Mittwoch, 20. Oktober 2010

Über Karl Jaspers oder der Grenzwächter

Karl Jaspers lese ich immer wieder gern. Es ist die menschliche Existenz die den Mittelpunkt der Philosophie von Karl Jasper bildet. Für Jaspers ist Philosophieren die Möglichkeit über Weltorientierung und Existenzerhellung zu tieferen Erkenntnis seiner Selbst zu gelangen um in der Undurchdringlichkeit des Daseins einen Halt zu finden.
"Wirf dich selbst in den widerspruchsvollen Wirbel des Denkprozesses und du wirst mitschwimmen im Strom seines unaufhörlichen Werdens das lebendige Verhältnis finden, das jedem starren Dogmatiker versagt ist und versagt bleiben muss." (K.J.)
Es ist die Freude, die Lust am Denken, die Jaspers uns mitvermittelt. Er kennt die Krisen des menschlichen Lebens, aber, es liegt ihm fern Unheilsverkündigungen auszustoßen. In dem er die Tiefen des Menschen durchforstet, vor allem die Tiefen vergangener Philosophien sucht er nach Existenzerhellung, den er weiß: Was den Menschen, den modernen Menschen ausmacht ist seine Existenzverdunkelung. Sie gilt es zu überwinden vorzustoßen in eine menschliche Existenzstufe wo Licht ist, eben Existenzerhellung.
Jaspers bietet uns keine billigen Rezepte an aber auch keine schlüssigen Lösungen. Für mich war er immer eine Art von "Grenzwächter". Er steht in jenem Bezirk wo nackter Existenzialismus und Metaphysik zusammentreffen. Er ist eben der Philosoph für alle, die auf dem Weg des Denkens um die einzige Wahrheit ringen. Er drängt uns keine Philosophie auf, aber, er lehrt uns das Philosophieren. Vor allem tut er dies in einer mühelos verständlichen Sprache.
hukwa