Mittwoch, 1. Februar 2012

Ariadne die Spinnenfrau - eine surrealistisch-hermetische Erzählung

Es geschah in jener Nacht als in den Wäldern die Vampire besonders laut schrieen und die Werwölfe auf die Jagd nach den grünen Einhörnern gingen. Überrascht durch die Dunkelheit saß ich kauernd unter einem Felsvorsprung auf den nächsten Morgen wartend. Als der Mond aufging fiel ein Wenig Licht in das Dickicht wo ich mich aufhielt. Ich erschrak nicht im geringsten als sich Ariadne von einem Fels abseilte und plötzlich vor mir stand. Sie war nackt und ich erblickte den vollkommendsten Frauenleib denn ich je gesehen hatte.
Und Ariadne sagte zu mir: Fürchtest du dich nicht? Und ich sprach: Warum sollte ich mich vor dir fürchten, du bist Ariadne, die Spinnenfrau. Sie sagte: Ich könnte dich mit meinem Stachel verletzen oder auf ewig in ein Spinnenetz hineinbannen! So sprach sie zu mir. Doch alles kam anders. Jetzt bin ich der Gefangene der Spinnenfrau. Gefangen in einer Höhle vor deren Eingang ein undurchdringliches Spinnennetz gesponnen ist. Ich bin ihr Gefangener wie ich einst der Gefangene von Viviane war, die mich in das Dickicht eines Weisdornbusches bannte. Und wie einst Viviane besucht mich nun in den Nächten Ariadne. Ich bin ihr zu Willen und liebkose und befriedige ihren herrlichen Körper. Und ich habe mir geschworen,
dass ich niemals diese Felsenhöhle gegen einen goldenen Käfig eintauschen werde.
hukwa