Dienstag, 22. Oktober 2013

Der Baum im Märchen

Der an volkskundlichen Traditionen interessierte Forscher begegnet auf dem großen Gebiet der Volkskunde immer wieder der Symbolik des Baumes. Der Baum ist die große Symbolgestalt aus dem Pflanzenreich die der Mensch Jahrtausende lang kultisch verehrte. Reste dieses alten Baumkultes finden sich vor allem in den Märchen und Sagen. In ihnen finden wir die Überbleibsel aus jener Phase des animistischen Denkens des Menschen das auch heute noch als Archetyp in uns vorhanden ist.
Die Volkskunde die ja keine Einzelwissenschaft sondern eine Gesamtwissenschaft ist kommt gar nicht umhin in ihr Arbeitsfeld auch die Tiefenpsychologie (C.G.Jung) mit einzubinden. Vor allem in ländlichen Gegenden hat der alte Baumkult sich bis heute erhalten können, wenn auch meistens in „moderner Form“ wie z.B. beim Festbaum, Kirmesbaum, Richtbaum und natürlich unserem Weihnachtsbaum, weil er eben immer Bestandteil des dörflichen Lebens war. Er besteht also wenn auch in des-integrierter und zersplitterter Form immer noch weiter.
So hat ja auch des Märchen seine Entwicklung fortgesetzt und an die neuen Medien angepasst. Wurde es einst erzählt, später vorgelesen, so sind es heute der Computer und die Filmindustrie, die das Märchen, oftmals auch in neuerer Form, weitergeben.

In einer veränderten Welt (die Welt ist schließlich immer in Veränderung) verändern sich auch die Überlieferungen. Doch letztendlich bleiben die Wurzeln immer die Gleichen.

Im Märchen wird der Baum zum Flucht und Schutzort, zum Wunderbaum und Wunschbaum.
hukwa