Dienstag, 31. Januar 2012

Anrufung

Nun flieht mein Leid dahin
Ich ahne dich
Du ferne Unbekannte
Irgendwo hinter Dunkelheit Nebel und Licht
So wie ein Sonnenstrahl sich erbricht
So brech ich die Mauern meines Ich
Komm meine ferne Unbekannte
In den Garten meines Lebens
Tritt heraus aus meiner Stille
Weise mir des Lebensfülle
Lass fallen alle Hüllen
Für eine Nacht des Glückes Seeligkeit
Komm an das geheimnisvolle Tor
Durch das vor Jahren einsam ging
Mein unstetes Ich.
hukwa

Montag, 30. Januar 2012

Schimmel der Zeit

Das war eine zeit der inneren Reife
Des Erwachens und sich selbst erreichens
Eine Zeit die schon Erinnerung ist
Eine Zeile
Ein Gedicht
Auf chinesischem Blütenpapier
Ein Hauch von Zen mehr nicht
Zuhause im Hier und Jetzt
Zwei Gläser die klirrten
Bis eines davon zerbrach
Zwei Türen vernagelt
Dahinter das Leben
Eines gefüllten Tags
Zurückschauen in die Zeit
Ist hartes Brot
Vergehen
Liebe und Tod
Die Hoffnung auf Neues
Der Schimmel der Zeit
Geh oder bleib ich
Reife Zeit reif.
hukwa

Sonntag, 29. Januar 2012

Vom Gesamtkunstwerk zum universellen Kunstwerk

Die Stücke die ich geschrieben habe, stehen heute noch so vor meinem inneren Auge wie damals vor fast vierzig Jahren als ich sie niederschrieb und als sie aufgeführt wurden. Dem Theater liegt eine gewisse Magie zugrunde, jedenfalls das Theater das ich meine. Für mich hat das sehr viel mit Ritual zu tun und natürlich mit Dichtung. Schon meine frühesten Gedichte die ich in der Jugend schrieb waren Rituale. Als Dichter mag ich das hermetische genau so wie das Konkrete und Gesellschaftskritische. Das Dionysche bewegt meine Sprache genau so wie das Dionysche. Um in keinem Labyrinth gefangen zu sein, fällt es mir nicht schwer an einem sozialkritischen Text, als auch in der rituellen Mystik und Magie zu arbeiten. So begann ich auch Theaterstücke zu schreiben. Ich bin der Meinung ein Bühnenstück soll Köpfe bewegen und soll sich an die Existenz des Einzelnen richten. Ziel meines dramatischen Konzepts ist und war die Sprengung der Kluft zwischen Bühne und Zuschauerraum Handlung darf auf keinen Fall brav und in ordentlicher Reihenfolge ablaufen, das geht schließlich im Leben auch nicht. Auf der Bühne muss jedes Mittel das zur Verfügung steht ausgeschöpft werden, wie ich dies bei meinem Stück „Baal“ umgesetzt habe. Licht, Farbe, Masken, schrille Töne, Schreie und Körpersprache. Theater ist für mich kein Schauspiel sondern ein Moment im Dasein des Lebens, wie ein Fest, ein Ritual oder ein Gottesdienst. Immer wenn mein künstlerisches Schaffen das Theater berührte hatte ich das Gefühl dass die Bezeichnung Gesamtkunstwerk nicht mehr ausreicht für das was ich tue. Die Bezeichnung „universelles Kunstwerk“ wäre angebrachter, weil die Inhalte ja über das irdische hinaus streifen. Denn die Heimat des Künstlers ist ja universell. Ich spreche nicht gern in der Einteilung von Schriftsteller, Maler, Dichter und Bildhauer. Ich rede lieber vom Künstler. Der wirkliche Künstler ist kein Mensch der Arbeit, o nein, das wäre zu wenig. Ein Künstler muss dienen. Seine stärkste Eigenschaft ist seine Selbstdisziplin. Ein Künstler der an sich zweifelt ist kein Profi, er ist Amateur. Dies darf aber nicht so verstanden werden das sich der Künstler keiner Eigenkritik und Selbstanalyse unterzieht. Kritik und Analyse gehören in das Leben des Künstlers wie die täglich aufs Neue erkämpfte Selbstdisziplin. Der wirkliche Künstler verfügt über eine jederzeit abrufbare Kreativität. Als universeller Künstler bin ich ja immer Bühnenakteur, ob ich am Theater arbeite, in einem Film mitspiele oder in meinem Atelier arbeite, das Leben selbst ist die Bühne. Und nur auf der Bühne des Lebens werden die wahren Geschichten geschrieben. Der universelle Künstler bewegt sich immer auf einer Bühne und er agiert immer. Mit Sprache, Schrift, Tanz, Pinsel, Farbe oder Wort, mit Meißel oder Hammer. Beim Tänzer ist dies sein Körper, der Tänzer steht dem universellen Kunstwerk besonders nahe. Ein guter Tänzer braucht noch nicht einmal Musik, er tanzt nach dem „Sphärenklang“. Wirklicher Tanz hat etwas abstraktes an sich. Der „Sphärentänzer“ und der abstrakte Maler haben vieles gemeinsam, bewegen sie sich doch beide auf der Sphäre ihrer selbstgezeugten Vision. Wichtig aber ist letztendlich jedoch dass in jeder künstlerischen Handlung eine gewisse Würde liegt. Ohne Würde gibt es keine wahre Kunst. Und nur in dem ich der Kunst diene darf ich mich auch universeller Künstler nennen. Das vielgerühmte Arbeitstier, der Workaholic gibt es nicht in der Kunst. Ein solcher Künstler ist ein verschnittener Ochse aber kein würdevoller Stier. So wie es Hunde und Wölfe gibt, so gibt es auch Künstler und solche die in der Illusion leben Künstler zu sein. Natürlich lebe ich als Künstler in einer ständigen Metamorphose. Ich lege Altes ab und nehme Neues auf, ich vermenge alt und neu, anders wäre ich ja dogmatisch. Für den Künstler und sein Werk sind „Häutungen“ so wichtig, wie sie es für die Schlange im Tierreich sind. Eben Überlebensnotwendig! So sieht der Künstler auch jeden Moment seines Lebens als Bühnenakt. Jeder Moment seines irdischen Daseins ist seiner Kunst gewidmet und er zelebriert ständig das „Hohe Lied der Kunst“. Sein ganzes Sein ist ein Exerzitium, für das einzig Lebenswerte das er kennt: Die Kunst! Es wäre der Kunst unwürdig sie zur Arbeit herab zu degradieren, nein, Kunst zu machen bedeutet Dienen.
hukwa

Donnerstag, 26. Januar 2012

Ode an eine Vampirin

Ode an eine Vampirin 1.

Du Wesen der Nacht aus lang vergangener Zeit
Was sind wir uns so gleich
Ich schlafe in des Mohnes roter Daune
Mein Geist betäubt vom Saft der Alraune
Bin Ich der Geist des milden Schlafes
Mit starken Kräften ohne ihresgleichen
So tue Geliebte ich mit leisen Schritten
Allnächtlich mich zu deinem Lager schleichen
Wo ruhelos wir Stund um Stund verbringen
Bis Morgenröte bleich im Osten dämmert
Wie selig du mein Kommen grüßt
Nur ich vermag dich zu erquicken
Nur ich hab Macht die Qual dir zu entrücken
Am Tag tun sich um dich die Kränze des Vergessens winden
Und doch so zärtlich deine heißen Schläfen schmücken
Des Nachts jedoch darf ich an deinem süßen Busen verweilen
Brünstige Nächte unsrer beider Seelen heilen
Bis sich die Schleier vor dem Tag zerteilen.



Ode an eine Vampirin 2.

Dir bangt es vor dem Ort der Toten
Und weißt doch nichts vom Schattenreich
Wo leben wir Vampire
Oh du Geliebter in mir ist jedes Liebeswort
Der Flamme gleich die ewig brennt
Also hab keine Angst komm in mein Reich
Dort wirst du leben und in meiner Seele sein
Denn dort ist Licht uns alles Rein
Und du bist mein
Ein leidenschaftlicher Kuss ein zarter Biss
Dann bist du mein – dein Blut ist rein
Mein Reich ist dein – Nun kommt die Zeit
Du wanderst schon zu lange mit Vampiren
Jetzt lass es Abend werden, ein zarter Biss
Still wird für dich der Lärm
Und Nächte werden zu Tagen
Geliebter komm- Mein heißer Körper Wartet





Ode an eine Vampirin 3.

Eist hat dein Bild sich in dem See eingefangen
In dem du mich das erste Mal erblicktest
Nun suchst du mich –
Hör doch mein Laut geht noch im Wald gedämpft und scheu
Geh in das Schloss dort häng ich noch
Ein letzter Blick dann ist mein Bild im Morgengrauen vergangen
Kehr um zum See und suche mich
Hör doch mein Lied in Sturmwindschnelle
Ich wart auf dich
Wer denkt noch dein wie ich
Verlangend und verzaubert in tiefster Liebe treu
Geliebter zögere nicht und komme.






Ode an eine Vampirin 4.

Wenn du mich suchst, suchst du den Tod im Paradies
Geliebter Du! Ich suche des Vergessens Brunnengrund
Am Tage kalt in der Nacht mein Blut heiß in mir Wallt
Denn wisse o geliebter du
Ich bin die Einzige die immerzu sich Deiner noch entsinnt
Solang ich Blut noch trink solange lebst auch du
Wenn du mich suchst in kalten Nächten
Hab acht auf den Mond dann wirst du mich finden
Geliebter Du
Solang in mir noch Blut rinnt solange lebst auch du
Hör meine ferne Stimme – Folge ihr
Denn wenn ich sterbe stirbst auch du
Denk an die traumhaft schönen Nächte
Die wir im Nachen auf mondbeglänztem Wasser verbrachten
Und wenn ich rufe Geliebter Höre Du!





Ode An eine Vampirin 5.

Ich ging fort. Von meinem Wesen blieb jedoch noch etwas da
Du bist verwirrt hast dich verirrt nun suchst du mich
Schieb weg die Steine über mir dann bin ich wieder hier
Oh seh mich nur aus langem Schlaf erwacht
Steh ich vor dir in reiner Schönheit
Nackt und marmorweiß
Komm her zu mir und nimm mich
Schenk mir dafür ein wenig Blut von dir
Aus tiefem Schlaf gab ich mich preis
Du riefst nach mir nun bin ich hier
Gehorche mir Geliebter du
Denn alles im Leben hat seinen Preis
Sieh meine Nacktheit schön und weiß
Nimm mich ich gehöre dir
Doch zahl dafür den Preis.




Ode an eine Vampirin 6.

Ich ging du glaubst ich hätte dich verlassen
Du unterliegst der Täuschung – ich werde nicht von dir lassen
Du wirfst mir vor dass meine Lippen schweigen
So unbewegt und schwer
Schau doch das Sternenmeer die immer schweigen
Im Himmelsraum ewiger Nächte rings umher
Auch meine Liebe zu dir, sie gleicht dem Sternenmeer
Ist heiß wie Sonnen ist ewig unermesslich und stumm
Wann endlich greifst du nach mir
Ich bin dort wo alle Vögel schweigen
Dort wo der Mond durch Purpurwolken scheint
Denn diese Zeit die ist für mich kein Segen
Drum muss ich schweigen
Doch schenkst du mir der Silberküssen flut
Dann naht die Zeit wo wir uns wieder vereinen
Hab acht auf die Konstellation der Sterne
Sie sind die Zeichen die den Weg zu mir dir weisen




Ode an eine Vampirin 7.

Sieh doch du träumst und fliehst der Menschen Scharen
Verschläfst die Tage denn die Nächte sind dir lieber
Du weißt du kannst die Zeit nicht halten
Und auch den Wolf in dir wirst du nie zähmen
Was wir erbaut sie Könnens nicht zerstören
Wie sollten sie geheime Zeichen lesen
Für sie bin ich ein Bruchstück, ein Phantom
Du kennst das Wort dann sprich es aus
Gesegnet sei der liebe dunkle flut
Bereit dich vor zum letzten großen Feste
Stell Bilder, Stühle, Tisch und Wein bereit
Wir reisen bald in die gestohlene Zeit
Beb nicht vor jener dunklen Fahrt
Denk an davor - Geliebter denke meiner Worte
Wie flammte einst in deinem Herzen jedes meiner Liebesworte
Hol aus zur Fahrt setz Segel suche neue Ufer
Du wirst mich finden und aus Zwei wird wieder eins
In einsamen Nächten brenne ich Kerzen für dich
Geliebter du bist mein.





Ode an eine Vampirin 8.

Oh Liebster wie lange sind die Nächte
Ich habe sie weinend im kalten Sarg verbracht
Nur Deiner habe ich gedacht
Oh Liebster, warum findest du mich nicht
Zu Lange ohne dich wird die Nacht
Geliebter ich sehn e mich nach Blut
In mir brennt die prickelnde Glut
Keine Minute habe ich geruht
Geliebter ich brauche dein Blut
Geliebter die Zeit, die Zeit
Wann endlich bist du zur Heimkehr bereit
Die Seele ist wund und schreit
Blut, Blut es wird Zeit, es wird Zeit.




Ode an eine Vampirin 9.

Siehst du die Schatten dort auf dem Wasser
Hörst du die Stimme die weint am rauschenden Wehr
Deine Augenhöhlen sind leer
Spürst du kein Gefühl mehr in dir
Folge dem stummen Mond erführt dich zu mir
In mir brennt ein Feuer es lodert die Glut
Wohin geriet ich - so fremd ist alles hier
Ich bin eine Vampirin es ist lange schon her das der Mond mir schien
Still- höre das Geheule in tiefer Nacht
Was ist das – Sind’s Wölfe die mit uns ziehen
Hör nur die Eule wie lieblich sie lockt
Folg ihrer Stimme dann wirst du mich finden
Öffne den Deckel vom Sarkophag
Ziehe den Stock aus meinem Herzen
Dann wird es Frühling mitten im Winter
Lege mir Rosen in meinen Schoß
Dann küss mich wach aus tiefem Schlaf
Geliebter ich sehne mich nach dir so sehr.




Ode an eine Vampirin 10.

Still ist die Nacht ganz nebellos
Dunkle Nacht so weit ich schau
Unter diamantenem Sternenflimmer
Wandre Ich in Einsamkeit
Irgendwo weiß ich ein Träumen
Von der Insel Nirgendwo
Geistert in den andern Welten
Heilige Flamme an mein Herz
Flamme, Flamme brenne lichterloh
Irgendwer folgt meinen spuren
Folget meinem leisen Schritt
Mit den verlorenen Wesen
Wandert auch die Sehnsucht mit
Flamme, Flamme brenne weiter
Führe mich durch dunkle Nacht
Zu dem heißgeliebten Wesen
Zu der Insel Nirgendwo




Ode an eine Vampirin 11.

Abends wandert sie im Parke
Der das Schloss umgibt in tiefem schweigen
Wenn des Mondes bleiche Sichel
Und die silbernen Sterne steigen
Wandert sie in tiefem Schweigen
Voller Sehnsucht voller Lust
Wartet sie auf mein Erscheinen
Über Tag sind die Gedanken tief im Sarkophag
Stumm im Willen des Verstandes
Nachts verlieren sie alle Schranken
Kehren ein ins Reich des Wunderlandes.


Ode an eine Vampirin 12.

Die erste Sommernacht trägt Schuld
Diese kurze flüchtige Nacht
Da sie mir schenkte ihres Leibes Pracht
Da ich mich sehnte nach ihrem düstern Wesen
Sehnsuchtsvoll und leise
Kommt die Erinnerung zu mir zurück
An diese kurze flüchtige Sommernacht
Lässt die seligsüßen Stunden in den tiefsten wahren Träumen
Noch einmal vorüberschweben
Noch einmal muss ich sie sehen, heiß in meine Arme schließen
Einmal noch die Augen schließen
Dann oh dunkles Wesen Gehe,Gehe...



Ode an eine Vampirin 13.

Entzaubert ist des Sommers heiße Glut
Entschwunden die Düfte im nächtlichen Zauberpark
Die letzten Blätter rascheln in den Bäumen
Vergilbt wie alte Liebesbriefe fliegen sie durch die Luft
Und Nebelschleier träumen in den Bäumen
Kalt ist der Herbst das Liebeslied verklang
Das die Vampirin in meinen Armen sang
So bunt und rosenrot war dieser Sommernachtstraum
Und doch so Kurz dass er wie ein Märchen verschwand
Wo Wirklichkeit und Märchen so verwuchs
Und ich die Welt so sah wie wirklich sie auch war
Ein stilles Fragen trage ich mit mir
Nur du kannst mir die Antwort darauf geben
Ich bin des Suchens müde nun
Auf wirren Pfaden wurde meine Stimme stumm
Sag wann kommt die Zeit oh dunkles Wesen
Die unsere Seele vereint und wir gemeinsam
Ins Wunderland der Träume fliegen
Oh heiß geliebte Vampirin sage wann?



Ode an eine Vampirin 14.

Wir sind wie Mondgeschwister
Und gehen still und stumm in nebelgrauen Nächten
In Park und Friedhof um
So Namenlos ist das Geschehen
Darüber niemand spricht und weiß
Schon lange sind wir Geist
Und doch ist unser Herz so heiß
Dies ist die Liebe rein und licht
Die fest in heiligem Land gefangen
Der Pöbel hört und sieht uns nicht
Wenn alles tief im Schlaf versunken
Und der Tag ist in die Nacht gesunken
Brennt in uns der heiligen Fackel Glut
Bis zum ersten Morgenrot
Und wenn die Sonne steht am Himmel rein und licht
Sieht man die Wesen der Nächte nicht.




Ode an eine Vampirin 15.

Ich bin ein Wesen der Nacht
Einst schien auf mich die Sonne in voller Pracht
Nun lebe ich nur noch in der dunklen Nacht
Ich muss im Schatten stehen
Und nächtlich stille Wege gehen
Die Menschen leben in Geselligkeit
Ich bin ein Vampir und auf der Welt allein
Nie mehr wird ich die Sonne sehen
Und keine Rose wird mehr für mich blühen
Viel Glück hab ich zertreten
Ich weiß davon oh Herz sei still
Wie ist die Welt so öd und trist
Seit mich ein Mund das letzte mal geküsst
Zum Fluchen und zum Beten bin ich nun mal verdammt
Und doch bin ich ein Wesen das sich nach Liebe sehnt
Einst schien auch mir die Sonne nun muss im Schatten ich stehn
Wo ist das Wesen das mit mir teilt
Meine nächtlich – stillen Wege.




Ode an eine Vampirin 16.

Jetzt träumst du wieder von Vampiren
Du hörst sie singen klagen flehen
Bist nur ein Spielball ihrer Seelen
Dein Herz wird schwächer dein Blut blasser
Die Nächte stiller und schwerer
Ariane und Arachne kehren wieder
In Vollmondnächten gehst du wieder
Die alten fast vergessenen Pfade
Und die Erinnerung fährt in deine Glieder
Weißt Ariane kehrt bald wieder
In dir brennt wieder Vampirfieber
So viel hat sich seit damals verändert
Das alte Schloss ist nicht mehr verweist
Doch die Vampire sind verreist
Du suchst sie in den dunklen Wäldern
In Wasserschluchten und Steinbrüchen
Und in den silbernen Mondnächten
Hörst du ihr schreien und ihr Ächzen
Wieder trinkst du Blut in den Nächten
Die Welt des Scheins wird dich wieder ächten
Doch wahres Sein hat seinen Preis
So laut rufst du nach den Vampiren
Sie werden deine Schreie hören
Knete den Lehm vergangener Tage
Wirf ihn auf des Lebens Töpferschale
Starrst in die funkelnden Gestirne
Die in dich brennen die Gesetze
Denen du folgen musst bis zum letzten.

hukwa

Wesen der Nacht

Du Wesen der Nacht aus lang vergangener Zeit
Was sind wir uns so gleich
Ich schlaf in des Mohnes roter Daune
Mein Geist ist betäubt vom Saft der Alraune
Bin ich der Geist des milden Schlafes
Mit starken Kräften ohne Ihresgleichen
So tue Geliebte ich mit leisen Schritten
Allmählich mich zu deinem Lager schleichen
Wo ruhelos wir Stund um Stund verbringen
Bis Morgenröte bleich im Osten dämmert
Wie seelig du mein Kommen grüßt
Nur ich vermag dich zu Erquicken
Nur ich hab Macht die Qual dir zu Entrücken
Am Tag tun sich um dich die Kränze des Vergessenes winden
Und doch so zärtlich deine heißen Schläfen schmücken
Des Nachts jedoch darf ich an deinem süßen Busen weilen
Brünstige Nächte unsere beider Seelen heilen
Bis sich die Schleier vor dem Tag zerteilen.
hukwa

Mittwoch, 25. Januar 2012

Arabischer Frühling

Die alte Nacht ist vorüber gegangen und
Am Morgen lag ein leichtes Flimmern von Schnee im Garten
Der Dompfaff im laublosen Geäst der Erle
Ist in tiefe Meditation versunken
Als spüre er das starre Maß der Zeit
Dem erblühen eines neuen Tages
Mit der Hoffnung auf eine Welt schöner Träume
Die sich im hoffnungsleisen Piepsen
Der Meisen aus dem Dickicht
Wiederspiegeln
Wiedersprechen
Die zehn Uhr Nachrichten
Im Radio
Es ist immer das selbe
Irgendwo versucht ein wahnsinniger Diktator
Die Freiheit tot zu schießen
Aber die Freiheit schießt zurück
Und das hoffnungsleise Piepsen der Meisen
die das Frühjahr ahnen
klingt an diesem Morgen wie eine Sinfonie in meinen Ohren.
hukwa

Draußen vor der Tür

Wie der Mond sich Nachts im Wasser des Teichs wiederspiegelt
Ist dein Lachen nur ein Echo
Im Fluss der Tränen
Den du am Tag leugnest
Und der dir in den Nächten bis zum Hals steht
Was sich vermischt mit dem Schweiß in deinem Angesicht
Ist die kleine Hoffnung
Auf ein wenig Glück und Zufriedenheit
Aber die Wächter des Wohlstandes
Die Götzendiener des Mamom
Teilen nie
Für sie sind deine Tränen nicht echt
Sondern einfach nur das Echo
Ihrer bewussten Willkür.
hukwa

Dienstag, 24. Januar 2012

Schwarze Flamme

Schwarze Flamme im kupfernen Raum
Willkommen mir
Wie Gruss aus ferner Heimat
Träume aus Kindertagen
Schwarze Liebesflamme
Sanduhr aus Zeit gewoben
Bin ich in meiner Schau
So oft
In der Erinnerung zu Haus.
hukwa

Montag, 23. Januar 2012

Sichtbar

Es ist der Versuch die Erinnerung zu heben
Aus den Angeln der persönlichen Zeit
Es ist die Suche nach dem persönlichem
Zauberwort
Das mehr ist als nur
Zahlen und Figuren
Wenn sich die Eigenzeit mit der Weltzeit verbindet
Erscheint der Moment wo ein Gedicht
In die Welt entweicht
Und das Unsichtbare Sichtbar wird.
 hukwa

Sonntag, 22. Januar 2012

Lemminge

Hinter mir Lemminge
Über mir Krähen
Es ist der Morgen nach der Frühjahrs Tag und Nachtgleiche
Ich beobachte den Krähentanz
Die Vögel lassen sich tragen
Von dem starken Wind der über das Land fegt
Mir ist es als erkenne ich
Die wahre Richtung ihres Fluges
Immer sind sie Unterwegs 
Zu neuen Vogelgalaxien
Mein Blick bewegt sich von den Wolken zurück zur Strasse
Die bevölkert ist mit einer
Horde von Lemmingen
Auch an diesem Morgen
Eilen sie zielstrebig dem Abgrund zu
Sie setzen ihre Mechanismen in Bewegung
In der Vorfreude auf ihr sinnloses Tun
Zertreten sie Oberflächlich die Schnecke
Die Mühevoll versucht den Bürgersteig zu überqueren
Gefangener Geist einer lächerlichen Wohnzimmerethik
Leben sie im Mysterium einer Scheinwelt
Singen eine Ode auf die Ökonomie
Die Jungen unter ihnen sind wie die Alten
Ohne geistige Elastizität
Ihre seelische Struktur ist verkarstet
Wie die alte plumpe vom Rost überzogene Schraube
Im Dreck des Straßenrandes
In solchen Leben gibt es keine Geheimnisse
Nur materialistische Offenbarungen
Sie fahren über die Strasse
Sie wandern über die Bürgersteige
Eine Horde von Lemmingen
Robotische Zwitter eines 
Urbanen materialistischen Zeitgeistes
Ich wende meinen Blick von ihnen ab
Kehre zurück in die Höhe zu den Krähen
Die ein Stück Fleisch dieser Erde sind     
In mir spüre ich die Elastizität einer Schlange
Die sich geschickt durch das System windet. 
Genau wie die Schlange
Weiß ich um die Göttliche Struktur in meinen Genen
Die Vivisekteure werden sie nie entdecken
Handelt es sich doch um die feinste Form von Sein
Fern allem Seienden
Dem kleinsten Teil aller Teilchen 
Sein Inhalt
Ist die Seele des Universums
Jener Punkt wo
Seele und Geist aufeinander treffen. 
Ich genieße den Geruch und das
Zuckende Fleisch der
Shakti Kali
Tanze mit ihr den universellen Tanz
Ihre klirrende Halskette aus Schädeln  
Sind der Urgrund jeder Sphärenmusik 
Ihre planetare Sprache
Übermittelt mir der säuselnde Wind
Auf dem Rücken meines Delphins 
Durchquere ich die Dimensionen
Meines Geistes 
Begleitet vom zuckenden und bebenden Leib
Der Erdmutter und Allgöttin
Der Shakti Kali.
So laufe ich durch die Wälder 
Ein sanfter Wind rast durch die Baumwipfel
Knorrige Äste
Harzige  Kiefernzapfen  
Altes Laub 
Spür ich unter meinen Füßen
Ich bin Teil der Ouvertüre des aufbrausenden Waldes 
Die Musik der Wälder macht mich
Innerlich erbebend
Und ich spüre wie es ist
Als Buchenblatt
Durch Zeit und Raum zu Schweben.

hukwa

Samstag, 21. Januar 2012

Steinsprache

Zeit gebannt im Stein des Morgens
Die Sätze wie Kiesel in deinen Adern
Hebt sie der Ostwind
Das sie fliegen in das Echo ihrer Vergangenheit
Steinsprache
Verborgen im Keilflug der Wildgänse
Ruht der Geist Orpheus
Im harten Kiesel dichterischer Phantasie.
hukwa

Ausgestoßen

Zersplitterte Zeit
setze ich sie zusammen
aus dem Gewebe meiner Erinnerungen
suche meinen Schatten
denn ich vor langer Zeit verlor
er hilft mir
das ich kein Heimweh bekomme nach der Herde.
hukwa

Freitag, 20. Januar 2012

Waldpfad zur Burg Wilenstein

Es scheint als schweigt der Weg im tiefen Traum
Waldeinsamkeit umhüllt die alte Burg
Im Dickicht am Burghang raschelts
Als ging ein weißes Fräulein durchs Gebüsch
Als hielten zur Mittagsstunde die Götter hier Gericht

Ein dusterer Pfad führt hoch zu den verfallenen Mauern
Durch grünes Bollwerk führt der alte Weg
Dann endlich bei der Burg angekommen
Hat man in sich das Gefühl
Als sei man einem Schatten etronnen.
hukwa

Heimat dunkler Träume

In den kupfernen Räumen
Wohnen die dunklen Träume
Hier werfen wir den goldenen Ton
Auf die Töpferscheibe der Gezeiten
Hier lesen wir im silbernen Buch
Märchen für große Kinder
In den kupfernen Räumen
Begegnen wir der scharlachroten Frau
Hier werfen wir die alten Runen
Reisen mit schwarzen Schwänen
Zur Apfelinsel Avalon
In den kupfernen Räumen
Werden die dunklen Träume
Ins All hinein geträumt.
hukwa

Donnerstag, 19. Januar 2012

Flucht

Ich kann sie nicht mehr sehen
Die Lüge die auf eurem Antlitz steht
Darum muss ich fliehen
Ins Innerste
Wo purpur rote Rosen blühen
Dort wo ganz unbeirrt
Von keiner Lüge geblendet
Zur Poesie hin
Meine brennende Seele sich wendet
Dort wo der Geist
Geprägt hin auf sein Ziel
Ins Unerschlossene dringen will
Und ohne Leidenschaft und Qual
Trete ich heraus aus längst beschlossenem Spiel
Denn Lügen abgekehrt
Die euer Antlitz ziert
erschau ich nur ein einzig Ziel
Das Innerste
Wo purpur rote Rosen blühn.
hukwa

Mittwoch, 18. Januar 2012

Traumwörter

Das Adernetz der
unausgesprochenen Sätze
schlitze ich auf
heraus quellen
Wörter
Traumwörter
als weine der Mond
in der frühe der Nacht
ziehen die Wolken schneller
verdeckt der Atem der Gestirne
die Träume.
hukwa

Der rote Kater

Die Nacht dämmert auf
wenn der Mond
denn schwarzen Himmel beschwört
Dann gehe ich Pfade die sonst niemand läuft
Mein Herz schlägt schneller
In des Vollmonds unendlichen Schein
Ich bin allein im Wald
Die Erinnerung ist wie ein grünes Einhorn
das sich mir einst für kurze Zeit offenbarte
Die silberne Nacht von damals
kehrt wieder in der Zeit
Wenn der Fliegenpilz neben der Birke steht
Einsame Waldnacht
Stiller Vollmond
Ein Kind sucht seine Stimme
Plötzlich tritt aus dem Gebüsch
ein rötlicher Kater.
hukwa

Sinfonie

Fliege Seele
mit der Libelle
über Teiche und dunkle Waldwooge
kehre zurück
bring mir
das Konzert der Frösche
Als Sinfonie der Erde mit.
hukwa

Das Gedicht am Morgen

Jeder neue Tag beginnt
mit einem Gedicht
sie sind reinigend und heilend
in dem ich das Gedicht der Welt gebe
bekomme ich den Abstand zu den Abwässern
einer morschen Zivilisation
Gedichte ummanteln mich und
schenken mir Wärme
Ich werfe sie wie ein Speer
in eine Welt zu der ich immer mehr Abstand bekomme.
hukwa

Dienstag, 17. Januar 2012

Freund meiner Kindertage

Hier stand einst ein alter Holunder
Freund aus der Kinderzeit
Doch frevler Hände brachten
Über dich den Entscheid.

Ich hör noch dein raschelndes Lied
Das der Wind durch deine Blätter trug
Schau noch das Licht das klare
Das täglich in deiner Krone stand.

Du Freund meiner Kindertage

Ein morscher Stumpf erinnert
An dein weißglänzendes Blütengewebe
Ein Lebenstraum schlummert
In dem was du einmal gewesen.

Doch wirst du wieder ausschlagen
Frucht an deinen Zweigen tragen
Ein anderes Kind wird unter deinen Schatten lagern
Einen neuen Lebenstraum leben.

Du Freund meiner Kindertage.

Moment in der Zeit

Sanft fällt das Mondlicht in den Garten
Die Landschaft scheint verwandelt
Im Eiskleid stehen Birke Pappel und Erle
Der Waldkauz schweigt
Noch ruht das Dorf mit ihm Geschwätz und Lärm
Mit eisigen Zehen steh ich auf dem Balkon
Starr hinein in den wandernden Mond
Für einen kurzen Moment öffnet sich die alte Zeit
Deren Gefangener ich bin
Einem Kälteschauern folgt ein Welt Bedauern
Der Mond wandert leise davon.
hukwa

Montag, 16. Januar 2012

Fukushima

Hier stehen die Häuser
darinnen stehen noch die Möbel
an der Garderobe hängen noch die Kleider
auf dem Tisch steht noch das Geschirr
Hier steht das Bücherregal
darinnen sind noch die Bücher
Dort ist das Kinderzimmer
auf dem Boden liegen noch die Spielsachen
Da ist die Küche
in den Schränken stehen noch die Konserven
Hier ist der Geräteschuppen
mit Gartenwerkzeug und Rasenmäher
Fünfzig Kilometer weiter steht noch das Atomkraftwerk
es strahlt immer noch.
hukwa

Sonntag, 15. Januar 2012

Gefräßigkeit der Städte

Die Einsamkeit die ich suche finde ich nur in den Wäldern. Hier treffe ich jene Weite an die ich benötige um der inneren Enge die uns Menschen manchmal überkommt zu entfliehen. Ich habe nie die Städte gemocht und mein Leben spielt sich seit meiner Kindheit, seit meiner Geburt, auf dem Lande ab. Spielen ist der richtige Ausdruck für die Art von Leben wie ich es bevorzuge. Das Leben sollte etwas spielerisches an sich haben weil der Ernst und die einfache Vernunft etwas ist, was uns immer begleitet und zuviel davon lässt uns wie Schauspieler wirken die in einem billigen schwarz-weiß Streifen eine Rolle spielen. In den Städten laufen nur schwarz-weiß Filme, besser schwarz-grau Filme den die Stadt frißt alles auf was weiß ist und spukt es in Grautönen wieder aus. Also meide ich die Städte ihre Gefräßigkeit ekelt mich an. Denn ganzen Tag frißt die Stadt. In jeder Minute ihres elenden Daseins giert sie nach dem letzten freien Fleck Natur vor ihrer Tür. Die Stadt ist ein Leviathan, ein Kronos der seine Kinder frißt.
hukwa

Aber die Wälder waren so weit entfernt

Die Wolken am grauen Himmel waren gefärbt wie
gelblich übelriechender Pernod
der Regen fiel wie dickes Öl herab
Die ganze Stadt erschien wie ein riesiges Schlachthaus
Ihre Bewohner liefen umher als warteten sie sehnsüchtig darauf das endlich
der Metzger vorbeikam und den
Schussapparat ansetzte
Der geruch von Chaos und Stagnation lag wie
Nebel in den Strassen und aus einer
dreckigen Kneipe
klang der Fetzen eines Bob Dylan Liedes an mein Ohr:
"Zu wissen die Lebenden nachzuahmen
ist Hohn
die Toten nachzuahmen ist Raub"
Was bleibt euch noch dachte ich
Aber die Wälder waren so weit entfernt.
hukwa

Samstag, 14. Januar 2012

Dichtung und Traum

Orphische Dichtung ist imaginär. Sie kommt nicht durch Abbildung zustande sondern durch Vision. Für Proust war die maßgebliche Kraft des Dichters der Traum, also die realitätsüberlegene Phantasie. Über den Traum gewinnt der Dichter seine "Bilder", die er dann mit der ihn umgebenden Realität verbindet.
hukwa

Freitag, 13. Januar 2012

Abends am Fenster

Noch einmal seh ich hinaus
eh ich das Fenster schließe
Erfreu mich der alten Buche
die still im Mondlicht steht.

Das Kirchlein steht so still
Im dustern Mondschein flackern
Als stehe dort ein Schiff
gestrandet auf blutigem Acker.

Im seltsamen Licht dieser Nacht
wird alles zum grauen Riff
Ein wunderliches Schiff
segelt im Mondlicht.

Der spitze Kirchturm ragt
gleich einem schlanken Mast
tief in das dustere Licht
Wohin bevor es tagt
Trägt es mein altes Ich
Egal
Die Seele wacht.
hukwa

Wir sind das Wild...

Wir sind das Wild in seinem Revier
Blaue Mutterkörner
Im goldenen Getreide
Wir werden Erde für seine
Goldene Grabgabel sein
In seinem kupfernen Kelter
Werden wir Lebenswein.
hukwa

Donnerstag, 12. Januar 2012

Grüner Traum

Tiefer lauf ich in die Wälder
Hinein schlüpfend wie ein Tier
Geh ich durch des Dickichts grüne Tür
Hinter mir die grauen Städte
Such ich auf den grünen Wald
Rindengleich fühl ich nun meine Haut
Bin allein nun mit der Dohle
Mit der Unke und dem Specht
Werf die Silbermünze lächelnd
In das dichte Eibengeäst
Seh die Signatur der Bäume
Lausch des Baches Wasserschäumen
Bin allein mit meinen Träumen
Lange will ich hier verweilen
Fern den trostlos urbanen Räumen
Hier in tiefster grüner Stille
Weiß ich um mein Glück alleine.
hukwa

Mittwoch, 11. Januar 2012

Wortwind

Ich suche den Ort
Ohne Streit und Hass
Getrieben vom Wortwind
Segle ich dahin im Meer der Sätze
In der Nußschale Poesie.
hukwa

Poesie
Wahrnehmung
Falter
Unterwegs zur Unendlichkeit.
hukwa

In jedem Fallen liegt ein Halten

Sanft fallen nun
Des Herbstes bunte Blätter
Und in den Baumeswipfeln
Flüstern die leisen Winde
Die dürren Äste knacken
Der Schwarzspecht ruft
Wie dunkle Schatten fallen
Die Krähen in die Äcker
Und doch ich spürs
In diesem fallen
Ist auch ein halten
Wie Hände falten
Und in den Hecken dort am Hang
Wo die Drossel im Frühling immer sang
Stehn stoisch die roten Hagebutten
Und warten und sehen
Des Herbstes trauriges Fallen
Und wissen
In jedem fallen liegt ein halten,
hukwa

Montag, 9. Januar 2012

Mit einer silber Münze unter der Zunge

Immer lief er mit einer
Silbermünze unter der Zunge umher
So starkbeschwingt sein Schritt als blühe
Hyperions ewige Rose in seiner Seele
Kein Lachen und Gesang suchte er
Wenn in den Nächten der Vollmond bleich am Himmel zitterte
Nicht das der Geisterhauch der Nacht ihn schreckte
Wenn er in den Waldteich starrte unterm Berghang
War es ihm als trinke er die Galle der Hölle
Dann warf er eine Kupfermünze in das Wasser
Die Silbermünze unter seiner Zunge hütete er wie einen Schatz.
hukwa

Samstag, 7. Januar 2012

Spiegel der Nacht

Spiegel der Nacht
Darinnen das uralte Antlitz der Unke lauert
Kalt glänzt der Vollmond im unruhigen Geäst der Birken im Garten
Verloren dein Name in der Zeit
Wer kennt dich noch
Wer wartet noch auf dich
Zerrissene Seele zur Unke geworden
Zauber der Nacht
Verwirrt irrt der Geist durch das Geäst der Birken
In den Spiegel gebannt
Die Mühsal deines Lebens.
hukwa

Freitag, 6. Januar 2012

Blumen der Nacht

Blume der Nacht
Laterne der Poesie
Spiegelbild im Styx
Ein einsames Ich
Im Schrei gegen die Massen
Hängendes Wort
Neun Tage neun Nächte
Im windigen Baum
Raunte Völsupa
Verse in der Sprache
Fern dieser Zeit
Urgeburt
Aus Tausend und einer Nacht
Bin ich Gefangener
Gleich auch Befreiter
Im orphischen Reich.
hukwa

Donnerstag, 5. Januar 2012

Im Haus der Ahnin

Noch fliegen weiße Tauben
durch deine Winterträume
hin zu dem Regenbogenglanz
in das verborgene Reich
zum Land der Kindheit hin
wo Schattenhafte Geister
aus leeren schwarzen Fenstern starren
Noch stehen Häuser in der dunklen Gasse
fern der lügenhaften Existenz der Massen
dort tief im Abgrund deines verlorenen Herzens
wo rein und klar die weißen Tauben gurren
durchhellt der Mond die dunklen Schatten
hier schleicht der Traum sich in die Träume von Andern
und weilt so stumm und rein beim Geist der Ahnen
die Stunden leuchten wie Schmetterlinge auf der Wiese
die Seele fliegt zum heiligen Kinderhain
jetzt weilst du wieder im stillen Haus der Ahnin
wo Aschenschnee in deine Winterträume fällt.
hukwa

Mittwoch, 4. Januar 2012

Schmetterling Sein

Lass uns lauschen dem
wohltönenden Weinen des Windes
Wenn er sich in den Nächten am Fenster bricht
Denn nun da die Stunde des Träumens naht
Leg ab den Echsenpanzer des Tages
Jetzt wachsen die Schatten in dämmernden Lichtfall
rot flackernder Kerzen
deren Flammen uns erzählen vom
Schmetterling seiner Raupe und dem Sein.
hukwa

Dienstag, 3. Januar 2012

Verborgenes Ich

Ruhend im Tagtraum der Nächte und im
Nachttraum der Tage
Schwebend in der wässrigen Einsamkeit
Verschollener Tage
Kein Schatten
Keine Maske
Nähert sich der Zeit
Die der Masse entflohen ist und wie ein
Licht die Dunkelheit durchbricht
Rätsel des Daseins das sich in
Versen erbricht
Sanftes Gras knisternd im Licht
Gefunkel erstrahlt in irdischer Schwere
Im Schatten der großzügigen Morgenröte lebt
Verborgen das einsame Ich.
hukwa

Montag, 2. Januar 2012

Befreiung

Es sind die Fesseln die uns fest umschlingen
ein ahnendes Sehnen
das sie sprengen kann
wenn dann die Schleier fallen
wird alles zu Zeichen
dann blühen wir auf
obwohl wir Erbleichen.
hukwa

Sonntag, 1. Januar 2012

Wanderer

Letzte Schranken
einer Welt
entleerter Sinne
schwimmen wie Bojen
im endlosen Meer des Bewusstseins
lass fallen die Worte und Sätze
die nichts sind
als
Schatten und Klagen
im Kerker der Sinnlichkeiten
Schlag eine Bresche in die Nacht
damit du wandern kannst
durch die Zeiten deines Lebens
einen kurzen Blick werfend
in den versteinerten Schoß der Erde
die sich nach ihrer verlorenen
Jungfräulichkeit sehnt
so wanderst du weiter
durch die Einöden
einer ausgehöhlten Gegenwart
immer auf der Suche
das zu finden
was die Anderen übersehen
die gefesselt sind
im Sumpf der Vergnügungssucht
so gehst du nicht mehr über Brücken
weil du selbst eine geworden bist.
hukwa