Freitag, 12. Dezember 2008

Verstand und Intuition

von Hans Wagner

Es ist die große Stille der frühen Morgenstunden, die zu einem inneren Wachstum beitragen, zu einem Werden. Ich ruhe im Meer meines Bewusstseins. Für etwa zwei Stunden, in dieser Frühe lebe ich in der Ganzheit. In diesen Zeiten kann ich die Fasern meiner Bewusstseinsstrukturen deutlich spüren. Der Verstand und das denken gehen einher mit der Intuition. In dieser frühen Stille ist der Verstand, das klare, ordnende Prinzip und die Intuition sendet ihre Symbole aus dem Unbewussten ins Tagesbewusstsein. Erst im Laufe des Tages kann es geschehen, das zwischen Verstand und Intuition, Konflikte auftreten. Dies liegt eben daran das der Verstand ein ordnendes Werkzeug ist, der es ermöglicht, die Angriffe der Welt, die uns meist am Tage erreichen zu bekämpfen. Mit dem Hereinbrechen des Tages und seinem dahergehendem Lärm, zieht sich die Intuition meistens zurück und überlasst dem Verstand die profanen Tagesgeschäfte. Die Heimat unserer Intuition liegt nun einmal "jenseits des Denkens" und das Feld wo ihre Früchte am besten Gedeihen sind die in Stille und Abgeschiedenheit gelegenen Äcker unseres Geistes. Es ist oft schwer die Intuition ins Tagesbewusstsein zu holen. Dem robotischen Menschen unserer Turbokapitalistischen Konsumgesellschaft gelingt dies so gut wie nie. Balzac wusste warum er in der Nacht mit dem Schreiben begann, nie hätte er sein großes Werk, im profanen Pariser Tageslicht schreiben können. Unser reines Bewusstsein können wir nur spüren wenn wir uns vom Verstand zeitlich losreisen und in der Intuition leben. Der robotische Mensch allerdings ist so sehr an den Gebrauch seines Verstandes gebunden und vor allem gewohnt, dass es ihm überhaupt nicht einfällt, sich zeitweilig von diesem zu lösen um somit einen Blick in die Wirklichkeit zu wagen. Wie der Verstand uns dazu dient die Alltagspraxis zu meistern, dient uns die Intuition dazu, denn Weg der philosophischen Erkenntnis zu gehen.
Die hier beschriebene Erkenntnis ist zweifelsohne eine subjektive Erkenntnis, eine sehr intuitive, die über die Verstandesebene nicht beweisbar ist. Mystik ist auch nicht beweisbar als psychische Realität, für außen Stehende ist sie eine reine Annahme. Obwohl Verstand und Intuition oft neben einander einhergehen, scheint es so dass Welten zwischen ihnen liegen. Der Verstand ist an Körper und Bewusstsein gebunden. Das Bewusstsein selbst sucht sich im Körper eine Wohnstatt, ist aber unabhängig von diesem und kann ohne Körper existieren. Sobald Bewusstsein in die irdische Atmosphäre eintritt, sucht es sich eine Form, wo es sich materialisieren kann. Es zieht ein in eine Pflanze, in ein Tier, in einen Menschen. Bewusstsein ist überall dort wo Leben ist, Intuition aber ist immer an den Menschen gebunden. Das sich diese in einem Bewusstsein entfalten kann dazu benötigt sie einen menschlichen Körper.

Vielleicht, bestimmt sogar mutet ein solcher Artikel den Leser zu der Meinung der Verfasser wäre ein Esoteriker oder spiritueller Spinner, es ist mir egal jeder kann Denken was er will. Ich gehöre nun einmal nicht zu denen die sich nicht trauen das auszusprechen was sie wissen. Da dieses Wissen aber meist intuitiv ist vermag ich es nur durch anschaulich – bildhafte Darstellung weiter zu geben, in jener Hoffnung das einige die meine Schriften und Bücher Lesen ebenfalls eine Verbindjung zu ihrer eigenen Intuition haben.