Sonntag, 22. Mai 2011

Der romantischste aller Romantiker

Heute mal wieder seit langer Zeit ausführlich im Werk von Novalis gelesen. Ich kann Curt Grützmacher nur zustimmen wenn er über diesen Dichter schreibt: Mit dem Lebenstrank und der Vereinigung von Eros und Freya wird die Vision vom Goldenen Zeitalter wirklichkeit. Es ist eine Welt universalen Verstehens unter der Macht der Poesie, ein ungeteiltes Sein und "Sophie ist ewig Priesterin der Herzen". In dieser Welt hat alles "menschlichen" Sinn, das Erlösungswerk der kleinen Fabel ist getan: "Die Blumen und Bäume wuchsen und grünen mit Macht. Alles schien beseelt. Alles sprach und sang... Kein Stein lag mehr auf einer Menschenbrust."
Für Novalis ist der bevorrechtete Bewohner einer Welt in der Blumen und Tiere einen "menschlichen Sinn" haben, das Kind, zu verstehen als ein Wesen, das auf einer mehr vegetativen Bewusstseinsebene dem wahren Sein der Dinge um unmeßbare Dimensionen näher ist als der in strenge Denkkategorien eingepferchte Verstand des Erwachsenen.
Es tut immer wieder gut und ist Nahrung für unser Sein, im Novalis zu lesen.
hukwa