Sonntag, 5. April 2009

Über abstrakte Malerei

Über abstrakte Malerei
von HUKWA
Jetzt, wo der Frühling uns mit seinen ständigen Wiedergeburten verzaubert, wo ich in intensiver Beziehung zu den Pflanzengeschöpfen stehe, habe ich das Bedürfnis wieder mehr abstrakt zu malen. Für mich persönlich ist die Abstraktion in der Malerei nicht unbedingt ungegenständlich – ich sah schon immer in dieser Art zu malen die bewusste Rückkehr zur Urform. Abstrakt bedeutet mir die Suche nach der "ungeformten Form der Formen". Wirkliche Abstraktion in der Malerei ist die Wiedergabe von bereisten, geistigen Landschaften. In der abstrakten Malerei widerspiegelt sich die tiefe der menschlichen Seele, als auch die Reize und Wirklichkeiten der uns umgebenden Oberflächenwelt. Sie gleicht verschiedenen philosophisch-phänomenologischen Denkströmungen. Es braucht also nicht zu Verwundern, das Husserl seine Disziplin der Phänomenologie der philosophischen Welt präsentierte, als in der Malerei auch die große Geburt der Abstraktion stattfand. Wie die Phänomenologie zu forschen begann, ob die sichtbare Welt auch das ist was wir als "Wirklichkeit" auffassen, in dem sich ja das Sein verbergen müsste, hat man auch in der Malerei den Versuch unternommen – die Realität "hinter" der Realität zu ergründen. Womit sich ja schon Plato in seinem "Höhlengleichnis" beschäftigte. Er verwarf die "realistische Malerei", da er in ihr nur "Schatten von Schatten" sah. Plato ging bis zur quelle des wahren Sein, eben zur großen Abstraktion – zur Heimat des "Ur-Gedankens", der das verborgene Wesen des Lebens nur andeutet.