Dienstag, 16. Dezember 2008

Aus meinem Metaphysischen Tagebuch

An der Quelle schöpferischer Kraft
von Hans Wagner

So lange ich als Künstler und Schriftsteller denke weiß ich auch das da immer etwas ist das aufgeschrieben sein will. Es ist vor allem auch die Freude am Schreiben selbst. Es passiert mir sehr oft, das sich erst mit Beginn des Tagebuchschreibens, eine Idee ergibt, die dann zu einer Zusammenfassung führt. So gesehen gehöre ich zu jenen Menschen die vorwiegend aus dem Unterbewusstsein schreiben. Ich weiß in mir ist die Quelle schöpferischer Kraft, der Strom des elan vital, der sich anzapfen lässt und der in jedem von uns fließt. Der Zen – Philosoph Suzuki sagte das so: "Solange es in sich selbst bleibt ist alles still. Der Berg bleibt ein Berg der sich auftürmt gegen den Himmel. Der Fluss strömt dahin als Fluss und singt seinen Weg hinab ins Meer. Aber sobald ein winziges Wolkenfleckchen im Blau erscheint, breitet es sich aus und hüllt das ganze Universum ein, Blitz und Donner speiend".
Suzuki spricht hier von der Quelle schöpferischer Kraft, dem elan vital eines Bergsons und Jaques Maritain. Der englische Philosoph A. N. Whitehead bemerkte zur schöpferischen Kraft: "In der Philosophie des Organismus wird dieses letzte schöpferische Kraft genannt und Gott ist sein ursprüngliches nicht zeitliches Akzidens".
Diese Urquelle in uns, die ja auch identisch ist mit dem was ich in meinen Schriften die
"Metaphysische Heimat" des Menschen genannt habe, ist in ihrem Urprinzip auch für unser Denken nicht fassbar, weil diese Quelle jenseits unseres Denkens liegt. Was nicht fassbar ist kann trotzdem erfahrbar sein, nämlich in dem ich seine Manifestationen erkenne. Es kann passieren, so wie mir in der momentanen Situation beim Schreiben dieses Textes, das ich drei verschiedene Artikel auf einmal im Kopf habe und diese auch fließen, weil eben die schöpferische Kraft angezapft ist. Ich nenne diesen Zustand "im eigenen zu Hause daheim zu sein". Solche Momente sind Offenbarungen schöpferischer Vitalität, das es hierzu kommt dafür bedarf es eines Prozesses , einer Art inneren Alchemie. Noch besser ausgedrückt einer
ALL – CHEMIE, die mir jene Wirklichkeit nahe bringt, die meinem ALL – TAG einen Sinn
schenkt. In solchen Momenten wo verschieden schöpferische Gedanken über mich hereinbrechen weiß ich auch um das Einhalten - und in dem ich dies tue, kann ich über die Vielheit zur Einheit vordringen und aus der Urquelle schöpferischer Kraft trinken.
16. 12. 08