Donnerstag, 23. Juni 2011

Ahnen des Sommers

Sommer in voller Fülle
Wiese in Blumenpracht
liege ich in der Waldeshalde
Königskerze funkelt sacht
Wespe umtanzt sie sanft
Eidechse sonnt sich am Hang
Am blauen Himmel ruhig
der Bussard schwebt
Leise erahnt meine Seele
das auch in kürze
die Berberitze ihre Früchte trägt.
hukwa

Montag, 20. Juni 2011

Tief empfundenes Dasein

Jetzt naht die Zeit
der blühenden Distelköpfen
Stieglitze sitzen dann wieder in den Zäunen
harren in ihren Vogelträumen
die Sonne brennt
Eidechsen liegen auf Sandsteinen
der Fingerhut blüht groß und bunt
dies sind des Sommers schönste Stunden
und jede Stunde kann
tief empfundenes Dasein sein.
hukwa

Stunde des Pan

Stunde des Pan
erstrahlst Du im Glanze höchster Sonnen
Beschenkt ist das Land im reichen Blau
die Erde strahlt in Blumenwonne
arkadisch die Lüfte
ausgetrocknet die Gärten
die Kirschen reifen rot
im Strahl glühender Juni Sonne
dein Wesen Juni
ist die Gottheit selbst
ist Lichtesglück und Farbenrausch
ist Pans ewige Wiederkehr.
hukwa

Donnerstag, 16. Juni 2011

Expedition ins Reich der Tagebücher

Auch an diesem Morgen begebe ich mich wieder
auf eine Expedition
durchforste das Labyrinth meiner Bibliothek
Befreie mich aus den Monologen der Nachbarn
suche den Dialog der freien Assoziation
und stoße schreibend auf die Grenzen
des artikulierbaren Ich
entferne die unbewussten Ströme der
Gefühle und Symbole
die Graben und Berge der Literatur hinter mir lassend
Bin ich meiner eigenen Schrift auf der Spur.
hukwa

Über mein Gesamtkunstwerk

Gestern Nachmittag habe ich intensiv an einer Holzskulptur gearbeitet. Die Arbeit ging fließend von der Hand und das Holz (Eibe) war in einem sehr guten getrockneten Zustand. Während des Arbeitsprozess konnte ich shr gut Philosophieren. Meine Kunst, also mein Gesamtkunstwerk hat sich Schritt für Schritt mit der Philosophie, der dichtung, der Malerei und der Bildhauerei in dialektischer Übereinstimmung entwickelt. die eine Kunstrichtung benötigt die andere um Früchte tragen zu können. Nur so kann ich als schaffender Künstler eine Ernte einfahren die mich zufrieden stellt.
hukwa

Dienstag, 14. Juni 2011

Über die Linie in der Zeichnung

„die Gerade ist tödlich“ (Hundertwasser. Bei der Arbeit mit der Linie in der Zeichnung sollte der schaffende Künstler in sich eine „Entladung“ spüren. Einem inneren Gewitter gleich. Die Linie ist das Urelement der Zeichnung ist Blitzschnelle Bewegung und zugleich Rhythmus. Die Linie fließt, sie strömt. Züngelt empor, flammt auf, zuckt, schlängelt sich, blitzt, fällt herab, streichelt, umschmeichelt, wird vital, bäumt sich auf, verhakt sich und vernetzt sich und wird oft zum Labyrinth, zum Lebenslabyrinth. Die Vielfalt der Linie kommt der Natur am nächsten. Jeder Strich sollte der Natur abgerungen sein. Schnelligkeit in der zeichnung bedeutet ES malt.

hukwa

Montag, 13. Juni 2011

Die Energetik in der formlosen Zeichnung

Dem einen als auch dem anderen mögen formlose Zeichnungen mehr als Gekritzel denn als künstlerische Arbeiten erscheinen. Ist dem so? Malen wir den berühmtesten aller abstrakten Zeichner und Maler, nämlich Kandinsky in den Zeugenstand und lesen was Herbert Read der berühmte Kunstkritiker darüber aussagt: „Kandinsky erklärte, dass der letzte Zweck des Kunstwerks eine durchaus bewusste, durch die geduldige Ausarbeitung plastischer Formen bestimmte Konstruktion sei, die einem langsam „verwirklichtem inneren Gefühl“ entspreche.“ Dies ist die Energetik in der Kunst! Jedes scheinbar zufällige Gekritzel, jeder Pinselstrich in einer Komposition von Kandinsky sind willkürlich erfunden; viele Stunden pflegte er damit zu verbringen, diese scheinbar formlose Details zu Zeichnen und immer wieder zu Zeichnen, und erst wenn sie Symbole geworden waren, die genau etwas ausdrückten, übertrug er sie in seine Komposition.

Das verstand Kandinsky unter bewusstem Schaffen; es ist mit Strawinskys „Prinzip des spekulativen Wollens“ identisch, und darf nicht mit jener „formlosen Kunst“ verwechselt werden die später Tachismus genannt wurde. Auch nicht mit den modernen Arbeiten moderner Künstler, die direkt auf Leinwand malen, also die arbeiten ohne den manchmal auch sehr mühevollen Prozess der Zeichnung. Was Kandinsky von anderen abstrakten Malern unterscheidet ist sein bestehen auf bewusster Kontrolle der konstituierenden Elemente von Farbe und Form, Kandinsky war eingebunden in den „großen künstlerischen Prozess“.

hukwa

Der große Prozess in der Kunst oder über Künstlerische Energetik.

Ein Künstler der am Prozess schöpferischer Kraft teilhat wird täglich darum bemüht sein ein Werk zu schaffen. Es gibt neben den kleinen kreativen Prozessen noch einen größeren Prozess im Schaffen eines Künstlers. Dieser „große Prozess“ wie ich ihn hier einmal nennen möchte ist das – Am Werke sein – nämlich die künstlerische Energetik. In der Physik sprechen wir von der Energie und ihren Wandlungen. In der Philosophie vom energetischen Monismus was etwa bedeuten soll – trotz der Vielfältigen Erscheinungen der Welt ist ihr Urgrund ein einziges Prinzip, ähnlich der Lehre des Tao.

Die künstlerische Energetik sagt einfach aus: Vergeude keine Energie sondern nutze sie! Dies ist also dass – Am Werke – sein.

Wenn der „große Prozess“ beginnt begibt sich der Künstler in eine Art von Klausur d.h. er zieht sich in sein Atelier zurück und wird solange dieser Prozess andauert nur für die Geburt des neuen Werkes existieren. Dies ist die Stimmung die ein Künstler braucht um ein neues ausdruckstarkes Werk zu schaffen.

hukwa

Samstag, 11. Juni 2011

Bilde Künstler, rede nicht.

Ein altes gutes Künstlerwort sagt: Bilde Künstler, rede nicht! Du sollst Kunst ausüben, dich an ihr erfreuen, aber du sollst sie nicht zerreden. Das "zerreden" der Kunst ist der Verlust der Kreativität.
Der Satz "bilde Künstler, rede nicht" ist alt aber wahr. Hinter ihm steht der Einheitsgedanke - Ganzheitsgedanke - des Gesamtkunstwerkes eines Künstlers. Wahre Kunst beruht nicht in erster Linie auf Ästhetik sondern sie lebt in unserem Unterbewusstsein und Traumleben. Von hier aus steigen die bildnerischen Symbole auf, hier ist die Quelle der Kreativität, der schöpferischen Kraft. Über ein Kunstwerk zu reden bevor es "geboren" ist kann dazu führen das der Künstler sein Interesse daran verliert, daher zeige ich meine Werke in der Regel erst wenn sie fertiggestellt sind.
hukwa

Freitag, 10. Juni 2011

Der Preis der künstlerischen Freiheit

Ein freischaffender Künstler, wie ich einer bin, ist ein Künstler der absolut frei arbeitet. Dies bedeutet er organisiert, plant und gestaltet frei nach seinen eigenen Ideen. Die Kraft und Energie des Künstlers ist seine Inspiration. der freischaffende Künstler arbeitet nur nach dieser Inspiration. Seine gesamte Kreativität und Vitalität steckt im Kraftfeld dieser Inspiration. Der Preis für ein solches Künstlerleben ist unter anderem das er auf einer ganz anderen Bewusstseinsebene existiert als der bürgerliche Mensch, dies ist nicht immer leicht aber es ist für den Künstler die einzige Möglichkeit in einem fortwährenden Prozess schöpferischer Kraft zu leben.
hukwa

Donnerstag, 9. Juni 2011

Die Unberechenbarkeit des schöpferischen Prozesses

"Ideen sind eine Sache und was passiert ist eine andere", schrieb John Cage einmal. Während des Malaktes denke ich öfters über diesen Satz nach. Er bezieht sich auf die Unberechenbarkeit des künstlerischen Schaffensprozesses. Der Künstler der in einem dauernden Selbstbeobachtungsprozess mit sich und seinem Werk steht, wird die Worte von John Cage bestättigen können. Das Ende eines Kunstwerkes, seine Fertigstellung wird immer gegenüber der Anfänglichen Idee etwas anders sein. Fast wie ein Gesetz zieht sich dies durch mein künstlerisches Schaffen, es ist einfach die Macht des Unbewussten die hier schöpferisch mitwirkt.
hukwa

Dienstag, 7. Juni 2011

Denksatz

Der Lebenssinn im Dasein eines Künstlers ist seine Selbstverwirklichung und die Identität mit seinem Gesamtkunstwerk. Gesamtkunstwerk im Sinne von- Alles Leben ist Kunst.
hukwa

Montag, 6. Juni 2011

Im Kiefernwald

"Des Mannes Vater ist das Kind" William Wordsworth.

Was gibt es schöneres
als hier zu verweilen
in dir
du stiller Wald.
Des Schwarzspechts Ruf
klingt durch den Kiefernhain
harziger Duft
atme ich tief ein.
Im Geiste fahre ich
ins Reich der Kindheit heim
In dir zu sein
du stiller Wald
ist Sinn in meinem Erdendasein.
hukwa

Mittwoch, 1. Juni 2011

Die wissende Unwissenheit -ein Aphorismus

Die Vernunft ist die Beschreibung der Entstehung des Verstandes und seiner Gesetze, nicht ein höheres "mystisches Organ". Die Vernunft allein geht zum Vorausliegenden und Verbindenden zurück. Sie kann es nicht Erkennen, wohl aber als Urbild der Abbilder bestimmen bzw. die Wahrheit des meschlichen Erkennnens symbolisch als Teilhabe an der unfassbaren Wahrheit der göttlichen Idee darstellen. Damit weiß sie nicht viel, aber sie weiß, was sie Wissen kann und was nicht. Sie ist docta ignorantia - wissende, bewusste, belehrte Unwissenheit.
hukwa in Anlehnung an Nicolaus Cusanus.