Freitag, 29. Juli 2011

Wie werde ich ein wirklicher Künstler

Am Anfang steht immer eine eigene Erfahrung. Die, ein gutes Erlebnis mit der Gestaltung in der künstlerisch-handwerklichen Arbeit gehabt zu haben. Vielleicht die Erinnerung an die Fertigstellung eines Werkstückes, dies ist ein Erfolgserlebnis. Während meiner Lehrzeit war die Anfertigung paßgenauer und sauberer Holzverbindungen die wichtigste Aufgabe. Heute übernehmen dies Maschinen. Der Einsatz dieser Maschinen führte zu einem grundlegenden Wandel im Holzhandwerk und zu einer völligen Unterschätzung des Wertes und der Fähigkeit der menschlichen Hand. Ohne Impulse aus unserem Herzen oder unserem Geist ist eine Maschine zu nichts anderem in der Lage, als Abläufe durchzuführen. Es fehlt die menschliche Note. In den Wäldern, wo ich arbeite, werdet ihr etwas großartigeres finden als in euren verdreckten Städten. Von Bäumen und Steinen werdet ihr Dinge lernen, die euch kein Lehrer und Meister beibringen kann. Wer mit althergebrachtem Werkzeug arbeitet, fängt seine Arbeit an zu lieben. Die, denen ein solches Projekt als Farce oder nutzlose Arbeit vorkommt, habe ich nichts zu sagen. Ich wende mich an jene Leute, die erkannt haben, das dieses Zeitalter des Wunderns, wie immer es der Einzelne auch sieht, wie hochtechnisiert es auch sein mag- uns eines der schönsten Wunder beraubt- nämlich der Notwendigkeit, unsere Hände mit unserer Psyche abzustimmen. Hier, genau hier, spreche ich zum Kind im Menschen, zu jenem freien Geist, der noch nicht so abgestumpft vor sich hindämmert.
hukwa