Sonntag, 29. Oktober 2017

Die Stunde des Dichters

Mein mystischer Pfad in die andere Realität

Vieles habe ich versäumt, manches nur erträumt.

Die Stille des nun aufziehenden Herbstes und seines kalten Bruders des dunklen Winter ist die Zeit der Dichtung. Lyrik und Dichtung erfordert Stille, braucht Geduld und Bereitschaft für den Moment da die Quelle des Orpheus zu sprudeln beginnt.
Dieser Moment ist die Stunde des Dichters.
Wenn die innere Konzentration am tiefsten ist beginnt Orpheus seinen Gesang anzustimmen.
Dichtung ist oft innere Biographie in Metaphern und Symbolen versteckt.
Meine Gedichte beruhen auf Erfahrungen meines Lebens die von aussen nicht erkennbar sind. Sie kamen zu mir in den vielen Stunden mystischer Versenkung, jene Momente wo ich in den Wäldern eins zu sein schien mit der Allnatur. Erlebnisse in denen ich ganz mit der Zeit verschmolz. Es sind Momente eines inneren Sehertums wie Goethe es mich beim lesen seiner Mütter Episode des Faust II ahnen ließ.
Es ist der dunkle geheimnisvolle Glanz magisch – heidnischer Urerinnerung die mein Leben mitprägt.
Dieses Hinabtasten in die dunklen Labyrinthe der Seele sind die wirklichen Erfahrungen die meine Persönlichkeit bilden.
Hier wurzelt auch das geheimnisvolle – Dunkel meiner hermetischen Gedichte. In diesem geheimnisvollen Dämmerschein meines Unbewussten spielt sich mein wahres Leben ab.
Es ist ein inneres Land, das neben unserer gewöhnlichen Realität existiert, in das ich oft versinke.
Fern ab jeder Gewöhnlichkeiten existiert dieses Reich, das mir immer Zuflucht war.
Auch meine niedergeschriebenen „phantastischen und magischen Geschichten“ bringe ich von diesen Reisen mit.
Ich habe sie nicht nur geschrieben, ich habe sie erlebt!
Schon als kleiner Junge hatte ich das Gefühl, dass ich mehr sah als die Anderen. In meinem „Fliegenpilzerlebnis“ das ich als Knabe hatte, habe ich den Eintritt in eine solche Anderswelt beschrieben. Heute weiß ich, dass ich damals einen Blick in meine persönliche Zukunft getan hatte. Damals drang ich das erste Mal ins „Reich der Mütter“ vor.
Gewiß haben viele mehr erlebt als ich, doch wenige haben soviel „gesehen“ wie ich!
Der Bewusstseinsbeton brökelte sehr früh bei mir, dadurch öffnete sich mir ein mystischer Pfad in die andere Realität.
hukwa

Foto©UteKnieriemen-Wagner