Sonntag, 13. September 2020

Philosophie und Kunst

Mit jedem einzelnen Kunstwerk wird Kunst aufs Neue geboren. Die Kunst selbst unterliegt den gleichen Gesetzen wie die Geschichte- dem zyklischen Ablauf von Wachstum, Blüte, Verfall und Wiedergeburt. Philosophisch betrachtet ist Kunst die Offenbarung einer höheren Wirklichkeit (Ernesto Grassi). Was den Künstler antreibt ist ein in ihm wirkendes Formgefühl. Wirkliche Kunst schöpft aus unbekannten Tiefen, dennoch hält sie sich an die Gesetzlichkeiten der "ewigen platonischen Ideen". Die Höhlenmalereien von Lascaux und andere prähistorische Kunstwerke finden wir heute in zeitgenössischen Werken. Dies ist künstlerisches Sehen, eine Rückschau in die ewigen Ideen. Hegelianisch betrachtet ist Kunst die Identität von Idee und Erscheinung, Manifestation des objektiven Geistes und für die Entwicklung der Kunstästhetik ein dialektisches Moment. Nach Schopenhauer ist die Kunst die Anschauung der Urbilder. Ernesto Grassi meinte: Die Kunst bildet eine Vorstufe zur mystischen oder philosophischen Schau und damit ein wesentliches Moment zur Verwirklichung der höheren Bestimmung des Menschen...daher ihre Nähe zum Bereich der Philosophie...". 
Somit kommt der Kunst eine viel weitere Bedeutung zu als der "nur" eines ästhetischen Wertes. 
hukwa