Freitag, 26. Oktober 2018

Kampf mit dem Eisen


Ein Stück Eisen, das ist vor allem eine Idee, die einen erfasst; eine Idee und eine Kraft, unnachgiebig wie ein Ding. Ich weiß, dass ich es mir unterwerfen muss, ihm die Spannung aufzwingen muss, die ich in mir fühle, das ich aus dieser Dynamik ein Thema entwickeln muss. Es kommt vor, dass sich das Eisen mir verweigert, ein Widerstand, dem ich nicht aus dem Wege gehen kann. Wenn ich endlich ans Ziel komme, gibt mir irgenetwas ein Zeichen; in einer Art plötzlichen Schock schießt zusammen, was vorher Fragmente waren. Alles ist jetzut untrennbar, der Raum und die Form, die sich um ihn geschlossen hat“.
Eduardo Chillida

Eisen ist in meinem künstlerischen Schafffen ein Material mit dem ich spät zu arbeiten begann. Im Gegensatz zu Holz und Stein muss ich mit dem Eisen kämpfen. Wahrscheinlich liegt das daran dass ich bei meinen Gestaltungen jahrelang Eisen ablehnte. Ich habe in diesem Material immer etwas zerstörerisches gesehen. Irgendwann begann ich dann damit zu arbeiten. Einer meiner Großväter war Schmied vielleicht hängt dies damit zusammen. Um mich in das Wesen dieses Materials einzuarbeiten suchte ich nach einem Anfang. Ich baute einen antiken Rennofen, suchte Erz und begann Eisen zu schmelzen. Ich benötigte diesen Prozess um mich auf die Materie des Stahls einzustellen. Heute arbeite ich am liebsten mit dem Eisen in Verbindung mit Holz und Stein. Das Eisen allein kann mich nicht zufrieden stellen. Ich fühle ganz mit dem Bildhauer Julio Gonzales der schrieb:
Die Eisenzeit hat vor Jahrhunderten (leider) damit begonnen, Waffen hervorzubringen darunter einige sehr schöne. Heute ermöglicht sie darüber hinaus den Bau von Brücken, Industirgebäuden, Eisenbahngleisen usw. Es wird höchste Zeit dass dieses Material aufhört, mörderisch zu sein oder lediglich ein Rohstoff für die mechanisierte Wissenschaft. Die Tür steht heute weit offen, damit dieses Material das in den Bereich der Kunst eindringt, von friedlichen Künstlerhänden gehämmert und geschmiedet werde“.

Nun ist das Eisen lange schon zu einem Material der friedfertigen Kunst geworden. Ich empfinde aber immer noch diesen rohen Ausfluss den das Eisen auf mich ausübt.

Auch ich kämpfe mit dem Eisen
roh und vulgär
erscheint es mir
ich hämmere biege und forme es
werfe den Stoff in die Glut
Eisen
primitiv und brutal
erst in Verbindung
mit Holz und Stein
wird es mir ein
friedliches Material.
Hukwa.


Sonntag, 21. Oktober 2018

Verbeugung

Herbstwind biegt die alte Weide 
es scheint 
als verbeuge sie sich vor ihren fallenden Blättern. 
hukwa

Mittwoch, 17. Oktober 2018

Leserbrief: Weißtanne

Leserbrief: Die Rheinpfalz – Pfälzische Volkszeitung 16.10 2018 – Die Fichte ist die erste Verliererin.

Das Hauptproblem des Klimawandels ist die Energiegewinnung durch Kohle und Erdöl. Wir verbrauchen diese Energiestoffe ja nicht nur, sondern verschmutzen damit die Atmosphäre durch deren Verbrennung und dem Ausstoß von Kohlendioxid. Das tut unserem Planeten überhaupt nicht gut weil dieser ein lebender Organismus ist. Dies ist er vor allem durch unsere Wälder, die die Lunge unserer Erde sind!
Die Douglasie scheint immer wieder gerne als „Ersatzbaumart“ für die Fichte herangezogen zu werden, dabei weiß man inzwischen durch wissenschaftliche Studien und forstwirtschaftliche Praxis wie wichtig der Anbau der Weißtanne für die Stabilität unserer Wälder ist. Was es vor dem Hintergrund des fortschreitenden Klimawandels vor allem braucht, ist eine weitaus stärkere ökologisch orientierte Entschlossenheit die dazu führt, dass Bäume wie die Weißtanne wegen ihrer Klimaverträglichkeit kein Aschenputteldasein im Pfälzerwald mehr führen müssen. Wenn man die Statistiken der Waldschadensforschung verfolgt erkennt man sehr deutlich, dass die Genvielfalt in den Wäldern abnimmt. Waldbäume als ortsfeste und langlebige Organismen brauchen eine große genetische Vielfalt um sich den stark veränderten Umweltbedingungen die der Klimawandel mit sich führt anzupassen. Dazu eignet sich die Weißtanne im Verbund mit anderen klimaharten einheimischen Bäumen besonders gut. In Thüringen betreibt man die Weißtannenverjüngung unter Fichtenaltholzschirmen seit 2014, warum nicht auch im Pfälzerwald?
Wirtschaftlich gesehen hat die Weißtanne auch ihre Vorteile: weiß man doch, dass eine gesunde Tanne die in der forstüblichen Umtriebszeit von 120 Jahren zwar „nur“ etwa 2,5 Festmeter Stammvolumen erbringt, dieses aber bis zum doppelten Alter von 240 Jahren zu verzehnfachen vermag.
Diesen „wunderschönen, heißen, fast nicht zu Ende gehenden Sommer“, sollte man vielleicht auch als Warnung auffassen – was wir in den nächsten Jahren zu erwarten haben – wenn Wirtschaft und Politik nicht zur Vernunft kommen.
hukwa

Herbst

Der Herbstwind treibt
die Blätter durch die Landschaft
wie eine Saat des Winters.
hukwa

Mittwoch, 10. Oktober 2018

Ohnmacht

Die ökologische und soziale Krise der Moderne ist die Instrumentalisierung der Menschen durch die Politik und die Medien.
hukwa 

Sie schlafen ohne es zu wissen
weil sie durch einen willenlosen Traum flüchten
angekommen an einer stählernen Wand
empfängt sie ein schwarzes Graffiti:
Callar, callar. No callo porque quiero
Schweigen, schweigen. Ich schweige nicht mit Willen. 
hukwa


Mittwoch, 3. Oktober 2018

Kanalisierung, Lähmung, Zerstörung

Die Ausrottung der freilebenden Tiere im Hambacher Wald ist ein ausbeuterisches Nebenprodukt das der Stromkonzern RWE in die Wege geleitet hat. Wieder einmal wird durch die Zerstörung eines regionalen Waldgebietes der Ozonhaushalt in Unordnung gebracht. Wieder einmal arbeiten Politik und Wirtschaft der BRD Hand in Hand gegen das Wohl der Bürger! An der Abnahme des Sauerstoffes und der Zunahme des Kohlendioxid unserer Atemluft. Dazu kommt dass durch die Vernichtung der Pflanzenwelt des Hambacher Forstes ein Erosionsprozess einsetzt, der dem Boden die Feuchtigkeit entzieht, was zur Versteppung, Wassermangel und Klimaveränderung führt. Was hier dem Bürger vorgeführt wird mit Hilfe der Staatsgewalt ist nichts anderes als Energiefaschismus! Wie sonst soll man so etwas nennen? Was in diesem Wald passiert ist das brutale Wahnsinnsgeschäft der Wahnsinnsvorstellungen einiger Politgangster und Konzernmanager.
Was geschieht jetzt mit den Tieren des Waldes? Jetzt muss auch der Tierschutzbund Klage vor Gericht erheben. Wahrscheinlich wird man dass ganze Gebiet einzäunen, Jäger engagieren um die wenigen noch dort lebenden Tiere zu „entsorgen“.
Die Energiepolitik die hier betrieben wird zielt auf Kanalisierung, Lähmung und Zerstörung unserer Demokratie. 

hukwa

Dienstag, 2. Oktober 2018

Momente

Während meiner Waldgänge nehme ich mir oft die Zeit und studiere das Geäder der Buntsandsteine. Ich greife und fühle das feuchte Moos dass sich auf den Steinen angesiedelt hat. Da erinnere ich mich an einen Ausspruch Thoreaus: "Es genügt nicht, ein Phänomen flüchtig zu kennen, wenn es zu einer wirklichen Inspiration werden soll. Du musst so vertrauten Umgang mit ihm haben, dass du dich seiner erinnerst und es lange im Gedächtnis behältst, selbst wenn seine Schönheit am fernen Horizont verschwunden ist".
hukwa