Donnerstag, 9. April 2009

Der unmanifestierte Aspekt des Seins...

Der unmanifestierte Aspekt des Seins
von HUKWA

"Hier werden wir den wahren Weg zur wahren
Sittlichkeit finden, werden lernen, hochherzige
Verächter aller Dinge zu sein, welche kindisches
Denken hochschätzt und werden größer sein als
selbst jene, die der blinde Pöbel als Götter verehrt,
als wahrhafte Forscher der Geschichte der Natur,
die in uns selber geschrieben steht, und als gehor-
same Befolger der göttlichen Gesetze, welche dem
Zentrum unseres Herzens eingemeißelt sind."
Giordano Bruno

Manchmal wenn ich am frühen Morgen erwache und über die Träume der vergangenen Nacht nachdenke, sie überarbeite, habe ich in mir oft das Gefühl ein "travelling clairvoyant" zu sein.
Jeden Abend kurz vor dem Einschlafen lese ich regelmäßig einen Philosophen. Seine Ideen, seine niedergeschriebenen Gedanken folgen mir dann oft in den Schlaf hinein und erfüllen mein Traumleben mit Inspirationen, die ich, die ich am nächsten Tag für mein künstlerisch – philosophisches Werk nutzen kann. Gestern Abend las ich in einem Werk von Giordano Bruno. Als ich nun am frühen Morgen aufwachte, fielen mir sofort einige Sätze von ihm ein, die mein denken sehr klar wiedergeben konnte: "Es ist eine tiefe Magie, das Entgegengesetzte hervorlocken zu können, nachdem man den Punkt der Vereinigung gefunden hat."
Von diesem "punkt der Vereinigung" haben schon Heraklit und später Plotin gesprochen, Alexander von Kues erwähnt ihn und in der modernen Physik war er auch Heißenberg bewusst. Zu der Theorie von der Vereinigung zweier entgegen gesetzter Punkte schreibt dieser: "Wahrscheinlich darf man allgemein sagen, dass sich in der Geschichte des menschlichen Denkens, oft die fruchtbarsten Entwicklungen dort ergeben haben, wo zwei verschiedene arten des Denkens sich getroffen haben. Diese verschiedene Arten des Denkens mögen ihre Wurzeln in verschiedenen Gebieten der menschlichen Kultur haben oder in verschiedenen Religiösen Traditionen, wenn sie sich nur wirklich treffen, das heißt, wenn sie wenigstens so weit zu einander in Beziehung treten, dass eine echte Wechselwirkung stattfindet, dann kann man darauf hoffen, das neue und interessante Entwicklungen folgen."
Heißenberg hat seine philosophischen Erkenntnisse vorwiegend aus der Physik und Mathematik gezogen, war also ein logischer Geist und praktischer Denker. Dennoch spricht er letztendlich das gleiche aus wie auch Giordano Bruno.

Nur wenn wir alle menschlichen Möglichkeiten, die sich in verschiedenen Kulturen geäußert haben, zusammen nehmen können wir die Begrenzung und das Wissen vom Menschen in unserer eigenen Kultur erkennen und überschreiten und somit etwas über den wirklichen "Stand der Dinge" in Erfahrung bringen. Nur in dem wir uns mit dem "Geistreisen", anderer Suchender beschäftigen, ist es uns möglich zur Ursubstanz vorzudringen. Es ist nun mal ein psychologisches Gesetz dass der Mensch für seine Aufgaben, die er sich stellt, Bestätigungen braucht. So gesehen ist jeder ernsthaft spirituell Suchende,, jeder Metaphysiker der sich für "das Feld des Seins" interessiert und jeder universelle Philosoph mehr oder weniger ein "travelling clairvoyant." Diese "Ursubstanz" nannte der Maharishi Mahesh Yogi, das Sein – was das gleiche ist, wie das Tao und er schrieb dazu: " Wenn die Physik darin fortschreitet, die feineren Schichten jener feinen Teilchen zu erforschen, so muss sie letztlich auf den unmanifestierten Aspekt der Existenz stoßen, der jenseits des subtilsten Aspektes eines Energieteilchens liegt, auf das Feld des Seins."