Sieh nur wie die alten Dinge erzittern
im letzten roten Licht der untergehenden Sonne
Alles hier ist alt selbst der kleine
Faun der in der Schublade der Wanduhr schläft
Draußen wütet der Techno Gott Hier
aber wohnen die Götter der Zeit Das Ölbild mit
dem goldenen Tal von Nemi dessen Rahmen
von den Würmern durchlöchert ist
ist eine Pforte für Träume Hauch
ihnen Leben ein wie einem Golem geformt aus
Kautschuk und Maismehl Schick ihn los
er wird dir die Pflanzen bringen aus Anchitos
die du so sehr begehrst Doch verlasse
nicht den Raum mit den alten Dingen Draußen
findest du doch nur sterbendes Neues
das deine Seele frisst wie der Fisch das Meeresgewürm
Schau in den vergoldeten venezianischen
Spiegel aus dem der umnachtete Geist des Kinderfressenden Papst dich
anstarrt Doch geh nicht hinter ihn Dort lauert die giftige Arachne
die Wächterin des uralten Raums Nimm
dich in acht vor ihr sie nährt sich nicht von Fliegen
Ihr Körper ist weich und zärtlich
doch ihr Biss ist tödlich Lege dich für einen kurzen Augenblick
auf das grüne Kanapee und beobachte die Spinne an der Decke
Fleischig und voller brauner Haaren ist ihr Körper Schau nicht in
die Gierigen Augen die dich die ganze Zeit schon fixieren Sieh nur
ihre goldenen und silbernen Fäden blinken im roten Licht der
untergehenden Sonne Sie wartet
auf die Dämmerung doch vor allem auf
die Nacht Aber jetzt schlafe Träume wie Arachne sich mit einem
Faden von der Decke auf deine Brust niederlässt Jetzt in ihrer
Verwandlung schaust du selbst sie gierig an spürst ihren wollüstigen
fleischigen Körper ihren betäubenden Geruch der dich wie in des
Mohns heiliger Daune in den Schlaftraum der Phantasmagorie eintreten
lässt Jetzt schmeckst du ihre heißen wilden Küsse und spürst in
deiner Wollust den giftigen Stachel nicht den sie dir nun
unbarmherzig in dein Herz stößt
Nun schlafe fest draußen wacht nur der
entfesselte Techno Gott
Immer tiefer wird dein Traumschlaf
Und langsam und zärtlich Sehr langsam
und sehr zärtlich umspannt sie dich nun mit ihren Fäden
In Fäden aus Silber und Gold sollst du
ruhen So hat sie es für dich bestimmt Nun Träume weiter
Zieh ein ins Land des Schweigens
wo die gefrorene Flamme
den Regenbogen
jede Nacht
aufs Neue entzündet
Lausche
Lausche
den wunderbaren Liedern
die von den alten Dingen ausgehen
vielleicht erkennst du dich ja wieder
als Ton
in
diesen
Liedern.
hukwa