Samstag, 28. November 2009

Früher Morgen am Schreibtisch

Ob ich schreibe oder male, ich beginne damit am frühen Morgen, irgendwann zwischen fünf und sechs Uhr. Seit 1978 halte ich Eindrücke und Gedanken in meinen Tagebüchern fest. Mal neige ich mehr zur realen Schreiben, mal mehr zum lyrischen oft zum Metaphysischen, die Welt ist etwas Ganzes. Schreiben ist mir festklammern an die Welt drinnen und draussen. Schreiben und Kunst machen ist vielleicht die letzte Möglichkeit, in einem staat der immer totalitärer wird, einen letzten versuch zu unternehmen, ein Stückchen Freiheit einzufordern. Wir alle kommen frei auf diese Welt, doch bereits kurz nach unserer Geburt, beginnt das Festbinden. Staat und Erziehung drängen uns ein Leben auf, das wir so oftmals gar nicht leben wollen. wenn wir uns der Mühe unterziehen nachzudenken, zu Vergleichen, bemerken wir bald mit welcher Raffinesse um uns herum Gefängnisse aufgebaut werden. Um diesen "Gefangenen Lagern", zu entgehen brauche ich das Schreiben, das Malen, die Kunst sie ist mir die Begegnung mit der Welt, ist mir Schutzschild und Wurfspeer zugleich.
hukwa