Sonntag, 30. Mai 2010

Eure Kinder werden euch Fragen stellen

Der Tag ist nah
da eure Kinder fragen werden
Was habt ihr mit dem blauen Ozean gemacht
was habt ihr den Walen
den Delphinen und
den Fischen angetan
wohin sind die Störche und Reiher geflogen
Was habt ihr mit den Tieren und Pflanzen in den Sumpfgebieten gemacht
sie werden viele Fragen an euch stellen
sie werden auch fragen
wieso habt ihr nicht Nachgedacht
über euer verwerfliches Tun
sie werden vereint aufbrechen
werden euch fragen
wo ist der Weg der in die grünen Wälder führt
wo ist das Wasser
dass ihr noch nicht Verseucht habt
werdet ihr sagen
wir wissen es nicht
wo das klare Wasser geblieben ist
warum die grünen Wälder verschwunden sind
wir wissen nicht wohin der Delphin und
der Wal geschwommen sind
wahrscheinlich werdet ihr sagen
lasst uns in Ruhe
was gehen uns
Eure Probleme an?
hukwa

Donnerstag, 20. Mai 2010

Als die Werkzeuge Beine bekamen

Vor einiger Zeit entdeckte ich in einer Zeitschrift die Fotografie von einer Wandmalerei aus dem alten Peru. Bei dem Bild handelte es sich um ein Fresko der "Moche Kultur" die einst in Nordperu beheimatet war. Wo Heute Wüste ist war einst das fruchtbare Land der hohen "Moche" Zivilisation. Irgendwann wurde aus dem einst so friedlichen Bauernvolk ein kriegerisches Volk. Bedingt durch Überbevölkerung und Verstädterung, die Nahrungsknappheit nach sich zog wurde aus einem einfachen Bauernvolk ein hochspezialisiertes Kriegervolk. Was Heute von dieser Kultur noch übriggeblieben ist sind einige Ruinen, Gräber und Lehmpyramiden. In einer dieser Lehmpyramiden fand sich eine Wandmalerei, die Vision und Allegorie gleichzeitig darstellt. Das als
"Rebellion der Artefakte" beschriebene Fresko zeigt wie Schilder, Speere, Messer und Handgeräte Arme und Beine wachsen. Und diese Dinge stürzen sich schließlich auf die Menschen. Das Fresko fand sich im sogenannten Mondtempel der Moche Kultur, zu dem nur die Priester zugang hatten. Diese Kultur existierte von 300 bis 700 nach Christus. Ich finde sie haben uns eine schwere Erfahrung und Weisheit mit diesem Fresko hinterlassen, ja eine Warnung! Es scheint als wollten uns die Priester dieser Kultur mitteilen, was mit einer zu hochspezialisierten Zivilisation irgendwann einmal passieren muss. Irgendwann wird jede Kultur einmal zum Sklave der Dinge und der Erfindungen die sie selbst hergestellt haben - unsere Kultur ist es schon lange.
hukwa

Donnerstag, 13. Mai 2010

Akelei eine Urerinnerung

Als ich Heute Morgen in der Frühe aus dem Fenster schaute, stellte ich fest, das die alte Kastanie beim Trippstadter Schloß erblüht ist. Wunderschön treibt sie ihre Blüten in die Mailüfte. Gestern war ich viel im Garten bei der Arbeit, überall sprießt es, der Klappertopf ist fast schon verblüht. Der ganze Garten steht übervoll mit Akelei, einer Wildblume die ich besonders mag. Die Akelei hat etwas mystisches, sie beeinhaltet für mich die erinnerung an den Naturgeist, aber auch an Zeiten, die weit über mein irdisches Dasein hinausgehen. Irgendwie habe ich beim Zusammensein mit diesen Wildblumen immer ein "Erinnerungsgefühl" das mich über die Jetzt-Zeit hinausträgt. Meine Gedanken fallen tief beim Betrachten einer Akelei. Diese Blume erweckt in mir die Ur-erinnerung. Diese Urerinnerung ist ja mehr eine "Urverinnerlichung", welch große Geheimnisse tragen die Wildblumen in sich? Mir sind sie "Schlüsselblumen" in lang schon vergangene Zeiten hinein, sie sind ein Schlüssel zur Anderswelt, alte Gefährtinnen sind mir diese Stauden, erinnernd an tiefste Vergangenheiten.
hukwa

Samstag, 8. Mai 2010

Kosmisches Sein - Innenwelt als Begegnung

Zusammen gehört Ganzes und Nichtganzes
Übereinstimmendes und Verschiedenes
Einklang und Dissonanzen
Und aus Allem
Wird Eines
Und aus Einem Alles.
Heraklit

Der Weg nach Innen ist immer auch Begegnung mit dem Anderen, mit einer anderen bisher unbekannten Welt. Was heißen soll, der Weg nach Innen ist Begegnung mit der Anderswelt. Diese Anderswelt ist in unserer Inneren Natur zu Hause. Deshalb können wir die Natur nur deuten wenn und soweit unser eigenes Wesen von Innen her in lebendigem Bezug zu seinem schöpferischen Urgrund steht, der identisch mit dem kosmischen Urgrund ist. Wirkliche Erkenntnis erfahren wir wenn sich das Äussere mit dem Inneren verbindet wenn es zu Einem verschmilzt. "Wer das All erkennt", lesen wir bei Thomas in den gnostischen Texten aus Nag Hammadi, "sich selbst aber verkennt, der verfehlt das Ganze". Damit ist gemeint das weder die Diesseitigkeit noch die Jenseitigkeit bloß ilusionäres, bloß gespiegeltes Bild ist, sondern beide sind wirklich, sie stehen in gegenseitiger Verwirklichung zueinander. Es ist tatsächlich so wie der Zen-Meister Dögen sagt:
"Da ist keine Kluft,
zwischen dem Spirituellem und dem Weltlichen."
hukwa

Freitag, 7. Mai 2010

Kosmisches Sein - Innenwelt als Erfahrung

Der Mensch ist ein Werdender! Ein Werdender auf Grund seiner irdischen Natur und den in ihm wirkenden kosmischen Strukturen. "Werde der du bist"! sagt, Goethe. Alles Werden und Geschehen in der Zeit zielt auf den kosmischen Anthropos, d.h. den Menschen in seiner höchsten Seinsgestalt wie er von den großen Philosophen wie Bruno, Leibnitz, Hegel, Schelling, Nietzsche, Teilhard de Chardin und vielen anderen immer exponiert wurde. Der Mensch ist ein Werdender im kosmischen Sein und er sollte bewusst ein Werdender in seinem eigenen Sein sein, nämlich in seinem Dasein. Er sollte "Hüter des Seins sein" (Heidegger). Wenn wir uns mit den tieferen Schichten unserer Innerlichkeit beschäftigen, wenn wir nur weit und tief genug gehen, üben wir uns in Seinstätigkeit. Der Weg nach Innen eröffnet größere Räume und andere Wirklichkeiten und um kosmisch zu denken um unser Bewusstsein kosmisch zu machen, eben, kosmisches Bewusstsein zu erreichen, gibt es nur den Weg nach Innen. Diese "Innere Welt" die sich uns auf Grund einer Inneren Erfahrung auftut bezeugt uns eine Welt hinter der Welt und genau hier beginnt kosmisches Sein.
hukwa

Montag, 3. Mai 2010

Achtsamkeit gegen Existenzverdunkelung

Es kommt der Moment im Leben des philosophischen Menschen wo er bemerkt dass er sich in seinen Gedanken und seinem Lebensgefühl so weit von den Menschen entfernt hat, das es keine Worte mehr gibt die ihn zurückführen könnten. Das ist der Moment wo es ihm passieren kann das eine Existenzverdunkelung in seiner Persönlichkeit eintritt. wenn dieser Zustand eingetreten ist bedarf es eines schwierigen Kampfes um wieder in die hohe Geistigkeit der Existenzerhellung einzutreten. Findet er sie wieder so ist er in seiner persönlichen Entwicklung eine Stufe höher getreten. Es gibt keine Häutung ohne Schmerzen. Das was den höheren Gedanken gefährlich wird ist das alltäglich Profane das überall lauert und das seine Fallstricke immer wieder auslegt. Ihm gilt es auszuweichen, will man in höheren Sphären leben. Daher muss achtsamkeit täglich geübt werden.
hukwa