Mittwoch, 11. November 2009

Eine Annäherung an das kosmische Unbewusste

In Suzukis Schrift "Leben aus Zen" lesen wir folgendes:"Psychologisch gesprochen ist die Satori-Erfahrung ein unmittelbares Sich-selbst Aufstacheln aus dem Unbewusstsein, das die Grundlage unserer Persönlichkeit darstellt, und nicht, wie gemeinhin angenommen wird, etwas, das im Bewusstsein untergetaucht ist. Das Unbewusste, das zu sich selbst in Satori erwacht, ist eine Art des kosmischen Unbewussten, und unser ganzes individuelles Bewusstsein baut sich auf dieser Grundlage auf. Hier gewinnt Satori seine ontologische Bedeutung, die über ein rein psychologisches ereignis hinausgeht." (Suzuki-Leben aus Zen).
Nun, psychologische Ereignisse gehen immer vom Menschen aus der eine seelische Erfahrung macht. Was bedeutet das ein solches Ereignis Teil meines persönlichen Bewussten und Unbewussten ist. Beide, das Bewusste und das Unbewusste, stehen in einem ständigen Kontakt zueinander. Doch was meint Suzuki mit dem kosmisch Unbewussten? Es kann sich nur um ein
mir Unbewusstes ausserhalb von mir handeln. Dennoch steht dieses kosmisch Unbewusste mit mir in einer gewißen Verbindung, denn ich ahne es ja zumindest. Es ist in mir vorhanden in Form einer platonischen Idee und jede Idee hat ja irgendwo ihren Anfang, ihre Substanz. Dieses kosmisch Unbewusste, müsste also mit dem identisch sein was C.G.Jung das kollektive Unbewusste und die Archetypen nennt. Wie kommt es nun zum Kontakt zwischen meinem Unbewussten und dem kosmisch Unbewussten? Wie kommt es das ich eine Idee habe und davon überzeugt bin das diese Idee Teil eines ursubstanz oder eines Ganzen ist? Es muss ein Mittler da sein! irgendwie muss es ja zum Kontakt kommen! Die einzige Möglichkeit eines "Vermittlers", die ich mir vorstellen kann, ist die Seele - die Seele im Sinne der Monade von Leibnitz. Der Kontakt zur Seele findet über unser Traumleben statt, auch auf eine Art von "aktiver Imagination" wie Jung dies beschrieben hat. Träume, Traumbilder, Imagination sind dann von der Welt des Unbewussten her, mit Ur-Wahrheiten beladene Symbole, die wir nicht selbst willentlich und wissenlicht schaffen, sondern die aus einer "überpersönlichen Sphäre stammen, uns von dorther "zufließen". Diese "überpersönliche Sphäre" ist gleich das kosmisch Unbewusste. Da nun in dieser Metaphysischen Späre, die Zeit und Raum Formen völlig anders sind als in unserer bewussten, rationalen Späre, ist der Zugang in dieses Reich nicht über den Intellekt möglich, sondern nur über die Imagio oder den Traumweg. Nun ist die Seele in der Form unseres biologischen Daseins nicht beweisbar und wird es auch vielleicht nie sein, sie ist aber für einige Einzelne subjektiv beweisbar und zwar in Form der "Ahnung" und des daran Glaubens. So muss also die Seele in ihrem Wesenteil in Verbindung mit der Natur und dem Kosmos stehen, denn der Mensch ist Natur und es liegt in der "Natur", der Natur, das sie nicht nur irdisch sondern auch kosmisch ist, "wie oben, so unten", somit ist unser persönlich Unbewusstes über den Mittler Seele mit dem kosmisch unbewussten Verknüpft.
hukwa