Montag, 11. Mai 2020

Sinnhaftigkeit der Geschichte

Künftige Entwicklungen haben ihre Wurzeln stets in der Geschichte, vor allem die politischen. Schließlich ist Geschichte ein Sich-wieder-Erinnern und somit eine geistige Beschäftigung die dabei helfen kann den gesellschaftlich-politischen Weg in die Zukunft fruchtbar zu gestalten. Die geschichtlichen Fakten sind sind zwar oft ungewiss und bedürfen der Nachforschung, aber sie sind doch realistischer und wirklichkeitsnäher als unsere Einbildungskraft. Daher macht die Beschäftigung mit Geschichte einfach Spaß und hat noch den Vorteil das man in einem ständigen Lernprozess steht.
Das interessante an der Geschichte ist nun die Frage: Gibt es, wie frühere, vor allem philosophische Interpretationen es vertreten haben, einen Gesamtsinn ihres Verlaufs? Um dies herauszufinden muss man die Geschichte konkret befragen.
Die "Geschichte ist ein Alptraum, aus dem ich zu Erwachen versuche" meinte Joyce. oder "dauerndes Leben am Abgrund" wie der Historiker Alfred Weber einmal schrieb. Gibt es etwas sinnhaftes in der Geschichte? Meine persönliche Antwort lautet: Nein! Man muss nur an die Ermordung der Juden im Zweiten Weltkrieg denken, an die Atombombe, an die Ökokatastrophe, um der Geschichte jede Sinnhaftigkeit abzusprechen.
Doch die Welt kann sich wandeln, sie muss sich wandeln, wenn wir Menschen nicht nur eine Episode im großen Spiel des Daseins sein sollen. Erst mit einem sinnhaften menschlichen Dasein im geschichtlichen Dasein beginnt Menschlichkeit, davon sind wir zur Zeit noch weit entfernt. Nach Hegels "Philosophie der Weltgeschichte" ist die Weltgeschichte zu begreifen als die Entwicklung und Selbstverwirklichung des Weltgeistes, der absoluten Vernunft und somit als der "Fortschritt im Bewußtsein der Freiheit". Dies ist meines Erachtens die einzige Sinnhaftigkeit der Geschichte.
hukwa