Dienstag, 29. März 2011

Filmbeitrag leider verschoben

Liebe Freunde,
wie ich soeben erfahren habe, wurde mein Filmbeitrag, der Schamane aus dem Pfälzerwald, verschoben. Dies war ein Fehler seitens des Senders der mir eine falsche Sendezeit mitteilte. Tut mir leid, gebe den neuen Sendetermin in kürze bekannt.
hukwa

Montag, 28. März 2011

„Nur wo du zu Fuß warst, warst du wirklich“

Meditatives Wandern und Geomantie

„Nur wo du zu Fuß warst, warst du auch wirklich“. Dieser Satz könnte aus einem Lehrbuch für Zen stammen, aber er ist von Johann Wolfgang von Goethe.

Wandern kommt heutzutage oft in einem recht exotischen Gewand auf uns zu. So traf ich während einer Wanderung sogar einmal eine „zertifizierte Märchenwandertherapeutin“. Nun ja, jedem das seine, ich persönlich bevorzuge die alte Märchentante oder die Großmutter die Märchen erzählt. So halte ich es auch mit dem Wandern.

Wandern hat in erster Linie etwas mit Gehen zu tun und dieses Gehen hat einen natürlichen therapeutischen Nebeneffekt. Dieser Artikel ist aber keine Anleitung zur Therapie sondern einfach eine Einführung in die Kunst bewusst und aufmerksam zu wandern.

Meine Art des Wanderns hat eher etwas mit Pilgern oder mit dem was man in der Zen- Literatur Kinshan nennt zu tun, mit einer Art schöpferischer Aufmerksamkeit während des Gehens. Ein moderner Zen – Mönch, Nhat Hanh schrieb einmal: „Das wahre Wunder besteht nicht darin, auf dem Wasser zu wandeln, sondern auf der Erde zu gehen“.

In unserer westlichen von Rationalismus und Konsum orientierten Welt, werden wir von den Medien immer wieder belehrt das die meisten Menschen zu wenig Bewegung hätten. Ich glaube das ist nur zum teil richtig. Ich denke das wir an einem einzigen Tag mehr stehen und gehen als wir sitzen, es ist uns nur nicht bewusst weil wir eben nicht bewusst Gehen.

Bewusst gehen heißt unsere Konzentration auf den Schwerpunkt unserer Aufmerksamkeit zu richten. Ganz im „Hier und Jetzt“ zu sein. Die besten Lehrmeister für das „im Hier und Jetzt zu Sein“ sind Kinder. Wenn Kleinkinder spielen, dann spielen sie. Doch sind sie nicht, wie wir gerne sagen, „ganz ins Spiel vertieft“, nein, sie tun einfach etwas bewusst und mit Hingabe, dies ist die Stimmung die wir zum meditativen Wandern benötigen. Die Art von meditativen Wandern wie ich es übe hat also mit Aufmerksamkeit zu tun, mit der Aufmerksamkeit die ich mir entgegenbringe und mit der Aufmerksamkeit die ich der Landschaft die ich erwandere entgegenbringe. So hat meditatives Wandern auch viel mit Geomantie zu tun.

Geomantie ist ein uraltes Wissen um die feinenergetischen Bereiche der Erde. In der Geomantie geht es um die Wiederverbindung mit der Erde im seelischen, geistigen und physischen Sinne. Geomantie ist Kommunikation mit der Erde. Ein Im-Dialog-Sein mit der Landschaft. Eine Landschaft enthält mehr als dass, was wir in ihr zu erkennen glauben. Sie ist ein lebendiger Körper mit einem System von Chakren, Kraftlinien, ja, feinstofflichen Organen, die für uns die Verbindungen zwischen Kosmos und dem Planeten aufrecht erhalten. Der Platz der Geomantie liegt eigentlich zwischen der Wissenschaft und der Kunst, der chinesische Pendant der europäischen Geomantie das Feng Shui, ist in China weitaus mehr anerkannt als die Geomantie bei uns.

Meditatives Wandern ist somit auch ein ganzheitlicher Zugang zu den unsichtbaren Dimensionen unserer Landschaft.

Der Begriff Geomantie setzt sich aus den griechischen Wörtern „Geo“ (Erde) und „Mantik“ (Wahrsagung) zusammen. Geomantie ist also die Kunst das Wesen einer Landschaft zu deuten, der „Landschaftsseele“ nahe zu kommen. Die moderne Geomantie kam in den 1960er Jahren auf. Ihre Vorläufer liegen in den alten Kulturen die noch die Kunst kannten für ein Vorhaben den richtigen Ort zu finden. Diese alte Kulturen haben uns Monumente und Bauwerke hinterlassen, die auf einen ganzheitlichen Umgang mit der Landschaft hindeuten, dazu zählen unter anderem Menhire, Steinkreise, Dolmen und keltische Bauwerke aber auch die mittelalterlichen Dome und sakrale Bauwerke werden hier zu gerechnet.

Die Geomantie erfasst also die „Identität eines Ortes“. Wie beim Menschen gibt es auch in der Landschaft „Resonanzpunkte für vital-energetische Kräfte“. Solche Plätze die auf Menschen „einwirken“ gibt es seit Urzeiten. Es sind Orte in der Landschaft die uns zur Ruhe kommen lassen, wo wir eine Energie spüren, die wir vorher nicht kannten. Eben das Wissen um Kraftplätze. Im Laufe der Zeit geriet dieses Wissen um Kraftplätze in Vergessenheit- dennoch- es gibt sie noch immer.

Meditatives und geomantisches Wandern sind eine intensive Art des Wanderns das am ehesten mit Pilgern vergleichbar ist, noch genauer ausgedrückt, es handelt sich um ein spirituelles Gehen. Neben dem Erleben von Landschaft ist auch das Eintauchen in die geistige Welt wichtig, denn durch geomantische Übungen zur Verfeinerung unserer Wahrnehmung erfahren wir während der Wanderung den Geist einer Landschaft.

Neben der Vermittlung geomantischer und tiefenökologischen Grundlagen nehmen wir bei unseren Wanderungen Kontakt zu Stein- und Felsformationen, Höhlen aber auch altehrwürdigen Bäumen auf. Unsere Wanderung beginnt in einer von Menschenhand geprägten Anlage, dem Trippstadter Schlosspark und führt uns hinein in die urwüchsige Natur des Pfälzerwaldes. Das Aufsuchen der Resonanzpunkte eines Platzes und den Blick auf die ortstypische Kraft, den „Genius Loci“, zu richten, ihn zu finden, ist eines der Anliegen dieser Wanderungen.

hukwa

Dienstag, 22. März 2011

Filmbeitrag: Der Schamane aus dem Pfälzerwald

Liebe Freundinnen und Freunde,
heute habe ich erfahren das der Filmbeitrag über mein spirituelles Arbeiten am 29.3.2011 um 18.10 im Südwestrundfunk 3 in der Sendung- Im Grünen- ausgestrahlt wird. Titel desFilmbeitrags: Der Schamane aus dem Pfälzerwald.
Viel Spaß beim Zuschauen
hukwa

Dienstag, 15. März 2011

Alte Postkarte aus alternativen Tagen!

Gebt mir eine Zukunft! Keine Atomenergie
Titel einer alten Postkarte des BBU Karlsruhe
Design R. Groven
hukwa

Erinnerung an Tschernobyl 1986

Leserbrief an Tageszeitung

Leserbrief: Die Rheinpfalz vom 14.3.2011 – Grenzen der Menschheit- Leitartikel

Den Argumenten die Michael Garthe in seinem Leitartikel in der Rh.Pf. vom 14.3.011 vertritt kann ich leider nur zum Teil zustimmen. Herr Garthe schreibt der Mensch sei die Krone der Schöpfung, der Evolution, leider ist er das nicht, im Gegenteil er ist ihr schwächstes Glied. Dies muss uns nach Tschernobyl bewusst sein und dies erfahren wir in diesen Tagen wenn wir nach Fukushima schauen. Ausgehend von der alttestamentarischen Forderung „machet euch die Erde untertan“ haben die Industrienationen in den letzten 200 Jahren die Schöpfung als nie versiegende Quelle für Reichtum und Wohlstand betrachtet, allen voran die christlich geprägten Nationen.

Nun in diesen Tagen nach der schrecklichen Katastrophe in Japan, die immer noch andauert und die zweifelsohne das Bild das wir uns bis jetzt von der Welt machten verändern wird, sind wir in ein Stadium getreten dass sich fragen muss: Was muss noch geschehen um der Schöpfung wieder vorrang vor Profit und Geldgier zu geben?

Das Streben nach materieller Unabhängigkeit in den Industrienationen ist lange schon zu einer unersättlichen Gier geworden. Gerade nach Tschernobyl hätte „wissenschaftliche Vernunft“ dazu führen müssen, das von Seiten der Wissenschaft klipp und klar die Meinung vertreten wird, dass die Atomenergie nicht lenkbar ist. Ich gebe Herrn Garthe recht wenn er darauf hinweist jetzt den Opfern zu Gedenken, doch ich denke auch dass dies wohl fast jeder in diesen Tagen tut. Aber es kann nicht richtig sein jetzt „innezuhalten, zu Beten und zu hoffen“. Wann- wenn nicht jetzt- können wir Veränderungen erringen? Das schizophrene ist doch das, dass seit Jahrzehnten Menschen gegen Atomkraft demonstrieren, aber erst muss es zum Supergau kommen damit Politiker anfangen „umzudenken“. Glauben sie mir Herr Garthe auch „beten“ hilft den Menschen in Japan nicht, wie sie so schön in ihrem Leitartikel geschrieben haben. Oder sind sie der Meinung wenn alle Japaner vor der Katastrophe gebetet hätten, die Katastrophe wäre nicht passiert? Ich habe großen Respekt vor ihrem Humanismus aber im Angesicht der tragischen Katastrophe bin ich der Meinung da ist kein Gott der uns zuhört! Nun, das ist meine Art von „wissenschaftlicher Vernunft“, ich bin kein Nihilist, aber bei dem Problem die Atomenergie zu bewältigen müssen wir uns schon selbst helfen und dürfen uns nicht auf den lieben Gott verlassen. Das was jetzt getan werden muss ist das was viele Menschen im Moment tun, nämlich kritisch nachdenken und mit aller menschlichen Vernunft jene Worte zu sagen, die unsere Gesellschaft und die westliche Welt seit über vierzig Jahren spaltet: Atomkraft- nein danke!

hukwa

Montag, 14. März 2011

Das Ziel unserer Geschichte ist scheinbar ihre Vernichtung

Gedanken zum Reaktorunglück von Fukushima

Jetzt ist es also wieder passiert, 25. Jahre nach Tchernobyl erleben wir einen neuen Gau, vielleicht sogar den Supergau und wir wissen es jetzt genau: Atomkraftwerke sind Zeitbomben für unseren Planeten. Wenn nun nicht sofort, zunächst einmal die "alten Kraftwerke" abgeschaltet werden muss man die Energiepolitik der deutschen Regierung extremistisch und kriminell nennen, denn die Mehrheit der Bevölkerung steht für die Abschaltung dieser Zeitbomben. Im Fernsehen nannte ein Ingenieur diese Kraftwerke riesige Geldmaschinen (bis zu 1 Million Euro Gewinn am Tag), doch nach den Gaus von Tchernobyl und Fukushima sollte man ihnen den Namen geben die sie verdienen: nämlich gigantische Tötungsmaschinen! Spätestens jetzt taucht die Frage auf ob das Ziel unserer Geschichte nicht die Vernichtung nur unseres Planeten ist, sondern die Vernichtung der Geschichte der menschlichen Rasse. Dafür spricht allein schon das die verantwortlichen Regierungspolitiker nach dem Gau von Tchernobyl auch nicht klüger geworden sind, im Gegenteil, ihre Intelligenz scheint recht beschränkt zu sein.
Es ist wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit bis man wieder zur Tagesordnung übergeht und selbst wenn leise Stimmen in der Regierungskoalition zu hören sind, die für ein "Überdenken" der Sache ist, man will es denen nicht glauben, zu oft haben sie uns betrogen.
In Japan scheint es nun soweit gekommen zu sein das zig Tausende von Menschen bald ein leben führen werden, das wohl kaum noch eine Erinnerung an Leben beinhalten kann. Dies alles nur für einen wahnwitzigen Fortschrittsglauben und des Kaudergewelch um den ewigen-ökonomischen Wachstumsgedanken und wenn wir alle dabei zugrunde gehen wir müssen wachsen, solange wachsen bis schließlich nichts mehr wächst als wirtschaftlicher Wachstum. Die Schizophrenie und der absolute Wahnsinn erkennen wir daran dass der japanische Regierungspräsident tatsächlich sagte er könne die übrigen Kraftwerke nicht abschalten weil dies der Wirtschaft schädige. In Anbetracht der Lage in Japan kann dort jede Sekunde ein weiteres Atomkraftwerk in die Luft fliegen.
Nach dem zweiten Weltkrieg war der Weltgemeinschaft klar geworden, dass der Faschismus ein Irrweg ist, nach Tchernobyl und Fukushima dürfte jedem halbwegs intelligenten Menschen klar sein dass die Atomenergie ebenfalls ein Irrweg ist.
Nach vierzig Jahren der Diskussion und Demonstration und den Erfahrungen im Umgang mit Atomenergie und vor allem dem Leid und Tod tausender Menschen in Tchernobyl und Umgebung (wir wissen noch gar nicht wieviel Opfer dieser neue Gau fordert) muss man sich die Frage stellen hat die Politik dieses Leid eigentlich wahrgenommen?
Es hieß die japanischen Kraftwerke seinen Erdbebensicher gebaut, die meisten Menschen haben das immer wieder bezweifelt, es heißt das die deutschen akws sicher sind, der Großteil der Bevölkerung bezweifelt das. Die Politik spricht von einem "Restrisiko" das immer vorhanden ist, in der Bevölkerung hat sich nun eine "Resthoffnung" breit gemacht, nämlich die das endlich abgeschaltet wird. Passiert das nicht dann können wir in Zukunft nicht nur von Atomenergie sprechen sondern müssen auch das Wort kriminelle Energie erwähnen. Eine Energie die sich gegen die Bevölkerung der BRD richtet. Diese Bevölkerung war immer zur Diskussion und zum Dialog bereit, gebracht hat es nichts, das Gegenteil war der Fall, die alten Laufzeiten der Schrott akws wurden sogar verlängert. Ob gewiße Politiker von den Energiekonzernen gekauft sind, darüber macht sich jeder seine eigenen Gedanken. Nun, es sind Wahlen noch in diesem Monat, jetzt kann der deutsche Wähler seinen Beitrag leisten.
hukwa

Sonntag, 13. März 2011

Neuer Fernsehfilm über Hukwa

Gestern haben wir im Pfälzerwald einen neuen Film über meine Beziehung zum Wald gedreht. Es wird ein sehr mystischer Film werden und in etwa 14. Tagen ausgestrahlt werden. Das genaue Sendedatum gebe ich noch bekannt.
hukwa
hukwa

Roots


Dienstag, 8. März 2011

Albrecht Dürers heidnische Familie

Die heilige heidnische Familie

Der Wald ist mir schon immer ein Mittler zwischen den Welten. Vor allem die alten knorrigen Baumgestalten der Wälder meiner Heimat sind es die mich oft in eine andere Bewusstseinsebene führen. Der Wald wird immer das Reich der Fabelwesen bleiben, des romantischen aber auch des dämonischen, des vegetativen, wo die Welt eben ganz anders ist. Im Wald gelingt es uns manchmal einen Blick in die Urzeit des Menschen zu werfen. Eine solche Vision hatte wohl auch Albrecht Dürer vor Augen als er 1505 den Kupferstich "Satyrfamilie" fertigstellte. Dürer setzte die Satyrfamilie in einen dichten Urwald mit mächtigen knorrigen Baumriesen. Obwohl wir von diesen nur die Stämme sehen, erhalten wir doch einen großen Eindruck von der Wuchsstärke dieser Bäume. Dieser Kupferstich ist ein Sinnbild heidnischer Urzeit, wie sie zum christlichen gegensätzlicher nicht gedacht werden kann. An die Stelle der christlichen Geschichte stellt Dürer in dieser Arbeit die Natur und den Mythos. Dürer gibt dieser "heidnischen Familie" etwas unantastbar heiliges. Für die damalige Zeit war dieses Werk mehr als gewagt, schließlich flackerten in ganz Europa täglich die Höllenfeuer des Christentums. Dürer stellte der "heiligen Familie des Christentums" bewusst eine "heilige Familie des Heidentums" entgegen.
hukwa

Märchenstrukturen im Bewusstsein

Man sollte sich ab einer gewißen Zeit mit den Märchen, Legenden und Sagen seiner Heimat beschäftigen. Sie begleiten uns schließlich schon ein Leben lang. Natürlich unter der Vorraussetzung man hat jemals so etwas wie Verwurzelung gefühlt, was ja nicht jedem Menschen gegeben ist. Solche Geschichten erzählen uns tiefe Weisheiten und führen uns in die schichten unseres kollektiven Unbewussten. Was uns während der Beschäftigung mit diesen Märchen und Mythen begegnet sind Symbole die aus Zeiten stammen als der Mensch sich noch ganz auf sein magisches Bewusstsein konzentrierte. Von diesem Bewusstsein das verdrängt wurde durch das rationale Bewusstsein stecken immer noch Reste in uns. Es sind jene Zeichen und Symbole die uns die Welt der Märchen, Sagen und Legenden so interessant erscheinen lässt.
hukwa

Mittwoch, 2. März 2011

Das Karlstal als sakrales Landschaftszentrum

Wenn man die Geschichte der Beziehung zu einer Landschaft, die in sich viele geomantisch – sakrale Landschaftspotenziale enthält, mythisch und geschichtlich nachvollziehen, begreifen wir unsere heutige Kultur als das Ergebnis einer Entwicklung in der auch erdmythische und geomantische Aspekte eine herausragende Bedeutung haben.

Geomantie hat viel mit Bewusstsein und Wahrnehmung zu tun. Das ein Großteil der Menschen heute Landschaft nur noch über die rationale Ebene des Bewusstseins wahrnehmen kann zeigt sich ja sehr deutlich in der Verknechtung und Zerstörung unserer Mit- und Umwelt. Es gab Zeiten in denen der Mensch die Landschaft auch aus der Dimension des sakralen wahrgenommen hat, weil eben die Beziehung zu der Landschaft in der er lebt nicht rein rational und materialistisch empfunden wurde, sondern sie wurde vor allem von der emotionalen und geistig- seelischen Ebene empfunden.

Wir können die Landschaft heute nicht mehr wahrnehmen wie sie die Menschen der alten vorchristlichen Zeit wahrgenommen haben. Dennoch sind die uralten Aspekte und Symboliken der sakralen Wahrnehmung von Landschaft im kollektiven Unbewussten der Menschen gespeichert. In archaischen Kulturen nahmen die Menschen die Zusammenhänge von innerer und äußerer Natur in einer Art magischen Schau wahr. Der Kulturphilosoph Jean Gebser nannte diese Zeitepoche das „magische Zeitalter“, ein Zeitalter dass noch nicht unter der absoluten Herrschaft des Intellekts gestanden hatte. Aber auch heute noch im Zeitalter des Massentourismus passiert es noch recht oft, das der Mensch der „Magie einer Landschaft“ verfällt. Selbst der Oberflächen Urlauber und Tourist kann von solch einer „Landschaftsmagie“ verzaubert werden.

Eine solch magische Landschaft ist das Karlstal und seine Umgebung bei Trippstadt im Pfälzerwald. Hier begegnet man einer Vielzahl landschaftlicher Motiven und natürlicher Landschaftsformationen und einer äußerst vielseitigen Flora und Fauna.

Eine Landschaft ist auch verbunden mit den Märchen, Mythen und Legenden die in dem Landstrich entstanden sind. Diese erzählen uns schon einen Teil der Geschichte der jeweiligen Landschaft. Aber auch Orts- und Flurnamen teilen uns viel über die Landschaft und ihre besonderen Plätze mit. In den Waldlandschaften die das Karlstal umgeben finden sich zahlreiche Felsplateaus, verwunschene, sonderbar geheimnisvoll geformte Felsen und Steine, grüne Waldschluchten, romantisch- einsam gelegene Waldwoge und versteckte Quellen und uralte Brunnen. Schöpferische Kraft und die Geheimnisse der Natur in ihren ursprünglichen Tiefen öffnen sich uns in solchen Landschaften. So können sakrale Landschaften uns wieder zu unseren kosmischen Wurzeln führen. Der bekannte Philosoph und Naturwissenschaftler Ervin Laszlo schrieb in „das dritte Jahrtausend- eine Zukunftsvision“: „Leben ist ein enges Beziehungsgeflecht, das sich selbst fortentwickelt und dabei seine unzähligen Elemente miteinander koppelt und integriert. Die Biosphäre wurde aus dem Schoß des Universums geboren, Geist und Bewusstsein aus dem Schoß der Biosphäre. Unser Körper als Teil der Biosphäre befindet sich im Einklang mit dem übrigen Leben auf dem Erdball. Unser Bewusstsein ist Teil unseres Körpers und steht mit dem Bewusstsein anderer sowie mit der Biosphäre in Verbindung“.

Der Taoist Zhuangzi sprach das so aus: „Himmel, Erde und ich leben zusammen, und alle Dinge und ich bilden eine untrennbare Einheit“. William James gebrauchte eine einfache Formel für das Zusammenleben aller Wesen und Dinge: „wir sind wie Inseln im Meer – auf der Oberfläche getrennt, aber in der Tiefe miteinander verbunden.“

Durch die Beschäftigung mit der Geomantie erreichen wir jene Bewusstseinsstufe die uns eine Landschaft so erscheinen lässt wie sie wirklich ist, als ein Zusammenspiel aller Wesenheiten die dort vereinigt sind. Wir werden erfahren das Ort und Landschaft ihr eigenes „Ortsgedächtnis“ haben. Wir dringen ein in die Geist – Seele eines Landstriches, erfahren das jeder Berg, jedes Tal, jeder Baum und jeder See seine eigene Vita hat.

Geomantie hat vor allem eine metaphysische Dimension, der Einstieg in diese Wissenschaft ist zu aller erst eine Entwicklung unserer Wahrnehmung für die nichtsichtbare Dimensionen eines Platzes, Ortes oder einer Landschaft. Die Qualitäten einer Landschaft erkenen wir auch an dem nicht – sichtbaren – Schatten den sie wirft.

hukwa

Felsformationen bei der Amseldell


Amseldell