertwerden oder "Bewegung" zum Wesen alles Geformten. Daraus folgerte Aristoteles:
Es ist etwas, das ewig das Bewegte bewegt und das erste bewegende ist selbst unbewegt.
(der aristotelische "unbewegter Beweger" met. 1012) Allerdings ist dieser Beweger Gott auf keinen Fall ein Schöpfergott im christlichen Sinne. Sondern lassen wir es Seneca aussprechen:
NEC NATURA SINE DEO EST NEC DEUS SINE NATURA. QUID ENIM ALIUD NATURA EST QUAM DEUS? "Weder besteht die Natur ohne Gott noch Gott ohne die Natur. Was ist nämlich die Natur anderes als Gott? Auch Spinoza hat es so gelehrt: die
die Natura Naturans die tätig schöpferische Natur, bringt aus sich selber die Natura Naturata die verwirklichte Natur hervor, die Einzeldinge als Modi der einen Gott – Natur.
Die Naturphilosophie von Friedrich Wilhelm Joseph Schelling war tief vom Pantheismus
Bachus Spinozas beeinflusst. Schelling ging davon aus das Natur ursprünglich Geist ist, Geist von unserem Geiste; für ihn war Natur und Geist, Reales und Ideales identisch. Wie Spinoza wusste Schelling, dass man Geist und Leben aus der Natur heraus nur verstehen kann, wenn man die Natur, nicht nur als etwas Mechanisches sieht, also als eine Zusammenballung von Atomen betrachtet, sondern als ein wesentlich universelles Ganzes, dessen Wesen und sein geballte Urkraft ist. Die Natur ist fortwährende nie erlöschende Tätigkeit. Sie stellt sich uns in Form eines Absoluten dar, Schelling gliederte dies ungefähr so: er sprach von einer Linie in der das Objektive, das Reale überwiegt (damit meinte er die Natur im engeren Sinne), und eine Linie, in der das Subjektive, das Ideale, überwiegt (Geist und Geschichte). Am Ende der einen Linie steht die Materie als tote Masse, am Ende der anderen Linie steht die vollendete Selbstdarstellung des Geistes in Philosophie und Kunst. Schelling war auch davon überzeugt das die Kunst Teil unserer Mutter Natur ist. Lassen wir Schelling selber sprechen:
"Darum ist die Kunst das wahre und ewige Organon und zugleich Dokument der Philosophie, welches immer und fortwährend aufs neue beurkundet, was die Philosophie äußerlich nicht darstellen kann, nämlich das Bewusstlose im Handeln und Produzieren und seine ursprüngliche Identität mit dem Bewussten. Die Kunst ist eben deswegen dem Philosophen das höchste, weil sie ihm gleichsam das Allerheiligste öffnet, wo in ewiger und ursprünglicher Vereinigung gleichsam in einer Flamme brennt, was in Natur und Geschichte gesondert ist...
Was wir Natur nennen, ist ein Gedicht, das in geheimer, wunderbarer Schrift verschlossen liegt. Doch könnte das Rätsel sich lösen, würden wir die Odyssee des Geistes darin erkennen, der wunderbar getäuscht, sich selber suchend, sich ewig flieht. Denn durch die Sinnenwelt blickt nur wie durch Worte der Sinn, nur wie durch halbdurchsichtigen Nebel das Land der Phantasie, nach dem wir trachten." (Zit. nach Jodl, Gesch. S. 690f.).
Schließen wir diese Betrachtung mit den tiefen weisen Worten die Bachus Spinoza am Schluss seiner Ethik schrieb: "Damit habe ich alles erledigt, was ich über die macht des Geistes über die Affekte und über die Freiheit des Geistes darlegen wollte. Es ergibt sich daraus, wie sehr der Weise dem Unwissenden überlegen ist und wie viel mächtiger er ist als dieser, der nur von den Lüsten getrieben wird. Denn außer dass der Unwissende von äußeren Ursachen auf vielfache Weise umhergetrieben wird und nicht im Besitz der wahren Befriedigung des Gemüts ist, lebt er überdies gleichsam ohne Bewusstsein seiner selbst, Gottes und der Dinge, und sobald er aufhört zu leiden, hört er auf zu sein. Der Weise dagegen, insofern man ihn als solchen betrachtet, wird in seinem Gemüte kaum beunruhigt, sondern seiner selbst, Gottes und der Dinge mit einer gewissen ewigen Notwendigkeit bewusst, hört er niemals auf zu sein und ist immer im Besitz der wahren Befriedigung des Gemüts. Wenn nun auch der von mir gezeigte Weg, der dahin führt, sehr schwierig erscheint, so kann er doch gefunden werden. Etwas, das so selten angetroffen wird, muss allerdings schwierig sein. Denn wenn das heil so bequem wäre und ohne große Mühe gefunden werden könnte, wie wäre es dann möglich, dass es fast von jedermann vernachlässigt wird? Aber alle Herrlichkeit ist ebenso schwierig wie selten."

Montag, 1. Dezember 2008

Notizen und Aphorismen

1.
Um den metaphysischen Bereich des seins zu erkunden, muss die Philosophie, auf die Mystik zu einem gewissen Teil zu gehen. Mit der Vernunft allein, kann man nicht in diese Welt, in dieses Sein eindringen. Die hat Plotinus bewiesen.

2. Was manche Menschen als Wunder bezeichnen sind ganz einfach Naturgesetze, die von der menschlichen Erkenntnis noch nicht enthüllt worden sind.

3. Die Heimat des Menschen, ist eine metaphysische, der Großteil der Menschheit weiß davon nichts, einige sprechen von Glauben, doch kann Glauben schnell zu Stagnation des Geistes führen – ein
sich – nicht – aufmachen, ein verharren in Bequemlichkeiten, das nenne ich euren Glauben, der Aufbruch selbst hat immer etwas mit Mut zum Anderssein zu tun.

4. Nietzsche sprach vom "Mut der angreift", doch lebte er in einer Welt die mir manchmal Realität fremd erscheint.
Ich spreche vom Mut des sich – Stellens. Einem Mut der Veränderungen anstrebt.

5. Nur die Weisheit und Wahrheit garantiert uns die Erhaltung der Welt, somit wird Philosophie zu einer
"Lebenserhaltungswissenschaft".

6. Das Existieren ist des Existierenden höchstes Interesse. Was heißt: Was will ich? Wohin gehe ich?
Wer bin ich? Erst wenn ich mir diese drei Fragen "in – etwa" beantwortet habe, kann ich nach dem Sinn des Seins fragen! In – etwa bedeutet das es fragen gibt die niemals ganz beantwortet werden können.

7. Das In – der – Welt – sein.
Das Mit – der – Welt – sein.
Kann mir nicht das Gefühl von Heimat in der Welt geben. Erst das in – den – Welten – sein, das mit – den – Welten – sein, lässt in mir ein Gefühl von Heimatlichkeit aufkommen. Da ich diese und andere Welten, nie als Ganzes sehen kann – Denke ich eben in Welten. Ich denke also: diese Welt – andere Welten; dann wären andere Welten – Anderswelten. Das diese Anderswelt die metaphysische Heimat des Menschen ist, sagt mir nicht meine Vernunft, es sagt mir dies mein Gespür.

7. Wenn Spinoza vom "Wesen des Körpers" spricht, kann er nur etwas Seelenhaftes meinen, spricht er von der Ausdehnung, spricht er für mich vom Bewusstsein.

8. Ich liebe jene Philosophen die uns in der Verdunkelung der Existenz nicht alleine lassen.

9. Weil wir von der Ewigkeit wissen, müssen wir auch ewig sein. Dies sagte Spinoza, dies unterschreibe ich und drehe den Satz um: Weil wir Ewig sind wissen wir von der Ewigkeit!

10. Was ich von einem christlichen Schöpfer Gott halte?
Gott gleich erhebe dich Mensch
und werde selbst zu einem Gott in deinem Reich.

11. Ich könnte mich von einem Weisen überzeugen lassen, das unser Leben eine Reise zu unserem Mittelpunkt ist.
Der Mittelpunkt ist "der Kern aller Dinge", unser Selbst. So etwas ist nicht leicht zu finden, die meisten begeben sich noch nicht einmal auf die Suche. Jene aber die dies Ziel vor Augen haben, ruhen vielleicht schwerelos und meditativ in sich und sind der Vergänglichkeit enthoben.

13. Denn Geist ständig in Bewegung halten, ihn nicht der Ablenkung des Infamen übergeben, dies nenne ich
Philosophisches Tätigsein. Der Weg zur Wahrheit. Philosophisch Tätigsein bedeutet immer- am – Werk – sein.
Immer – am – Werk – sein heißt immer auf der Suche zu sein.





14. Es gibt eine Art philosophischer Erkenntnis die besagt das man Gott nicht Erkennen kann, dem schließe ich mich an. Allerdings möchte ich hinzufügen, das man Gott erfahren kann und über diese Erfahrung bis zu einem gewissen Grund berichten kann.

15. Das wirkliche geistige Erwachen ist ein Erwachen aus unserem Ich – Bewusstsein. Dies geschieht schrittweise.
Als erstes müssen wir die "Ummantelung" gesellschaftlicher Zwänge von unserem Ich lösen. Dies ist der erste Schritt in eine freie Art des Denkens. Es ist überhaupt der erste Schritt zum Geiste hin. Es ist das langsame Erwachen des Geist Ichs.

16. Der philosophische Mensch lässt ab von traumatischen Erinnerungen der Vergangenheit und den Beunruhigungen der Zukunft, sobald er mit dem Philosophieren beginnt.

17. Philosophie führt uns dahin wo wir Geborgenheit in der ureigensten Existenz finden wollen.

18. Philosophie ist nicht nur sprechen, sondern auch ein Ereignis von Stille. Denn wollen wir unsere Existenz erfahrbar machen, ist Stille unabdinglich.

19. Gelebtes philosophisches denken ist immer ein gesamtpersonales Ereignis.

20.
Das die modernen Naturwissenschaften die Seele leugnen, ist logisch, sie können sie ja nicht finden. Alles "seelische" versucht man zu verbannen. Freud hat die Seele durch analytisches Denken ersetzt. Aber was ist mit
Denkern wie Sokrates, Platon, Aristoteles, Plotin, Leibnitz, Fichte, Schleiermacher ? Die Liste lässt sich weiterführen. Haben uns die größten Geister der Weltgeschichte belogen?

21. Man kann soviel Lesen wie man will, es hilft uns zweifelsohne bei der Suche nach Erkenntnis, doch nur das was wir in uns selbst vorfinden, ist auf dem Erkenntnisweg verwertbar. Denn die Erkenntnis die wir in uns selbst finden, erscheint uns wie ein letzter wirklicher Beweis.

22. Die Neo – Spirituellen, versuchen es den alten Mystikern gleich zu tun. Sie ziehen sich aus der Welt zurück, mit dem lächerlichen Argument des "darüber stehen". Doch wir sind unter anderem auf dieser Welt, weil dies einen Sinn hat. Sich aus der Welt zurück zu ziehen ergibt so wenig Sinn wie an der Welt zu haften. Die Alternative heißt einfach In – der Welt – Sein. Die Betonung liegt auf Sein.

23. So lange wir mit der Welt denken, sind wir Staub und Statisten ihrer Geschichte. Denken wir uns über die Welt hinaus, wird aus Staub Stein und aus Statist Persönlichkeit.

24. Zum Tao te king: Ich liebe dieses Büchlein sehr! Es gehört zu jenen "Weltbüchern", die man in seinem Leben mehrmals gelesen haben muss, sonst klafft in uns ein tiefes Loch. Menschen mit zu vielen löchern fehlt die Grundsubstanz um den Weg der Erkenntnis zu gehen. Diese Löcher im Bewusstsein des Menschen warten darauf,
gefüllt zu werden, am besten mit den großen Werken der Weltliteratur.

25. Vielleicht ist jede krankheit, selbst die einfachste Erkältung, ein Hinweis darauf, dass jederzeit etwas härteres auf uns zu kommen kann, das uns einfach dahinrafft. Deshalb sollten wir unsere Zeit einfach nutzen und uns nicht wie alte Klageweiber einem Schmerz hingeben, der letztendlich irdisch ist, in seiner Sprache aber ein Symbol ist
die aus unserer metaphysischen Heimat zu uns herüber tönt.

26. Ziel praktischer Philosophie ist es der Gefahr der Gesellschaftsferne und der Geschichtsferne zu begegnen.
Somit führt praktische Philosophie zu einem intensiveren Wirklichkeitsverständnis.

27. Für den Künstler und Philosophen, gibt es eigentlich so gut wie kein Rückzug ins Private. Selbst in der Zurückgezogenheit sind sie ja ihrem Werk verpflichtet und somit der Welt. Das was man gemeinhin unter Privatsphäre versteht, bedeutet für den Menschen der in – der Welt – ist – er hat dieses in der Welt sein freiwillig gewählt – verschließen, verdrängen, darum kann ihn die Welt auch nicht Be – drängen.





28. Der Mensch lebt Geschichte, er ist Geschichte, also geformt von der Geschichte, er ist von ihr regelrecht
"Ge – schichtet"; Aber ein anderer Teil seiner Existenz, gibt ihm auch die Möglichkeit, zumindest zeitweilig,
über seine Geschichte hinaus zu gehen. Kraft seines Geistes kann der Mensch mit dem Universum Verbindung aufnehmen und dadurch zu seiner wahren Existenz vordringen.

29. Der Mensch der seinem Selbst Treu bleibt wird so nicht geboren. Sich Selbst Treu sein, also zu sich selbst stehen, erlernen wir nur über die Erfahrung.

30. Die Treue des Menschen zu sich selbst – ist Treue zu seinem Selbst. Dies nenne ich das Bei – sich- selbst – sein. Das bedeutet ein Zuhause zu haben bei sich selbst.

31. Für sich selbst sein bedeutet nicht Einsiedler sein. Wie eine Schnecke trägt der bei sich selbst ist sein Heim mit herum. Dieses heim ist die Welt. Den der Gegensatz von bei sich selbst sein, ist mit – der – Welt – sein. Das eine bedingt das andere.

32. Um etwas in seiner Ganzheit erfassen zu können benötige ich die Erfahrung der Erfahrungen. Was ist eine "Erfahrung der Erfahrungen?" Die erste Instanz der Erfahrung ist die, das ich sie mache. Die zweite Instanz der Erfahrung ist die das ich auf die erste zurückgreifen kann, das sie mir sagt wie etwas ist, wie etwas wirkt. Denn diese zweite Instanz von Erfahrung ist die von mir bewusst verarbeitete Erfahrung. Denn erst wenn ich auch die kleinste Erfahrung mit meinem Geist verarbeitet habe ist sie eine Ganze Erfahrung, es sollte dem Menschen eigen sein nach dem Ganzen zu streben. Der Mensch zerlegt sich selbst gerne in Einzelteile, doch es sollte ihm ein höchstes sein das zerlegte (Körper, Seele, Geist, Bewusstsein, Vernunft) zu einem einzigen Ganzen zusammen zu fügen. Und hat er einmal dieses Ganze Erfahren, weiß er jede Erfahrung bleibt unvollständig so lang er nicht Ganz mit ihr fertig ist