Mittwoch, 31. Oktober 2012

Samhain Nacht

Für die Kelten öffneten sich in der Nacht zu Samhain, also am 31. Oktober die Türen zur Autre Monde- zur "Anderswelt". Für die Kelten war der Tod "die Mitte eines langen Lebens", also, hinter der Anderswelt gab es noch eine weitere Welt. Die Autre Monde scheint so etwas wie ein "Warteraum" für die Kelten gewesen zu sein. In der Samhain Nacht stand diese Welt jedem offen der sie betreten wollte, oder aber auch aus ihr heraustreten wollte. Wir müssen uns bei den Kelten immer vorstellen das für dieses Volk, besser gesagt für die keltischen Völker, die spirituelle Welt genau so real war wie die materialistische Welt die sie umgab. Hier ist ein enger Bezug zu der hinduistischen Metaphysik vorhanden. Kein Kelte hätte je an der Autre Monde gezweifelt. Im keltischen Irland erloschen in der Nacht des 31.Oktobers sämtliche Feuer und man gab sich ganz dieser sakralen Nacht hin.Die Samhain Nacht ist die Nacht der Begegnung zwischen den Lebenden und den Toten. Die sid, die Hügel in denen die Götter und Toten wohnen öffnen sich in dieser Nacht und die Reiche des Jenseits und des Dieseits durchdringen einander. In der Samhain Nacht öffnen sich also die Tore der keltischen Anderswelt.
hukwa

Montag, 29. Oktober 2012

Ovendstimmung im Wald Pfälzer Mundartgedicht

Do dringt kä Laut aus de Stadt her
So dief im Wald so Mensche Leer
Un Bernstäfarbe färbt de Mond
Es Wolkemeer.

Ich bin allä mit moim Gedonke Meer
Her nor a leises dunkles Rausche
Moi innres Meer
In de Wolkefetze ohn ich es Getterheer.

Silvernewel stehn im Dal
Sunn leischt uf de Höh
Majesdätisch schwebt de Reier
Änsam durch es Dal.

Om Bachufer die Kätzjer blinken
Neichen sich im silvernen Schweige
Als warten se uf nächtliches Feenreige
In den Johreskräs mit oi
A letschter Schrei vum Habicht om Himmel
Don Stille im Dal.
hukwa



Samstag, 27. Oktober 2012

Die Eberesche Sorbus aucuparia


Anspruchlos an Boden und Lage , begegnet uns dieser Baum oder Strauch , noch in
Höhenlagen wo Obstbäume nicht mehr gedeihen.Der bis zu 8 m hohe Baum ist mehrstämmig , hat eine glatte , graue Rinde und bis 20 cm lange , unpaarig gefiederte Blätter , diese sind oft wechselständig ; länglich – lanzettliche bis elliptisch – eiförmige Fieder finden sich, diese sind scharf gesägt und meist in 4 –9 Paaren angeordnet. An der Unterseite anfänglich dicht beharrt , erscheinen sie später kahl. Die Eberesche hat weiß hängende Blütendolden , die stark duften. Die kugeligen Früchte sind orangen – bis scharlachrot , die bis zu 1 cm dicken Früchte sind oft glänzend.
Vor allem sind es Vögel besonders Amsel und Drossel – denen der „ Quitschbaum „ mit seinen etwas bitteren Beeren gerade in der ärmeren Jahreszeit oft zum  Lebensretter wird. Die Eberesche , zieht die Vogelwelt an wie es schon sein botanischer Namen ansagt , Vogelfang ! Dies ist mit ein Grund das die Eberesche gerne angepflanzt wird , als Strauch ist sie bestens geeignet für eine höhere Heckenanlage . Da sich nun die Beeren der wilden Sorte nicht unmittelbar für die Küche verwenden lassen – sie sind unangenehm sauren Geschmackes und können, im Rohzustand genossen , sogar gefährlich werden – hat man die Sorbus aucuparie schon veredelt durch die süßfrüchtige „ Mährische Eberesche „ ( Scorpus aucuparia moravica ) , ist sie allerdings „ Küchenfertig „ . Allerdings beginnt dieser veredelte Baum erst nach sechs Jahren zu fruchten. So empfiehlt es sich bei , Neupflanzungen
die in der Baumschule käufliche „ Essbare Edeleberesche – Mährische Eberesche „
zu pflanzen. Der Ertrag setzt früh ein , der Baum wächst schnell und mit zunehemenden Alter erhöht sich seine Fruchtbarkeit. Während die Beeren der wilden Eberesche erst nach Entbitterung als Marmelade verwandt werden können, ist die Frucht der „ Mährischen Sorte „ essbar und sofort zu verwenden. Das Entbittern der wilden Vogelbeeren haben unsere Vorfahren durch „ Ausfrieren „ erreicht . An Schnürren wurden die Fruchtdolden an der äusseren Giebelseite der Häuser aufgehängt , wo sie durch Frosteinwirkung genießbar wurden. Die Hausfrauen kochten dann von den entbitterten Beeren ein Muß , das in der Volksheilkunde ein vortreffliches Mittel gegen Stein – und Harnbeschwerden wurde
oder man verzehrte die Beeren ungekocht als Abführmittel. Doch dies war immer ein Wagnis den trotz ihres reichen Gehaltes an Vitamin C , an Rohrzucker an organischen Säuren , enthalten die wilden Beeren auch die giftige Parasorbinsäure.
In den nordischen Ländern wird die Ebereschenbeere wegen ihres außerordentlich
hohen Gehalts an Vitamin C  „ die Zitrone des Nordens „ genannt. Tatsächlich übersteigt ihr Vitamingehalt jenen der Citrusfrüchte. An Säuren enthalten die Beeren Apfel-, Zitronen-, Bernstein -, und Weinsäure. Der Mineralstoffgehalt der Eberesche entspricht sogar jenem der schwarzen Johannisbeere.
Sehr wirksam ist der von den frisch geernteten Beeren sofort bereitete Frischsaft. Bei Bronchitis , Lungenentzündung , auch bei allen mit Fieber verbundenen Affektionen der Lunge und des Rippenfelles , ist das einnehmen des Frischsaftes ein sehr wirksames Mittel. Täglich einige getrocknete Beeren der Edel – Eberesche, vor dem Frühstück genommen , regelt die Verdauung und wirkt harntreibend und blutreinigend. Sehr zu empfehlen ist auch die Essigbereitung aus diesen Beeren, die einen milden , wohlschmeckenden und vitaminreichen Essig liefern und den Gebrauch des gewöhnlichen, weniger zuträglichen Handelsessig verhindern.  Vor allem aber bietet sowohl die Edeleberesche als auch die wilde Eberesche ein Vogelparadies in unseren Gärten , und damit wirkt sich der Baum oder Strauch , für den Obstgarten überaus nützlich aus , denn ohne Vögel , kann der Obstbau naturgemäßer Art , nicht auskommen, sie sind ihm die besten und ungefährlichsten
Schädlingsbekämpfer.
Eberesche heißt ursprünglich  Aberesche d. h.  falsche Esche. Die Blätter der Eber-
esche , ähneln denen der Esche sehr. Der Eberesche sprachen die keltischen Druiden die Kraft zu , vor Unheil und bösem Zauber zu schützen ; deshalb bepflanzten sie ihre heiligen Stätte u. a. auch mit Ebereschenbäumen. Aber auch in der germanischen Mythologie galt die Eberesche als glücksbringender Baum. Sie war dem Donnergott Donar geweiht , dessen Lieblingstier , die Ziege , neben dem Eschenlaub , besonders das der Eberesche mochte. Der uralte Glaube um die schützende und fruchtbar machende Kräfte der Eberesche , der mit dem kult der alten Götter , über ganz Europa verbreitet war , hat noch bis in unsere Zeit hinein überlebt , wenn auch wie so oft in anderem Gewandt. Über die Eberesche schreibt Marzell : Sehr bedeutungsvoll und offenbar als ein Überbleibsel aus der heidnischen
Vorzeit zu bewerten ist der noch in manchen Gegenden Deutschlands lebendige Glaube , das die Eberesche den Blitz abhält. So hängt man nach mir einer 1908 zuge kommenen Mitteilung aus Südböhmen , die Vogelbeeren sobald sie rot geworden sind , in Kränzel und Büschel vor die Fenster oder auf die  dächer der Wohnhäuser , um diese vor dem Einschlagen des Blitzes zu schützen. ( Marzell )
Es mag noch ein Nachklang an die Ebereschenverehrung der heidnischen Zeit sein , wenn der Baum hie und da als Hexenbaum gilt. Dennoch spricht wie schon vermerkt , vielmehr dafür das die Eberesche eben als ein Baum galt der Zauber bricht und nur die Sendboten des Christentums versuchten diesen baum zu verdammen. Als ein „ antidämonischer Baum „ scheint sie schon in der vorgeschichtlichen Zeit gegolten zu haben. In einem bei Frederiksund auf Seeland geöffnetem Grab , aus dem ende der älteren Bronzezeit , fand man in einem Verschlossenen Bronzegefäß Pferdezähne , Wieselknochen , Klauenglieder eines Luchses , Wirbelknochen einer Natter , ein Stück aus der Luftröhre eines Vogels und den Rest eines Ebereschenzweiges.


                           Die Eberesche glüht
                                                      von Hans Wagner

                           Der Wind geht leise wie mein Atem
                           nebliges Abendlicht
                           liegt über sommerlichen Park
                           blutrotes Leuchten
                           zwischen Busch und Bäumen
                           glutrot verwoorenes Schäumen
                           schwebt leuchtend in der Abendwende
                           die Eberesche glüht
                           wie Augen erscheinen die Fenster
                           oben am Schloss
                           erzählen Geschichten von
                           Triumph Sieg und Gelingen
                           dennoch sind sie nur die Zeugen von
                           Vergehen und Zerrinnen
                            ein Glockenschlag durchbricht die Stille
                            Blutrot das leuchten in den Büschen
                            die Eberesche glüht
                            O Wesen das in jeder Pflanze webt
                            das nun im Abendrot versunken
                            einen Blick in die Ewigkeit gewährt
                            genährt von einer einsamen Stunde
                            derweil
                            die Eberesche glüht.

hukwa

Donnerstag, 18. Oktober 2012

Es sind die Reisenden die noch Hoffnung hegen

Es sind die Reisenden die noch Hoffnung hegen
die versuchen ihre Gedanken in der
Sanduhr des Lebens festzuhalten
ein Leben ausserhalb der Gegenwart
und voller Relikte der Vergangenheit
du erkennst dies alles weil du in die
toten Augen der Fenster schaust
du arbeitest an der Topographie deines
Schweigegebietes
im Wissen das es die
Reisenden sind die noch Hoffnung hegen.
hukwa

Mittwoch, 17. Oktober 2012

Unterwegs sein hört nie auf

Es sind Tage wo die
Blinden uns sehen die
Stummen zu uns sprechen und die
Tauben uns zuhören
Der Mond reist mit den Wellen unserer Gedanken
Du weißt mit einem mal
Unterwegs sein hört nie auf
Ein Tag folgt dem andern
löst sich auf wie Nebel
mit dem deine Gedanken in die Vergangenheit reisen 
das unaufhörliche Prasseln des Regens gegen die Scheiben
deine Worte in den Wind gesprochen
ähneln tibetischen Mantras
du greifst in die Luft
doch die schöpfende Hand bleibt trocken
der Sommer hat ausgeträumt
und mit den grauen Herbsttagen
kommt die Gewöhnung an die Dunkelheit
Die Nachtträume werden klar wie Kristall
Tagträume verlieren sich im Gefieder des Dompfaffs
der im Holunderbusch sitzt
Unterwegs sein hört nie auf
sagte mir eine Brieftaube
als ich ihren Heimatschlag aufsuchte.
hukwa

Dienstag, 16. Oktober 2012

Leben ist eine Kunst

Es war immer mein inneres Streben möglichst ohne Zwänge zu leben. Leben ist eine Kunst und sollte wie jede Kunst schöpferisch sein. Dort wo zu viele Zwänge vorherrschen wird der Mensch zum Gefangenen.
hukwa

Montag, 15. Oktober 2012

Es schleichen die grauen Tage

Grau dämmert der Herbstmorgen
Kein Licht bricht ein in die Gärten
Holunder hängt voll mit traurigen schwarzen Beeren
Scharen von Staren
Erzählen von Aufbruch und kommenden Gefahren
Es schleichen die grauen Tage
Wie Flut die noch keiner sah
Wie Nebel hinauf zu den alten Gestirnen
Als wollten sie mir etwas offenbaren.
hukwa

Donnerstag, 11. Oktober 2012

Aussenwelt und Innenwelt im Schreibprozess

Schreiben ist für mich schon immer eine sehr elementare Angelegenheit. In Zeiten wo ich wenig schreibe fühle ich manchmal einen Zwiespalt in mir. Schreiben schenkt mir meine Ganzheit. Weniger das schriftstellerische Schreiben sondern das dichterische Wort. Für mich liegt der Unterschied zwischen Schriftstellerei und Dichtung darinnen das zwar beide über Erfahrungen schreiben aber der Schriftssteller mehr über seine Außenwelt schreibt und der Dichter über seine Innenwelt. Dichtung ist immer inneres Erlebnis, zwar dringen äussere Erfahrungen in die Innenwelt ein doch erst wenn diese Erlebnisse in der Innenwelt bearbeitet wurden werden sie für den Dichter interessant.In diesem Sinne ist der Dichter auch Alchemist. So ist dichterisches Schreiben immer Prozess und Therapie zugleich. Aber es hat auch viel mit Metamorphose zu tun. Habe ich ein größeres Werk vollendet spüre ich das sich ein Wandel in mir vollzogen hat. Auf diesen Wandel zielt die Dichtung.
hukwa

Dienstag, 9. Oktober 2012

Tagesschild

Im Bereich der Leerheit und Glückseligkeit
besteht keine Notwendigkeit
den Geist auf irgendetwas zu richten.
Ohne dem Geist Gewalt anzutun,
verweile ich ohne Ablenkung
in dem natürlichen Zustand (des Geistes)
Milarepa

Samstag, 6. Oktober 2012

Wesen der Nacht



Fotos Ute Knieriemen-Wagner
Für Shakespeare waren Pilze "die Wesen der Nacht" sie entstammen nicht der Pflanzenwelt sondern aus einem Zwischenreich!
hukwa

Freitag, 5. Oktober 2012

Satori ist eine Tür

Den ganzen Sommer über war es mir nicht möglich geworden in den Sartori Zustand einzutreten. Ich erreichte einfach nicht die nötige Bewusstseinsstufe. Ich führe dies eindeutig darauf zurück, das mein Bezug zur Gesellschaft, wie meistens in den Sommermonaten, wenn ich an künstlerischen Projekten arbeite, etwas eng war. Für ein Satori Bewusstsein ist es nötig, das man etwas zurückgezogen lebt. Suzuki sagte einmal:
"Satori besteht nicht darin, irgendeinen vorausbedachten Zustand durch intensives Nachdenken zu erreichen. Es ist vielmehr die Erlangung eines neuen Blickpunktes für die Schau der Welt".
Und er fährt fort: "Satori kommt unvermutet über einen Menschen, wenn er fühlt das er sein ganzes Sein erschöpft hat. Religiös gesehen ist es eine Wiedergeburt, intellektuell bedeutet es die Erreichung eines neuen Blickpunktes."
Ich selbst habe Satori gerne mit einer Tür verglichen, die nach innen und nach außen aufgeht. Die innere Freude - das ist Satori - entspringt einer subjektiven Verschmelzung mit der objektiven Wirklichkeit der Dinge. Es ist eine Art geistiger Rhythmus von dem der sich im Satori Zustand befindliche heimgesucht wird.
hukwa

Donnerstag, 4. Oktober 2012

Das sich suchende Schweigen

Herbststille
Tage 
verregnet im Wald
Fäulnis und Nässe
im Tollkirschengebüsch
Mondfülle
Fackel der Träume
später Grillensang
Reiher am Weiher
Dompfaff im Holunderdickicht
Jetzt da das erste Hell
vom sanften Dunkel scheidet
geht unter der uralte Mond
und weiße Nebel steigen
Fliegenpilz blitzt rot im Birkenweiß
Jetzt
entzünde dein Licht und höre
das sich suchende Schweigen.
hukwa

Mittwoch, 3. Oktober 2012

Der Herbst und das Unbewusste

Der Herbst ist die Jahreszeit des sammelns. Die Bäume werfen ihre Früchte und die Blätter fallen. Nun naht aber auch die Zeit des geistigen sammelns. Ein gelebter Sommer liegt hinter mir und ein langer Winter wartet. Die Symbole des Unbewussten treten jetzt besonder häufig an die Oberfläche des Tagesbewusstseins. Sie wollen sich mitteilen, wollen etwas ausdrücken. Jetzt muss man besonders auf die Zeichen und Metaphern aus der eigenen Tiefe achten, sonst kann es passieren das man sich schnell in den Nebeln des Profanen verliert.
hukwa

Dienstag, 2. Oktober 2012

Vom Luxus und von Zombies

Wer denkt das ein Materialist glücklich werden kann, der gibt sich einer Illusion hin. Genauso könnte ein Zombie glücklich werden. Seneca sagte einmal: "Halte nie einen Menschen für glücklich, der sich von Glücksgütern abhängig macht. Wer an den Dingen der Welt hängt, der hängt an zerbrechlichen Dingen; muss doch jede Freude, die aus der Welt kommt, wieder vergehen. Nur solches Glück, das in uns selbst gegründet ist, ist fest und beständig, kann sich mehren und uns bis ans Ende begleiten. Das andere, was die Menschen so bewundern, bringt nur dann Frucht und Nutzen, wenn, wer diese Dinge besitzt, auch sich selbst zu beherrschen weiß".
hukwa

Montag, 1. Oktober 2012

Stille

Sie schlafen ohne es zu wissen
weil sie durch einen willenlosen Traum wandern
angekommen an einer stählernen Wand
empfängt sie ein schwarzes Graffiti
Callar, callar.
No callo porque quiero.
hukwa

Spalt in der Zeit

Spalt in der Zeit
da die Nacht
den frühen Morgen verlässt
sich lösend aus der Umklammerung mit dem
kupfernen Regenbogen
Einhorn
jetzt da sich die Schatten entfalten
in der Vollendung des Kreises
steht der Oktobervollmond
beleuchtet das grüne Einhorn
der Lichtschein eines goldenen Moments lastet
friedlich auf uns allen
warum
halten wir ihn nicht fest.
hukwa