Samstag, 14. November 2020

Philosophische Zombies oder die "Zombie-Sue"

Ein Zombie steht für einen zum Leben erweckten Toten. Man hat ihm seine Seele und seinen Willen geraubt. Man kennt den Zombie vor allem aus der Trivialliteratur und den üblichen Horrorfilmen. Der Begriff  Zombie kommt aus der zentralafrikanischen Sprache Kimbundu und bedeutet soviel wie Totengeist oder Untoter. Mit Zombies befassen sich aber nicht nur die Liebhaber von Horror Filmen. Diesen Ausdruck gibt es auch in der Philosophie. Die Philosophen benutzen ihn für ein fiktives Wesen, das sich zwar wie ein Mensch in der Gesellschaft verhaltet, dem jedoch etwas ganz Wichtiges fehlt: das Bewusstsein!! Es handelt sich hier um Wesen, die ihre Umwelt und somit gesellschaftliche Ereignisse, nicht aus ihrer ureigenen Perspektive, also subjektiv, wahrnehmen können. Das Verhalten des philosophischen Zombies ist rein physikalisch-funktional bestimmt. Er besitzt also kein phänomenales Bewusstsein. Ein Beispiel: Jeder Mensch weiß, dass wir in Zeiten einer Pandemie leben, der philosophische Zombie leugnet das und sagt, das Ganze wäre von der Politik inszeniert um uns gefügig zu machen. 
Die englische Psychologin Susan Blackmore hat den philosophischen Zombie recht anschaulich beschrieben: "Stellen wir uns zum Beispiel den Zombie Sue Blackmore vor. Zombie-Sue sieht genau so aus wie ich, benimmt sich genau so wie ich, redet so wie ich über ihre privaten Erfahrungen und diskutiert wie ich über das Bewusstsein. Für einen Außenstehenden ist sie durch nichts von der echten Sue zu unterscheiden. Der Unterschied besteht allein darin, dass sie über kein Innenleben und kein bewusstes Erleben verfügt, sie ist eine Maschine, die Wörter und Verhaltensweisen produziert, während es in ihrem Innern völlig dunkel ist."
Und so fragt sie sich:
"Könnte diese Zombie - Sue wirklich existieren?"
 
hukwa