Die fiktive,
romanhafte Gestalt von Melmoth dem Wanderer hatte für mich schon
immer etwas faszinierendes. Charles Robert Maturin ist mit diesem
Roman eine kunstvolle Komposition aus Reflexion und Handlung
gelungen. Melmoth dieser auf ewig verdammte Wanderer, in dem der
ewige Jude genau so tief steckt wie Mephistopheles und Faust irrt 150
Jahre ruhelos durch Europa. Auf der Suche nach einer Seele die bereit
ist sein Schicksal auf sich zu nehmen. Nur dann kann der Bann
gebrochen werden der auf ihm lastet, seit er in jungen Jahren einen
Pakt mit dem teufel eingegangen ist. Melmoth dieser ewige, junge
Greis durchwandert alle Länder, sah alle Verliese und Kerker dieser
Welt, trifft Menschen jeglicher Art, sein Blick kann töten doch
trotz seiner magischen Kräfte ist er ein unglückliches zerrissenes
Wesen. Nur die liebe zu dem Mädchen Immalee kann ihm die erhoffte
Erlösung bringen. So mächtig Melmoth gegen den normalen Menschen
ist so ist er letztendlich nur der Sklave seiner eigenen Verdammnis.
Der ganze Roman ist eine labyrinthafte Allegorie auf das menschliche
Dasein. Ein Buch das sehr lesenswert ist, wohl das Hauptwerk der
schwarzen Romantik.
hukwa