Montag, 5. April 2010

Zu meinen Waldbildern oder der Maler als Phänomenologe

In der Reihe der Waldbilder sind etwa 80 bis 90 Motive in den letzten Jahren entstanden. Ich male sie vor Ort also direkt im Wald. Sie sind im Stil der Art-Brut gemalt. Nicht die Ästhetik ist mir für diese Reihe vordergründig, sondern der Ausdruck. Die zum Teil dunkel und duster erscheinenden Malereien sind im Dickicht des Waldes entstanden. Meist im Fichtenwald der viel Schatten wirft. Diese Bilder sind neben der Wiedergabe von Landschaft auch die "Niederschrift" eines Zustandes der mich regelmäßig in den Wäldern überfällt. Der Wald ist ein großer Fundus für den schaffenden Künstler. Aber vor allem ist er ein Geheimnis. Während des Malaktes in den Wäldern verschmelzen Beobachtung von Landschaft und Selbstbeobachtung. Es ist der Versuch sich von der Erscheinungswelt ein wenig abzunabeln und die Umgebung mit den Augen des malenden Phänomenologen zu sehen.
Ein Bild widerspiegelt auch immer ein während des Herstellungsprozesses durchlebten Zustand. Das Bild ist immer in einer gewißen Ich-Form gemalt, das heißt- auch das Landschaftsbild ist ein Abbild der Psyche des Malers.
hukwa