Sonntag, 21. Februar 2010

Der Bischof und die sexuelle Revolution

Sobald in der katholischen Kirche der Ausdruck Sozialrevolution fällt befinden sich die Mietglieder dieser Institution in einer
Gefühlsspaltung. Die Stimme die Bischof Mixa ertönen lässt ist eine Stimme aus dem tiefsten scholastischen Mittelalter.
Der Bischof bringt allerdings einiges durcheinander wenn er Pädophile mit der Sexualrevolution in Verbindung bringt, nun Sexualpolitik gehört ja auch nicht zu den bevorzugten Arbeitsgebieten seiner Institution. Pädophile sind Kranke und Kriminelle und haben mit natürlicher Sexualität überhaupt nichts zu tun. Die enormen Umwälzungen, die mit der Sexualrevolution verbunden sind hängen vor allem mit demokratischem Bewusstsein zusammen. Sexualpolitik diente in ihrer Entwicklung der Aufdeckung und Eliminierung von gesellschaftlichen und sozio-psychologischen Wirklichkeiten die den politischen und kulturellen Strukturen zugrunde liegen, somit kann man die sexuelle Revolution als eine Kulturrevolution bezeichnen die notwendiger Weise eine positive demokratisch-politische Umorganisierung unserer Gesellschaft mit sich bringen musste. Der größte Gegner dieser Bewegung war schon immer die kath. Kirche die somit die Emanzipierung der Frau bekämpfte, die moderne Frau passt nicht in das Glaubensbild der Kirche. Inzwischen weiß man von "einigen hundert Mißbrauchsfällen", doch die Dunkelziffer liegt gewiß weitaus höher. Vergessen darf man auch nicht das die Kirche weltweit hunderte von Internaten und Schulen in freier Trägerschaft betreibt und deren Identifikation und Glaubwürdigkeit nun gefordert ist. Gefordert sind nun auch die christlichen Lehrergewerkschaften und allem voran natürlich der Vatikan. Ohne Zweifel auch bedingt durch das kath. System sind diese Pädophilen Priester und Lehrer Opfer und Vergewaltiger zugleich. Wenn nun Bischof Mixa behauptet unsere unzüchtige, triebhafte Gesellschaft fördere "abnorme, sexuelle Neigungen" ist dies ein Angriff seitens des Klerus auf das demokratische Bewusstsein unserer Gesellschaft. Nicht diese Gesellschaft bewegt sich innerhalb eines sado-masochistischen Systems, sondern die Institution der kath. Kirche bewegt sich dort. Schon einmal hat die Kirche auf diese Weise versucht sich aus Bedrängnissen zu ziehen, nämlich während des dritten Reiches, auch damals waren die"anderen" Schuld. Die kath. Kirche selbst absorbiert die Veranrwortung und Schuld durch ihre Mittelalter Mentalität und unzeitgemäßen Weltanschauungen. Warum waren die Opfer nicht in der Lage früher über die Verbrechen zu sprechen die an ihnen begannen wurden? Selbst nach dreißig Jahren und mehr fällt es ihnen schwer darüber zu reden was man ihnen angetan hat. Die Schuld ist eindeutig im System der kath.Kirche zu suchen. Es ist an der Zeit das diese offen über diese Verbrechen spricht und es kann nicht sein das ein Bischof versucht aus dem Versagen und Vertuschen seiner Kirche eine europäische Kollektivschuld herbeizureden. Für die Opfer die damals kleine Kinder waren die sich diesen Angriffen und Übergriffen nicht zur Wehr setzen konnten ist das ganze System dieser Kirche zu einem schrecklichen Monster geworden. Jene Pädophilen und Vergewaltiger gehören dorthin, wenn sie noch am Leben sind, wohin auch unsere Gesellschaft ihre Kriminellen Subjekte hinschickt, hinter Schloss und Riegel.
hukwa