Sonntag, 29. März 2009

Text

Eine Welt in einem Sandkorn sehen
und einen Himmel in einer wilden Blume
die Unendlichkeit in der Hand halten
und die Ewigkeit in einer Stunde.
William Blake


Dieser Vers von Blake zog Heute Morgen beim Anschauen der Wildrose im Garten durch meinen Kopf. Ja, man kann die Welt erkennen, in einem Sandkorn, in einem Regentropfen,
Walt Whitman hat dies ja auch sehr genau beschrieben. Abu Yazid al Bistami schrieb:
"Das Ende der Erkenntnis ist, dass der Mensch zu dem Punkt gelangt, an dem er sich am Anfang befand." Und Simone Weil meinte: "Steigt man in sich selbst hinab, so findet man dass man genau das besitzt, was man begehrt."
Vielleicht suchen viele Menschen, einfach in der falschen Richtung, bestimmt sogar, mir persönlich kann es egal sein – wie sollten sie auch Wissen was sie versäumen? Entweder steigen sie in den falschen Zug oder sie steigen bei der falschen Haltestelle aus, Wassily Kandinsky schrieb einmal: "Im praktischen Leben wird man kaum einen Menschen finden, welcher wenn er nach Berlin fahren will, den Zug in Regensburg verlässt. Im geistigen Leben ist das Aussteigen in Regensburg eine ziemlich gewöhnliche Sache. Manchmal will sogar der Lokomotivführer nicht weiterfahren, und sämtliche reisenden steigen in Regensburg aus.
Wie viele, die Gott suchten, blieben schließlich bei einer geschnitzten Figur stehen.

NON IN VERBIS, SED IN REBUS EST

Die Beschäftigung mit dem Universum, dessen Teil wir ja sind, setzt die Bereitschaft voraus sich auf etwas ganz Anderes einzulassen und vor diesem "Anderen" fürchten sich viele.
HUKWA

Ich habe es einmal gesehen, das
Einzige, das meine Seele suchte;
und die Vollendung, die wir über
die Sterne hinauf entfernen,
die uns hinausschieben bis ans
Ende der Zeit, die hab ich
gegenwärtig gefühlt. Es war da,
das Höchste, in diesem kreis
der Menschennatur und der Dinge
war es da.
Friedrich Hölderlin