Das Fremde Die Fremden
In letzter Zeit werde ich oft in
Gespräche einbezogen in denen meine Mitbürger über die vielen
Fremden die in unser Land kommen diskutieren. Diese Diskussionen
werden unterschiedlich geführt - zum Teil kritisch, zum Teil
unkritisch, zum größten Teil sehr pauschal.
Ich selbst bin kein analytischer Kopf
und noch weniger ein Systematiker, auch liegt es mir nicht
Gedankenketten zu stricken, ich unternehme lieber Gedankensprünge.
Wenn ich nun einen solchen unternehme, vielleicht ins Jahr 2050 ist
mir klar das sich die Welt verändern wird, sie steht schließlich in
einer ständigen Veränderung.
Das Land, der Ort in dem ich lebe
werden sich verändern, ein Ziel der Geschichte ist schließlich die
Veränderung.
Wir werden immer mehr auf die EINE WELT
zustreben, Grenzen werden fallen, die Menschen werden enger zusammen
leben.
Die meisten der Fremden die zu uns
kommen flüchten vor Elend und Krieg. Wenn wir nun die Geschichte als
Zeuge aufrufen erfahren wir das einst hunderttausende von Pfälzern
immer wieder in die Fremde aufgebrochen sind weil sie vor Krieg und
Elend flüchten mussten. Dieses elend und diese Kriege haben
letztendlich dazu geführt das wir Heute eine funktionierende
Demokratie besitzen.
Jene die in unserer Zeit vor Kriegen
und Elend flüchten müssen, können wir nicht Aussperren, wenn sie
an unsere Türen anklopfen. Nicht nur weil wir durch unsere
Geschichte verpflichtet sind, sondern vor allem weil wir durch unser
Mensch Sein verpflichtet sind.
Humane Menschen sind wir erst wenn wir
uns mit der ganzen Menschheit verschwistert und verbrüdert haben.
Als Menschen können wir die Gegenwart,
die Realität in der wir leben und den oft verdunkelten Weg in die
Zukunft denn wir gehen müssen nur durch ein kritisches Verständnis
unserer geschichtlichen Vergangenheit erkennen und begreifen. Wir
müssen unsere Geschichtlichkeit, die wir ja alle haben auch immer
vor Augen haben, denn nur so erlangen wir eine Identität. Diese
brauchen wir um uns selbst die Frage zu beantworten, welche neue
Werte und Ziele an die Stelle der alten und unhaltbaren treten
können. Was bedeutet dass wir uns umorientieren müssen. Wir müssen
lernen das Fremde und die Fremden aus einem Blickwinkel zu sehen dem
nicht mehr die Aura des Misstrauens übergestülpt ist.
Es ist leider so: es gibt in unserem
Land eine Art Dauermobilmachung und antrainierte
Vorurteilsbereitschaft gegen jene Fremden die bei uns um Asyl bitten.
Obwohl wir Deutsche ein Reiselustiges
Völkchen sind bringen wir nach dem Urlaub als Souvenir unserer so
ausgedehnten touristischen Expeditionen kein Solidaritätsgefühl für
die Elenden und Gehetzten dieser Welt mit.
Man reist global doch in der Heimat
denkt man völkisch.
Wir haben unsere Demokratie im Laufe
einer dunklen Geschichte – über die Joyce einmal aussagte sie sein
ein einziger Alptraum – schwer erkämpfen müssen. Ein Gebot der
Demokratie ist dass man die demokratischen Errungenschaften
weiterreicht, das man sie teilt und anderen zugänglich macht. Um
diese Freiheit und Demokratie als Individuum leben zu können, müssen
wir lernen uns zu Bescheiden, damit auch jene an ihr Teilhaben können
die Demokratie bisher noch nicht leben konnten.
Denn Demokratie ist nicht nur die
Freiheit einiger Einzelner sondern sie muss zur Freiheit ALLER
werden.
hukwa