Sonntag, 28. März 2010

Denksatz

Als Künstler muss man von seinem Werk überzeugt sein, als Philosoph von seinen Gedanken, ist man es nicht, dann ist man auch nicht Teil des Werkes.
hukwa

Sonntag, 21. März 2010

Während der Arbeit im Atelier - working in the studio


Werkstattnotiz zu einer Neoschamanistischen Installation

Mit der Arbeit an einem Werk fühle ich mich erst zufrieden wenn es auch etwas aus meinem persönlichen Kosmos enthält. So habe ich der Neoschamanistischen Installation, an der ich zur Zeit arbeite einen alten Tabaksbeutel beigefügt der mich in den 70zigern Jahren auf einem Trip durch Marokko begleitet hat. Die Eisen an der Installation sind handgeschmiedet und sehr alt, sie stammen aus einer mir bekannten Schmiedewerkstatt die heute nicht mehr existiert. Die Gehörne und Geweihe habe ich während meiner Spaziergänge durch den Pfälzerwald gefunden. Der Holzstock ist Eibenholz von einer alten Eibe die in der Nähe meines Land art Gartens wuchs und der Dummheit der Menschen zum Opfer fiel. Die Türgriffe stammen aus dem alten Herrenhaus wo ich 1991 denn Amanita schrieb und die Bardo Bilder malte. Somit schließt sich mit jeder fertiggestellter Arbeit auch ein symbolischer Ring, ein Psychokosmogram. Die Dornenkrone entstammt der Installation "Vorbereitungen zur Krönung" die ich Ostern 2009 installierte. Durch diese "Dinge" erhält das Objekt für mich eine Aura, es wird zum Kraftobjekt.
hukwa

Donnerstag, 18. März 2010

Naturverbindungen

Bei meinen Wanderungen durch den heimischen Pfälzerwald, passiert mir gerade jetzt im Frühjahr sehr oft, das ich verwundert vor einer Pflanze, einem Baum oder einem Fels verharre und diese teil der Schöpfung lange und sorgfältig betrachte. Während solcher Momente spüre ich besonders stark die Verbindungen zu den sichtbaren und unsichtbaren Kräften der mich umgebenden Natur. Ich verharre an einem Platz, betrachte eine wundersame Wurzelbildung und verschmelze für einen Moment ganz in der mich umgebenden Fülle der Naturerscheinungen. Ich nenne diese Momente das "Lesen im Schöpfungsalphabet". Erkennen und Erkenntnis, sind wie Physik und Metaphysik, das eine bedingt zwar das andere, dennoch benötige ich für Erkenntnis ein intuitives Wissen über das Sein. Während meines Verweilens vor diesen Geheimnissen der Schöpfung, ist es mir manchmal zumute, als hätte mich ein Bewusstseinsstrahl der alten Erdmutter getroffen und begleite nun meine Gedankengebilde auf meiner Wanderung. Erkennen und Erkenntnis ist nicht nur Wissen um den rationalen und mechanischen Ablauf der Schöpfungserscheinungen, sondern ist im Natursinn verstanden Ver – Bindung, Naturverbindung. Ich verbinde mich mit etwas! Ich verbinde mich mit der ätherischen Nabelschnur der alten Erdmutter, ich muss diese Schnurr nicht sehen, doch ich spüre sie. Dies nenne ich die Erfahrung von Naturerkenntnis, was gleichbedeutend ist mit Daseinserkenntnis. Es erscheint mir in solchen Momenten wie ein Urteilsempfang. Ich habe ein Urteil, eine Ur – Mitteilung empfangen, nun bin ich gerichtet eine gewisse Richtung zu gehen. Ich habe erkannt das in meinem Innern eine Bestimmung wurzelt. Eine Bestimmung die zu einer Zustimmung meines Seins, meines Daseins wird, zur Naturbestimmung, denn der Mensch ist Natur, er hat es nur vergessen. Denn der unbekannte Ort in uns ist die innere Natur. Ich lebe mein Leben als eine Reise von einem unbekannten Ort zum anderen Unbekannten. Dem Menschen ist eine gewisse Zeit auf erden vergönnt, er sollte diese zeit nicht oberflächlich zubringen. Denn das Leben ist eine Reise zum Unbekannten hin. Es ist gewiss ein Sinn unseres Daseins denn Geheimnisvollen Schleier des Daseins ein wenig zu öffnen. Ob wir uns in Gesellschaft befinden oder alleine sind, wenn wir tief in uns gehen, sind wir immer vom Gefühl ewiger Einsamkeit umgeben. Es ist einfach so, dass, solange in uns die Sehnsucht nach einer Welt jenseits der Relativität der Erfahrungen existiert, wir das Gefühl haben uns auf dem richtigen Pfad zu befinden. Alle Dinge die wir sehen sind aus dem kosmischen Urgrund hervorgegangen und durch jedes von ihnen können wir einen Blick in diesen Urgrund werfen. Jeder Fels und Baum vor dem ich verharre auf meinen Wanderungen widerspiegelt diesen kosmischen Urgrund. Ist somit eine Rückkehr zur Urnatur. Rückkehr zur Natur bedeutet ja nicht eine Rückkehr in primitive Verhältnisse, es bedeutet in erster Linie eine Rückkehr zu unserer inneren Natur, die letztendlich identisch ist mit unserer äußeren Natur und mit unserem Selbst. Sie bedeutet die Entfernung von der Zweckbestimmtheit unserer routinierten, oberflächlichen Handlungen die wir täglich vollziehen. Ein in sich selbst gehen und ein aus dem Selbst herausgeführtes Leben, gilt es zu führen. In uns gibt es etwas, das mehr als unser irdisches Denken umfasst, etwas das über dem sittlich und intellektuellem Anerzogenen aufbaut. Diesem "Umfassendem" gilt es sich zu nähern. Karl Jaspers prägte den Begriff des "Umgreifenden", was für ihn das Übergegenständliche, aller Erfassbarkeiten Überlegene der Welt darstellt. Das "Umfassende" geht noch einen metaphysischen Schritt weiter, denn es bezeichnet eine Grundsituation auf die wir über philosophisches Denken stoßen, etwas das unser ganzes Leben um – fasst, das kosmische Selbst. Eine Rückkehr zu unserer inneren Natur ist daher eine Rückkehr zu unserem kosmischen Selbst. Am nächsten bin ich ihm im Moment des "Verschmelzens mit meiner Umgebung", wenn ich mit ihr eine Ver – Bindung eingehe.
hukwa

Sonntag, 14. März 2010

Amanita Zyklus



Aus dem Amanita Zyklus



Der Seinszustand wahrer Kunst

Die Malerei bietet mir die Möglichkeit äußere und innere Natur verschmelzen zu lassen. Das psychische Geteiltsein löst sich während des Malprozesses auf als wenn Farben ineinander laufen und eine neue bisher unbekannte Wirklichkeit entstehen lässt. Es ist die Intuition des Künstlers die allein in seinem Werk wirken soll. Das bedeutet in meinen Bildern tritt die Intuition gegen den Verstand an. Meine Malereien entstehen aus dem Zusammenwirken von innerer und äußerer Natur. Wenn die äußere Natur die innere Natur berührt, geht eine Begrenzung verloren und die Malerei steigt über das Individuelle hinaus, erreicht somit die tiefere Wirklichkeit wahrer Kunst. Die Beherrschung des rein technischen und formalen in der Kunst genügt nicht um ein wahrer Künstler zu werden, man muss tief in den Geist des künstlerischen Schaffens eingedrungen sein um die Wirklichkeit der Kunst zu entdecken. Nur wenn ich die Zweiheit des "Sehens" überwunden habe, also die Aufteilung von innnerer und äußerer Natur wurzelt mein Werk in wirklicher Kunst, fern jeglicher Einbildungen und gespieltem Künstlertum unserer Tage. Den Kunst ist nicht Einbildung, sie ist Ausbildung, aus dem Künstler heraus bildet sich das Werk. Unbewusst und dennoch Bewusst dieses Paradox beschreibt am besten den Seinszustand wahrer Kunst.
hukwa

Donnerstag, 11. März 2010

Über die Korrespondenz in meiner Zeichnung

Zeichnung ist mir immer etwas "freihändiges", eine nicht nach Vollendung strebende Aktion. Sie geht einher und konzentriert sich aus der momentanen zur Verfügung stehenden Fülle des elan vital. Die Zeichnung als auch die Malerei, doch vor allem die Zeichnung, ist ein mit dem Leben identischer Prozess, ist eher Kreativität denn Kunstwerk, denn sie soll fern jedes "ge-künstelten" sein. Zeichnungen sind nicht nur Botschaften, sie beinhalten auch eine Korrespondenz und dies nicht nur innerhalb des Bildganzen, sondern, und vor allem, zwischen dem Ich und dem Unbewussten. Es ist also auch der Versuch sich der Wirklichkeit des Unbewussten zeichnerisch zu nähern um schließlich in dieses einzudringen. Die Zeichnung ist sozusagen ein Schattenbild des Unbewussten. Was am Anfang zeichnerisch auftaucht sind zunächst Gebilde die während der Zeichenaktion langsam in Urgründe übergehen. Tief in mir gründet sich etwas, das aus dem Dunkel ins Helle will, das Erfahren sein will. So hat die Zeichnung viel mit Beobachtung aber vor allem mit Selbstbeobachtung zu tun. Ich beobachte mein inneres Inventar, meine Archetypen, meine private Mythologie. In diesem Sinne hat die Zeichnung nichts mit Können gemein, sondern eher mit Nicht-können, denn ich kann gar nicht anders, was da verborgen ist will hervor.
hukwa

Montag, 1. März 2010

Das Unbewusste im künstlerischen Schaffensprozess

Im verlauf des schöpferischen Prozesses behält jede Besonderheit das potential der Einheit, die aus dem Unbewussten agiert. Da wir diese Einheit aber nicht schauen können, können wir ihre Manifestationen aus dem Unbewussten her, nur versuchen zu formen, die Kunstwerke, die Schöpfungsergebnisse eines solchen Prozesses, widerspiegeln die Vielfalt des Unbewussten. Der Zen würde diesen schöpferischen Prozess als das Schauen des ureigenen Angesichts bezeichnen. Während des Schaffensprozesses kommt es immer wieder zu Verschmelzungen von Bewusstem und Unbewusstem, die unbewussten Inhalte eines Kunstwerkes sind für mich immer dass was ich als wahre Kunst bezeichne. Es kommt während des Arbeitsaktes immer wieder der Moment wo der Künstler mit seinem Werk verschmilzt, dies ist ein meditativer Vorgang während des künstlerischen Schaffens, ab diesem Moment, malt, schnitzt und zeichnet das Unbewussste. In diesem Moment hat der Künstler keine Form im Kopf, es arbeitet einfach in ihm, dies ist der Moment wo Ausdruckskunst entsteht.
hukwa