Donnerstag, 11. März 2010

Über die Korrespondenz in meiner Zeichnung

Zeichnung ist mir immer etwas "freihändiges", eine nicht nach Vollendung strebende Aktion. Sie geht einher und konzentriert sich aus der momentanen zur Verfügung stehenden Fülle des elan vital. Die Zeichnung als auch die Malerei, doch vor allem die Zeichnung, ist ein mit dem Leben identischer Prozess, ist eher Kreativität denn Kunstwerk, denn sie soll fern jedes "ge-künstelten" sein. Zeichnungen sind nicht nur Botschaften, sie beinhalten auch eine Korrespondenz und dies nicht nur innerhalb des Bildganzen, sondern, und vor allem, zwischen dem Ich und dem Unbewussten. Es ist also auch der Versuch sich der Wirklichkeit des Unbewussten zeichnerisch zu nähern um schließlich in dieses einzudringen. Die Zeichnung ist sozusagen ein Schattenbild des Unbewussten. Was am Anfang zeichnerisch auftaucht sind zunächst Gebilde die während der Zeichenaktion langsam in Urgründe übergehen. Tief in mir gründet sich etwas, das aus dem Dunkel ins Helle will, das Erfahren sein will. So hat die Zeichnung viel mit Beobachtung aber vor allem mit Selbstbeobachtung zu tun. Ich beobachte mein inneres Inventar, meine Archetypen, meine private Mythologie. In diesem Sinne hat die Zeichnung nichts mit Können gemein, sondern eher mit Nicht-können, denn ich kann gar nicht anders, was da verborgen ist will hervor.
hukwa