Dienstag, 14. Februar 2012

Mystische Gedanken Teil 1

Wer das Wesen des Taoismus ergründen möchte, sollte als Abendländer das Geschwisterpaar Philosophie und Psychologie als die geeignete Werkzeuge nutzen. Intuition und kreatives Denken in Verbindjung mit ein wenig sachlichen Intellekt sind Grundvoraussetzungen um in das Meer des Tao einzutauchen. Berits 1816 hielt Hegel fachkundige Lesungen über den Taoismus an der Universität Heidelberg. In unserem Jahrhundert verdanken wir es C.G.Jung, der es fertigbrachte, den Taoismus mit der Tiefenpsychologie zu verbinden. Aber Jungs Arbeit wäre undenkbar gewesen ohne die Bahnbrechende Übersetzungen von Richard Wilhelm. Seine Übersetzung des " I Ging " und besonders der " goldenen Blüte " verdanken wir die ersten tiefen Einblicke in die philosophische Lehre des Taoismus. Nun gibt es zweifelsohne eine esoterische Schule des Taoismus, allerdings möchte ich den Ausdruck Esoterik möglichst vermeiden, wegen der Aura eines billigen Mode Beigeschmacks. Für mich ist der Taoismus ein philosophisches kein esoterisches System. Wenn ich das Wort Esoterik in dieser Verbindjung erwähne, dann ganz dem Sinn einer Geheimlehre, vorab möchte ich hier noch bemerken das wir dieses Problem, ja diese Problematik, schon kennen, nämlich innerhalb des System des Pythagoras. In seinen Vorlesungen vergleicht Hegel, den chinesischen Taoismus, mit dem griechischen Denken : " Wenn die Griechen sagen, das Absolute ist das Eine – oder die neueren, es ist das höchste Wesen, so sind auch hier alle Bestimmungen getilgt; und mit bloßen abstrakten Wesen hat man nichts, als diese selbe Negation, nur affirmativ ausgesprochen." Etwa hundert Jahre später als Richard Wilhelm seine deutsche Übersetzung des " Geheimnis der goldenen Blüte " veröffentlichte, analysierte Carl Gustav Jung in seiner Einleitung über das Wesen des Taoismus im Licht der modernen Psychologie.

Hier schreibt Jung folgendes : " Wenn wir das Tao als Methode oder als bewussten Weg, der Getrenntes vereinigen soll, auffassen, so dürfen wir dem psychologischen Gehalt des Begriffes wohl näher kommen... Zweifellos handelt es sich auch bei der Frage der Bewusstmachung des Gegensatzes, der " Umkehrung " um eine Wiedervereinigung mit den Unbewussten Lebensgesetzen, und die Absicht dieser Vereinigung ist die Erzielung bewussten Lebens, chinesisch ausgedrückt Herstellung des Tao."

Der Wert des Tao liegt in seiner Kraft, Gegensätze auf einer höheren Ebene des Bewusstseins vereinen zu können. Diese Kraft wird im Taoismus symbolisch als Licht dargestellt. Die Polaritäten in Einklang zu bringen, um ein ausgeglichenes Leben und eine

höhere Integration zu erreichen, ist das Bemühen der jungschen Psychotherapie. Jung fand heraus, dass die Methode, welche er seit Jahren in seiner Praxis anwendete, mit der weisen Lehre der alten Taoisten übereinstimmte. Er sagt : " Ich habe eine praktische Erfahrung gemacht, die mir einen ganz neuen und unerwarteten Zugang zur östlichen Weisheit eröffnet hat. Dabei bin ich wohl verstanden, nicht von einer mehr oder weniger unzulänglichen Kenntnis der chinesischen Philosophie ausgegangen... erst meine späteren

ärztlichen Erfahrungen haben mir gezeigt, das ich durch meine Technik unbewusst auf jenen Geheimen Weg geführt worden war, um den sich die besten Geister des Osten seit

Jahrtausenden gemüht haben."

Was ist nun das Hauptanliegen des östlichen Geistes ? Lassen wir es noch einmal Jung formulieren: " Weil die Dinge der inneren Welt uns subjektiv um so mächtiger beeinflussen, als sie unbewusst sind, so ist es für den, der einen weiteren Fortschritt in seiner eigenen Kultur machen will unerlässlich, dass er die Animawirkungen objektiviere und dann zu erfahren versuche, welche Inhalte jenen Wirkungen zu Grunde liegen. Damit erwirbt er sich Anpassung und Schutz gegen das Unsichtbare. Diese Anpassung kann natürlich nicht erfolgen ohne Konzessionen an die Bedingungen beider Welten. Aus der Berücksichtigung der Forderung der Welt innen und außen, besser gesagt aus ihrem Konflikt, ergibt sich das Mögliche und Notwendige, leider hat unser abendländischer Geist infolge seines Kulturmangels in dieser Beziehung für die Einigung der Gegensätze auf einem mittlerem Wege diesem fundamentalen Hauptstück innerer Erfahrung, noch nicht einmal einen Begriff gefunden, geschweige den einen Namen, denn man mit dem chinesischen Tao mit Anstand zur Seite stellen könnte."

Niemals zuvor wurde der chinesische Taoismus so treffend im Lichte der modernen Psychologie dargestellt und so ernsthaft als ein Weg zur Erleichterung der Bürde menschlichen Leids verstanden. Was nun folgt ist sozusagen eine Übersetzung und Verbindjung abendländischer philosophischer Magie die letztendlich das gleiche ausspricht wie der Taoismus, der indische Yoga oder der Buddhismus. Auch werde ich eingehend noch über die Lehre des Aristoteles diesbezüglich berichten. An dieser Stelle scheint es angebracht darauf aufmerksam zu machen, das alle Eingeweihten gewohnheitsmäßig für ein und das selbe Ding, oft die verschiedensten Bezeichnungen gebrauchen, was natürlich beim Unkundigen häufig zu Verwirrungen und Missverständnissen Veranlassung gibt. Wo frage ich ist der Unterschied zwischen samadhi und dem Stein der Weisen der abendländischen Tradition? Was unterscheidet Brahmans Glanz vom großen Arkanum der mittelalterlichen Magier und Kabbalisten? Vor allem drei große philosophische Schulen haben das Denken in Europa seit dem Mittelalter bis zum heutigen Tag stark beeinflusst. Gemeinsam bestimmen sie die Geheimwissenschaften. Es sind: der Neo-Platonismus, der

Hermetismus, sowie die jüdische Kabbala. Diese drei Schulen teilen den Menschen in sieben Grundteile.

Das Jedermannsbewußtsein kennt Körper-Seele-Geist, was ich nun weitergebe ist die Siebenteilung des Menschen. Dem den es gelingt sich das hier skizzierte Schema zu vergegenwärtigen hält einen Schlüssel in der Hand in die kompliziertesten Erscheinungen der esoterischen Geheimschulung vorzudringen. Ähnlich dem verschlüsselten Text der

TABULA SMARAGDINA.

Jedem von uns dürfte wohl klar sein, das es kein drei Tage Einweihungskurs gibt. Seit über 30. Jahren beschäftige ich mich mit der magischen Philosophie und ich versichere ihnen jeder Esoteriker der ihnen verspricht, sie in kürzester Zeit zum Ziele zu führen ist ein Scharlatan. Es ist unmöglich werke wie die eines Fludd, Paracelsus, Agrippa von Nettesheim und womöglich noch Aristoteles oder gar Jamblich oder Plotin so nebenbei zu studieren. Greifen wir dann noch auf die Hauptwerke des Yoga, des Taoismus und des Buddhismus zurück, glaube ich das ein Leben nicht genügt um dieses Wissen anzusammeln. Allerdings steht dies auch hier nicht unbedingt zur Debatte. Ich erwähne dies nur um Ihnen mitzuteilen, das ich in meinen Seminaren und Vorträgen eine philosophische Methode benutze, das ganze hat also eine magisch-mystische Struktur.

Doch kommen wir nun zur Siebenteilung des Menschen. Im Grunde genommen ist es gleichgültig ob wir die Dreiteilung der Gnostiker oder die Einteilung in die vier der Kabbalisten, oder die hermetische Einteilung in sieben nehmen, da sie alle identisch sind.

Fassen wir also die sieben Grundteile des Menschen näher ins Auge:

NUMERO 1. Der " elementarische Leib " ist der sichtbare physische Körper, des Menschen, bestehend aus Knochen, Fleisch, Blut Bezeichnungsweise aus den uns wohlbekannten festen, flüssigen, gasförmigen und chemischen Elementen.

NUMERO 2. ist das den elementarischen Leib belebende elektromagnetische Fluidum, einschließlich der " Lebenskraft ", soweit die selbe zur anima vegetativa gehört, jedoch wären Mumia, Archäus passender Weise in eine höhere Kategorie einzureihen.

NUMERO 3. das ist der " siderische Mensch " oder " Astralkörper ", zusammengesetzt aus den Effluvien und subtillen Essenzen, welche den 7. aktiven Gestirnen unseres Sonnensystems entströmen, von denen die 5. unteren den 5. Sinnesäthern entsprechen.

NUMERO 4. der "tierische Geist oder die tierische Seele ", ist die " Astralseele ", ist das den Astralkörper belebende Prinzip; entspricht im allgemeinen dem indischen Prama.

NUMERO 5. die verständige Seele, entspricht dem indischen MANAS, dem DENKER.

NUMERO 6. die GEISTSEELE oder besser die spirituelle Seele ist die BUDDHI der Inder und entspricht Platos, RATIONELLER SEELE, Sitz von Moralgefühl, Gewissen und der höheren Aspirationen. Dieses Prinzip fehlt im Tiere oder ist selbst bei höheren Tieren nur embryonisch und nicht entwicklungsfähig. Dadurch unterscheidet sich Mensch und Tier und deshalb ist die Tierseele nicht Unsterblich, allerdings nicht zu verwechseln mit der nicht sterblichen Tiergruppenseele. Die rationelle Seele steht in direkter Wechselwirkung mit der verständigen Seele, so das sich auch hier, die beiden Prinzipien 6. und 5. zueinander Verhalten, wie belebendes Prinzip zu Körper, wie dies bei den ersten Zweiheiten 4. zu 3. und 2. zu 1. ist.

NUMERO 7. dagegen der Mensch des OLYMPI NOVI, das indische Atma, das höchste Prinzip, bildet keinen essentiellen Teil des irdischen Menschen, sondern schwebt gleichsam nur über dem selben als kontrollierender Geist im Mikrokosmos.

Bei der Dreiteilung der Gnostiker bildet 1. und 2. das Materielle, den Körper der Dreiheit Mensch. 3. und 4. ist das ätherisch-himmlische und entspricht der Seele; 5. 6. und 7. ist das Göttliche und bildet den Geist der Dreiheit. Der Unterschied bei der Vierteilung der Kabbalisten besteht darin, dass die letzte Zweiheit, also 5. und 6., den Geist der Dreiheit bildet, während das höchste Prinzip 7. als viertes die 3. Zweiheiten zusammen kontrolliert. Um Missverständnissen vorzubeugen, sei hier speziell hervorgehoben, das alles in der Welt was ist und wirkt, selbst das höchste Prinzip, stofflich ist; den etwas kann sich nur dadurch von nichts unterscheiden, dass es Stoff ist, mehr oder weniger, feiner oder gröber.

Bei Beginn des Evolutionsprozesses, treten zunächst nur die 3. obersten Prinzipien, also

7, 6, 5, in Erscheinung, welche durch sukzessive zu 4. und 3. und zuletzt zu 2. und 1. verdichten, so das essentiell alles in der Welt aus ein und derselben URSUBSTANZ besteht.

Daraus erhellt, das es für Okkultismus keine Unersetzlichen, sogenannte chemische Elemente gibt.

hukwa