Sonntag, 27. Dezember 2009

Ein Dichter wie Ich

Hinter den Buchsbaum
und Hainbuchenhecken
können sich die trostlosen Mietskasernen nicht verstecken
zu grau grinsen sie in die Welt
Die Sonne scheint und ihre
matten gelben Winterstrahlen
verleihen den verotteten Papiertaschentüchern
im Rinnstein
und der Kotzlache
vorm Eingang des Supermarkts
einen Ausdruck von
trauriger Vergänglichkeit
Fortwährend erzeugt die Stadt dieses Gefühl
Ich laufe am Stadtpark vorbei
wo sich gerade zwei besoffene Penner
halb tot schlagen
und im Kaufhaus
wo ich vergeblich suche und doch nichts finde
begegnen mir zwei Polizisten die einen Jugendlichen abführen
ich verlasse den Hausfrauen Tempel
laufe durch die Betonschachteln der Innenstadt
und begreife plötzlich
das irgendwo immer etwas passiert
und das die Relikte im Rinnstein der Großstädte
dafür Sorge tragen
das ein Dichter wie ich
so schnell nicht arbeitslos wird.
hukwa