Donnerstag, 21. März 2013

Der Ruf des Lebens

Die wichtigste Zeit des Tages war mir schon immer der frühe Morgen. Zwischen 5.u.6. Uhr in der Frühe trinke ich meinen Morgenkaffee und meine Gedanken schweifen. Etwa eine halbe Stunde lang beschäftige ich mich mit den profanen Dingen des Lebens. Man muss die Probleme erledigen, bevor sie uns selbst erledigen. Doch nach dieser halben Stunde geht das Denken auf Reise. Dann kommt der Moment wo ich die Schallmauer der Gewöhnlichkeiten durchbreche und mich in jene lichten Sphäre begebe die nicht von den Mauern und Gittern der Gewöhnlichkeiten, der billigen Alltagsroutine einer engen Spießermentalität um mauert sind. Mein Leben lang richte ich meine Zeit schon so ein. Den Ruf des Lebens vernehmen wir bis zu unserem letzten Atemzug, diesem Ruf zu lauschen könnte für manchen eine Offenbarung in seinen tristen Dasein werden.
hukwa

Mittwoch, 20. März 2013

Ach wenn ich nur Nils Holgerson wär

Wenn die Frühlingslüfte ziehen durchs Land
die ersten milden Winde wehen 
dann möchte ich mit den Kranichen ziehen
um die ganze Welt zu sehen
schon in meiner Knabenzeit
erhob ich meine Arme weit
in der Hoffnung ich werde bald
mit diesen Vögeln ziehen
und wenn im Herbst die Gänse zogen
dann träumte ich wieder vom fliegen
ich dachte dann so bei mir
ach wenn ich nur Nils Holgerson wär.
hukwa

Montag, 18. März 2013

Haiku

In der alten Weide
der zarte Ton des Rotkehlchens
kündet den Frühling.
hukwa

Sonntag, 17. März 2013

Warten auf die Schlehenblüte

Sitz ich träumend tief versunken
im alten Wald
Äste flüstern über mir
sehnen sich nach Blättermeer
Bäume stehen neben mir
Umklammert von Efeu Händen
Waldbach fließt durch Schlamm und Moor
Zilp Zalp kehrte wieder
Grüner Leib des Spechts
glitzert in der Eiche
vermodert noch ist Dorn und Farn
Schlehe blüht bald wieder.
hukwa

Donnerstag, 14. März 2013

Nachtblume

Die Finsternis der Nacht
die Lichtspur einer roten Rose
schenkt Kraft und Mut
das Herz ein Anker und
die Seele eine Boje
treibend im Meer des Unbewussten
Lichtfalter in der Dunkelheit
suchst du das Blumenschloß
Nachtblume
sich selbst suchend
weilst du an den
goldenen Ufern des Agrigent.
hukwa

Mittwoch, 13. März 2013

Lenz Haikus

Der zweite Trupp Kraniche
flog vorrüber
im frühen Mondschein.
hukwa

Über dem Wildbach
die Wasseramsel.
hukwa

Am Wegrand
sprach zu mir das Hirtentäschel
vom Frühling.
hukwa

Des Frühlings nahen
verborgen
unter der Schneedecke.
hukwa

Der Dompfaff
in der Birke
oder ist es der Vogel Satori.
hukwa

Dienstag, 12. März 2013

„Sag ich's euch geliebte Bäume – der Baum in der Trippstadter Landschaft“

Zur neuen Sonderausstellung im Mai 2013

Die Sonderausstellung „Sag ich's euch geliebte Bäume – der Baum in der Trippstadter Landschaft“, soll unter anderem darauf aufmerksam machen, dass Bäume eben doch mehr als nur eine Ansammlung von Hölzern sind. Ja, dass Bäume und der Wald insgesamt, ein Gleichnis sein können, für das Zusammen-leben der Menschen. Frederico Hindermann schrieb dazu:
...der Wald ist deshalb eine Gemeinschaft, vor der wir Ehrfurcht empfinden, weil darin Jungwuchs und Altholz und Überständer beisammen wohnen, so wie in der rechten Ordnung der Menschen Kinder und Greise einander die Hand reichen sollten. Liebend schauen wir die Bäume an. In all dem Wechsel und Austausch schenken sie uns Bewahrung; sie sind ein Sinn; ein Vorbild in unserer immer wieder verzweifelnden, immer wieder neu belebten Hoffnung auf ewige Dauer“.

Aber Bäume sind auch Mahner in unserer heutigen schnelllebigen Gesellschaft. Sie stehen außerhalb unserer Alltagshektik und wollen uns mitteilen, dass wir auch mal einhalten und das Schöpfungswerk der Natur wieder bewusster betrachten sollten. Sie können uns Kraft und Hoffnung geben, die Zukunft zu meistern und das Spannungsfeld zwischen Ökonomie und Ökologie in Einklang zu bringen, denn aus fast keinem Wesen der Natur strahlt so viel Nachhaltigkeit wie aus unserem Freund dem Baum. Schließen wir uns daher ruhig den Worten Hermann Hesses an, der so wunderschön schrieb:
Bäume sind Heiligtümer. Wer mit ihnen zu sprechen, wer ihnen zuzuhören weiß, der erfährt die Wahrheit. Sie predigen nicht Lehre und Rezepte, sie predigen, um das einzelne unbekümmert, das Urgesetz des Lebens.“

Da Wald und Bäume heute unter der Unvernunft der Menschen leiden müssen, brauchen sie mehr denn je Freunde und Kurt Tuchholsky fragte einst zu recht:
ein alter Baum ist ein Stückchen Leben. Er beruhigt. Er erinnert. Er setzt das sinnlos heraufgeschraubte Tempo herab, mit dem man unter großem Geklapper am Ort bleibt. Und diese alten Bäume sollen dahingehen, sie, die nicht von heute auf Morgen nachwachsen? Die man nicht „nachliefern“ kann?“

Solche alte Baumgestalten lassen für uns Geschichte lebendig, Gegenwart wichtig, und Zukunft lebenswert erscheinen. Sie können Freunde des Menschen werden, uns viel sagen. Uns vor allem die Natur und die Schöpfung nahe bringen.
Dazu schrieb Jacques Brosse:
Von Anfang an war das Schicksal der Menschen durch ein so enges und starkes Band mit dem der Bäume verknüpft, dass man sich fragen muss, wie es einer Menschheit ergehen wird, die dieses Band brutal zerrissen hat.
Wir täten gut daran, wenn wir überleben wollen, das wiederherzustellen, was wir zerstört haben: eine Weltordnung, in der Mensch und Natur eine harmonisch Ein-heit bilden“.
Nicht vergessen möchte ich den Vers aus einem Gedicht von Erich Kästner der viel über die heilende Wirkung der Bäume aussagt:
Die Seele wird vom Pflastertreten krumm
Mit Bäumen kann man wie mit Brüdern reden
Und tauscht bei Ihnen seine Seele um
Die Wälder schweigen doch sie sind nicht stumm
Und wer auch kommen mag, sie trösten jeden!

Die Ausstellung will auch dazu beitragen, eine uralte Beziehung wieder aufzu-frischen, die Beziehung zwischen Mensch und Baum. 
hukwa 

Ich lebe mein Leben

Ich verbringe meine Nächte
im stetigen Schauen
denn Menschen tue ich schon lange
nicht mehr vertrauen
Am Morgen grüße ich die Sonne
die Weide im Garten verzückt mich in Wonne
Ich lebe mein Leben
glühend wie die Sonne.
hukwa

Der Baum in der Landschaft- meine neue Sonderausstellung

Derzeit Arbeit ich sehr intensiv an meiner neuen Sonderausstellung über Bäume. Sie soll im Mai eröffnet werden. Museen sollen auch eine Stätte der Forschung sein. Hier liegt das Quellmaterial das auf seine Deutung wartet. Gerade Heimatmuseen stellen dabei einen Fundus für Heimatforscher dar, die sich in ihrer Freizeit mit der Geschichte ihrer Region beschäftigen. Bei meinen Ausstellungen achte ich immer darauf das sie sehr lebendig sind und vor allem Kindern gefallen. Das "abstrakte" Museum interessiert kein Kind. Und gerade Kinder sollte man das Museum schmackhaft machen.
hukwa

Montag, 11. März 2013

Frühlings Haiku

Die ersten Krokusse im Park
rufen mir ins Gedächtnis
denn Frühling.
hukwa


Die Amsel in der Schlehe
singt
ein Frühlingsgruß.
hukwa


Die Mondsichel in der
uralten Buche
kündet den Frühling.
hukwa

Sonntag, 10. März 2013

Torso der Poesie

Torso
entflogen der schwarzen Nacht
Fragmente
dämmern im Raum
Schwarzer Engel
der du entfliehst
mit dem ersten
frühen
Glockenschlag.
hukwa

Am Nabel der Schöpfung

Oft spüre ich in diesen Tagen, da ich den Wald am liebsten überhaupt nicht verlassen möchte, eine tiefe Verinnerlichung. Wald das ist mir Bruder und Schwester, der Bereich wo ich mich besonders wohlfühle und wo ich Sinn finde. Es ist das Gefühl verbunden zu sein mit dem kosmischen Kreislauf dem man in der Natur eben immer noch sehr nahe sein kann. So sitze ich am Nabel der Schöpfung, das ist der Wald und bin ein Empfangender.
hukwa

Samstag, 9. März 2013

Loki zog vorrüber

Zeit geborgen im Stein
Steinsprache
Höre
Sehe
Die ziehende Krähe
Es wartet der Zilp Zalp auf die
Tag und Nachtgleiche
Es lauert der Fuchs hinterm
Schlehenbusch
Tief schweigen die Wälder
Im Wipfel der alten Eiche
Grünt die Mistel
Tropfend wie Tau
Das Blut Baldurs
Krähenflug
Loki zieht vorrüber.
hukwa

Freitag, 8. März 2013

Über meine Schriftstellerei

Gegen vier Uhr früh beginne ich mit dem Schreiben. Es ist die Zeit da die Gedichte entstehen. Meist hermetische Gedichte oder Naturlyrik. Nach meiner Morgenwanderung wende ich mich der Prosa zu. Es entsteht dann meistens ein Essay. Am Nachmittag arbeite ich an philosophischen oder geschichtlichen Texten, die in der Regel in den Zeitschriften erscheinen für die ich noch schreibe. Dazwischen liegt dann die Zeit die dem philosophieren gewidmet ist oder der Hermeneutik.
hukwa

Donnerstag, 7. März 2013

Die Seele in ihrem Dieseitigen schauen

Dies sind die Stunden da die Tage
sich ihrem Dasein zuneigen
da die andere Wirklichkeit
ins Geschehen der Realität eingreift
während der Winter sein eisiges Tuch
endlich von der Landschaft
zurückzieht
erwacht die Seele in ihrem Dieseitigen Schauen
Silberfinger greifen nach der Zeit
aus Glasaugen
tropfen wie
Bernsteinperlen
die Erinnerungen
meiner
verlorenen Zeit
Im Flügelrausch der
Realität
im Wille des nahenden Frühlings
ist etwas verborgen
geh
und finde es.
hukwa

Mittwoch, 6. März 2013

Erfüllt im Hier und Jetzt

Ich atme diesen Frühlingstag
Fliege mit den Märzwinden
Der laue Wind spielt mit den Lichtreflexen
Meine Gedanken ziehen mit den frühen Sonnenstrahlen
Über die kahlen Felder
Das vermoderte Holz eines alten Zaunpfostens
Erzählt mir von der Vergänglichkeit
Über mir zwei Bussarde
Treibend in der Strömung des Windes
Erfüllt im Hier und Jetzt.
hukwa

Dienstag, 5. März 2013

März Haiku

Am eiskalten Waldbach
das Blühen der Weidekätzchen.

Weidenschatten am Waldweiher
darinnen
das Spiegelbild des späten Mond.

Märzwind verfängt sich
in der Weide
dem Waldbach lauschend.

Des Frühlings Nahen
verborgen
im Schlag der Amsel.
hukwa

Montag, 4. März 2013

Das Geheimnis des frühen Morgen

Heute Morgen gegen vier Uhr erwachte ich und erfreute mich an dem Mondlicht das in mein Zimmer fiel. Mein Blick fiel auf die Erle im Garten durch deren Äste der Mond mich mystisch an leuchtete. Das Dorf schlief noch fest als ich aufstand, auf den Balkon ging und die Geheimnisse dieses frühen Morgens auf mich einwirken ließ. Jeder Morgen hält ein Geheimnis bereit, dieses in sich aufzunehmen ist was ich "die Freude des Morgens" nenne. Man darf die Welt die uns umgibt nicht aus den Augenwinkeln des Gewöhnlichen betrachten, tut man dies lebt man ein etwas langweiliges Leben. Der Mond, der Garten mit seinen Bäumen, der Wald der dahinter anfängt, all dies gehört zum Geheimnis des Morgens.
hukwa

Sonntag, 3. März 2013

Frühlingstanz der Elffen

Des Dompfaffs rotes Kleid
im weißen Licht der Birke
Schwarzspecht ruft von weither
Unke ruht noch unterm Fels
bald friert auch sie nicht mehr
zwei Finken im alten Birnbaum
trunken von Morgentau
tollen im Liebesspiele
in den Beerenzweigen umher
schon gewinnt die Sonne an Kräften
Waldpfade sich mir öffnen
Nach den duftenden Waldblumen
tue ich mich jetzt schon sehnen
um den Frühlingstanz
der Blumenfeen wieder erleben.
hukwa