Leserbrief: Die Rheinpfalz –
Pfälzische Volkszeitung 16.10 2018 – Die Fichte ist die erste
Verliererin.
Das Hauptproblem des Klimawandels ist die
Energiegewinnung durch Kohle und Erdöl. Wir verbrauchen diese
Energiestoffe ja nicht nur, sondern verschmutzen damit die Atmosphäre
durch deren Verbrennung und dem Ausstoß von Kohlendioxid. Das tut
unserem Planeten überhaupt nicht gut weil dieser ein lebender
Organismus ist. Dies ist er vor allem durch unsere Wälder, die die
Lunge unserer Erde sind!
Die Douglasie scheint immer
wieder gerne als „Ersatzbaumart“ für die Fichte herangezogen zu
werden, dabei weiß man inzwischen durch wissenschaftliche Studien
und forstwirtschaftliche Praxis wie wichtig der Anbau der Weißtanne
für die Stabilität unserer Wälder ist. Was es vor dem Hintergrund
des fortschreitenden Klimawandels vor allem braucht, ist eine weitaus
stärkere ökologisch orientierte Entschlossenheit die dazu führt,
dass Bäume wie die Weißtanne wegen ihrer Klimaverträglichkeit kein
Aschenputteldasein im Pfälzerwald mehr führen müssen. Wenn man die
Statistiken der Waldschadensforschung verfolgt erkennt man sehr
deutlich, dass die Genvielfalt in den Wäldern abnimmt. Waldbäume
als ortsfeste und langlebige Organismen brauchen eine große
genetische Vielfalt um sich den stark veränderten Umweltbedingungen
die der Klimawandel mit sich führt anzupassen. Dazu eignet sich die
Weißtanne im Verbund mit anderen klimaharten einheimischen Bäumen
besonders gut. In Thüringen betreibt man die Weißtannenverjüngung
unter Fichtenaltholzschirmen seit 2014, warum nicht auch im
Pfälzerwald?
Wirtschaftlich gesehen hat
die Weißtanne auch ihre Vorteile: weiß man doch, dass eine gesunde
Tanne die in der forstüblichen Umtriebszeit von 120 Jahren zwar
„nur“ etwa 2,5 Festmeter Stammvolumen erbringt, dieses aber bis
zum doppelten Alter von 240 Jahren zu verzehnfachen vermag.
Diesen „wunderschönen,
heißen, fast nicht zu Ende gehenden Sommer“, sollte man vielleicht
auch als Warnung auffassen – was wir in den nächsten Jahren zu
erwarten haben – wenn Wirtschaft und Politik nicht zur Vernunft
kommen.
hukwa