Als Einzelobjekte prägen solch ältere Bäume mit ihren mächtigen Kronen und starken Stammumfang auch die Trippstadter Landschaft. Solche Baum-persönlichkeiten sind ein besonders zu wahrendes Kulturgut.
Von jeher sind
Bäume dem Menschen Symbole des Lebens, der Geborgenheit und des
Schutzes gewesen. In einer Zeit der bedrohten Mit und Umwelt sind sie
auch Ausdruck des Beharrens, der Hoffnung und vor allem der Freude am
Wachsen und Gedeihen. Auch aus unserer Sprache sind solche Bäume
nicht mehr weg zu denken. So kennen wir den Lebensbaum, den Maibaum,
den Tanzbaum, die alte Dorflinde, den Stammbaum und den Christbaum.
Unsere Gemeinde
kann mit Recht stolz auf ihren Altbaumbestand sein. Die
altehrwürdigen Zerreichen im Trippstadter Schlosspark, die mächtige
Kastanie und ihr direkter Nachbar die alte Roteiche vor dem
Trippstadter Schloss und die wunderschöne alte Buche vor der
katholischen Kirche prägen das harmonische Dorfbild von Trippstadt.
Entlang der
Trippstadter Feldwege finden sich einige ältere Birn- und Apfelbäume
die unsere Kulturlandschaft hier aufs besondere prägen und ihr ein
landschaftstypisches Gesicht geben. Bäume helfen uns dabei, eine
Landschaft erst richtig zu erkennen und lieb zu gewinnen weil sie
etwas authentisches darstellen und die natürliche Schönheit einer
Landschaft besonders hervorheben. Sie sind ein wichtiger Aspekt des
touristischen Landschaftserlebnisses und dienen einer harmonischen
Erholung in einem Fremdenverkehrsort.
Es sind viele
Gründe die dafür sprechen die alten Bäume der jeweiligen
Landschaft zu erhalten. Neben dem landschaftsästhetischen und den
kulturellen Gründen sind es vor allem psychologische und
gesundheitliche, die durch tiefenökologische und
nachhaltigkeitsstrategische Argumente ergänzt werden.
Vor allem in unserer Zeit die
sich ja nicht nur in der Verschandelung der sichtbaren Natur
widerspiegelt sondern vor allem der „unsichtbaren“
Umweltkatastrophen, nämlich der Ozonlöcher und Klimaerwärmung.
Hier tragen Bäume eine besondere Schutzaufgabe für das Leben auf
unserem Planeten. So wissen wir schon lange, dass ein Baum die
Strahlungsintensität der Sonne reduziert und uns dadurch vor
Hautschäden schützt. Bäume sind Staub- und Schadstofffilter. So
ist zum Beispiel das Staubfangvermögen unserer Trippstadter
Dorflinden pro Quadratmeter Blattfläche rund fünf mal höher als
das von mächtigen Stadtplatanen. Auch die große Buche vor der
katholischen Kirche in Trippstadt sorgt bestens für uns. Wenn dieser
Baum im Lichte photosynthetisch aktiv ist, gibt er etwa genau soviel
Sauerstoff an die Atmosphäre ab wie er an Kohlendioxid aus dem
Luftraum zur Bindung in organischen Molekülen aufnimmt. Diese große
Buche setzt am Tag ungefähr 7000 Liter Sauerstoff frei. Das ergibt
etwa 35 Kubikmeter sauerstoffreiche Atemluft- genug um den
Tagesbedarf von über 50 Menschen sicherzustellen.
Ohne diese
ausgleichende und regenerierenden Leistungen der Bäume gäbe es auf
Dauer kein höheres Leben in der jetzigen Form auf unserem Planeten.
Doch solche Laubbäume dämpfen auch den Verkehrslärm und im Sommer
produzieren sie besonders viel Sauerstoff und sorgen somit für
angenehme Luftfeuchte und Kühle in unserer Gemeinde.
So sind Bäume
Symbole für viele Dinge und der türkische Dichter Nazim Hikmet
schrieb zu Recht:
Leben
Einzeln und
frei wie ein Baum
Und
brüderlich wie ein Wald
Das ist
unsere Sehnsucht.
In diesem Sinne
sind uns Bäume auch Lehrmeister für unser tägliches Sein in der
Gesellschaft. Jeder einzelne Baum ist ein Ökosystem und wenn wir die
„Sprache der Bäume“ verstehen, können wir von diesem Ökosystem
mit seinen vielfältigen Verflechtungen nur lernen und vor allem
profitieren in einem ganzheitlichen Sinne.
hukwa