Sonntag, 29. November 2009

Adventsbrief - Hartzventsbrief

Es ist ende November. Das Weihnachtsgeld ist überwiesen. Die Krisen, inklusive Wirtschaftskrisen, verdrängen wir für einige Zeit. Der Tisch für viele ist wie gewöhnlich um diese Jahreszeit recht gut gedeckt und wir freuen uns in Erwartung auf Weihnachten. Es ist aber auch die Zeit um in politische Wunden zu stechen. Die vom Volk gewählten Volksvertreter schlürfen Sekt und schlucken Kaviar, während ein Großteil der Bevölkerung, zum Beispiel die sogenannten Hartz4 Empfänger zur Armentafel pilgern. In diesem Land stimmt so vieles nicht.
Sobald ein Mensch im Jammertal von Hartz4 gefangen ist, bedeutet dies für ihn seine persönliche Wahlfreiheit existiert nicht mehr. Dem Betroffenen ist es nicht mehr möglich seine eigene Aktualität zu erfahren, er ist gezwungen die Stereotypen Verzerrungen eines Systems zu schlucken, das die Mietglieder seiner Einheit mit ständigen sozialen Amputationen bedroht. Der Staat hat geschickt Millionen von deutschen Bürgern in eine Klasse deklassiert, die von einigen Politikern verächtlich die Hartz4 Empfänger genannt werden.
So sitzen auf den zuständigen Arbeitsagenturen in der sogenannten "Arge" Fallmanager, denen es zum Teil wirklich Freude bereitet Hartz4 Empfänger zu diskriminieren und zu schikanieren.
Es ist bekannt das Hartz4 Familien nicht genügend Geld zum Lebensunterhalt haben um einen ganzen Monat hindurch, ihren Kindern eine gesunde Nahrung zu bieten. Unsere Volksvertreter nähren sich zwischenzeitlich von einem reich gedeckten Tischlein und Büffettisch und kassieren wahnsinns Löhne und Abfindungen, die vom Steuerzahler finanziert werden und lästern über die "Sozialschnorrer". Dieses politisch unmenschliche System zielt unter anderem auch bewusst auf die Herzen von Millionen von Kindern. Der Staat drängt Jugendliche zu mehr Ellenbogenmentalität im Wettlauf auf die wenigen freien Arbeits- und Lehrstellen. Der Staat fordert das 18.jährige über den selben Erfahrungsschatz verfügen wie 50.jährige, mit dem Hintergrundswissen, das Jugendliche über mehr Arbeitsenergie verfügen. Erster sein, andere benutzen, ausschalten, drauftreten sind zu Grundpfeilern unseres gesellschaftlichen Miteinander geworden. Jeden Tag werden neue unsoziale Mogelpackungen von dem vom Volke gewählten Politikern zusammengestellt und den Bürgern verordnet oder angedroht. Ein Wirtschaftssytem das sich solcher Methoden verdingt, muss perspektivlos sein weil es in einen krieg gegen seine Bürgerschaft zieht. All dies muss letztendlich auf einen noch größeren Kollaps hinauslaufen als die im Moment vorherrschende Wirtschaftskrise. Die derzeitige Situation ist schlimm und kann tragisch verlaufen. Wie soll etwas Neues entstehen wenn man seine Bürger dazu auffordert für alles aufgeschlossen zu sein was im Humanismus als negativ gilt? Jegliches Tun und Denken das aus materialistischen Ehrgeiz erwächst, trennt uns von jener Empathie, die wir so dringend benötigen um endlich in eine menschenwürdige Gesellschaft einzusteigen. Das Boot des gemeinsamen Miteinander verrottet langsam am von politischen Machtansprüchen zugerotteten Ufer, jene die gerne Einsteigen möchten scheitern an egozentrischen Machtansprüchen der Politik. Eine neue Gesellschaft und wir bräuchten sie dringend, entsteht nicht in dem man Bürger zwingt ums goldene Kalb zu tanzen und dazu noch die meisten Tänzer nicht auf den Tanzboden lässt. Wenn sie entsteht entsteht sie durch jene freie Persönlichkeiten, die sich nicht durch das aufgeblähte und raffinierte Machtgehabe der Politik verängstigen lassen. Sie entsteht durch die gemeinsamen Einforderungen unserer Freiheit und unserer Rechte, vor allem unseres Rechtes auf Mitveranrwortung und Gestaltung von Demokratie, die Momentan von der Politik arg getreten wird.
hukwa

Adventsgedanken oder zwischen Marx und Jesus

Als ich heute Morgen am Schreibtisch saß und mir einige Gedanken über den Advent machte schlich sich auch der alte Karl Marx in mein Gedankenlabyrinth ein. Also schrieb ich einen kleinen Brainstorming Text über meine Gedankenspiele.
Marx hat zu seiner Zeit nicht voraussehen können, das die Bodenschätze auf unserem immer blasser werdenden Planeten, einmal ausgeschöpft würden. Jene die seine Lehre dann in die Praxis umzusetzen gedachten, haben nie bedacht, das der Mensch mehr als nur ein denkendes, nach Ökonomie strebendes Wesen ist. Sie haben den Menschen ihre Mythen, Märchen, Träume und Religionen genommen. Ein solches Gerippe von Mensch kann es gar nicht geben, das wäre ein Wesen das nur auf intellektueller Basis leben würde, ein Roboter. Es kann doch keinen Menschen geben desen Wesen auf den reinen Intellekt reduziert werden kann. Der Intellekt, ausschließlich auf sich selbst gestellt ist ein Prinzip der Desintegration. Dieser reine Intellekt als Überlebenswerkzeug ist dann die Verleugnung des Unterbewusstseins, ja, des Bewusstseins überhaupt.
Der Marxismus in Verbindung mit Ökologie, Humanismus und dem seelischen des Menschen, könnte zweifelsohne am Anfang einer humanistischen planetaren Zivilisation stehen. Tatsächlich ist es so dass das "Gespenst Marx" (Jostein Gaarder) immer noch umgeht, wenn auch verdrängt in das "gesellschaftlich Unbewusste". Vielleicht lauert es hier bis es neue Früchte tragen kann. Die menschenverachtende Politik des Stalinismus und des Bolschewismus, ist uns allen bekannt, doch das hat mit Karl Marx so wenig zu tun, wie die kriegerischen christlichen Kreuzzüge und die perversen Hexenverbrennungen, des Mittelaters mit Jesus etwas zu tun haben. Ernst Bloch schrieb einmal:"das Alte will nicht vergehen, das Neue will nicht werden, etwas ist im Schwange". Im "Schwange" ist das "Noch-Nicht-Bewusste". Für Bloch war der Marxismus eine Ideologie schöpferischer Freiheit, so wie das Christentum in seinen Anfängen, ebenfalls eine Bewegung schöpferischer und humaner Freiheiten war und erst durch die Kirchenfunktionäre zu einer menschenverachtenden Institution wurde. Nun kann die Kirche sich damit rechtfertigen das sie sagt, das war einmal, das ist Geschichte, das kann der Marxismus ebenfalls. Die stahlinistischen Schauprozesse wurden mit dem selben Brennstoff geschürt, wie die Hexenverbrennungen, ihr Ziel Kritiker aus dem Wege zu räumen. Stalin, seine statthalter und viele seiner Genossen waren Wahnsinnige und Bestien in Menschengestalt die mit den Symbolen von Siegel und Hammer mordeten. Doch wieviele Morde wurden unter dem Symbol des christlichen Kreuzes ausgeführt? Wieviele Völker wurden unter dem Namen Jesus Christus niedergemetzelt und ausgerottet? Für die Untaten der Kirche kann ich Jesus nicht verantwortlich machen, für die Untaten der Bolchewisten und sogenannten Kommunisten, kann ich aber auch Karl Marx nicht zur Verantwortung ziehen. Zweifelsfrei stand Marx am Anfang der sozialistischen Bewegung und deren Umsetzung, doch Jesus stand auch am Anfang der christlichen Bewegung. Und so wenig wie Lenin ein geläuteter Mensch war, so wenig war der Apostel Paulus ein "Geläuteter". Beide waren Dogmatiker, beide gaben in ihren Schriften und Briefen ein gefälschtes Bild der "Urlehre" wieder. Sie entfernten sich so mit von der Wahrheit und fesselten ihre Anhänger an einen Marterpfahl dogmatischen Denkens.
Und wenn ich Heute die erste Kerze am Adventskranz zünde, dann brenne ich sie nicht nur für das liebe Christkindlein sondern auch für den lieben Karl Marx, beide haben uns ein Geschenk gemacht das wir sorgsam hüten sollten: die Hoffnung.
hukwa

Samstag, 28. November 2009

Früher Morgen am Schreibtisch

Ob ich schreibe oder male, ich beginne damit am frühen Morgen, irgendwann zwischen fünf und sechs Uhr. Seit 1978 halte ich Eindrücke und Gedanken in meinen Tagebüchern fest. Mal neige ich mehr zur realen Schreiben, mal mehr zum lyrischen oft zum Metaphysischen, die Welt ist etwas Ganzes. Schreiben ist mir festklammern an die Welt drinnen und draussen. Schreiben und Kunst machen ist vielleicht die letzte Möglichkeit, in einem staat der immer totalitärer wird, einen letzten versuch zu unternehmen, ein Stückchen Freiheit einzufordern. Wir alle kommen frei auf diese Welt, doch bereits kurz nach unserer Geburt, beginnt das Festbinden. Staat und Erziehung drängen uns ein Leben auf, das wir so oftmals gar nicht leben wollen. wenn wir uns der Mühe unterziehen nachzudenken, zu Vergleichen, bemerken wir bald mit welcher Raffinesse um uns herum Gefängnisse aufgebaut werden. Um diesen "Gefangenen Lagern", zu entgehen brauche ich das Schreiben, das Malen, die Kunst sie ist mir die Begegnung mit der Welt, ist mir Schutzschild und Wurfspeer zugleich.
hukwa

Adventsgedicht zweier Strassenbettler

Komm Freund
heut haben wir Saison
schämen wir uns nicht
betteln wir zwischen Asphalt und Beton
das Bürgertum ist auf dem Weihnachtstrip
die Münzen die in die Mütze fallen
funkeln wie Weihnachtskristalle
komm Freund
heut haben wir Saison
die Menschen sind so christlich drauf
die geben uns auf dem Weihnachtsmarkt bestimmt einen aus
komm Freund
heut küssen wir Beton
die Lichterketten leuchten uns die ganze Nacht
das haben die guten Stadträte nur für uns vollbracht
im Advent haben sie sogar verständnis für ihr Pennervolk
alle sind so lieb und nett
selbst die Polizisten haben ihre Schlagstöcke versteckt
komm Freund
trink nicht zuviel
freu dich noch mal
die Nacht wird kalt
der Schnaps wird leer
und Morgen findet man uns hier
steif gefroren wie ein Brett
mein Gott
was ist die Welt zu uns so nett.
hukwa

Freitag, 27. November 2009

Geh hinaus in die Natur

Da ich mich mein Leben lang in den tiefen fließenden Gewässern der Philosophie bewegte, immer im versuch diese auch praktisch in mein Leben zu integrieren ist mir jede Art von Kleinbürgerlichkeit zuwider und ich bin Feind der Dogmatik. Gehe hinaus in die Natur u7nd philosophiere über diese, das ist mein Tun und Sinn, meiner Existenz. Hier im reich der erdnahen Geschöpfe, wo ich mich im Auswendig lernen des Schöpfungsalphabetes übe ist mein Zuhause. Hier nur wird der Mensch zum Empfangenden, dies ist ein Teil seiner irdischen Bestimmung. Die Natur führt uns zur inneren Kraftquelle, die in jedem vorhanden ist, bei den meisten leider verschüttet ist. In seinem Bezug zur Natur muss der Naturphilosoph gemessen werden, nicht im Bezug zu seinen Wörtern, denn er ist ein Empfangender. er versucht das große Mysterium der Natur zu enträtseln, allerdings im Wissen, das ihm das nie ganz gelingen wird. Denn schließlich gehört das Nicht-Enträtseln zu jener Hoffnungskerze die seinen Geist erleuchtet. Sämtliche Erscheinungen in der Natur sind dem Naturphilosophen Funken höherer Instanzen. Wer durch die Wälder streift und Zwiesprache mit Kräutern, Bäumen und Insekten hält verbringt seine Tage äusserst sinnvoll. Er erklärt die Natur zu seinem Ideal. So wie der Naturphilosoph sein Ideal liebt, leidet er auch mit ihm. Denn wer die Stimme Gaias hört dem klagt sie auch ihr Leid.
hukwa

Gedicht an B.B.

Lieber Bert B.
Du hast einmal gesagt:
Sätze von Systemen hängen aneinander wie
Verbrecherbanden
Einzeln überwältigt man sie leichter
Ich weiß das Journalisten und Politiker dieses
System besonders gut beherrschen
Wir Dichter und Philosophen sind ja Wortarbeiter
Ich weiß auch
Urteile können Unzeitgemäß werden
Lebensformen können sich verändern
das hast du schon richtig gesehen
Doch Haltungen brauchen sich nicht zu ändern hast du dann gemeint
Allein dir zu liebe lieber Bert
sollten wir Wortarbeiter
einen letzten Rest
von Haltung behalten
wenigstens die Normen
Gerechtigkeit und Menschlichkeit
das wär schon ganz schön etwas
denke ich
Ich weiß Bert
ich habe dich in den letzten Jahren etwas vernachlässigt
sei nicht böse
schließlich warst du es der gesagt hat:
Die Mietglieder der kleinsten Einheiten
brauchen sich nicht zu lieben
sie müssen nur das gemeinsame Ziel lieben.
hukwa

Das Eine

Frei von jeglicher Spaltung
den Blick auf das Eine gerichtet
sein Datum ist mir wie ein Wappenschild
wer nicht erwartet
wird täglich beschenkt
nur wer das Ganze erschaut
kann das Eine kultivieren.
hukwa

Donnerstag, 26. November 2009

Der Mythos oder das "andere Denken" Teil2- Symbolon

Die Umstände im leben eines Menschen mögen sich ändern, doch die Grundmuster zwischen den menschlichen Beziehungen bleiben. es handelt sich hier einfach um jene archetypische Entsprechungen die zeitlos sind. Die "ewigen Archetypen" bevölkern unser persönliches und kollektives Unbewusstes, wirken ein auf unsere fundamentalen zwischenmenschliche Beziehungen. Der Mythos spricht bei allen Kulturen eine fast gleiche Sprache. Wir finden Prometheus den Schöpfer des menschlichen Bewusstseins, nicht nur im antiken Abendland, wir finden ihn in der Verkleidung des Tricksters auch in Nord- und Südamerika. Der Mythos ist Global. Woher die zeitlosen Motive kommen das ist ein Rätsel. Bestimmt hat Frazer nicht ganz Unrecht wenn er behauptet das "gleiche Ursachen... auf gleicher Struktur des menschlichen Geistes in den verschiedenen Ländern und unter verschiedenen Himmel in gleicher weise wirken". Ich selbst bin ein Vertreter der Philosophia perennis, welche seit unvorstellbaren Zeiten auf das Bewusstsein des Menschen einwirken soll. Da sich nun der Mythos weltweit ähnelt, müssen wir davon ausgehen das die alten Griechen, die Taoisten Chinas und die Indianer Nordamerikas ihr Wissen über den Mythos aus der gleichen Quelle oder von dem gleichen Ort bezogen haben. Ein "Ort" oder gar ein Universum das auch heute noch mit uns in Verbindung steht, beziehungsweise Verbindung mit uns sucht. Joseph Campbell hat ein Leben lang nach dieser Quelle geforscht. In "Flug der Wildgans", einem Buch über mythologische Streifzüge, schreibt der große Mythenforscher:"Wir haben vielleicht die Mauern von Raum und Zeit durchbrochen und sollten uns fragen, kraft welcher psychologischen wie auch historischen Gesetze diese Mythen der Urvölker und ihre gegenstücke in den höheren Kulturen wohl gebildet wurden".
Es ist doch seltsam. Jetzt, im Moment, da ich an diesem Artikel schreibe sitzt mein Hund im Hof und heult wie ein Wolf. Im Dorf läutet die Totenglocke. Nur wenn diese Glocke läutet heult er, bei normalem Glockenschlag hört man ihn nicht. Woher weiß der Hund was passiert ist? Für mich persönlich ist im Geheule des Hundes auch eine Zustimmung, das mein Heute geschriebenes, einen Kern wahrheit enthält. Don Juan sagte in solchen Momenten zu Castaneda: "Die welt stimmt mir zu".
Kleine seltsame Zufälle sind oft Konvergenzen mit anderen Universen, davon bin ich fest überzeugt. Die Griechen prägten den ausdruck "Symbolon" für solche Momente. Es bedeutete bei ihnen ein Geschehen oder Bild, das begegnet aber eben dadurch begegnet, dass es mit uns in innerer schicksalhafter Verbindung steht; dass es mit uns innerlich verbunden, verwandt ist; das es jenseitig mit uns zusammenhängt, auch wenn es uns hier nur von außen und daher scheinbar fremd entgegen tritt, alles steht in Verbindung. es ist kein begegnen im Sinne einer Zufälligkeit, sondern es handelt sich immer um Vorbestimmtes. Alles uns Begegnende ist somit von Bedeutung. Alle Begegnungen werden sozusagen über unser Unbewusstes geplant, dies ist einer der Wirkungen und Schwingungen des Mythos.
hukwa

Mittwoch, 25. November 2009

Der Mythos oder das "andere Denken" Teil 1.

Wenn man von "Anti-Materie" spricht, auch die Physik spricht ja öfters darüber, muss man gezwungener Maßen auch von Universen ausgehen die neben unserem sichtbaren Universum existieren. Der gordische Knoten denn die Wissenschaft geknüpft hat ist entwirrbar wohl über den Mythos.
Die Geschichte des okulltismus ist eine etwas peinliche Geschichte von der Suche nach Macht. Mein persönlicher Bezug zum Okulltismus ist allerdings eine ganz andere Suche. Was ich suche hat nichts mit Magie und abgründigen Gefasel zu tun, sondern ist eine Suche nach jenen unbewussten dunklen Tiefen des menschlichen Selbst die unter Wissenschaft, Alltagsroutine, Zivilisation und Langeweile verborgen liegt. In dieser Tiefe treffen Mythos, okulltistische Philosophie und "Anti-Materie" zusammen, in einem jener Universen die nichtsichtbar neben dem sogenannten "realen Universum" existieren. Der Dichter Archibald Macleish schrieb einmal:"Ich glaube für den Großteil der Menschen die in unserer Gesellschaft leben, hat diese Welt bereits ein Ende gefunden". Die Menschen die diese welt bewohnen glauben schon lange nicht mehr an das geheimnisvolle neben sich, noch sind sie bereit für eine Quest oder eine Sinnsuche. Wir sind Meister im Verdrängen unserer Ängste und Unsicherheiten, wir sperren solche Tatsachen ins Verlies unseres Unbewussten. Doch genau dort lauert der Mythos, er nimmt diese verdrängten Inhalte auf und schickt sie uns in Form von Träumen und Visionen wieder ins Oberflächenbewusstsein. So erscheinen sie und werden wieder verdrängt, doch sie bleiben nicht in den Tiefen, spätestens jetzt beginnt der Prozess wo sich diese verdrängten Inhalte, als Neurosen und psychische Probleme bemerkbar machen. In unserer Zeit waren es C.G.Jung und Joseph Campbell die den Mythen wieder ihren sozialen status zurückgaben. In seinem Versuch uns den Mythos wieder nahe zu bringen, erklärt uns Campbell die vier wichtigsten Funktionen des Mythos.
Die erste Funktion nennt er mythisch oder metaphysisch- "der Mensch bemüht sich um aussöhnung des Bewusstseins mit einer Voraussetzung seiner eigenen Existenz...der Monstrosität dieses entsetzlichen Spiels namens Lebens". Die Mythen sind sozusagen ein Gegengewicht gegen die Infamitäten des Lebens.
Die zweite Funktion der Mythen ist die kosmologische. Der Mensch macht sich ein Bild von dem "Ort" an dem er lebt und sucht seine verbindung zum Universum oder den Universen. Er bemerkt das dieses Bild mit der Wissenschaft und Kultur seiner Zeit übereinstimmt in einem mythisch-kosmologischen Sinn.
Die dritte Funktion ist die soziologische. Sie beinhaltet die sozialen Funktionen des einzelner innerhalb der Gesellschaft.
Die vierte Funktion ist die psychologische, sie hängt mit der Eigenverantwortung des Menschen zusammen, sozusagen ist sie die "zweite Geburt", seine soziale Geburt, der Mensch also als "er-wachsener" in der Welt. Die Mythen sind weder Hirngespinnste noch Spielereien irgendwelcher abgedrehter Eso-Freaks (die gibt es auch), sondern sind tatsächliche geistige Realitäten des Lebens.
Zweifels ohne ist der Mythos eine vorsokratische Bildersprache. etwa mit Sokrates trat die Philosophie in Konkurrenz mit dem Mythos. Mythos bedeutet - Wort, Sage, Erzählung. Der Mythos kennt keinen Verfasser, er wird mündlich weitergegeben von Geschlecht zu Geschlecht. Er galt Jahrtausende als namenslose unbedingte Autorität. Als Kosmogonie erklärt er uns die Entstehung der Welt, entwirft eine Gesamtdeutung von dieser. als Sage und Märchen erklärt er Erscheinungen und Rätsel der Natur und des Lebens. Doch ist er alles andere als irrational, wie die Philosophie hat auch der Mythos seine eigene Vernunft. Der Mythos ist eine reine Bildersprache, er ist eine Art "anderes Denken", ein "wildes denken".

Dienstag, 24. November 2009

Landschaftsgefühl

Einsame Wege, Felsen, versteckte Höhlen und singende Wildbäche gehören zum Pfälzerwald genauso, wie alte mächtige Baumriesen und verzauberte von Nebelschwaden heimgesuchte mystische Waldlichtungen. Sucht man die Tiefen dieses Waldes auf wird er seinem begeisterten Beschauer schnell zu einem Ort des Wunderbaren. Seine abgelegene Felsplateaus und vermoosten Buntsandsteine erscheinen dem Wanderer wie verwunschene Orte, wo in den Zwischenmomenten von Wachheit und Phantasie, von Gegenwart und Vergangenheit, jene Welt aufdämmert in der noch Sage und Märchen zu Hause sind. Eine ewige Musik tönt durch seine Baumkronen, als sei der Wald von einem ständigen zauberhaften Tönen und hellem Klingen erfüllt. Das wuchtige Felsgestein und die mächtigen alten Eichbäume die bei den sonnendurchfluteten Lichtungen stehen, schenken dem Wanderer eine Ahnung von den geheimnisvollen Tiefen der umgebenden Natur. An solchen Orten öffnet sich uns das Buch der Natur und mit einem Male scheint es uns, das die umgebende Landschaft in sich die Buchstaben des uralten Schöpfungsalphabetes offenlegt. Eine solch erhabene Landschaft lehrt uns eine neue Art des "Sehens". Unsere Schau geht hier tiefer, über das Formale hinaus, blickt hinter das Verborgene, erschaut das ewig sich wandelnde, die übergänge und Gegensätze einer tieferen Naturwirklichkeit. Wir sehen eine in die Ewigkeit sich dehnende Metamorphose und mit einem Mal fühlen wir uns selbst als Teil einer landschaftlichen Symbiose.
hukwa

Sonntag, 22. November 2009

Landschaftserfahrung

Sich mit einer Landschaft auseinandersetzen beginnt mit der Begehung der Landschaft. In dem ich sie erwandere löst sie in mir einen Bewusstseinsprozess aus. Bewusstes begehen einer Landschaft kann zu einer Wanderung durch Zeit und Raum werden. Eine Wanderung die sinnlich als auch metaphysisch ist.
Landschaften unterliegen Veränderungen. Sie verändern sich durch die Metamorphose der Natur, kurzfristig durch Jahreszeiten, vor allem aber durch Raubbau und Ausbeutung des Menschen. Landschaft zeigt uns eben auch Grenzen - hier hört die Naturlandschaft auf, geht vielleicht in eine Kulturlandschaft über um sich schließlich in einer trostlosen Stadtlandschaft zu verlieren.
Landschaftserfahrung ist am Anfang immer Sinneserfahrung, erst wenn ich damit beginne mich mit ihr zu identifizieren, wenn ich bereit bin die metaphysischen Aspekte einer Landschaft zu ergründen, trete ich mit ihr in Kommunikation, sie beginnt zu mir zu sprechen. Es ist eine magisch-poetische Sprache voller Mythen die hier zu hören ist.
Ich lebe in einem Dorf inmitten des Herzen des Pfälzerwaldes, wenige Minuten benötige ich um mich in den Wald zu begeben. Manchmal muss ich mich auch der nächsten Stadt nähern, die etwa zwölf Kilometer von meinem Heimatort entfernt ist. Der Wald zieht sich bis vor die Stadt, kurz vor der Stadtgrenze erzählen die Bäume in einer anderen Sprache als in der Tiefe des Waldes. Verloren, Verlassen in den Wipfeln zersaust, von giftigen Gasen zerfressen, stehen sie hier als stille Mahner. Apokalyptisch ist hier hier aussehen den hinter ihnen beginnt das Reich des gefrässigen Leviathans Großstadt. Immer auf der Lauer, gierig nach jedem Stück Idylle zu schnappen und es mit seinem gefrässigen Maul zu Verschlingen. Jedesmal wenn ich die großen stillen Mahner wieder sehe, weiß ich was sie mir mitteilen möchten - jetzt beginnt die Landschaft die seelen auffrißt.
hukwa

Samstag, 21. November 2009

Von äußerer und innerer Landschaft

Die Landschaft erzählt uns Geschichte, sie ist ja Ge-schichtet, insofern können wir in ihr Lesen. Dem intensiven Wanderer erscheint die Landschaft manchmal angefüllt mit Bewusstsein. So kann es ihm passieren das er während seiner Wanderung aus einer äußeren Landschaft sich hineinbewegt in eine innere Landschaft, er bewegt sich auf zwei Ebenen, beide sind ihm real. innere und äußere Landschaft, reale und Seelenlandschaft, fließen ineinander und lassen einen Spaziergang zu einer kosmischen Wanderung werden. Die lineare Zeit löst sich für uns auf und wir fühlen uns aufgehoben in den unendlichen Sphären des Kosmos, sind Teil der Jahreszeiten und lesen im wirbelnden Tanz der Wildbienen, deren Königin vielleicht eine Urkali ist, und die nun vor einer hohlen eiche umherschwirren, wie in einem Buch der Evolution. Wir erkennen in den Schichtungen der Steine, in den Fluten eines Wildbachs, in den gewachsenen Strukturen und dem Geäder der Bäume die wilde Harmonie der Natur, deren Kinder wir ja sind. Mit einem Mal wird uns klar, nicht sie hat uns vergessen wir haben die alte Mutter vergessen.
Es gibt verschiedene Weisen eine Landschaft zu sehen und zu erfassen. Zweifelsohne begegnen wir heutige der Landschaft anders als unsere Väter und Großmütter dies taten. Was ihnen als Himmel und Sternenzelt, als Licht und Lampenraum erschien, hat sich für uns ausgeweitet, es scheint uns als könnten wir tiefer in die unendlichkeiten des Kosmos schauen als sie. Der mütterliche Boden auf dem sie sich bewegten, scheint uns zum Teil entzogen, bewegten sie sich noch mehr in einer Naturlandschaft, müssen wir uns vorwiegend mit Naturlandschaften zufrieden geben. In dem sich Naturlandschaft zu Kulturlandschaft verändert, wurde uns auch jene mütterliche Hülle entzogen, ja, unser angestammter mütterrechtlicher Boden, den wir Jahrtausende lang als Heimat angesehen haben. In dem wir uns mit einer Landschaft identifizieren erkennen wir in ihr Spiegelungen unserer eigenen Empfindungen und Gefühle. Vor uns liegt eine Natur die uns den ewigen Rhytmus des Werden und Vergehen erzählt. Es passiert bei der Erwanderung von Landschaft mit einem Mal, in einem kurzen Augenblick von spürbarer Nähe zu unserer umgebung, das wir unsere Geschichte und die Geschichte der Landschaft verbinden, als teil eines erdgeschichtlichen Zusammenhangs. Plötzlich wissen wir das wir dazugehören zu dieser Erdgeschichte, auch wenn der rationale Intellekt uns anderes einreden möchte. Wir "sehen" mit anderen Augen und spüren über die Biosphäre hinaus in die Noosphäre. In uns blüht ein Bewusstsein auf das nicht mehr nur unser Ich erfasst, sondern nun entfaltet sich unser Selbst. Es sind Räume des bisher Unerkannten und Unbekannten, die sich in der Landschaft für uns öffnen. Denn in den äußeren Landschaften liegen jene Pfade zu den Toren verborgen, die uns den Weg in unsere inneren Landschaften weisen.
hukwa

Freitag, 20. November 2009

Seele der Landschaft

Bei meinen einsamen Spaziergängen durch den Pfälzerwald kommt es mir manchmal vor als spreche die Landschaft vor. Seit meiner Geburt bin ich mit diesem großen Waldgebiet verbunden und lausche der Stimme und dem Gesang seiner Bäume wie dem Rauschen seiner Bäche und Flüsse. In hunderten von Artikeln die ich für Zeitschriften geschrieben habe, in Gedichtbänden und in meiner Malerei sowie in meinem bildhauerischen Werk habe ich versucht dem Ausdruck zu geben, was die pfälzische Landschaft in mich hineinprojeziert. Immer wieder endecke ich hier Orte und Strukturen die mich plötzlich ohne Ankündigung überraschen. In jeder Jahreszeit steckt ein neuer Zauber, eine neue Botschaft, die mir die Seele der pfälzischen Landschaft mitteilt. Landschaft ist auch Erfahrung von Wirklichkeit, von Geschichte und von Wesen und Mentalität jener Menschen, die diese Gegend bewohnen. Erfahrungen sammeln wir ja nicht nur bei den Menschen die uns umgeben, mit denen wir täglich zusammen sind. Ein Großteil unserer Erfahrungen fließt uns aus unserer Umwelt zu, aus der Landschaft die wir bewohnen, die wir bewohnen, in der wir leben, die wir aufsuchen, die wir uns erwandern. Je intensiver wir in einer Landschaft leben desto stärker ist das Band das uns mit ihr verbindet, dieses Band ist die Seele einer Landschaft.
hukwa

Mittwoch, 18. November 2009

Aphorismen

Wenn man die Geschichte der Religionen verfolgt, übrigens auch die der Philosophie, so ist meine persönliche Überzeugung, die, dass alles auf einen Synkretismus hinausläuft. Jede Religion verfügt über ihre eigenen Wahrheiten. wie sich die Welt Global zusammenschließen wird, so auch die Religionen.
hukwa

Sonntag, 15. November 2009

Die Notwendigkeit ontologischer Erkenntnis

"Wenn die Brücke fließt und nicht das Wasser, ist Satori erreicht."
Suzuki

"...dann verbirgt sich der berg Sumeru selbst in einer der unzähligen Poren der Haut. Ich hebe einen Finger, und er bedeckt das ganze Weltall."
Suzuki

Wie kann man einen Ausspruch...der Berg Sumeru verbirgt sich in einer der unzähligen Poren der Haut, auffassen oder gar zu verstehen zu versuchen? Nun, es kann nur um die Einheit von Körper und Seele gehen. Beide sind eins. Es gibt keine Trennung, nur Ausdehnung! Körper und Seele sind Modi von zwei Attributen der einen Substanz. Der Körper ist ein Modus der Ausdehnung, die Seele ein Modus des Geistes, beide gehören zu einer Substanz, zur Ursubstanz, zur Urmonade. Es herrscht immer ein Parallelismus vor zwischen dem was im Körper geschieht und dem was in der Seele geschieht, weil ja alles letztendlich in derselben Substanz geschieht. So wie unser Körper eine Ausdehnung unserer Seele ist, so ist unsere Seele eine Ausdehnung des göttlichen Prinzips. Mit Leibnitz und Spinoza gesprochen: Die individuelle Monade ist eine Ausdehnung der Urmonade, den Körper und Seele sind ontologisch eins, Sein und Ursprung des menschlichen Lebens ist die Urmonade, sie ist das kosmisch Unbewusste. Somit wird verständlich was Suzuki damit meint wenn er sagt:"Das Unbewusste des Satori ist bei Gott selbst noch vor seiner Schöpfung:" Das Leben des Menschen, sein physisches Leben, ist auf die Notwendigkeit der ontologischen Erkenntnis aufgebaut. Verpasst er in diesem Leben die ontologische Erkenntnis, kehrt er immer wieder in den Kreislauf der Geburten zurück, ganz im Sinne Schopenhauers wenn dieser schreibt:"Selbst Selbstmord ist zwecklos, die Seele inkarniert sich sofort wieder." Die Notwendigkeit ontologischer Erkenntnis ist ein kosmisches Gesetz. Nach Schopenhauer ist also ein Leben ohne ontologisches Streben, ohne Beschäftigung mit der Seins und Sinnfrage, ein vollkommen sinnloses Leben. Hinduismus, Zen-Budhismus, Budhismus fast alle Religionen, weisen in ihrer religions-philosophischen Lehre immer wieder daraufhin wie wichtig es ist sich "aus den Bändern der Täuschungen zu befreien". Ontologische Erkenntnis ist diese Befreiung. In ihrem Essay "wo sind wir wenn wir denken?" schrieb Hannah Arendt:" Das denkende ich, das sich unter Universalien, unter unsichtbaren Essentien bewegt, ist streng genommen, nirgends; es ist heimatlos in einem ganz nachdrücklichen Sinne- was die frühe Entstehung eines kosmopolitischen Geistes bei den Philosophen erklären könnte." Man könnte auch sagen, die wahre Heimat des philosophischen Menschen ist das kosmisch Unbewusste. H.Arendt meint noch:"Der einzig mir bekannte große Denker, der diese Heimatlosigkeit ausdrücklich als etwas für das Denken Natürliches bezeichnet hat, ist Aristoteles- vielleicht weil er den Unterschiedzwischen Handeln und Denken (...) so genau gekannt und so genau ausgesprochen hat (...). Er hat die Heimatlosigkeit zu den großen Vorzügen der philosophischen Lebensweise gezählt... weil diese Lebensweise "weder eine Ausrüstung noch bestimmte Orte zur Ausübung verlangt", wo immer auf Erden jemand sich dem Denken widmet, da wird er die Wahrheit erlangen, als wäre sie dort anwesend." Diese angestrebte Unabhängigkeit hat ihren Grund darin das der philosophische Mensch immer auf der Suche nach dem ontologischen Sinn ist, nach der Daseinsfrage. Die Philosophin spricht in ihrem Essay von einem "denkenden-Ich", das zuletzt Irgendwo im Nirgendwo ankommt, genauer in der Ewigkeit des Nichts. Hier ist eine Verwandtschaft mit der Sprache Heideggers vorhanden. Wir werden hier mit dem Problem der abendländischen Metaphysik konfrontiert, nämlich mit dem "Wo man nicht weiter denken kann beginnt das nichts",in den Worten Wittgensteins:"Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen?" Wittgenstein war Logiker doch seine Einsicht ist die Einsicht der Mystik, denn diese spricht, bei den uralten Schriften der Inder angefangen, über Meister Eckhart bis zu Suzuki dasselbe aus, nämlich das die Sprache untauglich ist um das eigentliche und wesentliche auszusagen. Das soll heißen- das wir keine sprachlichen Mitteln besitzen um zu erkennen und zu bezeichnen was die "die Dinge" das heißt die Welt und wir, an und für sich wirklich sind. Dieser Essay beginnt mit Suzukis Rätsel "wenn die Brücke fließt und nicht das Wasser... Allein der Versuch einen solchen Satz zu verstehen, setzt voraus, das es etwas geben könnte was unser rationales Bewusstsein und unser intellektuelles Denken übersteigt. Es setzt die Bereitschaft voraus des "bis hierhin und nicht weiter" zu überwinden. Dieser Versuch der Überwindung führt uns auf den Weg des absoluten Bewussteins.
hukwa

Mittwoch, 11. November 2009

Eine Annäherung an das kosmische Unbewusste

In Suzukis Schrift "Leben aus Zen" lesen wir folgendes:"Psychologisch gesprochen ist die Satori-Erfahrung ein unmittelbares Sich-selbst Aufstacheln aus dem Unbewusstsein, das die Grundlage unserer Persönlichkeit darstellt, und nicht, wie gemeinhin angenommen wird, etwas, das im Bewusstsein untergetaucht ist. Das Unbewusste, das zu sich selbst in Satori erwacht, ist eine Art des kosmischen Unbewussten, und unser ganzes individuelles Bewusstsein baut sich auf dieser Grundlage auf. Hier gewinnt Satori seine ontologische Bedeutung, die über ein rein psychologisches ereignis hinausgeht." (Suzuki-Leben aus Zen).
Nun, psychologische Ereignisse gehen immer vom Menschen aus der eine seelische Erfahrung macht. Was bedeutet das ein solches Ereignis Teil meines persönlichen Bewussten und Unbewussten ist. Beide, das Bewusste und das Unbewusste, stehen in einem ständigen Kontakt zueinander. Doch was meint Suzuki mit dem kosmisch Unbewussten? Es kann sich nur um ein
mir Unbewusstes ausserhalb von mir handeln. Dennoch steht dieses kosmisch Unbewusste mit mir in einer gewißen Verbindung, denn ich ahne es ja zumindest. Es ist in mir vorhanden in Form einer platonischen Idee und jede Idee hat ja irgendwo ihren Anfang, ihre Substanz. Dieses kosmisch Unbewusste, müsste also mit dem identisch sein was C.G.Jung das kollektive Unbewusste und die Archetypen nennt. Wie kommt es nun zum Kontakt zwischen meinem Unbewussten und dem kosmisch Unbewussten? Wie kommt es das ich eine Idee habe und davon überzeugt bin das diese Idee Teil eines ursubstanz oder eines Ganzen ist? Es muss ein Mittler da sein! irgendwie muss es ja zum Kontakt kommen! Die einzige Möglichkeit eines "Vermittlers", die ich mir vorstellen kann, ist die Seele - die Seele im Sinne der Monade von Leibnitz. Der Kontakt zur Seele findet über unser Traumleben statt, auch auf eine Art von "aktiver Imagination" wie Jung dies beschrieben hat. Träume, Traumbilder, Imagination sind dann von der Welt des Unbewussten her, mit Ur-Wahrheiten beladene Symbole, die wir nicht selbst willentlich und wissenlicht schaffen, sondern die aus einer "überpersönlichen Sphäre stammen, uns von dorther "zufließen". Diese "überpersönliche Sphäre" ist gleich das kosmisch Unbewusste. Da nun in dieser Metaphysischen Späre, die Zeit und Raum Formen völlig anders sind als in unserer bewussten, rationalen Späre, ist der Zugang in dieses Reich nicht über den Intellekt möglich, sondern nur über die Imagio oder den Traumweg. Nun ist die Seele in der Form unseres biologischen Daseins nicht beweisbar und wird es auch vielleicht nie sein, sie ist aber für einige Einzelne subjektiv beweisbar und zwar in Form der "Ahnung" und des daran Glaubens. So muss also die Seele in ihrem Wesenteil in Verbindung mit der Natur und dem Kosmos stehen, denn der Mensch ist Natur und es liegt in der "Natur", der Natur, das sie nicht nur irdisch sondern auch kosmisch ist, "wie oben, so unten", somit ist unser persönlich Unbewusstes über den Mittler Seele mit dem kosmisch unbewussten Verknüpft.
hukwa

Montag, 9. November 2009

Gedicht - Winterwald

Verzaubert
der wald
schnee und reif
bannt baum und strauch
manchmal ein einsamer vogellaut
zwischen gefrorener stille und ahnung
das eingehen in die weite
eines unendlichen bewusstseins
das geräusch knisternden holzes
unter meinen schuhen
erinnert an archaische tage.
hukwa

Freitag, 6. November 2009

Nacht der Sternengötter

Schau ich dich herrlicher stern
von der erde aus
fühl ich wie mein auge sich
sonnenhoch erhebt
herrlich ist die sternennacht
heilig sind die götter
mit dem all und mit dem einen
wandere ich zusammen
nur druide und schamane
fühlen den zusammenhang dieses eins
und
dieses alles.
hukwa

Mittwoch, 4. November 2009

Das Ausbluten der Arten

Die International Union for Conservation of Nature stellte jetzt ihre aktualisierte Rote Liste der gefährdeten Tiere und Pflanzen vor. Fazit: 17000 Tiere und Pflanzen sind vom Aussterben bedroht. Das Jahr 2010 soll das Jahr der Artenvielfalt werden. Naturschützer, Industriefirmen, arme und reiche Länder und Wissenschaftler werden sich dann etwas intensiverum den Schutz der Arten streiten, es wir viel diskutiert doch wenig umgesetzt werden. Leider! Während die Menschheit darum ringt wie sie zukünftig acht Milliarden Artgenossen und vielleicht noch mehr auf dem blauen Planeten "unterbringen" will, wird der Regenwald und das natürliche leben darinnen täglich weitervernichtet. Mit dieser Vernichtung, schreitet auch die Ausrottung von bisher unentdeckten Arten voran, denn immer noch werden jährlich neue Arten entdeckt. Seit man die urwälder rodet, kann man noch nicht einmal einschätzen, wieviel unbekannte Arten wohl schon ausgerottet wurden. Wir wissen noch nicht einmal wie groß die Lebensvielfalt unserer Erde überhaupt ist? Die Zahl der beschriebenen und wissenschaftlich benannten arten beträgt etwa 1,5 bis 1,7 Millionen, jedes Jahr kommen etwa 12000 neue Arten hinzu. Es muss den Menschen endlich bewusst werden, das sie damit aufhören müssen, das zu zerstören, was sie nicht mehr aufbauen können und was eine Grundlage des menschlichen Lebens überhaupt ist! Zweifellos ist es doch so, dass es auch Gründe der Nützlichkeit gibt, jede Art der lebensvielfalt zu bewahren. Bedenken wir nur das unsere meisten Medikamente aus natürlichen Produkten von Pflanzen, Wildtieren und Mikroorganismen hergestellt sind. Lang schon haben die Biotechnologie und die Pharmaindustrie erkannt welch großartiger Schatz in der Artenvielfalt verborgen ist, vor allem aber jenen denn es noch zu finden und zu erforschen gibt. Jede Art die verschwindet ist ein tiefer Schnitt in jenen Ast auf dem die Menschheit sitzt und der ihr das Überleben garantiert. Fast jeder gebildete Mensch weiß heute dass verschiedene Wildformen unserer Nutzpflanzen wichtige Resistenzen gegen Scädlinge aufweisen. Nur Taten können uns noch helfen das wir den biologischen Reichtum weltweit nicht ganz verlieren und mit mehr Aufklärung, könnten wir es schaffen, das nicht alles ausblutet doch dazu benötigen wir mehr ökologisches Know - How: Wir können es uns einfach nicht mehr leisten nur Zuschauer zu sein.
hukwa

Montag, 2. November 2009

Stein im Wald

vermooster stein
stufen zum sein
wild wuchert der efeu
im buchendom
aus dem dickicht geruch
von fäulnis und vergangenem
zilp zalp fliegt
salamander kriecht
abseits von konsum und oberflächlichkeit
wald
letzte idylle
von wenigen erspürt
was auch gut so ist.
hukwa

Der Geist der Natur eine Morgenmeditation

Wie sich auf einer negativen ebene des bewusstseins der intellekt und das rationale zusammenfinden, so finden sich auf einer positiven ebene, natur und geist zusammen. Der intellekt ist ein werkzeug des geistes und unter dieser herrschaft eine hervorragende waffe das menschliche leben human und harmonisch zu gestalten. Der intellekt aber allein in der verbindung mit dem ratinalen bewusstsein des menschen wirkt auf diesen und seine mitwelt nur schädigend. Wäre auf der welt mehr geist zu hause als reiner intellekt würden wir uns in ihr wohl besser aufgehoben fühlen.
Ich möchte den menschen nicht unbedingt in bewusst - unbewusst spalten, es ist doch einfach so, das er ein gespaltenes wesen ist und das ein sinn seiner lebensaufgabe sein sollte diese spaltung aufzuheben und in ein ganzes zu verwandeln. Ein ganzes ist die natur und der mensch ist ein teil von ihr. Wenn wir völlig in die natur eingehen ist dies die tiefste lebenseinheit die wir erreichen können, die spaltung zwischen bewusst und unbewusst wird aufgehoben. Jede ambivalenz verschwindet wenn konkurierende interessen miteinander in einklang gebracht werden. Für die meisten von uns ist diese einheit schwer zu erreichen. Vor allem sind es die fallstricke und schlingen der ökonomie die uns an der einheit des lebens hindern. Daher muss der mensch in sich eine strategie, ein gefühl entwickeln, welche ihm die kraft der unterscheidung gibt, was zwischen den wirklich wichtigen ereignissen und den unwichtigen ereignissen zu beachten ist. Ist die klimakatastrophe für mich ein wichtigeres ereignis, als der film der heute abend im fernsehen läuft? Die antwort muss sich jeder selbst geben!
Wenn wir erfahren haben das geist und natur identisch sind, wird vieles was wir bisher als wichtig angesehen haben uns unwichtig erscheinen und umgekehrt genau so. Wenn ich meinen geist gefunden habe bin ich ganz. Seinen eigenen geist zu finden bedeutet sich aufmachen und in der inneren und äußeren natur nach ganzheit zu suchen. Wenn ich geist und natur zunächst denkerisch erfasse, bin ich dabei etwas zusammenzufassen,von dem ich bisher dachte das es zerlegt ist, diese "zerlegte teile", fasse ich nun zu einem mir verständlichen ganzen zusammen und dieses ganze ist mir dann die einheit von natur und geist: Die einheit von mensch und natur.
hukwa