Sonntag, 22. September 2019

3 Leserbriefe zum Klimapaket

Die Sinnlosigkeit des Versuchs, Voraussagen über die Beschaffenheit unserer zukünftigen Welt zu treffen, offenbart sich heute schon in den Wörtern Klimakatastrophe und Alptraum Plastik. Die Ressourcen sind begrenzt, die Müllhalden werden immer gigantischer und die Sommer werden zum glühenden Hexenkessel.
Der Mensch der Zukunft wird zu 80 Prozent aus Synthetik bestehen, wegen des Mikroplastik in seiner Nahrung und die restlichen 20 Prozent seiner Knochen und seines biologischen Gewebes werden wohl radioaktiv verstrahlt sein.
Die Regenwälder werden derzeit unter politischer Aufsicht abgefackelt, die Eisberge verschwinden und die riesigen Tundren Sibiriens trocknen aus. Dies in etwa ist der ökologische Zustand unseres Planeten. Man kann die Liste auch verlängern: Das Sterben unserer Tier- und Pflanzenwelt, das Baumsterben, die Verseuchung landwirtschaftlicher Flächen durch den Einsatz von Pestiziden und so weiter.
Würde man aus diesen Problemen eine Bildcollage machen, würde diese ein Gesamtkunstwerk des langsamen Untergangs unseres Planeten sein und des Siechtums der Menschheit.
Das Filmfinale wäre dann ein Werk zusammmengeschnitten aus Becketts „Endspiel“, Huxleys „Schöne Neue Welt“ und Kubricks „Uhrwerk Orange“.
Die einzige Philosophie die noch gilt findet man in den Ansprüchen der Industrie und dem Hohelied auf die Ellenbogenmentalität des Turbokapitalismus, das auch vom Großteil unserer politischen VolksvertreterInnen im Chor gesungen wird. Es ist die Philosophie einer in den letzten Zügen liegenden turbokapitalistischen Gesellschaft. Über diesen gesellschaftlichen Zusammenbruch versuchen die politisch Verantwortlichen mit arroganter Überheblichkeit hinweg zu täuschen.
Das Finale heißt wohl ein langsam siechendes Armageddon für uns alle!
Der einzige Hoffnungsschimmer ist jener Kinderkreuzzug einer „for Future Bewegung“, der wiederum von großen Teilen der politisch Verantwortlichen verspottet wird. Es ist ein Feldzug der einem anmutet wie der letzte Kampf gegen die „Schatten von Mordor“.
Die Frage ist: Wann merken wir endlich, dass die Geschichte der Menschheit in ein unwiderrufliches Stadium getreten ist, dessen Ziel letztendlich die Vernichtung jeglichen höheren Lebens auf unserem Planeten ist. Diejenigen die nach der ökologischen Wende rufen, werden übertönt durch jene die sich weigern menschliche Vernunft anzunehmen. Ökologisch gesehen wird das Ende unserer Zukunft absehbar.




Was die Bundesregierung in aller Hast als Klimapaket zusammengeschnürt hat ist letztendlich ein Mogelpaket. Es ist der Versuch, dem Bürger Sand in die Augen zu streuen. Vor dem Hintergrund der komplexen, ökologischen Zukunftsfragen und Krisen liest es sich wie Hohn. Die Wenigen die wohl mit diesen Klimastrategien zufrieden sein werden sind die Manager der Industrie und Wirtschaftskonzerne. Während sich diese die Finger reiben, weil die Hauptkosten auf die Bürger abgewälzt werden, klopfen sich die Kanzlerin und ihr Finanzminister voller Stolz und Eigenlob auf die eigene Schulter und die in einer Knechtsschaftsbeziehung stehenden ökologischen Experten der Regierung haben ihre skrupellosen Expertisen wieder einmal durchgesetzt. Man spricht von Vernunft und Versachlichung während die ökologische Zeitbombe weiter tickt und der Klimawandel sich nicht zum besseren wandeln wird.
Vieles spricht dafür, dass die Sorgen der „Fridays for Future“ Bewegung ebenso folgenlos bleiben werden, wie die Proteste der einstigen Ostermarschierer. Die Wünsche dieser Generation,die einmal einen Planeten übernimmt dessen Natur und Landschaft nur noch ein Phantom dieser jetzigen Erde sein wird, werden durch dieses Klimapaket kurzerhand in die ungewisse Zukunft verschoben.





Vielleicht waren unter den Mitwirkenden dieser „Mega-Demo für Klimaschutz“ einige Schüler und Schülerinnen die sich auf einen schulfreien Vormittag freuten, aber wichtig ist doch, dass sie dabei waren. Dass der Stadtrat von Kaiserslautern es abgelehnt hat für Kaiserslautern den Klimanotstand zu beschließen, war abzusehen. Dass bereits in den 1970zigern Jahren entstandene geflügelte Wort- „Denke global, aber handle lokal“- hat wohl bis heute den Lauterer Stadtrat noch nicht erreicht.
Es ist doch einfach so, dass wenn wir wirklich zum Wohle unseres Planeten beitragen wollen, der beste Ausgangspunkt dafür unsere eigene Stadt und Gemeinde ist. Nun, diese Jugendlichen haben unter anderem auch klar zu machen versucht, dass die Weltklimaprobleme in einem anderen Licht erscheinen, wenn sie von der lokalen Situation abhängig gemacht werden. Dies versucht uns diese „Fridays for Future“ Generation zu zeigen. Nach den vorherrschenden ökologischen Fakten hört es sich bescheiden an, wenn sie behaupten, man würde ihnen „die Zukunft klauen“, es ist doch viel schlimmer, man zerstört ihre Zukunft. Es ist anscheinend den meisten Politikern überhaupt noch nicht aufgefallen dass diese Jugendlichen etwas tun, was eine großartige Chance für unsere Demokratie ist: Sich politisch beteiligen! Eines hat sich inzwischen herausgestellt: Diese Bewegung lässt sich die Worte nicht verbieten und ihr friedlicher Widerstand ist etwas aus dem ganz Neues in unserer politischen Landschaft erwachsen kann. Agieren sie doch vollkommen anders als die Politik: Einfach Klartext reden!
Denn ein Wirtschaftssystem das auf den Grundpfeilern von Ehrgeiz, Konkurrenzdenken und Konsum aufbaut ist perspektivlos, weil es unmenschlich ist und weil die Ressourcen begrenzt sind. Wenn wir so weitermachen wird es zum Kollaps kommen und wie der aussieht, zeigen uns jeden Freitag die Demo – Schilder der „Fridays for Future“ Bewegung.


hukwa