Sonntag, 12. Dezember 2010

Malen und Philosophieren

Während der Arbeit an einem abstrakten Gemälde passiert es sehr oft das ich in einen Zustand von fast reiner Wahrnehmung komme. Für Momente vergesse ich Zeit und Raum, das Denken steht still und wenn ich wieder zurückkehre, bewusster ausgedrückt, wenn mein Intellekt wieder arbeitet, scheint es mir als sei ich für einige Zeit in meinem Bild gefangen gewesen.
Auch kann ich während eines abstrakten Malaktes sehr gut Philosophieren. So liegen immer Stift und Notizbuch griffbereit neben Staffelei oder Maltisch um die intuitiven Gedanken die plötzlich auftauchen niederzuschreiben. Malerei und Philosophieren ergänzen sich wunderbar.
hukwa

Mittwoch, 1. Dezember 2010

Waldengel


Aufsteigender Engel

Engel

Weihnachten in Marrakesch

Das Auge des Heraklit

Wenn ich male, malt das Unbewusste

Das Faszinierende an der Malerei ist ihre unbändige Kraft. Malerei ist Magie, ist Kettenreaktion von Chaos und Anarchie des Unbewussten. Wirkliche Malerei kann nie Kopfgeburt sein, sie sitzt so tief wie die Dichtung, wenn nicht noch tiefer. In der Malerei habe ich kein Konzept, folge wahllos den Strukturen von Landschaft, Stein, Baum und Rinde und den Bildern des Unbewussten. Die Malerei eröffnet dem Suchenden alle Möglichkeiten der Kreativität, ihr Sinn ist nicht Schönheit sondern Ausdruck. Oft werde ich in der Nacht von Bildern geweckt, die mich bedrängen, verfolgen, erfreuen, Drachen, Urtiere, Masken, sie durchdringen die oberfläche der sichtbaren Umwelt, sie stoßen vor in den einzigen Wurzelgrund des menschlichen Wesens, das Unbewusste. Jede andere Verwurzeltheit ist pure Illusion und letztlich überhaupt nicht vorhanden. Ähnlich wie beim Anblick eines Geäders von Felsen und Steinen, ihren Schichten die sich über Jahrtausende aufeinandergetürmt haben, ist das Unbewusste; die Malerei bietet die Möglichkeit der Freilegung, der Kräfte des Unbewussten, ist somit etwas dynamisches. es sind Urlandschafte, die ich male, Zwischenzustände, wie das menschliche Leben ebenfalls ein Zwischenzustand ist, zwischen unbewußtem archaischen Dunkel und kosmischen Licht. Die Techniken faszinieren mich, die Suche nach der eigenen Bildform, das ewige Experiment, hier nähert sich die Malerei dem Geheimnis der Alchymie. Ich male in der Zurückgezogenheit, in meditativer Stille und Einsamkeit, schirme mich ab gegen die Sensationen der Oberflächlichkeiten, ähnlich dem mythischen Sänger Orpheus, dem die Tire lauschten.
hukwa