Dienstag, 13. Oktober 2009

Aura Catena

Nur in dem ich es an mir selbst erfahre, kann ich es endecken und benennen. Die tiefsten erfahrungen meines geistes sind meist philosophischer art. Diese sind aussprechbar und beschreibbar. Meine erfahrungen mit der mystik sind weniger beschreibbar, da sie ja auf der intuition beruhen. Mir gelingt es nur die erfahrung mit der mystik in form des aphorismen oder der lyrik darzustellen. So beruht meine gesamte lyrische poesie auf jenen kurzen verschmelzungsmomenten von mystik die in besonderen stunden über mir hereinbrechen. Ich lebe weder ganz im real bewussten noch ganz im unbewussten, eigentlich bin ich auf einer ständigen wanderung, durch die welten des bewusstseins. Ich habe dafür eine bildliche technik. Wenn man sich auf der einen seite das "diesseits" und auf der anderen seite das "jenseits" vorstellt, dann bin ich ein wanderer auf der brücke die diese beiden welten verbindet. Diese brücke ist die "goldene brücke", die "aurea catema" (goldene kette), welche von den anfängen der frühesten philosophie bis in unsere heutige welt als geistiges werkzeug existiert. Sie ist eine verbindung der weisheitslehren der großen mystiker und philosophen, die "diesseits" und "jenseits" verbindet, also bewusstes und unbewusstes. Man nennt sie auch die "homerische Kette", manchmal auch den "platonischen ring". Platon meinte die philosophie sei eine vorbereitung auf den tod, er meinte damit das sie die verbindung zwischen "diesseits" und "jenseits" ist, zwischen bewussten und unbewussten. Der wanderer auf der aurea catena, ist mit beiden welten verbunden, er ist ein grenzgänger.
hukwa