Dienstag, 24. November 2009

Landschaftsgefühl

Einsame Wege, Felsen, versteckte Höhlen und singende Wildbäche gehören zum Pfälzerwald genauso, wie alte mächtige Baumriesen und verzauberte von Nebelschwaden heimgesuchte mystische Waldlichtungen. Sucht man die Tiefen dieses Waldes auf wird er seinem begeisterten Beschauer schnell zu einem Ort des Wunderbaren. Seine abgelegene Felsplateaus und vermoosten Buntsandsteine erscheinen dem Wanderer wie verwunschene Orte, wo in den Zwischenmomenten von Wachheit und Phantasie, von Gegenwart und Vergangenheit, jene Welt aufdämmert in der noch Sage und Märchen zu Hause sind. Eine ewige Musik tönt durch seine Baumkronen, als sei der Wald von einem ständigen zauberhaften Tönen und hellem Klingen erfüllt. Das wuchtige Felsgestein und die mächtigen alten Eichbäume die bei den sonnendurchfluteten Lichtungen stehen, schenken dem Wanderer eine Ahnung von den geheimnisvollen Tiefen der umgebenden Natur. An solchen Orten öffnet sich uns das Buch der Natur und mit einem Male scheint es uns, das die umgebende Landschaft in sich die Buchstaben des uralten Schöpfungsalphabetes offenlegt. Eine solch erhabene Landschaft lehrt uns eine neue Art des "Sehens". Unsere Schau geht hier tiefer, über das Formale hinaus, blickt hinter das Verborgene, erschaut das ewig sich wandelnde, die übergänge und Gegensätze einer tieferen Naturwirklichkeit. Wir sehen eine in die Ewigkeit sich dehnende Metamorphose und mit einem Mal fühlen wir uns selbst als Teil einer landschaftlichen Symbiose.
hukwa