Freitag, 25. Dezember 2009

Die Eiche in der europäischen Volkskunde

Jahresring
So still und streng verzückt
so jugendlich dennoch verknöchert
die prallen Knospen recken nach den
Sternennächten
kurz vor der Dämmerung erscheinen die Krähen
in deinen laublosen Ästen
o alter Heidengott
o Priester unter Baumgenossen
tust du für sie die Heidenmesse sprechen
blank glänzt der Schnee auf deinen starken Ästen
im Frühlingsregen ergrünen deine ersten Blätter
wenn andere Bäume schon
in vollen Grün dastehen
erwachst du erst
aus deinem grüblerischen Dämmern
der Kuckucksruf erklingt aus deinen Wipfeln
geballte Kraft der festen Blättermassen
stehst du gelassen in der Mittagshitze
einsaugend brütende Sommerglut
ertönt aus deinen Kronen der Tauben Gurren
im Herbst erstarren deine grünen Blätter
des Eichelhähers buntes Gefieder
erblinkt aus deinem Geäste
Fruchthüllen sprengen goldfarben
deine Eicheln auf schwarzen Waldboden
du stiller Wandler im Jahreslauf
Eiche
ein Jahresring hat sich für dich geschlossen.
Hans Wagner

Der Baum ist ein Teil des Ur-Ganzen. Seine Behandlung in den verschiedenen Ländern Europas bezeugt, dass einst ein brüderliches Verhältnis zwischen Mensch und Natur bestand. Im Banne der europäischen Dichtung lebt dieses Verwandtschaftsgefühl bis heute fort. Woher sollten sonst die vielen Weltverschmelzungserlebnisse stammen? Wenn nicht aus einem Ur-Wissen, aus einer archaischen Wirklichkeit, die mit der Herkunft der Zivilisation zerflatterte. Endlose Belege ließen sich zusammentragen für die Verehrung großer und schöner Bäume. Goethe schrieb in „Dichtung und Wahrheit“: „Schon den Knaben hatte das heilige Geheimnis des Waldes angezogen, und als er das einem älteren Freund gestand, war es ihm eine Offenbarung, zu hören, dass die Germanen ihren Göttern in den Wäldern wohnend gedacht, und ihnen bäume geweiht hatten.“

Und der letzte Romantiker und Literatur-Nobelpreisträger Hermann Hesse schrieb über die Eiche:
„Bäume sind für mich immer die eindringlichsten Prediger gewesen. Ich verehre sie , wenn sie in Völkern und Familien leben, in Wäldern und Hainen. Und noch mehr verehre ich sie, wenn sie einzeln stehen. Sie sind wie Einsame. Nicht wie Einsiedler, welche aus irgendeiner Schwäche sich davon gestohlen haben, sonder wie große vereinsamte Menschen, wie Beethoven und Nietzsche. In ihren Wipfeln rauscht die Welt, ihre Wurzeln ruhen im Unendlichen; allein sie verlieren sich nicht darin, sondern erstreben mit aller Kraft ihres Lebens nur das Eine: ihr eigenes, in ihnen wohnendes Gesetz zu erfüllen, ihre eigene Gestalt auszubauen, sich selbst darzustellen.“

Wer den Luftkurort Trippstadt im Herzen des Biosphärenreservats Pfälzerwald besucht, hat die einmalige Gelegenheit, hochwertige Furniereichenstämme bei Johanniskreuz zu sehen. Die „Johanniskreuzer Eichen-Juwelen“ kommen in einem Alter von 240 bis 300 Jahren zur Ernte. Vieler Förstergenerationen bedarf es, bis diese hochwertigen Eichen gefällt werden. Im unendlichen Waldland des Pfälzerwaldes ist Johanniskreuz ein Art „Eicheninsel“. Unter Fachleuten gilt die Eiche aus Johanniskreuz als besonders wertvoll. Ein Besuch des historischen Johanniskreuz lohnt sich daher immer.
Die Eiche ist eines der ältesten Symbole der Menschheit und gilt als Lebensbaum schlechthin. Diese Riesen im Pflanzenreich wurden schon immer von Heilkundigen aufgesucht, die aus Wurzeln, Trieben und Blättern wertvolle Heilmittel herzustellen wussten. Zusammen mit meinen eigenen langjährigen Erfahrungen in der Pflanzenheilkunde und vor allem der Ethnobotanik, habe ich über jede Baumart im Pfälzerwald eine „Baumvita“ geschrieben.

Was Sie hier über die Eiche lesen, ist nur der Teil eines weitaus größeren Manuskriptes.

Entstanden sind die Texte fast ausschließlich „vor Ort“ unter den mächtigen Kronen unseres ältesten Begleiters aus dem Pflanzenreich: unserem Freund, dem Baum!

Neben einer Menge von Flurnamen wie Dreieich, sechs –und sieben Eichen, ( benannt nach volkstümlichen Zahlen) den alten Bezeichnungen Locheich und Markeich finden sich viele Zusammensetzungen mit Berg, Bach, Born u.s.w., ein Feld bei Höheichweiler heißt Eichenfeld, ein mit Eichen bestandener Waldsaum bei Dannenfels Eichenrain, ein Schlagname im Gommersreimer Wald Eickig, mhd. Eichach, ein Berg bei Dellfeld Lohberg und ein solcher bei Bisterschied Aächelberg.

Für Eichengebüsch findet sich der Name Eichenreiß bei Mutterstadt, eine Waldabteilung Eichelgaarde u.v.m.

Von ganz besonderen Interesse ist das in alt und mittelhochdeutscher Zeit für Eichenwald im Westrich gebräuchlich gewesene Wort Käs, Kes oder Kais. Volkskunde und Sprache in der Westpfalz deuten auf Besiedelung meist von der Mosel und der Saar her, besonders in fränkischer Zeit. Dort war aber das noch heute in der Eifel lebendige Koos für junge Eiche lebendig. Wir finden in der Pfalz auch die Namen Käs: im Stiftswald bei Kaiserslautern ( 1600 kees und Käskopf ), Käsbach und Käsbüchlein, Keesbuschlein (1600) und Käßschen (1547ein Wald bei Hornbach), Käsaß bei Hambach und das Dorf Käshofen.

Vor und während der Römerzeit und im Mittelalter muss die Eiche in der Pfalz eine häufige Erscheinung gewesen sein und entweder allein oder in Gemeinschaft mit der Buche Wälder von riesigen Ausdehnungen gebildet haben. Beweise hierfür sind eine Menge alter Funde, ihre religiöse Bewertung (Heiligkeit alter Bäume, heilige Haine) religionsgeschichtliche Ereignisse, Zeugnisse älterer und jüngerer Schriftsteller, Mythen, Sagen, Legenden und Aberglauben, Erlasse von Fürsten und Bischöfen, Waldforschungen nachmittelalterlicher und neuzeitlicher Forstleute.

Die Eiche verlangt zum Gedeihen volles Sonnenlicht, stellt aber an den Boden keine besonders hohe Ansprüche. Sie wächst daher stets in lockeren Beständen und bildet sowohl auf feuchtem Untergrund wie auch in trockenen Berglagen Wälder. Sie kann ein Alter von Tausend und mehr Jahren erreichen und eine Höhe von 40 Metern. Der Stamm alter Bäume ist gleich den stärkeren, knorrigen Ästen von einer schwarz-grauen, rissigen Borke bedeckt. Da nur die äußersten Ende der kleinen Zweige Blätter tragen, ist das Innere der Krone wenig belaubt. Infolgedessen dringt auch genügend Licht bis zum Boden herab, so dass sich zahlreiche Kräuter und Sträucher in Eichenwäldern ansiedeln können. Auf den tief eingebuchten Blättern bemerkt man häufig Galläpfel. Wie die Haselnuss ist die Eiche getrennt geschlechtlich und einhäusig. Ihre Blüten sind der Bestäubung durch den Wind angepasst. Wie dort bilden die Staubblüten, die aber eine einfache Blütenhülle aufweisen, herabhängende Kätzchen. Die Stempelblüten dagegen sitzen am Ende kürzerer oder längerer Stiele. Sie bestehen nur aus einem Stempel, der eine dreilappige Narbe aufweist und deren Fruchtknoten von vielen kleinen Blättern umgeben ist. Aus dieser Hülle entwickelt sich der Fruchtbecher. Dieser umgibt den unteren Teil der Schließfrucht, der Eichel. Früher bildeten die Eicheln ein gutes Mastfutter für Schweine. Die Dorfhirten trieben in alten Zeiten, die Schweine in extra dafür angepflanzte Eichenwälder und die Forstwirtschaft sammelte die Eicheln als Winterfutter für das Rehwild. Da dass schwere harte Holz der Eiche viel Gerbstoffe enthält, fault es selbst unter Wasser viele Jahrhunderte lang nicht. Es wird daher zu Hafen- und Brückenbauten, zum Herstellen von Schiffen, Fässern und dgl. verwendet. Außerdem ist es für Möbel- und Bauzwecke sowie als Brennholz von höchstem Wert. Die Eichenrinde wird wegen des Gehalts an Gerbstoff als Gerberlohe benutzt. Da jüngere Stämme die beste Lohe liefern, zog man die Eiche hier und da in Strauchform; es entstehen dann die so genannten Eichenwälder, die alle zwölf bis zwanzig Jahren abgeholzt wurden oder noch werden !

Die Eiche kommt bei uns in zwei Arten vor: die Stiel- oder Sommereiche (Quercus pedunculata) ist an den langgestielten Früchten und den kurzgestielten Blättern leicht zu erkennen. Ihre Borke ist dick und tiefrissig. Der Baum wirkt daher knorrig. Sie gedeiht besonders gut in den Auwäldern der Flussniederungen. Etwas später als sie entfaltet die andere Art, die Stein- oder Wintereiche (Quercus sessiliflora) ihr Laub. Dieser Baum der kurze Frucht und lange Baumstiele hat, bewohnt vorwiegend das Hügel- und Bergland. Seine Borke ist glatter als die der Stieleiche. In unseren Parkanlagen finden sich auch andere aus dem Ausland stammende Eichenarten. Je nach Feuchtigkeit des Bodens siedeln sich zwischen den Eichen: Hainbuche, Birke, Ahorn, und andere Bäume an. Im Unterholz sind gewöhnlich Hasselnuss, Weißdorn und Holunder vertreten. Oft klettert an den Eichenstämmen der immergrüne Efeu empor. Im Frühjahr ist der Boden größtenteils mit den gleichen Pflanzen besiedelt, die der Buchenwald aufweist, im Unterschied zu diesem gedeihen aber in ihm infolge der günstigen Lichtverhältnisse auch noch im Sommer viele schönblühende Gewächse. Wegen der zahlreichen Pflanzenarten ist der Eichenwald reich an Tieren. Sehr groß ist allein schon die Zahl der Kostgänger der Eiche, Larven von Gallwespen, die auf Blättern Wucherungen (Gallen) sehr verschiedener Art und Form erzeugen. Maikäfer fressen die Blätter. Ihnen schließen sich die Raupen mancher Schmetterlinge an, denen der Kuckuck eifrig nachstellt.

Die Früchte der Eiche dienen Wildschweinen, Siebenschläfer, Eichhörnchen und Eichelhähern zur Nahrungsaufnahme. Mit diesen Tieren stellen sich ihre Feinde Fuchs, Marder und Habicht ein. In alten Bäumen zimmern Spechte ihre Bruthöhlen, die später von kleinen Eulenarten, Dohlen, Staren, Meisen und anderen Vögeln bewohnt werden. Zahlreiche Insekten, die die blühenden Stauden des Eichenwaldes besuchen und die Singvögel, die im Unterholz oder auf dem Boden nisten, gehören mit in die Gemeinschaft des Eichenwaldes.

Die Verehrung der Eiche wurde von allen Zweigen der arischen Völkerfamilie in Europa geteilt. Griechen und Römer verbanden mit dem Baume, den Gedanken, an ihren höchsten Gott, Zeus oder Jupiter. Eines der berühmtesten Heiligtümer in Griechenland war das von Dodona, wo Zeus in der orakelverkündeten Eiche verehrt wurde. Die Vermählung des Zeus und der Hera, des Eichengottes und der Eichengöttin, wurde unter großem Kult vollzogen. Im alten Italien war die Eiche dem Jupiter heilig. In der Religion der Germanen hat die Eichenverehrung eine hervorragende Stellung eingenommen. Sie war dem Donnergott besonders heilig. Bei den Kelten Galliens hielten die Druiden nichts heiliger als die Eiche und die Mistel die auf ihr wuchs. Sie hielten in Eichenhainen ihren Gottesdienst ab und nie fehlte dabei Eichenlaub. Der bloße Namen der Druiden bedeutete nichts anderes als Eichenmänner. Bei den Slawen und Letten brannten ewige Eichenholzfeuer, zur Verehrung ihrer Götter und wenn sie einmal ausgingen, bezahlten die Diener des Feuers mit ihrem Leben. Frevel mit Eichenbäumen und an Eichen wurden bei den arischen Völkern mit dem Tode bestraft.
In sämtlichen Zweigen der arischen Sprachfamilie wurde die Eiche aufs höchste verehrt, galt als Hauptgottheit des Pantheon. In alten Mythen lesen wir oft von einer Eichennymphe, die niemand anders ist als die heilige Diana v. Nemi selbst. Eine „Donareiche“ war offenbar die Eiche, die der hl. Bonifatius, der Apostel Deutschlands im Jahr 725 bei Geismar in Hessen fällte. Als „arbor Jovis“ Baum des Jupiters, wird sie in den lateinischen Briefen des Bonifatius bezeichnet, wobei offenbar „Jupiter“ die Übersetzung des Namen „Donar“ ist. Willibald erzählt in seiner Lebensbeschreibung des hl. Bonifatius, dass „viele Hessen den katholischen Glauben angenommen hatten und durch die Gnade des siebenfältigen Geistes gestärkt waren, die Handauflegung empfingen. Einige aber opferten heimlich Bäumen und Quellen; andere taten dies ganz offen. Auch trieben etliche, offen oder heimlich, Seherei und Wahrsagen, allerlei Zauberwerk ; oder sie schauten auf Zeichen und Vogelflug, und pflegten mancherlei Opferbrauch. Andere hinwieder waren schon gesunderen Sinnes und hatten allem heidnischen Götzendienst abgesagt. Die rieten und halfen ihm , das er es unternahm, eine ungeheure Eiche in dem Ort Gaesmere zu fällen, die von alters her bei den Heiden Jupiters (d. h. Donars-Eiche) hieß. Die Diener Gottes umstanden ihn dabei, aber es kam auch eine große Menge Heiden herbei. Die verfluchten ihn untereinander als einen Feind der Götter. Er hatte aber erst wenige Hiebe getan, da wurde die gewaltige Masse der Eiche von einem göttlichen Wehen erschüttert, ihre Krone brach, sie stürzte zusammen und zerbarst wie durch eine höhere Gewalt in vier gleich große Stücke, ohne dass die umstehenden Brüder etwas getan hätten. Als die Heiden dies sahen, die vorher geflucht hatten, da wurde ihr Sinn umgewandelt, sie glaubten und priesen Gott. Der heilige Bischof aber kam mit den Brüdern überein, das sie aus dem Holz des Baumes, ein Bethaus bauen und es dem hl. Petrus weihen wollten. Als er mit dem Beistand des Himmels dies vollendete zog er weiter nach Thüringen“.

Nachdem die Eiche im heidnischen Kulte eine so große Rolle spielte, ist es nicht verwunderlich, wenn die christlichen Sendboten sich bemühten, den Baum als etwas Böses und Unheimliches darzustellen. Ein Rest dieser Bemühungen, die Eiche zu einem bösen Baum zu stempeln, mag der nicht seltene Volksglauben gewesen sein, dass es in der Umgebung gewisser alter Eichen, nicht recht geheuer gewesen sein soll.

In vielen Fällen aber verfolgten die christlichen Sendboten eine andere Taktik, die vielleicht besser zum Ziele führte, als wenn sie den heidnischen Baum als einen Baum des Teufels hinstellten. An die Stelle des Heidengottes setzten sie die hl. Maria oder andere christliche Heilige. Beim Dorfe Geisfeld in Oberfranken stand die Wendelinuseiche, der hl. Wendelin, der Patron der Landwirtschaft, soll hier gepredigt haben. Besonders aber war es die heilige Jungfrau, der man schöne alte Eichen weihte. Maria-Eich bei Planegg (südwestlich von München) ist ein allen Münchnern wohlbekannter Wallfahrtsort. In der Höhlung eines Eichenstammes ist ein tönernes Marienbild aufgestellt. Gewöhnlich heißt es dann, dass ein Hirte oder ein Bauer einst das Bild der Gottesmutter in dem Eichenstamme gefunden habe. Man baute um oder neben die Eiche eine Kapelle, die später zum Wallfahrtsort wurde. Von einer solchen „Maria in der Eiche“ erzählt eine oberelsässiche Sage :
„Zwei Knaben sahen in einem Wald zwischen Wittenheim und Rülisheim einen alten Eichbaum in Flammen stehen. Der brannte bis auf den unteren Teil des Stammes ab, aus dem sich ein Marienbild erhob. Man erklärte die Stätte für heilig und erbaute eine Kapelle. Besonders nehmen Frauen dorthin ihre Zuflucht, um eine glückliche Entbindung zu erflehen“.

Immer wieder spricht man von der Eiche als Baum des Donnergottes. Die engen Beziehungen, die der Baum zum Blitz, dem himmlischen Feuer hat finden in vielen Volksbräuchen und im mannigfachen Volksglauben ihren Ausdruck. Im Feuerkult der meisten indogermanischen Völker nimmt die Eiche wie schon erwähnt eine hervorragende Stellung ein. Im Rheinland und in Westfalen verbrannte man früher an Weihnachten einen Eichenklotz, den Christ- oder Weihnachtsblock. Seine Reste sollen vor dem Donner schützen, die Asche streute man auf die Felder, dass sie reiche Frucht tragen sollten. Dieser Weihnachtsklotz entspricht wohl dem Julklotz der skandinavischen Länder. Das Julfeuer wurde dadurch entfacht, das auf einem in die Erde gesteckten Eichenpfahl ein Rad gedreht wurde, bis sich das Holz entzündete. Das Julfest ist das alte nordgermanische Winterfest. Bei den Südslawen fällte der Hausvater unter bestimmten Zeremonien am 24. Dezember vor Sonnenaufgang den „badnjak“ meist einen Eichenstamm. Dieser „badnjak“ wird dann langsam auf dem Herd verbrannt. Er gilt als ein Symbol der Fruchtbarkeit des kommenden Jahres. Die Reste dieses „badnjak“ bringt man dann, ganz ähnlich wie früher im Rheinischen die des Weihnachtsblockes , auf die Felder und in die Gärten, damit diese vor Unheil verschont und fruchtbar werden möchten.

In anderen Gegenden z.b. im Badischen, wird am Karsamstag im Osterfeuer ein Eichenpfahl bis an die Spitze leicht angebrannt, dieser Pfahl wird zuhause sorgfältig aufbewahrt, bei drohendem Gewitter ins Feuer gelegt, damit der Blitz nicht einschlägt, schreibt Meyer im „Badischen Volksleben im 19. Jahrhundert“. Wilde berichtet in seinem Buch: „Die Pflanzennamen im Sprachschatz der Pfälzer“: In der Rheinpfalz findet am Karsamstag die „Osterbrenn“ statt: Dürre Eichenholzschnitte werden im geweihten Feuer am Karsamstag angebrannt und dann rasch nach Hause getragen. Mit dem rauchenden Scheite geht man durch Stuben, Stall, und Scheune, damit im Sommer der Blitz nicht einschlage. Dann werden sie auf den Speicher gelegt bis zum nächsten Jahre, indem die gleichen Scheite abermals ins heilige Feuer gelegt werden. Manche Leute stecken die Scheite bei einem Gewitter auch ins Herdfeuer, bis sie rauchen und gehen damit durchs Zimmer. In all diesen Feuerbräuchen erscheint also die Eiche als der Baum des Feuerkultes. Der alte Glaube das die Eiche den Blitz anziehe, steckt schon in dem alten Volksspruch: Vor den Eichen sollst du weichen, doch die Buchen sollst du suchen, kannst du Linden grad nicht finden“.

Die Buche war dem Gott Thor geweiht, bei Gewitter sollten seine Hammerschläge diesen Baum verschonen. Ein vom Blitz gespaltenes Stück Holz ist gerade von der Eiche nicht schwer zu beschaffen, jedenfalls leichter als von anderen Bäumen. Daher wird es auch vielfach im Aberglauben genannt. Aus Schleswig wird berichtet, dass die Rinde einer vom Blitz getroffenen Eiche, im Garten aufgehängt, bewirkt, dass kein Bienenschwarm über den Zaun fliegt. Aber damit sind die wunderbaren Eigenschaften des vom Blitz getroffenen Eichenholzes noch nicht erschöpft. Im Ennstal berichtete man früher, verleihe das vom Blitz getroffene Eichenholz dem Wilderer einen sicheren Schuss. In den Abruzzen geben die Blätter einer vom Blitz getroffenen Eiche einen unfehlbaren Talisman, für den in den Krieg ziehenden Soldaten ab. Er kann dann von keiner Kugel verwundet werden. (Gubernatis: Mythologie des plantes ; 1882). Das hohe Ansehen das die Eiche in früheren Zeiten genoss, zeigt sich auch darin, das sie nach dem Volksglauben allerlei bösen Zauber abwehren soll. Im Kreis Neiße schreibt Marzell, steckt man in der Johannisnacht kleine Zweige von Eichen an die Fenster und Türen, um die Hexen abzuhalten. Das gleiche geschieht auch mit Kränzen von Eichenlaub, in die Blumen eingeflochten sind. Die Kränze müssen im eigenen Haus geflochten sein, dürfen über keine Schwelle getragen werden, sondern müssen zum Fenster hinausgehängt werden. Wenn die Milch der Kuh blutig ist, dann hat nach bäuerlichen Aberglauben, ein böses Weib, eine Hexe, die Schuld. Dagegen hilft, wenn man die Kuh durch einen „ Eichendopp „ (d.h. ein Stück Eichenholz, in dem eine natürliche Öffnung, ein Astloch ist) melkt. Das Melken durch ein Astloch symbolisiert ein Abstreifen des Zaubers. Die Ägyptischen Geheimnisse des Albert Magnus, eine in früheren Zeiten im Volke nicht selten zu findende Sammlung allerlei abergläubischen Zaubers, bringen ein Mittel gegen die „Milchdiebe“: „Wenn eine Kuh kälbert, so soll man ihr Eichenlaub in Futter und Trinken geben, das in jungen Schlägen zu finden ist, so wird man dir das selbige Jahr keine Milch stehlen“.

Sokrates pflegte bei der Eiche zu schwören. Provo der Gott des Schwures bei den vorchristlichen Sachsen, stand auf einer hohen Eiche unweit Altenburgs.
Ein alter Volksspruch lautet: "Wer grüne Eichenblätter trägt, der liebt mit fester, steter Treue." Bis in unsere Tage hat sich das Treue-Symbol der Eiche erhalten. In der Bundeswehr tragen Offiziere vom Major aufwärts als Rangabzeichen gesticktes Eichenlaub, Generäle in Gold. Goldene Eichenblätter waren es auch, die, zu einem Kranze gewunden, Alexander der Große seinem Vater Phillip der II ins Grab legte. Als das Grab 1978 geöffnet wurde kam dieser Kranz zum Vorschein. Wenn im alten Rom der Träger eines Eichenkranzes im Theater erschien, mussten alle Anwesenden, selbst der Senat, sich erheben. Auf einem alten Gemälde hält Victoria, die Göttin des Sieges, in der rechten Hand einen Kranz aus Eichenlaub.
Bei der Olympiade 1936 in Berlin erhielten die Medaillengewinner bei der Siegerehrung einen Kopfkranz aus Eichenlaub und eine junge Eichenpflanze.
Die Eiche ist ein einziger Mythos! Der englische Botaniker John Ray berichtet noch von einer Eiche, die einen Stammdurchmesser von zehn Metern hatte, was einem Alter von über 2000 Jahre entspräche, nach Auskunft von Dendrologen. Plinius, der Ältere, der 47 n.Chr. an dem Kreuzzug des Corbulo gegen die Chauken, ein Volk, das zwischen Ems und Elbe lebte, teilnahm, berichtet folgendes in seiner "Naturalis historia": "Die Wälder bedeckten das ganze übrige Germanien und fügen ihren Schatten der Kälte hinzu, die höchsten stehen bei den Chauken, vor allem um zwei Seen (Jadebusen und Emsmündung) herum. Die Küste ist besetzt von mit größter Üppigkeit wachsenden Eichen; unterspült von den Fluten und vom Wind geschoben, nehmen sie große Inseln mit, die sie mit ihren Wurzeln umklammern, und schwimmen so aufrecht im Gleichgewicht. Riesige Äste, die wie Tafelwerk aussehen, haben unsere Flotten oft erschreckt, wenn die Woge sie wie absichtlich auf den Bug der nachts vor Anker liegende Schiffe zuschoben und diese, nicht wissend, wie sie sich helfen könnten, eine Seeschlacht gegen die Bäume anfingen. In den selben nördlichen Gebieten übertreffen die Eichen die des herzynischen Waldes (im westlichen Germanien), die die Zeit unberührt gelassen hat und die Zeitgenossen des Ursprungs der Welt sind, jede ein Wunder, da sie fast unsterblich sind. Ohne von anderen unglaublichen Besonderheiten zu sprechen, ist es eine Tatsache, dass die Wurzeln, die einander begegnen und stoßen, richtige kleine Hügel aufwerfen oder, wenn die Erde ihnen nicht behagt, sich wie Ringer emporstemmen und Bögen bilden, die so hoch sind wie die Äste und aussehen wie riesige Tore, durch die ganze Schwadronen reiten können."
In den zerklüfteten Bergwäldern von Dodona stand jene riesige heilige Eiche, aus der sich Zeus in seinem Willen den Griechen kund gab. Seherinnen übersetzten den Fragenden die Antworten des höchsten Gottes aus dem Flüstern der Blätter. Es ist interessant etwas näher auf den Kult von Dodona einzugehen. Jacques Brosse schreibt in seiner "Mythologie der Bäume"; " In Epirus, einer von den großen Städten weit entfernten Gegend im Nordosten Griechenlands, die in der Antike Thesprotien hieß, befand sich das älteste griechische Orakel, die heilige Eiche von Dodona. Die Landschaft sah. und sieht heute noch- wild und dramatisch aus. Der Zeustempel, der im 4/5 Jahrhundert zur christlichen Kirche und Bischofsitz wurde, erhob sich am Fuß des Berges Tamaros, an dessen Abhängen noch immer sehr alte Eichen wachsen. Der Ort war wegen seiner heftigen Gewitter und wegen der dort herrschenden Kälte bekannt. Homer spricht vom "frostigen Hain" Dodonas. Sehr bekannt seit Homers Zeiten, verlor das Orakel im 6. und 5. Jahrhundert sein Ansehen, als dasjenige von Delphi dominierte, aber am Fuß des Parnass bezeichnete sich Apollo selbst als "Prophet" seines Vaters und bestätigte so die Priorität und den höchsten Rang von Dodana. Die in den Hintergrund geratene, aber ununterbrochen weitergeführte Tätigkeit des Orakels erlebte in der makedonischen Zeit einen neuen Aufschwung, und der 220 vor Chr. zerstörte Tempel wurde bald darauf wieder neu aufgebaut. Aber die Tatsache, dass Dodona zeitweilig keine Rolle spielte, hat zur Folge, das wir wenig schriftliche Aufzeichnungen darüber besitzen. Nur Sophokles und Platon erwähnen es. Herodot spricht ausführlicher davon, aber wir wissen nur dank Pausanias (2.Jh. n. Chr.), wie das Orakel funktionierte, weil er einen seither längst verschollenen Text von Polemon dem Periegeten (2.Jh. n. Chr.) zitiert. "In Dodona stand eine dem Zeus geweihte Eiche, und darin war ein Orakel, dessen Prophetinnen Frauen waren. Die Ratsuchenden näherten sich der Eiche; der Baum regte sich einen Augenblick, worauf die Frauen sprachen und sagten: Zeus verkündet dies und jenes."
Diese Priesterinnen nannten sich Peleiaden oder Peristeren, das heißt "Tauben". Es waren drei, berichtet Herodot: Die älteste hieß Promeneia, "vordere Seele", die zweite Timarite,
"verehrte Tugend", die jüngste Nikandra, "Besiegerin der Menschen". Nach welchen Verfahren deuteten die Pelleiaden die Geräusche der sich bewegenden Blätter? Nach Platon weissagten die Prophetinnen von Dodona wie die Pythia von Delphi, das heißt, sie empfingen die Botschaft des Gottes in Ekstase. Die Dendromantie ist nicht die einzige Möglichkeit der Wahrsagung. Selloi genannte Propheten "Diener des niemals schweigenden Beckens", übersetzten nach Kallimachos die Klänge, die verschiedene Bronzekessel erzeugten, wenn sie im Wind gegeneinander schlugen. Da sie in einer Reihe nebeneinander aufgehängt waren, widerhallten die Töne immer wieder.
Es ist festzuhalten, dass das bewegende Prinzip in beiden Fällen das gleiche war. Der Wind versetzte die Blätter und die Kessel in Bewegung. Was die Töne der letzteren angeht, so erinnerten sie offenbar an das Geräusch des Donners. Wir wissen, dass der Donner als die größte Weissagung galt, er annullierte oder bestätigte alle anderen, denn er kam von Zeus, dem Gott des Gewitters, dem Träger des Blitzes. Das Wort "Zeus" stammt aus einer indoeuropäischen Wurzel, die "glänzen" bedeutet und den Blitz bezeichnet. Die Selloi sind seine Diener. Aus dem Mund der Priesterinnen von Dodona will Herodot vom Ursprung des Orakels erfahren haben: "Zwei schwarze Tauben seien einst im ägyptischen Theben aufgeflogen, und die eine sei nach Libyen, die andere zu ihnen nach Dodona geflogen; sie habe sich auf einer Eiche niedergelassen und wie ein Mensch gesprochen: an diesem Ort sollte man ein Orakel des Zeus gründen. Darin hätten die Bewohner von Dodone ein göttliches Geheiß erkannt und hätten danach gehandelt. Die andere Taube, die nach Libyen geflogen sei, habe dort geheißen, ein Orakel des Ammon zu gründen. Das ist ebenfalls ein Orakel des Zeus. So haben mir die Priesterinnen in Dodone berichtet...".
Zum selben Thema hatte Herodot zuvor die ägyptischen Priester befragt, genauer: über den
"Zeus in Theben", nämlich Ammon. Ihnen zufolge handelt es sich nicht um zwei Tauben, sondern um zwei "priesterliche Frauen", die von Phöniziern entführt und verkauft wurden, die eine nach Libyen die andere nach Hellas. "Und diese Frauen haben die ersten Orakelstätten in den genannten Ländern gegründet"; diese Aussage bestätigt die absolute Führungsrolle Ägyptens auf diesem Gebiet wie überhaupt im ganzen religiösen Bereich- wovon auch Herodot überzeugt ist.
Diesen Berichten fügte der kritische und durchaus rationale Autor seine "eigene Meinung" hinzu. Für ihn waren die zwei Tauben wirklich zwei Frauen und die eine von ihnen ist "nach Thesprotien in Hellas- damals hieß Hellas noch Pelasgien- gekommen. Hier in der Gefangenschaft hat sie dann unter einer wirklichen Eiche einen Tempel des Zeus gegründet, denn natürlich behielt sie Zeus, zu dessen Tempel in Theben sie gehört hatte, auch in den fremden Landen im Gedächtnis. Als sie dann die Sprache der Hellenen gelernt hatte, richtete sie ein Orakel ein..."
Ungefähr um das 16.Jh. v. Chr. erreicht die Verehrung der heiligen Eiche die britischen Inseln, wo sie von der dortigen druidischen Religion übernommen wurde. Besonders geheiligt waren jene Eichbäume die Misteln trugen. Eichen und Misteln gehören zur Religion der Druiden, wie Brot und Wein zum Christentum.

Das "Beth – Luis – Nion", das keltische Baumalphabet erklärt die Eiche zum Hauptbaum. Die Eiche war die erste der sieben Häuptlingsbäume.
Für die Germanen war die Esche Ygdrasil, der heilige Baum, der kosmische Baum des Lebens, doch die Eiche spielte eine nicht weniger gewichtige Rolle. Wenn die Römer, wie Plinius berichtet, bei ihrem bloßen Anblick dachten, die Rieseneichen die das ganze germanische Reich durchzogen, seine "Zeitgenossen des Ursprungs der Welt", so galt das um so mehr für die Germanen, deren Religion sich ganz auf den Baumkult konzentrierte. In den Eichen sahen sie ihre göttlichen Vorfahren, für sie waren die uralten Eichbäume die ältesten Wesen, die auf der Erde lebten und bis zur Schöpfung zurückreichten. Die Esche war Odin geweiht, aber die Eiche war der Baum des Donar-Thors, des Donnergottes, der Zeus-Jupiter entsprach. Die berühmte heilige Eiche, die Bonifaz im 8.Jah. bei Geismar in Hessen fällen ließ, wird von Willibald, seinem Biographen, als ein dem Donner geweihter Baum bezeichnet, der nach Adam von Bremen, die Lüfte regierte und Herr des Donners und des Blitzes, des Regens, des schönen Wetters und der Ernten war.
Perkus, eine Hauptgottheit der Litauer, dessen Name sich von der indoeuropäischen Wurzel für "Eiche" ableitet, war ebenfalls ein "Eichengott". Ihm zu Ehren brannten die Anfangs erwähnten "Eichenfeuer". Auch hier erkennen wir wieder die "Übernahme" heiliger Handlungen, der ersten Christen für ihre Religion. Erinnern doch diese "Eichfeuer", an das "ewige Licht" in den Kirchen der Katholiken. Die Feuer die man für Perkunas unterhielt wurden mit dem Holz bestimmter ausgewählter Eichen unterhalten.
Die Letten, Nachbarn der Litauer, verehrten ebenfalls die "heilige Eiche", die sie die "Goldene" nannten. Die lettischen Legenden, die Manhardt in seinen "lettischen Sonnenmythen" gesammelt hat, erwähnen den Streit zwischen Perkun, einem lettischen Eichengott und der Sonne, die ihm entgegen ihrem Versprechen die Hand ihrer Tochter verweigerte und sie schließlich dem Mond gab. Während der Hochzeitsfeier rächt sich perkum, in dem er die Erde schlägt, so das ihr Blut auf das Gewand der Braut fällt.
Bei den Esten im Norden Litauens, die nicht wie die Litauer und Letten ein indoeuropäisches, sondern ein finno-ugrisches Volk sind, wurden ebenfalls die Eichen verehrt, als der obersten Gottheit Taaru gehörend, dem Gott des Donners den sie den "alten Vater" oder den "Gott des Himmels" nannten, dies berichtet F. Kreutzwald und H. Neuss in ihren "mythischen und magischen Liedern der Esten". Diesen "alten Vater" findet man an der gegenüberliegenden Küste des Baltikums bei den Finnen wieder, für die Taarus, die Eiche, noch eindeutiger der kosmische Baum ist. Ihre "goldenen Zweige" füllen den Himmel aus; von ihm kommt aller irdische Überfluss.
Bei den Slawen war die Eiche der heilige Baum des Perun, des Donnergottes, dessen Name ebenfalls vom indoeuropäischen Wort für Eiche kommt und mit dem Blitz in Verbindung gebracht wird, der im polnischen "piorum" heißt. Nach Prokop glaubten die alten Slawen, das ein einziger Gott, der Schöpfer des Blitzes, über alle Dinge herrschte, und sie brachten ihm Ochsen und alle möglichen anderen Opfer dar. Zu seinen Ehren unterhielt man ein Eichfeuer.
In Pion in Weißrussland stand einst ein Wald, wo die Perun geweihten Eichen von einem Freilufttempel eingeschlossen waren. Rund um diese Einfriedung versammelte sich das Volk um den Priester, der dort die Opferriten abhielt; aber nur er und seine Hilfspriester hatten Zutritt zum Heiligtum. Außerdem durften vom Tode bedrohte Menschen dort Asyl suchen. Waren die Zeremonien beendet, so sprachen die Richter unter einer Eiche Recht. Nach dem Vorbild der Götter, die unter der Esche Ygdrasil Rat hielten, wurde das Gericht der alten Slawen, wie oft auch der Kelten und Germanen im Schatten einer alten heiligen Eiche abgehalten. Der Brauch hielt sich sehr lange, denn der allerchristlichste König Ludwig IX befolgte ihn noch.


Die große Heilwirkung der Eiche beruht auf ihrem hohen Gerbstoffgehalt. Bis zu 20% Gerbstoff ist in der Rinde enthalten. Gerbstoff wirkt zusammenziehend. Diese Eigenschaft hat man sich zum Heilen vieler Krankheiten zunutze gemacht.

Eichenrindeblätter helfen bei Hämorrhoiden, Mastdarmfisteln und Vorfall. Als Umschlag oder Waschung, gebraucht man den Eichenrindenabsud bei Hautunreinheiten, fetter Haut, Frostbeulen und Ekzemen. Als Gurgelwasser hilft die Abkochung bei geschwollenen Mandeln, Angina und zur Festigung des Zahnfleisches.
Für ein Vollbad wird 1kg Eichenrinde in einem Topf mit Wasser ca. eine viertel Stunde aufgekocht und der abgeseihte Tee dem Badewasser zugefügt.
Für Umschläge, Waschungen und zum Gurgeln reichen 2 gehäufte Esslöffel, die man mit einem halben Liter Wasser gut kocht.
Früher benutzte man Eichenrindentee bei Kinderkrankheiten. Kinder die ständig unter Hautausschlägen und geschwollenen Drüsen litten, bekam ein Eichenrindenbad besonders gut.
Im Herbst gesammelte Eicheln lassen sich zu einem hervorragenden Eichenkaffee verwenden.



Quellenhinweis:
Heinrich Marzell Der Baum in der deutschen Volkskunde
Susanne Fischer Blätter von Bäumen, Verlag Hugendubel
Ranke-Graves Die weiße Göttin, Verlag Rowohlt