Donnerstag, 11. Juni 2009

Erdauge

hier sitze ich
an diesem wundervollen abgelegenen waldweiher
ein auge von mutter erde ist er
eine ameise schleppt mühselig einen schmetterlingsflügel über das alte laub
der wind treibt sanft wellen über die oberfläche des wassers
es ist als atme die alte mutter
das sonnenlicht durchbricht die zarten nebeln
die über dem wasser schweben wie ein geist der altmutter
ich fühle wie die ente und das teichhuhn dort üben im schilf
hier am ufer des weihers
unter den mächtigen kronen der buchen
wo eben der eichelhäher eine feder verliert
die sanft auf die weiche oberfläche des wassers fällt
ist mein bewusstseins eins mit dem wald
und dem geist der alten mutter
der hier sich bergenden pflanzen und tierwelt
das alles
unendlich tiefer, wirklicher älter und wundervoller ist
als alles von menschenhand geschaffene
das noch dauern wird
wenn die toten maschinen und betonwelt
verschwunden verrostet verfallen ist
hier
im keimen wachsen blühen früchtetragen sterben neuaufblühen
der pflanzen
offenbart sich die gleiche geheimnisvolle
unerschöpflich ewige lebenskraft
die auch uns hervorgebracht hat
uns wieder in ihren schoß zurücknimmt
in den schoß unserer alten mutter
vereint mit allem lebendigen
vereint mit gaias geist
mit der ameise dem teichhuhn dem see dem schilf
ist mein bewusstsein eins
mit dem uralten geist der erde.
hukwa