Mittwoch, 31. Januar 2018

Melmoth der Wanderer

Die fiktive, romanhafte Gestalt von Melmoth dem Wanderer hatte für mich schon immer etwas faszinierendes. Charles Robert Maturin ist mit diesem Roman eine kunstvolle Komposition aus Reflexion und Handlung gelungen. Melmoth dieser auf ewig verdammte Wanderer, in dem der ewige Jude genau so tief steckt wie Mephistopheles und Faust irrt 150 Jahre ruhelos durch Europa. Auf der Suche nach einer Seele die bereit ist sein Schicksal auf sich zu nehmen. Nur dann kann der Bann gebrochen werden der auf ihm lastet, seit er in jungen Jahren einen Pakt mit dem teufel eingegangen ist. Melmoth dieser ewige, junge Greis durchwandert alle Länder, sah alle Verliese und Kerker dieser Welt, trifft Menschen jeglicher Art, sein Blick kann töten doch trotz seiner magischen Kräfte ist er ein unglückliches zerrissenes Wesen. Nur die liebe zu dem Mädchen Immalee kann ihm die erhoffte Erlösung bringen. So mächtig Melmoth gegen den normalen Menschen ist so ist er letztendlich nur der Sklave seiner eigenen Verdammnis. Der ganze Roman ist eine labyrinthafte Allegorie auf das menschliche Dasein. Ein Buch das sehr lesenswert ist, wohl das Hauptwerk der schwarzen Romantik. 
 
hukwa