Montag, 26. März 2012

Waldeinsamkeit

Jetzt schlafen noch alle Nymphen
Der winter ist vorüber
Noch ruhen Sommerträume
In uralt verinnerlichter Nacht
Tief schläft der grüne Greis
Die Frühlingssonne am Morgen
Lässt sich in Waldesschluchten nieder
Willkommen Waldeinsamkeit
Ich lausche deinen Liedern.
hukwa

Sonntag, 18. März 2012

Vampir aus dem Wald

So schön
So nackt
Nach hundertjährigem Schlaf
Gabst du dich preis
Vampirin aus den Wäldern
Warst eingesargt in deinem Haus
Einst da du alles warst für mich
Entrannst du mir so schnell
So sanft so weich warst du
Einem Nachtfalter gleich
Mit leichtem Schritt entgingst du mir
Ich sehnte mich ganz krank und bleich
Nach deinem nächtlichen Reich
Die Gruft die dich barg
Entließ dich nun
Dein Heim das dich verbarg
So eile nicht ich will dich fangen
Nachtfalter in den Wäldern
Einst hatten wir geliebt so heiß
Nun fanden wir uns wieder.
hukwa

Gedanken während der Arbeit an meiner Sonderausstellung

Ich habe noch einige Arbeit mit meiner neuen Sonderausstellung vor mir. Sie soll vor allem auch sozialkritisch sein und auch das Leid der Bevölkerung zeigen und nicht romantisch verklären wie man das bei sovielen heimatkundliche Ausstellungen vorfindet. Wenn es nach gewißen Heimatkundlern geht, dann gäbe es ausser einigen Adelsnamen keine Menschen sondern lediglich ameisenähnliche Bewegungstierchen als eine willenlose, lenkbare Masse, die ausgebeutet wird, in die Schlachten geworfen wird und zu Kanonenfutter dienen. Die herrschende Geschichtsschreibung war und ist immer noch die Geschichtsverfälschung der Herrschenden. Sie kennt nicht die Mütter die ihre Söhne und Männer im Krieg verloren. Viele Heimatkundler sind immer noch bewunderer des Adels und die Krankheit eines bedauernswerten Kaisers, Königs oder Freiherren verhüllt sich hinter der Pseudoästhetik wohlklingender Sätze, allgemeiner Oberbegriffe und der Aura von Druckerschwärze und Titulaturen. Schon lange sollte auch in die Heimatforschung das kritische Denken eingezogen sein.
hukwa

Sonntag, 11. März 2012

Meine neue Sonderausstellung

Zur Zeit bin ich intensiv mit meiner zweiten Sonderausstellung "Alte Waldberufe" beschäftigt, so das ich weniger zum Blogschreiben komme und auch zum künstlerischen Schaffen. Gleichzeitig plane ich auch noch meine workshops und Führungen für Frühjahr und Sommer 2012. Dennoch schaue ich dass ich wenigstens am Abend für zwei Stunden zum künstlerischen Schaffen komme. So arbeite ich am Abend an meiner Maskenserie. In einer solchen Holzmaske stecken bis zu 12 Arbeitsstunden. Es fehlt mir etwas wenn ich nicht einige Stunden am Tag schnitze oder male. So achte ich darauf dass der kreative Prozess nicht ständig unterbrochen wird. Künstlerisches Schaffen ist bei mir immer etwas fließendes und wird dieses unterbrochen kommt es zu einem Stau der kreativen Kräfte.
hukwa

Dienstag, 6. März 2012

Waldspaziergang mit Kunstgedanken

Heute Morgen habe ich im Buchenlaub die ersten Leberblümchen entdeckt. Jetzt gibt es täglich Neues in der Natur zu entdecken und jeder Tag ist wie Schatzsuche. Es sind die kleinen Wunder der Pflanzen und Tierwelt die im Vorfrühling unser Leben verschönern und vor allem harmonisieren.Eine wunderschöne Baumwurzel fiel mir auf, sie lag direkt am Wegrand. Ich habe sie mitgenommen um daraus einen Wurzeltroll zu schnitzen, noch heute Mittag will ich mich ans Werk machen. Mir kam beim Bewundern der Wurzel ein Spruch in den Sinn den ich vor vielen Jahre geprägt habe und der meine Kunst schon immer vorantrieb:
Mit Geld Kunst zu machen ist keine Kunst,
ohne Geld Kunst zu machen.
dass ist Kunst.
Das Material für werke finden wir überall.

Montag, 5. März 2012

Im Atelier


Aus meiner Holzwerkstatt oder von wilden, zahmen und Erinnerungshölzern

Ich habe gestern damit begonnen eine neue Reihe von Masken zu schnitzen. Das Holz das ich dazu nutze ist gut getrocknetes Lindenholz. Der erste Arbeitsschritt ist immer der zeichnerische Entwurf auf Papier. Dann schneide ich die Hölzer auf die passende Maskengröße. Jetzt wird die Zeichnung aufs Holoz aufgetragen. Danach beginnt das Zuschnitzen. Mit Stecheisen und Hohleisen wird ein Entwurf ins Holz geschnitzt. Bei dieser Reihe bevorzuge ich eine Mischung aus flachem- und gebrochenem Relief. Ist die Schnitzarbeit fertiggestellt wird die Maske bemalt. Art und Wuchs des Holzes entscheidet auch darüber was für eine Maske es gibt. Bei den "wilden Waldhölzern" ist oftmals durch Form und Wuchs eine bestimmte Maske phänomenologisch vorgegeben. Beim "zahmen Werkstattholz" sind es meistens Reliefe die daraus angefertigt werden. Anders sind jene Hölzer die unter die Bezeichnung "das dritte Leben der Bäume" fallen. Hier handelt es sich um altes Bauholz, Zaunpfosten oder Möbelholz. Solche Hölzer haben oft etwas "Golemhaftes" an sich. Sie fordern dazu heraus das man ihnen einen neuen Sinn einarbeitet. Auch kenne ich meist den Lebensweg dieser Hölzer. Da ist z.B. ein alter Eichenholz Zaunpfosten. Ich habe ihn vor zwanzig Jahren im Wald selbst gefällt, in den Boden gegraben und bin ihm bei meinen Spaziergängen immer wieder begegnet. Solche Hölzer beherbergen für mich Erinnerungen die ich versuche künstlerisch in sie einzuarbeiten. Auch bin ich im Besitz von Hölzern die einst zu Bäumen gehörten die ich gut kannte. Sie wurden vom Holzfäller gefällt oder vom Sturm entwurzelt und ich habe mir ein Stück von ihnen besorgt das nun in meiner Holzwerkstatt auf seine Bearbeitung wartet. Solche Bezüge zum Holz geben diesem einen Fetischcharakter auf den ich großen Wert lege.
hukwa

Sonntag, 4. März 2012

Die Selbstgewißheit subjektiver Erkenntnis- unio mystica und Satori

Der philosophische Ausgangspunkt der mystischen Erfahrung ist die Selbsgewißheit der inneren Erfahrung. Dies hat nichts mit Glauben zu tun. Selbstgewißheit ist eine subjektive Erkenntnis. Und sie ist genau so echt wie die objektive Erkenntnis. Wenn sich jemand auf den Weg begibt Satori, Samadhi oder die unio mystica zu erlangen ist die "Selbstgewißheit der subjektiven Erkenntnis" absolute Vorraussetzung um das Ziel zu erreichen. Auf der Suche nach der letzten Wahrheit werden dem Suchenden so viele Fallstricke in den Weg gelegt, die er nur durch Erkenntnis überwinden kann. Mit jedem Schritt der den Suchenden zum Ziel bringt, wird es für ihn schwieriger seine geistige Erfahrungen mitzuteilen. Da nun die letzte Wahrheit nicht mitteilbar ist hat der Suchende den zustand des Satori, also der erleuchtung, erreicht und somit überhaupt nicht mehr das Bedürfnis sich über diese letzte Wahrheit mitzteilen.

Samstag, 3. März 2012

Tagesschild

Die meisten Menschen
stellen Bedingungen ans Glück
Doch Glück
kann nur empfinden,
wer keine Bedingungen stellt

Arthur Rubinstein

Freitag, 2. März 2012

Ein Minnesänger der Erde

Ein Haiku Dichter denn ich besonders mag ist Basho. Er war ein wandernder Dichter und vor allem ein leidenschaftlicher Naturfreund- ein Minnesänger von Mutter Erde gewesen. Sein Leben verbrachte er auf Reisen quer durch Japan. Immer zu Fuß unterwegs entdeckte er die Schönheiten der Natur und verewigte seine Eindrücke in seinen Gedichten und Haikus. Einsamkeit war die Aura dieses Dichters der wie kein zweiter seines Standes es verstand Stimmungen einzufangen.Besonders Ausdrucksstark sind Bashos Herbsthaikus:

Ein Wanderer-
So will ich heißen-
Das ist Regen im Herbst.

oder

Ein entlaubter Zweig
Ein Rabe hockt darauf
Das ist Abend im Herbst.

Diesen einfachen Gedichten wohnt ein großes Geheimnis inne. Wo es keine Geheimnisse mehr gibt gedeiht auch keine Poesie. Es liegt ein großes Jenseits in dem einsamen Raben, der auf einem Baumzweig sitzt. Es ist der Geist des Fuga und des Wabi der die Haikus von Basho so Ausdrucksstark macht.
hukwa

Frühlingshaiku

Zur Dämmerstunde
aus der alten Fichte
das Lied der Amsel.
hukwa

Tagesschild

Beim Betrachten der Sinnesobjekte entwickelt
der Mensch Anhaftung an sie.
Aus solcher Anhaftung entwickelt sich Lust
und aus Lust geht Zorn hervor.
Bhagavad Gita

Donnerstag, 1. März 2012

Haiku

Die Wasserpfütze beim Waldpfad
noch gefroren
aus dem Weidendickicht
Das Frühlingslied der Amsel.
hukwa

Die Zweckbestimmtheit des Menschen

Das was dass Leben der Menschen aufs äusserste hemmt ist ihre Vorstellung über Zweckbestimmung, sie sind die Ketten die seine kleine Freiheit vollkommen fesseln. Dasein, also Leben ist aber viel mehr als eine wirtschaftliche Existenz. Ein Zweckbestimmtes Dasein führt dazu das wir seelisch verrohen. Ich glaube das jedem Menschen eine Sehnsucht innewohnt dieser Zweckbestimmtheit zu entfliehen, aber, der Mensch weiß nicht mehr um das was ihm innewohnt, er ist eben ein Verdränger. Wenn Menschen ihrer Zweckbestimmtheit entfliehen, müßen sie in der Regel mit finanziellen Einbußen rechnen und genau das will der Mensch nicht, er ist ein absolut materielles Wesen geworden. Dieses Materielle schätzt er mehr als sein Seelenheil also bleibt er lieber Roboter und Sklave als das er Mensch wird.
hukwa

Tagesschild - Augenblick

Jeder Zustand, ja jeder Augenblick ist von unendlichem Wert, denn er ist der Repräsentant einer ganzen Ewigkeit.
Goethe am 3. November 1823 zu Eckermann