Montag, 30. März 2009

Wildholzpilze


Geschnitzte Wildholzpilze von mir, von Hand hergestellt, selbstverständlich ohne Motorsäge.
hukwa

Sonntag, 29. März 2009

Text

Eine Welt in einem Sandkorn sehen
und einen Himmel in einer wilden Blume
die Unendlichkeit in der Hand halten
und die Ewigkeit in einer Stunde.
William Blake


Dieser Vers von Blake zog Heute Morgen beim Anschauen der Wildrose im Garten durch meinen Kopf. Ja, man kann die Welt erkennen, in einem Sandkorn, in einem Regentropfen,
Walt Whitman hat dies ja auch sehr genau beschrieben. Abu Yazid al Bistami schrieb:
"Das Ende der Erkenntnis ist, dass der Mensch zu dem Punkt gelangt, an dem er sich am Anfang befand." Und Simone Weil meinte: "Steigt man in sich selbst hinab, so findet man dass man genau das besitzt, was man begehrt."
Vielleicht suchen viele Menschen, einfach in der falschen Richtung, bestimmt sogar, mir persönlich kann es egal sein – wie sollten sie auch Wissen was sie versäumen? Entweder steigen sie in den falschen Zug oder sie steigen bei der falschen Haltestelle aus, Wassily Kandinsky schrieb einmal: "Im praktischen Leben wird man kaum einen Menschen finden, welcher wenn er nach Berlin fahren will, den Zug in Regensburg verlässt. Im geistigen Leben ist das Aussteigen in Regensburg eine ziemlich gewöhnliche Sache. Manchmal will sogar der Lokomotivführer nicht weiterfahren, und sämtliche reisenden steigen in Regensburg aus.
Wie viele, die Gott suchten, blieben schließlich bei einer geschnitzten Figur stehen.

NON IN VERBIS, SED IN REBUS EST

Die Beschäftigung mit dem Universum, dessen Teil wir ja sind, setzt die Bereitschaft voraus sich auf etwas ganz Anderes einzulassen und vor diesem "Anderen" fürchten sich viele.
HUKWA

Ich habe es einmal gesehen, das
Einzige, das meine Seele suchte;
und die Vollendung, die wir über
die Sterne hinauf entfernen,
die uns hinausschieben bis ans
Ende der Zeit, die hab ich
gegenwärtig gefühlt. Es war da,
das Höchste, in diesem kreis
der Menschennatur und der Dinge
war es da.
Friedrich Hölderlin

Heute

You say you want a revolution
Well you know
We all want to change the world.
You tell me that it`s evolution
Well you know…
The Beatles

HEUTE
von HUKWA
Heute ist der 28. März 2009
nach einem langen Winterschlaf
entfaltet die wilde Rose im Garten
ihre ersten zarten Blätter
Ganz langsam
Blatt für Blatt
zeigt sie der Welt das Wunder ihres SEINS
ein milder Landregen lässt die feinen Gerüche der schwarzen Erde aufsteigen
Regentropfen haften an den Blättern
dieser so vollkommenen Wildrose
sie ist ein eigenes Universum
ein Stück SEIN
sie ist das Eingeständnis von Geburt und Tod
sagt sie uns doch
bevor wir uns zum Schlafen hinlegen sollen wir grünen und blühen
ein leichter Wind kommt auf
und mit ihm
Bewegung in den Strauch
Es ist das zucken der Mundwinkel Shivas
ein leichtes blinzeln seiner Augen
nach einem Erdzeitalter
wirft ER
der immer verharrt oder immer nur tanzt
einen kurzen Blick auf eine verkommene Welt
Beachtung schenkt er nicht den Robotern
sondern er schaut auf das Universum dieser Rose
in meinem Garten
die nach langem Winterschlaf erwacht
in der Vorfreude
einen Sommer lang zu blühen.

Trockenmauer








Aktuelle Bilder meiner Trockenmauer.
hukwa

Freitag, 27. März 2009

Aufbau der Köhlerhütte 2008/ Construction of the "Köhlerhütte" 2008



Alle Jahre wieder baue ich diese Hütte im September auf.
hukwa
Every Year in September, i build on this cottage
hukwa

Im Holzatelier/ In the Wood Studio

Dieses Photo zeigt mein Holzatelier. Mit einigen bereits fertigen und angefangenen Arbeiten.
hukwa
This Picture shows my Wood Studio, with some of my works.
hukwa

Malerei im Zeitloch

Malerei im Zeitloch
von HUKWA
Ich male zu gewissen Zeiten. Meistens in der Zeit der Morgen- oder abenddämmerung. Also zu einer Zeit, da andere Maler weniger Malen da die meisten für ihre Malerei das Tageslicht benötigen. Meine Malerei braucht die Dämmerung, manchmal auch das lebendige Kerzenlicht, das die Dunkelheit "durchzuckt". In ihrer gesamten Aura, in ihren Farben und Formen, erscheinen die Dinge und Symbole bei verschiedenen Lichtverhältnissen immer anders. In der Dämmerung verlieren Gebäude und statische Dinge ihre Starrheit, der Malprozess wird intensiver, ich habe dann das Gefühl ich verliere mich in der Zeit. Es ist als würde sich während ich malend die Welt betrachte, in der Zeit ein Spalt öffnen, durch den ich nun die Welt ganz anders sehe. Während des "Sehens", erscheinen mir die Dinge so, wie sie wohl wirklich sind, natürlich nur nach meiner Ansicht. Wenn ich nun zur Dämmerstunde im Schlosspark sitze und das Schloss male, kommt irgendwann für mich der Moment, wo sich für eine gewisse zeit, manchmal nur für einen Augenblick, das Zeitgefühl absolut verändert. Ich möchte es so ausdrücken – da ist nun nicht mehr das normale Empfinden von Zeit – es ist als Versinke ich in einer mystischen Dämmerung, mei normales Realitätsbewusstsein rückt zurück und ein anderes Bewusstsein übernimmt die Leitung, meiner Handlungen. Die Rückkehr aus solch einem "Zeitloch" ist ähnlich des Erwachens aus einem Traum.
Wie Proust erinnernd schrieb, möchte ich erinnernd Malen. Man braucht nur Geduld dann ist sie plötzlich da, die Erinnerung, so hat es uns eben Proust gelehrt. Aber man kann noch tiefer gehen über das "sich – erinnern" hinaus, in eine Zeit der "Ur – er – innerungen".
Diese Zone nenne ich die wahre Heimat des Künstlers.

Mittwoch, 25. März 2009

Arbeitsplatz am frühen Morgen/ Working Place in the Early Morning


Für einen Künstler, dessen Tagewerk die Malerei, die Bildhauerei, Schriftstellerei und LandArt Kunst ist, bietet der Blog die ideale Vorraussetzung sein Werk öffentlich zu machen.
Sobald die Posts geladen sind kann er sich neuen künstlerischen Arbeiten zuwenden.
Für mich beginnt der Tag am frühen Morgen gegen vier Uhr.
Ist das Wetter schlecht arbeite ich im Atelier ansonsten bin ich draussen in den Wäldern oder in meinen Gärten unterwegs.
hukwa

Dienstag, 24. März 2009

Zyklusmalerei/ Cycle Painting




Dies sind Ausschnitte, aus dem Malzyklus "Die Reise des Fliegenpilzmannes" es ist im Original,
6 Meter lang und erzählt malerisch Romanhaft eine Reise...
This are Excerpts from my Cycle Painting "The Trip of the Mushroom Man" in the Original it is about 6meter long and tells in painting poetic the trip...
hukwa

Zyklusmalerei/ Cycle Painting

Zyklusmalerei/ Cycle Painting

Zyklusmalerei/ Cycle Painting

Zyklusmalerei/ Cycle Painting

Zyklusmalerei/ Cycle Painting

Zyklusmalerei/ Cycle Painting

Gedicht&Bild/ Poem&Art


ICH genieße
den GERUCH die FRÜCHTE und das zuckende FLEISCH
der SHAKTI – KALI
ihre klirrende Halskette aus Schädeln
sind der URGRUND
ALLER
SPHÄRENMUSIK
ihre
PLANETARE SPRACHE
übermittelt mir der säuselnde Wind
auf dem Rücken meines DELPHINS
durchquere ich die DIMENSIONEN
meines GEISTES
begleitet vom bebenden Leib
der ERDMUTTER und ALLGÖTTIN
der
SHAKTI – KALI.

HUKWA

Gedicht&Bild/ Poem&Art


ICH weiß um die
GÖTTLICHE STRUKTUR
die in meinen GENEN beheimatet ist
die VIVISEKTEURE werden sie nie entdecken
es handelt sich um die feinste FORM von SEIN
den kleinsten TEIL aller Teilchen
sein INHALT
ist die Seele des UNIVERSUMS
jener Punkt
wo KÖRPER SEELE und GEIST aufeinandertreffen
wo der WAHRE Austausch stattfindet
Jenseits der Gehirne von LEMMINGEN.
HUKWA

Gedicht&Bild/ Poem&Art




Unter mir Lemminge – über mir Krähen
von HUKWA
Es ist der Morgen
nach der Frühjahrs Tag – und Nachtgleiche
ich beobachte den Tanz der Krähen
die Vögel lassen sich tragen
von dem starken Wind der über das Land fegt
Mir ist es
als Erkenne ich
die wahre Richtung ihres Fluges
immer sind sie unterwegs
zu neuen Vogelgalaxien
Mein Blick kehrt von den Wolken zur Strasse zurück
sie ist bevölkert mit einer Horde von Lemmingen
AUCH AN DIESEM MORGEN
eilen sie zielstrebig dem ABGRUND zu
sie setzen ihre MECHANISMEN in Bewegung
in Vorfreude auf ihr sinnloses Tun
zertreten sie OBERFLÄCHLICH die Schnecke
die mühevoll versucht den Bürgersteig zu überqueren
GEFANGENER GEIST einer lächerlichen Wohnzimmerethik
so
leben sie im Mysterium einer Scheinwelt
singen eine ODE auf die ÖKONOMIE deren Sklave sie sind
die Jungen unter ihnen sind wie die Alten
OHNE geistige ELASTIZITÄT
ihre seelischen STRUKTUREN sind verkarstet
wie die alte plumpe von Rost überzogene Schraube im Dreck des Bürgersteigs
in solchen Leben gibt es KEINE GEHEIMNISSE
nur materialistische Offenbarungen
sie fahren auf den Strassen
sie wandern auf den Bürgersteigen
eine HORDE von LEMMINGEN
ROBOTISCHE ZWITTER des URBANEN – ZEITGEISTES
ich wende meinen Blick von ihnen ab
kehre zurück in meine Höhen zu den Krähen
die ein STÜCK FLEISCH dieser ERDE sind
in mir spüre ich die ELASTIZITÄT einer SCLANGE
die sich geschickt dem SYSTEM entzieht.

Montag, 23. März 2009

Jenseits der Anerzogenheiten- Inspiration vor Pappelstrunk/ Beyond the Habits- Inspiration from a Poplarroot

Ich laufe durch die Wälder
an Blake
denke ich heute morgen
ein sanfter Frühjahrssturm braust durch die Baumwipfel
knorige Äste
rauhe Kiefernzapfen
altes Laub
mischt sich knirschend unter meinen Füßen
in die Ouvertüre des aufbrausenden Windes
die Musik des Waldes
macht mich innerlich erbeben
ich spüre wie es ist
als Buchenblatt
durch die Zeit und Raum zu schweben
hukwa

Blühende Kornelkirsche/ Flourishing Cherry

Es sind immer nur kurze Momente
in denen wir die große Einheit spüren
in der die Verschmelzung stattfindet
doch diese kleinen Momente
sind Abspaltungen eines großen Ganzen
Es ist das Gefühl
Teil eines großen göttlichen Bewusstseinsstrahl zu sein
der jenen Punkt der Erde berührt
auf dem wir gerade stehen oder gehen....
hukwa

There are always just short Moments

where we feel the big tougetherness

where the blending happens

but this short moments

are splits from a bigger all

it is the feeling

to be part of a divine consciousness radiating

who touches the earth on this place where we stand or go...

hukwa


Vorfreude auf den Sommer (Artikel aus der Zeitschrift Kranz der Wälder)/ Anticipation for the Summer (Report from the Magazine Kranz der Wälder)

Hans Wagner
Auf Schmetterlingsexkursion im Trippstadter Wald

Wer in den Monaten Juni, Juli und August, entlang der Feucht und Gewässergebiete um Trippstadt wandert, wird von der atemberaubenden Vielfalt in diesem Teil des Pfälzerwaldes begeistert sein.
Die großartige botanische Auswahl vieler Pflanzenarten, lockt natürlich wiederum bekannte und auch sehr seltene Arten von Schmetterlingen an. Unter den Insekten ist der Falter ein wahres Kleinod. Auch die kleinen und unscheinbaren Arten, erscheinen uns bei genauem Hinsehen als wahre Wunderwerke der Natur, sind sie doch ein ausgewogenes Spiel von Farben, Mustern und Zeichnungen.
Die Welt der Blüten und die Welt der Falter gehören der gleichen Sphäre an. Vor allem an heißen, sonnigen Tagen, fliegen diese unruhigen "Blumen der Luft", wie sie der Dichter Friedrich Schnack nannte.
Auf den weinroten Blütenköpfen der Disteln, lässt sich oft, der nach ihnen benannte Distelfalter (Vanessa cardui) nieder. Dieser unstete Flieger wandert in manchen Jahren bis nach Island. Manche Schmetterlinge sind "Wanderer", andere örtlich gebunden, einige leben in Symbiose wie der Gemeine Heidewiesenbläuling (Lyycaeides idas), dann gibt es wieder welche die streng an ihre Futterpflanze gebunden sind, so der seltene aber auch bei uns anzutreffende Fetthennenbläuling (Scolitantides orion). Dieser Falter ist ganz an verschiedene Fetthennen (Sedum) Arten gebunden. Ein weiterer von seiner Futterpflanze abhängige Tagfalter ist der Kleine Fuchs (Aglais urticae). Sein lateinischer Name zeigt die Verbindung zur Brennessel (Urtica dioicu) an. Mit dem kleinen Fuchs nicht zu verwechseln, ist der Große Fuchs (Nymphalis polychloros), eine streng geschützte Art, die nur noch ganz selten anzutreffen ist. Seine Vorliebe für Obstbäume wurde ihm zum Verhängnis, da die Obstbauern meist zu oft und unnötig früh zur Giftspritze greifen. Schmetterlinge und Pflanzen lehren uns außerordentlich das ökologische Zusammenspiel von Mutter Natur, verschwindet die Art einer Pflanze so gehen mit ihr oft zahlreiche Tierarten mit zugrunde.


Der Hornissenschwärmer (Aegeria apiformis) auch Bienenschwärmer genannt, gehört zur Familie der Glasflügler und bevorzugt Pappeln, vor allem Schwarzpappeln
(Populus nigra) als Futterpflanzen. Diese Baumart verschwindet langsam aus unseren Feuchtgebieten und mit ihr dann auch der Hornissenschwärmer. Diese Art die zunächst überhaupt nicht wie ein Schmetterling aussieht, sondern eher einer Bienen oder Hornissenart gleicht, ahmt diese nach. Dies ist seine "Waffe", sein Überlebensschutz. Man bezeichnet diese Vortäuschung falscher Tatsachen als Mimikry, die wir in der Tier- und Pflanzenwelt oft vorfinden.
Ein weiterer Bewohner von Schwarzpappeln ist der Pappelschwärmer (Laothoe populi), in Gestalt und Verhalten ähnlich dem Abendpfauenauge (Smerinthus ocellata).
Sein Flügel aber ist noch bizarrer und täuscht in Ruhestellung einige übereinander liegende, dürre Pappelblätter vor. Doch bei näherer Betrachtung fällt die Unterscheidung von Pappelschwärmer und Abendpfauenauge nicht schwer. Der Pappelschwärmer ist blasser gezeichnet und trägt auf der Oberseite der Vorderflügel je einen deutlichen weißen Punkt.
Die Oberseite der Hinterflügel schmückt ein großer, orangeroter bis rotbrauner Fleck, der bei Gefahr nach außen vorgewiesen wird.
Pappelschwärmer und Hornissenschwärmer kann der naturkundlich geübte Beobachter an den Schwarzpappeln die im Karlstal stehen beobachten.

Bereits 1983 verzeichnete die Rote Liste von Rheinland – Pfalz, das verschwinden von sechsundsechzig von dreihundert Groß – und Kleinschmetterlingsarten im Pfälzerwald.
Der Kleine Eisvogel (Limenitis camilla) und beide Schillerfalterarten (Apatura) sind auch um Trippstadt noch vorhanden. Die Raupe des Kleinen Schillerfalters benötigt zur Überwinterung Pappelbäume. Beide gehören zur Familie der Edelfalter.

Wer sich tiefer in den Wald von Trippstadt begibt hat sogar die Möglichkeit die schöne Adlerfarneule (Callopistria juventina) , eine Schmetterlingsart, die sehr stark vom Adlerfarn (Pteridium aquilinum) abhängig ist, zu bewundern.
Nicht nur für Pflanzenliebhaber, auch für Schmetterlingsliebhaber ist der Trippstadter Wald eine wahre Fundgrube. Die Vielfalt der Arten kann man am Besten in den Monaten Juli und August beobachten.

Ausstellung im Fichtenwald/ Exhibition in the Spruce Forest


Ganesha Oak Carved

Quellgöttin Eichenholz Relief/ Source Goodess Oak Carved


Philemon& Baucis Oak& Limewood

Mushroom oak carved

Bewusstseinstrahl Malerei auf Lindenholz/ Blasting Awareness painted on Limewood

Immerwiederkehrende auf Lindenholz gemalt/ Always Recurrent painted on Limewood

Sonntag, 22. März 2009

Die alte Fichte.../ The Old Spruce...




Der Wald – ewige Auferstehung



Gedanken nach einem Spaziergang
von Hukwa

...Umzuschaffen das geschaffene.
Damit sich’s nicht zum Starren waffne,
wirkt ewiges, lebendiges Tun.
Und was nicht wahr, nun will es werden
zu reinen Sonnen, farbigen erden:
In keinem Falle darf es Ruhn.
Johann Wolfgang von Goethe

"Einst gab es eine Zeit, in der das Schicksal der Menschen durch ein so enges und starkes Band mit dem der Bäume verknüpft war, dass man sich Heute fragen muss, wie es einer Menschheit ergehen wird, die dieses Band brutal zerrissen hat. Es ist an der Zeit wieder jenes herzustellen, was wir zerstört haben: die Nabelschnur Mensch – Baum und somit wieder eine Weltordnung aufbauen in der Mensch und Natur eine harmonische Einheit bilden." (J.Brosse)
Unsere seit Jahrhunderten zerrissene Verbindung zur Natur sollte uns auch nachdenklich stimmen über unsere eigene gefährdete Existenz. Die Erkrankung der Weltseele, hängt unerbittlich mit dem Verwelken unserer eigenen Seele zusammen. Der Blick auf die Bäume, auf uns verwandte Wesen aus dem Pflanzenreich – ist er nicht ein Brennspiegel, in dem wir unsere eigene gefährdete Körperlichkeit und Psyche erkennen?
Was bringt uns ein Waldspaziergang, durch einen alten Wald, durch einen romantisch verwunschenen Park? Unser wahrer Blick (wenn wir ihn noch besitzen) fällt auf wundersame in sich versunkene Wesen – Bäume in einem tiefen Märchenschlaf verfangen. In einem Zustand der ruhe, der Meditation umgeben von Stille.
Kommt es uns nicht vor wie im Märchen? Als warte die von Efeu umrankte uralte Eiche auf den erweckenden Prinzenkuss? Warten sie, die Hüter der Stille? Wir sollten sie zärtlich berühren, denn nötigen Abstand einhalten und nicht mit der Kettensäge auf sie los gehen. Gehen wir behutsam auf sie zu, erlernen wir von ihnen Ein – sichten und Aus – sichten für eine bessere würdigere Zukunft der Beziehung Mensch – Baum. Warten diese alte Baumwesen nicht auf eine Unaussprechliche Art der Erlösung? Schauen wir tief in ihr geäst, vielleicht in der Frühe wen gerade die Morgensonne aufgeht? Oder in den Nächten wenn sich die Nachtsterne wie tränende Diamanten in ihren Wipfeln und Kronen widerspiegeln? Im Herbst wen vorbeiziehende Nebel die Leiber unserer Wesensverwandten befeuchten. Zwischen den kraftstrotzenden Baumriesen, Todholz – aufgerissene Leiber, deren Scham von Farn- und Heidekraut bedeckt sind. Wucherungen und Pilze bilden einen seltsamen Kontrast. Der Geruch von Waldfäulnis und gleichzeitiger Waldfrische ist der Geruch des Lebens. Die alten verträumten Baumriesen, deren zeit langsam abläuft, Halbtod, Torsohaft sehen sie mystisch auf uns herab. Dazwischen eine bemooste Baumleiche, brachial gestürzt durch die Kettensäge, wurzellos gemacht, blutet sie immer noch, als möchte der Leib nicht aufgeben zu leben und irgendwann wächst auf dem morschen Stamm ein neues Bäumchen, neues leben entsteht aus dem alten. Reinkarnation? Es ist als rufe er mit einem letzten Lied. Der Baum spricht: "Viele Menschen sind wie Blätter im Sturm – die wenigsten sind Stamm".
Wer durch die Wälder läuft und Bäume betrachtet, wer noch einen Bezug zum Wald hat, der sieht sich mit seiner eigenen Geschichte als teil eines Ganzen, Zusammenhängendes der Erdgeschichte. Da ragen Wurzelwerk, Geäst in einen leeren Himmel wie ein letztes zeichen des Lebens im vergehen, dass alles Leben scheinbar dahinrafft. Der Mensch läuft über den Herbstfriedhof des toten Laubes, wie über einen lebendigen Teppich – Lebendig da es unter seinen Füssen wimmelt vom Leben der Mikroben und kleinen Tieren. Der Zauberteppich im Wald verwandelt sich in den Nährboden neuen, starken Lebens. Das ist der Wald, zerfall und Auferstehung umkreist von Sonne, Schnee, Regen, Kälte und Hitze ein ewiges Währendes.
hukwa

In Tessin (aus den Skizzenbüchern)

Nach der Lektüre von Edgar Allen Poe.../ After Reading Edgar Allen Poe...

Samstag, 21. März 2009

Die Birke/ The Birch

Im Letzten Herbst sah ich in den Kronen dieser wunderschönen Birke den letzten Schmetterling der Jahres verschwinden....
Ich habe ihm folgendes Gedicht damals gewidmet:
Geboren aus blauer Nacht und goldnem Regenbogen
ein Mantel
gewoben
aus grünem Sonnenschein
die Flügel von Elfen bemalt
Falterleben-
-Menschenleben
ein kurzes farbenprächtiges Fest
Ach Wunder
Leben einem Wurm entblüht
des bunten Sommers letztes Lied
entschwebst du wie ein Märchenprinz
hinter das Antlitz
der graniteren Sphinx
hukwa

Der kleine Teich bei meinem Land Art Garten/ Little Pond at my Land Art Garden

While birds, and butterflies, and flowers
Make all one band of paramours
Thou, ranging up and down the bowers,
Art sole in thy employment,
A life, a Presence like the Air,
Scattering thy gladness without care,
Too blessed with any one to pair,
Thyself thy own enjoyment.
William Woodsworth

Althippie geboren vor 2000 Jahren/ Old Hippie born 2000 Years ago




Immerwiederkehrende bewacht von Gaia und Demeter/ Alway Recurrent protect by Gaia and Demeter

Die alte Blutbuche....

Hans Wagner
Die alte Blutbuche vor der katholischen Kirche in Trippstadt

Jeden Morgen wenn ich aus dem Fenster meines Arbeitszimmers sehe, begrüßt mich die wunderschöne Blutbuche (Fagus sylvatica forma purpurea) vor der katholischen Kirche. Im Laufe der Jahre hat sich zwischen uns eine regelrechte Beziehung ergeben. Es ist ein starker mächtiger Baum, der den Kirchturm weit überragt. Er hat Kriege überdauert und Zeitgeschichte erlebt. Vielleicht unterhielten sich unter seiner Krone, die damals wohl bestimmt noch nicht so mächtig wie heute war, die Menschen über das Erdbeben von Lissabon, über die Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten, bestimmt aber über die Französische Revolution. Ein alter weiser Baum, in seiner vollendeten natürlichen Schönheit. Zweimal am Tag beschenkt er seine Nachbarn mit ständig wiederkehrenden Naturereignissen. Im Morgengrauen sitzen oft bis zu fünfzig Krähen in dem hohen Wipfel. In der Abenddämmerung kehren sie wieder, für eine halbe Stunde sammeln sie sich hier um schließlich im nahen Wald ihre Schlafplätze aufzusuchen. Seit vielen Krähengenerationen muss das schon so gehen. Ab Mitte März erklingen die ersten Frühlingslieder unserer heimischen Singvögel, die sich bis zum Mai in ein jubilierendes Konzert entwickeln, ein Open Air Festival für Naturliebhaber.
Der mächtige Baum grünt in der Regel ab Mitte April und im Juni beginnt die Rotfärbung der Blätter. Sind seine Blätter ausgeschlagen, hört er nie mit dem Flüstern und Raunen auf und ist die ganzen Sommermonate hindurch bis weit in den Herbst, ein unermüdlicher Erzähler. Wenn dann die Blätter fallen verwandelt er sogar den grauen Bürgersteig in einen rötlich-braunen Teppich. Die alte Buche verzaubert ihre Umgebung regelrecht.
Nur ein paar Meter weiter, direkt am Trippstadter Schloss, steht eine kräftige knorrige alte Eiche, neben einer großen Kastanie und wenn der Wind über das Dorf jagt scheint es, als würden die drei miteinander erzählen, alte Bäume können eben viel erzählen.

Wo solche Bäume wachsen scheint die Erde besonders gastlich zu sein und Trippstadt hat in seinem Ortskern viele solcher alten Baumgestalten, die dazu einladen unter ihnen Platz zu nehmen. Und wenn man ihren Blättern beim Rauschen zuhört, kann es für einen Moment so erscheinen als höre man die Worte unseres großen Dichters und Nobelpreisträgers Hermann Hesse:


"Die Baumgestalt steht sinnbildhaft für die Menschengestalt. Ja, mir will scheinen, dass ein Baum wie ein lebendes Wesen zu uns spricht: In mir ist ein Kern, ein Funke, ein Gedanke verborgen, ich bin Leben vom ewigen Leben. Einmalig ist der Versuch und Wurf, den die ewige Mutter mit mir gewagt hat, einmalig ist meine Gestalt und das Geäder meiner Haut, einmalig das kleinste Blätterspiel meines Wipfels und die kleinste Narbe meiner Rinde.
Mein Amt ist, im ausgeprägten einmaligen das Ewige zu gestalten und zu zeigen."
Es lohnt sich, solch alte Trippstadter Baumriesen aufzusuchen um einige Zeit unter ihnen zu verweilen und somit dem Diktat unserer hektischen Zeit zu entfliehen.